Das erwartet die Kamerawelt im Jahr 2022 - Teil 1

Unser Ausblick auf die Neuvorstellungen im Jahr 2022: von Canon bis Nikon

Die Kamerawelt hat sich auch 2021 trotz aller Umstände weitergedreht. Trotz Corona und der Auswirkungen auf die Produktionsprozesse, trotz der weiter steigenden Konkurrenz durch die Smartphones. Gerade Smartphones wurden in den letzten Jahren stetig verbessert und stehen in hartem Wettbewerb zu klassischen Kameras. Dies wissen natürlich auch die Kamera-Hersteller und arbeiten daher fortwährend an neuen Modellen. Wir wagen einen Blick in die Zukunft und schauen uns an, welche Produkte 2022 möglicherweise erscheinen werden.

Canon
Canon sollte auch 2022 zu den tonangebenden Herstellern der Branche gehören. Nachdem das Unternehmen den Einstieg in die spiegellose Welt zunächst verschlafen hatte, wurde das Feld in den letzten beiden Jahren von hinten aufgerollt. Die Canon EOS R5 und EOS R3 gehören zu den besten Kameras am Markt, vor allem mit der EOS R5 und EOS R6 konnte Canon Marktanteile zurückgewinnen. Das Angebot an RF-Objektiven wurde zudem deutlich ausgebaut. Es ist wahrscheinlich, dass Canon dieses Tempo auch 2022 beibehält. Gesicherte Informationen liegen dazu allerdings keine vor, zu neuen Modellen äußert sich Canon nur selten. Trotzdem gehen wir davon aus, dass nächstes Jahr mehrere neue Kameras und Objektive angekündigt werden.

Ganz oben auf der Liste dürfte dabei die EOS R1 stehen. Diese wird im Portfolio des japanischen Unternehmens die Sperrspitze darstellen und in direkter Konkurrenz zur Nikon Z 9 sowie Sony Alpha 1 stehen. Da die EOS R3 bereits sehr viele Features – aber einen vergleichsweise gering auflösenden Bildwandler besitzt – gehen wir bei der EOS R1 von einem höher auflösenden Chip aus. 8K-Videos sollte die DSLM aufnehmen können, rund 40 Megapixel stellen daher die untere Grenze dar. Weitere Daten lassen sich kaum erschließen, wir gehen jedoch von einer sehr hohen Leistung aus. Das ein oder andere neue Feature könnte die Kamera zu bieten haben, bei der EOS R3 wurde beispielsweise der Augen-AF integriert.

Der Name EOS R3 signalisiert, dass zukünftig noch bessere Modelle erscheinen sollten:

Spekuliert wird zudem schon lange über EOS R-Kameras mit APS-C-Sensoren. Auch dazu macht Canon keine Angaben. Einerseits sehen wir durchaus Sinn darin, Kameras mit kleineren Bildwandlern und RF-Bajonett anzubieten. Bislang müssen interessierte Fotografen mit kleinerem Budget auf die EOS M-Modelle zurückgreifen, der Aufstieg in die Vollformatliga ist nur mit einem teuren „Systemwechsel“ möglich. Das hat Canon aktuell nicht gut gelöst. Andererseits sind preiswerte Kameras, dazu zählen APS-C-Kameras zweifellos eher als Vollformatmodelle, für die Hersteller immer weniger interessant. Die Zielgruppe der Fotografen wird schließlich immer keiner, die Marge ist bei günstigeren Kameras in der Regel geringer. Letztendlich muss bzw. wird auch die Wirtschaftlichkeit entscheiden. Da Canon jedoch durchaus den Anspruch eines „Vollsortimenters“ hat, erscheint uns die Vorstellung einer APS-C-Kamera mit RF-Bajonett wahrscheinlicher als nicht. Patente gibt es mittlerweile einige, Vollformat-RF-Objektive lassen sich als Bonus ebenso nutzen. Mit dem RF 50mm F1,8 STM und RF 16mm F2,8 STM gäbe es schon zwei günstige Modelle. Dass Canon stattdessen das EOS M-System weiter ausbaut, sehen wir als sehr unwahrscheinlich an. Sowohl aus Kamera- als auch aus Objektivsicht hat sich hier seit längerem nichts mehr getan.

Mit dem RF 600mm F4L IS USM lässt sich bereits ein Supertele auf EF-Basis erwerben:

Neue Objektive wird Canon 2022 sicherlich ebenso ankündigen. Wir gehen unter anderem von mehreren Teleobjektiven (zum Beispiel RF 300mm F2,8L IS USM und RF 800mm F5,6L IS USM) aus. Beide könnten wie das RF 400mm F2,8L IS USM und RF 600mm F4L IS USM auf den EF-Modellen basieren oder komplett neu entwickelt werden. Ein lichtstarkes (F1,2 oder F1,4) 24mm- und 35mm-Modell sowie ein weiteres Ultraweitwinkelobjektiv würden zudem bestehende Lücken füllen.

