Canon EOS R5 und EOS R6 im Vergleich (Teil 3)

Teil 3 von 3: Spiegellose Systemkameras von Canon mit Vollformatsensor

Nachdem wir im zweiten Teil unseres Vergleichs der Canon EOS R5 und EOS R6 unter anderem die Bildkontrolle und die Arbeitsgeschwindigkeit verglichen haben, sehen wir uns jetzt die Videoaufnahme, die Erweiterbarkeit und die Schnittstellen an. Anschließend fassen wir unsere Ergebnisse zusammen und ziehen ein Fazit.

Videoaufnahme:
Deutliche Unterschiede lassen sich bei der Videoaufnahme feststellen, dafür reicht schon ein kurzer Blick auf die Datenblätter. Die Canon EOS R5 setzt sich dabei nicht nur von der EOS R6, sondern auch von der breiten Masse der DSLMs durch die Videoaufnahme in 8K-Auflösung ab. Diese lässt sich nicht allein in klassischer 8K-Auflösung mit 7.680 x 4.320 Pixel vornehmen, die Cine-8K-Auflösung mit 8.192 x 4.320 Pixel wird ebenso unterstützt. Hier sind jeweils 24, 25 und 30 Vollbilder pro Sekunde wählbar. Mit der vierfachen Auflösung kann sich die EOS R5 in puncto Qualität natürlich deutlich von der EOS R6 absetzen.

Die Auflösungs- und Bildraten-Optionen der Canon EOS R5:

Die Auflösungs- und Bildraten-Optionen der Canon EOS R6:

Die Canon EOS R6 speichert Videos maximal in 4K-Auflösung, hier kann man sich für bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde entscheiden. 4K-Aufnahmen sind natürlich auch mit der EOS R5 möglich, bei 3.840 x 2.160 Pixel sowie 4.096 x 2.160 Pixel lassen sich bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde aufnehmen

Keine Abweichungen gibt es dagegen in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel), beide Kameras halten hier bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde fest. Abseits der Auflösungen und Bildraten ergeben sich noch weitere Unterschiede: Die Canon EOS R5 bietet ein deutlich größeres Angebot an wählbaren Kompressionen und erlaubt sogar die Aufnahme im RAW-Format. Bei der EOS R6 können Videografen für bessere Nachbearbeitungsmöglichkeiten und einen höheren Dynamikumfang zum Log-Bildstil greifen, bei der EOS R5 ist das ebenfalls möglich. Die Fokussysteme arbeiten präzise und schnell, manuelle Einstellungen lassen sich jeweils alle nötigen vornehmen.

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Die Canon EOS R5.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Die Erweiterbarkeit von Systemkameras gehört für einige Nutzer zu den wichtigsten Features. Das bezieht sich nicht nur auf den Objektivwechsel, sondern auch auf den Einsatz von weiterem Zubehör. Dazu gehören unter anderem externe Blitzgeräte. Für diese steht jeweils ein Blitzschuh zur Verfügung, eingebaute Blitze sind nicht vorhanden. Die Canon EOS R5 kann Blitze zudem über eine klassische Blitzsynchronbuchse ansprechen. Gleich auf liegen beide DSLMs beim USB-Port (Typ C; USB 3.2), dem HDMI-Ausgang (Micro) und den Klinkenports (zwei 3,5mm Klinke für Mikrofon und Kopfhörer).

Die seitlichen Schnittstellen der Canon EOS R5:

Auf der Vorderseite befindet sich bei der EOS R5 noch ein Fernbedienungsanschluss:

Die Schnittstellen der Canon EOS R6:

Das Anschließen einer Fernbedienung erfolgt bei der Canon EOS R6 via 2,5mm Klinkenanschluss, bei der EOS R5 hat Canon einen N3-Anschluss verbaut. Für den drahtlosen Datenversand steht WLAN zur Verfügung, die EOS R6 funkt anders als die EOS R5 allerdings mit 2,4 GHz statt 2,4 GHz und 5 GHz. Wohl nur für Profi-Fotografen ist die Unterstützung der EOS R5 für den Wireless File Transmitter WFT-R10 relevant. Ein Bluetooth-Modul hat Canon dann wieder bei beiden DSLMs verbaut.

