Canon EOS M50 und EOS 250D im Duell (Teil 2)

Teil 2 von 3: DSLM- und DSLR-Kameras mit APS-C-Sensor von Canon


Links sehen Sie die Canon EOS M50, rechts die Canon EOS 250D.

Nachdem wir im ersten Teil unseres Vergleichstests der Canon EOS M50 und EOS 250D die Abmessungen, die Bedienung und die Bildqualität unter die Lupe genommen haben, prüfen wir nun unter anderem das Objektivangebot, die Bildkontrolle und die Arbeitsgeschwindigkeit.

Objektivangebot:
Bei Systemkameras mit wechselbaren Objektiven stellen die angebotenen Optiken ein wichtiges Kaufkriterium dar. Die Canon ESO 250D besitzt das EF-S-Bajonett, dieses wurde 2003 zusammen mit der EOS 300D eingeführt.

Folglich fällt das Objektivangebot für Kameras mit EF-S-Bajonett groß aus. Da sich an der Kamera zudem alle EF-Objektive nutzen lassen, steht Foto- wie Videografen eine enorm große Bandbreite an Objektiven zur Verfügung. Dafür sorgen auch die zahlreichen Dritthersteller, die EF- und EF-S-Objektive anbieten.

Die EOS M50 besitzt das EF-M-Bajonett, die EOS 250D das EF-S-Bajonett:

Links sehen Sie die Canon EOS M50, rechts die Canon EOS 250D.

Das EF-M-Bajonett der EOS M50 wurde erst 2012 vorgestellt, neue Objektive hat Canon leider nur zögerlich angekündigt. Aktuell gibt es gerade einmal zehn Canon-Objektive mit EF-M-Bajonett, von Drittherstellern sind ebenfalls nur recht wenige Objektive erhältlich. Wer perfekt zur EOS M50 passende Objektive sucht, hat daher lediglich eine kleine Auswahl. Glücklicherweise sind an der DSLM allerdings auch fast alle EF- und EF-S-Objektive nutzbar. Dafür wird ein Objektivadapter wie der EF-EOS M-Adapter von Canon benötigt. Damit lassen sich die Optiken oftmals ohne oder mit nur kleinen Einschränkungen verwenden. Trotzdem bleibt die Arbeit mit einem Adapter doch eher eine Notlösung, denn EF(-S)-Objektive sind in aller Regel deutlich größer und schwerer als EF-M-Objektive. Das macht sie im Einsatz unhandlich und lässt den Größenvorteil des spiegellosen System fast vollständig verschwinden.

Unser Sieger beim Objektivangebot: Die Canon EOS 250D.

Bildkontrolle:
Zwecks der Bildkontrolle hat Canon beide Kameramodelle mit einem Sucher und einem Display ausgestattet. Sucher ist jedoch nicht gleich Sucher. Die Canon EOS M50 ist als DSLM mit einem elektronischen Sucher ausgestattet, die EOS 250D mit einem optischen Spiegelreflexsucher. Beide Suchertechnologien sind mit Vor- und Nachteilen verbunden. Zunächst zu den elektronischen Sucher: Diese zeigen das Bild an, wie es später aufgenommen wird. Das macht die Bildkontrolle einfacher als mit einem optischen  Sucher. Des Weiteren erlauben elektronische Sucher viele Einblendungen und auch bei Videos muss der Nutzer nicht zum Display wechseln. Für optische Sucher sprechen unter anderem das natürliche Sucherbild und der geringe Stromverbrauch. Videos lassen sich bei der EOS 250D allerdings nur auf dem LCD ansehen, das gleiche gilt für die Liveviewansicht. Im konkreten Vergleich setzt sich die EOS M50 zudem mit einem größeren Sucherbild (ca. 0,65-fache Vergrößerung) ab, das Bild zeigt außerdem das komplette Motiv an. Der optische Sucher der EOS 250D fällt wie bei allen Einsteiger-DSLRs klein aus (0,54-fache Vergrößerung) und die Bildränder kann man erst nach der Aufnahme kontrollieren (95 Prozent Bildfeldabdeckung). Bei höherklassigen DSLR-Modellen sind die letztgenannten Nachteile nicht anzutreffen, wir wollen in diesem Vergleich aber auf die genauen Unterschiede unserer Vergleichskameras eingehen.

Beide Displays lassen sich nicht nur drehen, sondern auch schwenken:

Links sehen Sie die Canon EOS M50, rechts die Canon EOS 250D.

Die Displays beider Modelle unterscheiden sich dagegen nicht. Es handelt sich jeweils um 3,0 Zoll große LCDs mit einer Auflösung von 1,04 Millionen Subpixel. Bei normalen Betrachtungsabständen liefern die Displays eine scharfe Wiedergabe, von der Seite lassen sie sich dank großer Blickwinkel problemlos ablesen.

Sehr zugefallen weiß die sowohl dreh- als auch schwenkbare Lagerung. Dadurch kann der Nutzer die Displays in fast jeder Situation frontal ablesen. Das funktioniert auch bei Selbstporträts. Ein Pluspunkt lässt sich jeweils für die sehr guten Touchoberflächen vergeben. Eingaben werden schnell und treffsicher erkannt.

Unser Sieger bei der Bildkontrolle: Unentschieden.

Die Gehäuse werden aus Polycarbonat gefertigt:

Links sehen Sie die Canon EOS M50, rechts die Canon EOS 250D.

