Das Loupedeck Live im dkamera.de-Test

Mini-Steuerpult für Content Creator und Kreative

Loupedeck – diesen Namen verbindet man mit Steuerpulten, die sich vor allem an Foto- und Videografen richten. Beim Loupedeck Live stehen zum ersten Mal auch „Live Content Creator“ – oder kurz Streamer – im Fokus. Doch das Produkt, das deutlich kleiner als die bisherigen Modelle ausfällt, will auch die „alte“ Zielgruppe der Foto- und Videografen weiterhin ansprechen. Wir haben uns das neue Loupedeck Live genauer angesehen.

Das Loupedeck Live im Detail:
Schon auf den ersten Blick fällt beim Loupedeck Live natürlich auf, dass das neue Steuerpult deutlich kleiner als die bisher vorgestellten Modelle ist. Es misst lediglich 15x 11 x 3cm und bringt mit 230g auch deutlich weniger auf die Waage. Gemeinsamkeiten gibt es mit den größeren Modellen aber immer noch sehr viele, das Loupedeck Live kann man daher durchaus als „Mini-Version“ des Loupedeck Creative Tools sehen. Das Design und die Materialien sind beispielsweise sehr ähnlich.

Das Design ist in seinen Grundzügen bekannt, Aluminium sorgt für eine hohe Qualität:

Die Rückseite besteht aus Kunststoff, Gummifüße verbessern den Stand::

Auf der Vorderseite kommt Aluminium zum Einsatz, auf der Rückseite Kunststoff. Das Gehäuse wirkt hochwertig, zusätzliche Gummifüße sorgen am Boden für einen guten Halt. Vom Loupedeck Creative Tool sind die Touchtasten mit LED-Hintergrundbeleuchtung sowie die verschiedenen Drehregler bekannt. Verzichten muss man dagegen auf das große Einstellrad. Dafür gibt es aber auch gar keinen Platz.

Der Anschluss an einen Computer erfolgt wie bekannt über USB. Loupdeck legt dafür ein 100cm langes USB-C-Kabel und einen USB-C- auf USB-A-Adapter bei. Des Weiteren hat Loupedeck einen extra Standfuß ins Paket gelegt, damit kann man das Steuerpult deutlich steiler anstellen.

Durch eine zusätzliche Halterung lässt sich das Loupedeck Live steiler anstellen:

Der Anschluss an einen Computer erfolgt mit dem mitgelieferten USB-C-Kabel:

Schauen wir uns die Bedienelemente einmal genauer an. Den meisten Platz nehmen die Touch-Tasten mit Display und LED-Beleuchtung ein, davon gibt es insgesamt 18 Stück. Alle lassen sich frei konfigurieren, die Technik des Displays erlaubt natürlich alle möglichen Einblendungen. Die Information über die Funktion einer Taste erfolgt dabei nicht nur als Schrift, sondern teilweise auch als Symbol. Frei konfigurieren lassen sich zudem auch die anderen Bedienelemente. Dabei handelt es sich um sechs Drehregler mit zusätzlicher Druckfunktion und acht klassische Tasten.

Den meisten Platz nehmen die Touchtasten ein, zudem gibt es auch normale Tasten und Drehregler:

Grundsätzlich unterstützt das Loupedeck Live die unterschiedlichste Anwendungen. Dazu gehören zum einen Live-Streaming-Programme wie OBS Studio oder Streamlabs, aber auch Kreativprogramme wie Adobe Photoshop oder Premiere Pro. Durch sogenannte „Custom Profiles“, also benutzerdefinierte Profile, lässt sich das Loupedeck Live zudem bei anderen Softwarelösungen einsetzen. Die „Custom Profiles“ ersetzen Tastaturkürzel, wie sie zum Beispiel in Mozilla Firefox oder Microsoft Excel vorkommen. Für beide genannten Programme bietet der Hersteller vorgefertigte „Custom Profiles“ an. Als Funktionsbeispiele werden das Anpassen der Schriftart und Schriftgröße, das Einfügen von Zeilen oder Spalten oder auch "Kopieren und Einfügen" genannt.

Die Loupdeck-Software erlaubt das freie Konfigurieren der Bedienelemente:

Alle Einstellungen lassen sich jeweils für jede unterstützte Software vornehmen:

Funktionen kann man einem Bedienelement per Drag-and-Drop zuweisen:

Da sich viele Funktionen des Loupedeck Live an die eigenen Wünsche anpassen lassen, kommt der Loupedeck-Software (erhältlich für Windows und MacOS) eine besondere Bedeutung zu. Diese verwendet Loupedeck bei allen seinen Steuerpulten. Vor dem ersten Einsatz ist die Software zu installieren, je nach Modellversion kann zudem – wie bei uns – ein Firmware-Update des Steuerpultes nötig sein. Beides ist jedoch, inklusive eines Neustartes nach der Installation der Software, schnell erledigt. Wer bereits die Loupedeck-Software auf einem Computer installiert hat, wird damit nicht sofort arbeiten können, bei uns war die neueste Software-Version zum Erkennen des Loupedeck Live notwendig. Der Download der aktuellsten Version ist über die Hersteller-Webseite möglich, ein Datenträger liegt dem Steuerpult nicht bei.