FujiFilm
FujiFilm äußert sich zu zukünftigen Kameras nicht im Detail, zum 10. Geburtstag soll aber ein neues Modell erscheinen. Gesichert sind nur wenige Daten wie der BSI-Sensor mit DRAM-Cache, als Modellname käme X-H2 infrage. Diesbezüglich sprechen die Gerüchteseiten nicht nur von einer, sondern sogar von zwei Kameras. Ein Modell soll einen rund 40 Megapixel auflösenden Sensor besitzen, das andere Modell einen 26 Megapixel auflösenden Chip. Ersteres soll Fotografen mit dem Bedarf nach vielen Pixeln ansprechen, letzteres Modell eine günstigere Variante darstellen und sich an Fotografen richten, die neue Features, aber nicht so viele Pixel benötigen. Dieser Schritt wäre für FujiFilm neu, er würde aus unserer Sicht jedoch Sinn ergeben.

Die 2018 vorgestellte FujiFilm X-H1 wäre durchaus reif für ein Nachfolgemodell:

Des Weiteren wäre es möglich, dass FujiFilm 2022 eine neue Einsteigerkamera der X-A-Serie vorstellt. Eine derartige Vorstellung wäre zumindest nach dem bisherigen Ankündigungsschema denkbar, neue X-A-Kameras gab es schon länger nicht mehr. Entscheidend ist dafür allerdings, ob das Einsteiger-Segment für FujiFilm noch attraktiv ist. Gerüchte gibt es zu diesem Thema bislang noch nicht.

Die aktuelle Roadmap für das X-Bajonett:

Gesicherte Informationen liegen dagegen bei den Objektiven vor. Für das Jahr 2022 plant FujiFilm nach aktuellem Stand zwei neue XF-Objektive. Diese finden sich auf der aktuellen Roadmap des japanischen Unternehmens. Zum einen wird ein Fujinon XF 18-120mm vorgestellt werden, zum anderen ein XF 150-600mm erscheinen. Weitere Daten sind von den neuen Modellen leider noch nicht bekannt.

Die aktuelle Roadmap für das G-Bajonett:

Auf der Roadmap der kommenden GF-Objektive findet sich für 2022 das Fujinon GF 20-35mm. 2023 sollen dann das Fujinon GF 55mm F1,7 und ein Tilt-Shift-Objektiv erscheinen.

Nikon
Nikon hat mit der Z 9 im Herbst 2021 sein neues Flaggschiff enthüllt. Das erste DSLM-Modell, das zur Profiklasse zu zählen ist, macht auch dem alten Flaggschiff Nikon D6 Konkurrenz macht. Da mit der Z 6II und Z 7II sowie der Z fc einige weitere noch nicht ganz so alte Modelle auf dem Markt sind, gehen wir 2022 von einem etwas ruhigeren Jahr aus. Die Vorstellung einer Nikon Z 5II wäre denkbar oder die Ankündigung einer Z 60 oder Z 40. Letzteres erachten wir als wahrscheinlicher, das Vollformatangebot von Nikon kann man im Gegensatz zum APS-C-Angebot nicht als lückenhaft bezeichnen.

Deutlich mehr sollte sich bei den Objektiven tun. Auf der Ende 2021 veröffentlichten Roadmap sind aktuell neun noch nicht (näher) vorgestellte Objektive zu finden. Diese werden zwar nicht alle 2022 auf den Markt kommen, von drei bis vier Modellen gehen wir aber in jedem Fall aus.

Die aktuelle Roadmap für das Z-Bajonett:

Zu den noch nicht vorgestellten Objektiven gehören zwei Modelle für DX-Kameras (= mit APS-C-Sensor) und sieben für Vollformatkameras. Von den DX-Modellen sind nur die Brennweiten bekannt, diese werden bei 24mm und 12 bis 28mm liegen. Zu den neuen Modellen für Vollformatkameras, die sich natürlich auch an DX-Kameras nutzen lassen, gehören Modelle mit 26mm, 85mm, 400mm, 600mm sowie 800mm und 200 bis 600mm. Bis auf das Nikkor Z 400mm F2,8 TC VR S und das Nikkor Z 800mm 6,3 VR S hat Nikon dabei keine genaueren Daten veröffentlicht.

2022 sollte unter anderem das Nikkor Z 800mm F6,3 VR S auf den Markt kommen:

Dass sich Nikon bei seinen neuen Objektiven an den schon erhältlichen F-Modellen orientieren wird, sehen wir allerdings als sehr wahrscheinlich an. Wir gehen daher von einem Nikkor Z 85mm F1,4 S, einem Nikkor Z 400mm F2,8 S, Nikkor Z 600mm F4 S und Nikkor Z 200-600mm F5,6 (oder circa F5 bis F6,3) aus. Bei den DX-Objektiven erscheint uns ein Nikkor Z DX 24mm F2 als wahrscheinlich, beim Ultraweitwinkelzoom könnte es sich um ein Nikkor Z DX 12 bis 28mm mit etwa Blende F4,5 bis F5,6 handeln.

Im zweiten Teil unserer Serie der für 2022 erwarteten Kameras und Objektive gehen wir auf die Hersteller Leica, OM Digital Solutions, Panasonic, Sigma und Sony ein.

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Autor: dkamera.de Redaktion
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