Geschwindigkeit:
Spiegelreflexkameras der Einsteigerklasse gehörten noch nie zu den schnellsten Modellen. Die Canon EOS 250D ist hier keine Ausnahme. „Schnelle Spiegelkonstruktionen“, die hohe Bildraten erlauben, finden sich nur bei höherklassigen Modellen. Bei spiegellosen Systemkameras sieht das anders aus, einen Spiegel gibt es schließlich nicht. Die EOS M50 erreicht bei Aufnahmen im Serienbildmodus daher eine wesentlich höhere Bildrate. Genau genommen arbeitet sie doppelt so schnell und kann zehn statt fünf Bilder pro Sekunde festhalten. Dieser Unterschied ist nicht zu verachten. Hierbei gilt es allerdings zu beachten, dass die genannte Bildrate bei der der M50 ausschließlich für den Einzelbild-AF gilt. Mit kontinuierlichem Autofokus sind maximal 7,4 Bilder pro Sekunde möglich. Das sind jedoch immer noch rund 50 Prozent mehr als bei der 250D. Gut zu wissen: Sofern Fotos lediglich im JPEG-Format gespeicherten werden, sinkt die Geschwindigkeit bei der EOS 250D (beim Einsatz einer schnellen Speicherkarte) nicht ab. Besitzer der EOS M50 können lediglich 43 Aufnahmen in Folge speichern, danach arbeitet die DSLM nur noch mit 5,7 Aufnahmen pro Sekunde. Da die rund vier Sekunden Dauerfeuer der Kamera allerdings für viele Situationen ausreichen, muss man dies nicht allzu kritisch sehen.

Mit komprimierten RAW-Dateien sind längere Aufnahmeserien mit hoher Geschwindigkeit möglich:

Canon EOS M50 und EOS 250D.

Bei Fotos im RAW-Format sieht es anders aus. Bei unkomprimierten RAW-Dateien ist die höchste Geschwindigkeit bereits nach zehn Aufnahmen in Folge passé, anschließend speichern beide Modelle nur noch deutlich langsamere 2,6 Fotos pro Sekunde. Deshalb lohnt es sich zum komprimierten cRAW-Format zu greifen. Damit lässt sich die Bildserie – abhängig von der eingesetzten Speicherkarte – um den Faktor zwei bis drei verlängern.

In puncto Autofokus muss zwischen dem Blick durch den Sucher und der Kontrolle über das LCD differenziert werden. Das gilt natürlich nur für die EOS 250D, diese nutzt dabei schließlich unterschiedliche AF-Technologien. Bei der EOS M50 ist die Fokussierungsgeschwindigkeit von der Art der Bildkontrolle unabhängig. Zu den Details: Wer mit der EOS 250D durch den Sucher blickt und scharfstellt, kann das in extrem flotten 0,09 Sekunden. Ein Objektiv mit schnellem Fokusmotor ist dafür natürlich eine wichtige Voraussetzung. Im Liveviewmodus vergehen wesentlich längere 0,29 Sekunden, wobei dieser Zeitraum durchaus noch auf einem akzeptablen Niveau liegt. Die EOS M50 stellt immer in 0,15 Sekunden scharf. Das kann sich sehen lassen.

Die Einschaltzeiten beider Kameras liegen mit 1,34 Sekunden (EOS 250D) und 1,50 Sekunden (EOS M50) auf einem Level, das erste Bild haben Besitzer der EOS 250D allerdings deutlich schneller im Kasten (0,55 Sekunden vs. 1,21 Sekunden).

Unser Sieger bei der Geschwindigkeit: Die Canon EOS M50.

Neben einem herkömmlichen Kameramenü-Design gibt es auch eines für Anfänger:

Canon EOS M50 und EOS 250D.

Autofokus:
Neben den Suchern unterscheiden sich beide Kameras in diesem Tests auch in puncto Autofokus sehr deutlich. Die Canon EOS 250D nutzt beim Blick durch den Sucher wie alle DSLR-Modelle einen zusätzlichen AF-Sensor. Er verfügt über neun fest vorgegebene Messfelder. Das mittige Messfeld erkennt als Kreuzsensor sowohl horizontale als auch vertikale Strukturen, die anderen sind auf eines von beidem beschränkt. Alle neun Messfelder befinden sich im Zentrum und sind in einer Raute angeordnet. Außerhalb davon lässt sich beim Blick durch den Sucher nicht scharfstellen, dafür muss die Kamera vor der Aufnahme verschwenkt werden. Lediglich beim Einsatz des Liveviewmodus kann der Nutzer im nahezu gesamten Bildbereich scharfstellen, hier steht der Dual Pixel CMOS-AF zur Verfügung.

Das Phasen-AF-Modul der EOS 250D besitzt neun Messfelder:

Canon EOS M50.

Besitzer der Canon EOS M50 haben es einfacher. Da die DSLM immer mit dem Liveviewmodus (mit Dual Pixel CMOS-AF )arbeitet, sind die Autofokusfeatures nicht vom Einsatz des Suchers oder des Displays abhängig. Fotografen können bei der EOS M50 daher nahezu im gesamten Bildfeld scharfstellen, Canon gibt die Kamera mit 143 Messfeldern an.

Abhängig vom Objektiv kann die Anzahl es geringer ausfallen, gegenüber der Messfeldabdeckung der EOS 250D (beim Blick durch den Sucher) ist der Vorteil jedoch groß. Noch ein Wort zur Präzision und Schnelligkeit des Autofokussystems: Bei statischen Motiven arbeitet der Dual Pixel CMOS-AF teilweise etwas präziser, bei schnellen Motiven kommt er allerdings nicht immer hinterher. In genannten Fall schneidet der mittlere Messsensor (und auch nur dieser) der EOS 250D am besten ab.

Zu den Beispielaufnahmen des Testsiegers:

Unser Sieger beim Autofokus: Die Canon EOS M50.

Im dritten Teil des Vergleichs der Canon EOS M50 und EOS 250D kümmern wir uns um die Videoaufnahme und die Erweiterbarkeit. Ebenso ziehen wir ein Fazit.

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