Die Touchtasten besitzen keinen Druckpunkt, ein Vibrationsmotor informiert über die "Aktion":

Das Loupedeck Live im Einsatz:
Das Loupedeck Live ist wie bereits erwähnt deutlich kompakter als die bisherigen Loupedeck-Modelle. Dies kommt einem gerade beim Einsatz auf einem kleineren Schreibtisch oder auch ganz generell beim Verwenden als zusätzliches Eingabe-Instrument entgegen. Eingaben lassen sich über die Tasten und Drehregler grundsätzlich schnell vornehmen. Ob einem die Touchtasten generell zusagen, lässt sich erst nach einem längeren Test herausfinden. Einen Druckpunkt gibt es bei diesen nicht, die Bestätigung erhält man per Vibrationsmotor. Die Touchtasten sind aber natürlich auch von großem Vorteil. Dadurch lässt sich blitzschnell zwischen den unterschiedlichsten Funktionen wechseln. Über eine Ansicht (= Workspaces) kann man beispielsweise Programme starten, über eine andere Einstellungen im aktiven Software-Fenster vornehmen. Das Wechseln zwischen den Workspaces geht über die Tasten von eins bis sieben, wer zusätzliches Pages mit weiteren Funktionen angelegt hat, muss über die Touchtasten wischen.

Wer das Loupedeck Live optimal an seine Wünsche angepasst hat, kann durch dieses Bedienkonzept extrem viel Zeit sparen. Zunächst steht aber das Einrichten an: Hier ist man von der Einstellungsvielfalt am Anfang doch etwas überfordert, mit der Zeit versteht man das System jedoch gut und kann Veränderungen schnell vornehmen. Das Belegen der Bedienelemente geht ganz einfach per Drag and Drop. Wer keine eigenen Einstellungen vornehmen möchte, kann die voreingestellten Profile nutzen. Der Vorteil der zahlreichen Konfigurationsmöglichkeiten bleibt dann aber natürlich ungenutzt.

Mit den Drehreglern lässt sich unter anderem die Helligkeit eines Bildes schnell verändern:

Wir haben das Loupedeck Live beim Einsatz in Adobe Photoshop Lightroom Classic und Adobe Photoshop CC getestet, hier lässt sich mit dem Steuerpult wie mit den schon länger erhältlichen Loupedeck-Produkten arbeiten. Die Drehregler bietet sich vor allem zum Ändern der Helligkeit, des Kontrasts oder der Farbtemperatur an, über die Tasten lassen sich bestimmte Aktionen, die sonst eine etwas längere Suche nach der Option im Menü bedeuten würden (zum Beispiel der Export als PNG), besonders einfach vornehmen. Wie schon erwähnt bleiben hier wegen der vielen Optionen praktisch keine Wünsche offen. Die im Vergleich zu den größeren Loupedeck-Modellen weggelassenen Bedienelemente stören uns nur wenig, meistens kommt man mit den vorhandenen Tasten oder Drehreglern gut aus. Gerade die Größe des Loupedeck Live sagt uns zu, es nimmt einem wesentlich weniger Platz als beispielsweise das Loupedeck+ weg.

Unser Fazit:
Das Loupedeck Live ist ein vielseitig einsetzbares Steuerpult, gerade auf etwas kleineren Schreibtischen macht es eine gute Figur. Einstellungen lassen sich trotzdem viele vornehmen, etwas Einarbeitungszeit ist wegen der vielen Optionen allerdings notwendig. Gut gefällt uns auch das hochwertige Gehäuse, das sich auf zwei verschiedene Arten hinstellen lässt. Ob man sich mit den Touchtasten ohne Druckpunkt anfreunden kann, ist eine rein persönliche Entscheidung. Für das Konzept der schnellen Einstellungsveränderungen ist es zweifellos vonnöten.

Das Loupedeck Live bietet viele Funktionen auf kleiner Fläche:

Den ganzen Vorteilen gegenüber steht der Preis von 249,00 Euro. Das ist angesichts der 239,00 Euro für das mit wesentlich mehr Bedienelementen ausgestatteten Loupedeck+ viel Geld. Einen Mehrwert haben Fotografen daher fast nur, wenn sie gleichzeitig auch Live Content Creator sind. Das zur Vorstellung angekündigte Abomodell für mehr als zwei Plugins wurde übrigens gestrichen, zusätzliche Kosten entstehen also keine mehr.

Der dkamera.de Award zum Loupedeck Live:

Autor: dkamera.de Redaktion
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