Unser Fazit:
Grundsätzlich betrachtet sind die Canon EOS R5 und EOS R6 ähnliche Kameras und mit allen aktuell wichtigen Funktionen ausgestattet. Die EOS R5 bringt in manchen Bereichen aber noch mehr mit. Das gilt unter anderem für den Bildwandler, den Sucher oder die Videofunktion. Fotos speichern beide spiegellosen Systemkameras dank ihre Vollformatsensors mit einer sehr guten Bildqualität, Rauschen bekommen Fotografen erst bei sehr hohen ISO-Werten (ISO 12.800 und darüber) deutlich zu Gesicht. Wer Bilder möglichst groß ausdrucken möchte oder starke Ausschnittvergrößerungen benötigt, wird die zusätzlichen Pixel der EOS R5 allerdings schnell zu schätzen wissen. Mit knapp 45 Millionen Bildpunkten löst die DSLM mehr als doppelt so hoch wie die EOS R6 auf. Für die meisten User dürfte dieser Unterschied vernachlässigbar sein, bei den genannten Anwendungsbereichen ist eine hohe Auflösung aber eben doch wichtig.

Beide Kameras bieten eine sehr gute Bild- und Videoqualität:

Mehr Pixel hat die Canon EOS R5 zudem bei der Bildkontrolle zu bieten. Das fällt unter anderem beim wesentlich höher aufgelösten Sucher mit 5,76 Millionen Subpixel (EOS R5) statt 3,69 Millionen Subpixel (EOS R6) auf. Den Sucher der EOS R6 stufen wir keinesfalls als schlecht ein, die EOS R5 liefert allerdings das schärfere Bild. Beim Display ist der Unterschied rein optisch kleiner, das 1,62 Millionen Subpixel auflösende Display der EOS R6 liegt nur leicht hinter dem Panel der EOS R5 (2,1 Millionen Subpixel) zurück. Deutlicher setzt sich die Canon EOS R5 mit ihrer stattlichen Videofunktion ab. Die Canon EOS R6 nimmt zwar ebenso sehr gute Videos auf, die EOS R5 bringt jedoch die besten Videofeatures aller DSLMs mit.

Absetzen kann sie sich unter anderem bei der maximalen wählbaren Auflösung: Ihre 8K-Videos besitzen viermal mehr Pixel als die 4K-Videos der Canon EOS R6. Das wirkt sich natürlich sehr deutlich auf die Bildqualität aus. Darüber hinaus speichert die EOS R5 mehr Bilder pro Sekunde. Das gilt für die 4K-Auflösung. Hier sind mit 120 Vollbildern pro Sekunde doppelt so viele Bilder wie mit der EOS R6 aufnehmbar. In Full-HD ergibt sich mit jeweils 120 Vollbildern pro Sekunde dagegen ein Gleichstand. Mehr zu bieten hat die EOS R5 zudem in puncto Aufnahmeformate, hier ist die RAW-Videoaufnahme zu nennen.

Auf einem Level bewegen sich beide Kameras bei der Serienbildfunktion. Sie halten jeweils 20 Bilder pro Sekunde in voller Auflösung als auch im RAW-Format fest. Die Serienbildlängen fallen sehr lang aus. Dass die EOS R6 trotz der langsameren Speicherkartenanbindung mehr Bilder in Folge schafft, sollte wegen der deutlich geringeren Auflösung niemanden verwundern. Die Autofokussysteme beider Kameras arbeiten dank des Dual Pixel CMOS AF II sehr flott und präzise, bei unseren Tests ergaben sich praktisch keine Abweichungen. Darüber hinaus bringen beide Modelle umfangreiche Autofokus-Optionen mit.

Die DSLMs sind ähnlich groß und ähnlich zu bedienen:

An Funktionen und Features mangelt es bei beiden Kameras nicht, alle wichtigen Modi (und noch einige mehr) sind mit an Bord. Die Gehäuse sehen optisch sehr ähnlich aus und liegen jeweils sehr gut in der Hand, als relevante Unterschiede sind das Kontrolldisplay und die von einem klassischen Programmwählrad abweichende Umsetzung der Moduswahl der EOS R5 zu nennen. In der Praxis bedienen sich beide Kameras allerdings fast gleich, andere Punkte sind wesentlich wichtiger.

Die Canon EOS R5 bietet mehr Features und besitzt bessere Technik:

Am Ende kommt es darauf an, ob Foto- und natürlich auch Videografen die zusätzlichen Features der Canon EOS R5 benötigen. Nicht wenige werden diese Frage größtenteils verneinen können. Da die Canon EOS R6 im Handel nur ein wenig mehr als die Hälfte der Canon EOS R5 kostet, dürften viele Nutzer mit dem kleineren Modell besser fahren.

Unser Testsieger:

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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Autor: dkamera.de Redaktion
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