Das Western Digital My Cloud EX2 12TB NAS im Test (Teil 4)

Teil 4 von 4: Einstellungsmöglichkeiten, Pro & Contra, Fazit und unsere Awards zum NAS-Server

Im dritten Teil unseres Tests des My Cloud EX2 von Western Digital haben wir das NAS-System unter anderem erstmalig eingerichtet. In diesem vierten und letzten Teil sehen wir uns die unterschiedlichen Freigabe- und Sicherungsoptionen an, gehen auf einen Teil der verfügbaren Apps ein und zeigen Ihnen verschiedene weitere Optionen der angebotenen Features.

Das Western Digital My Cloud EX2 NAS-Gerät bietet neben den bereits gezeigten Einstellungen noch diverse weitere Optionen, auf die wir im Folgenden detailliert eingehen. Diese lassen sich über die fünf Reiter "Benutzer", "Freigaben", "Cloud-Zugriff", "Sicherungen" sowie "Speicher" erreichen, wobei alle Reiter weitere Untermenüs zu bieten haben.

Das "Freigabe"-Menü zum Einrichten von Freigaben:

Über das "Freigaben"-Menü lässt sich der Zugriff von Benutzern - sofern gewünscht - einschränken. Damit können beispielsweise private Ordner erstellt werden, die sich nur von bestimmten Benutzern aufrufen lassen. Ebenso lassen sich aber auch Ordner erstellen, auf die alle Benutzer Zugriff haben.

Das Western Digital My Cloud EX2 NAS als "persönlicher Cloud-Speicher":

Über das Menü "Cloud-Zugriff" lässt sich festlegen, welche Benutzer beim My Cloud EX2 von "außen" Zugriff auf Ordner und Dateien haben. Ist hier die Registrierung eines Gerätes erfolgt, kann man per App (für Android und iOS sowie für Windows und Mac OS X) auf die auf dem NAS-System abgelegten Dateien zugreifen.

Sicherungen per USB sind von externen Geräten auf das NAS sowie auch umgekehrt möglich:

Über das USB-Sicherungsmenü können Datensicherungen konfiguriert werden. Dabei sind Sicherungen vom USB-Gerät auf das NAS sowie vom NAS auf das USB-Gerät möglich. Für die Sicherung lässt sich ein spezieller Auftragsname wählen und es lassen sich Quellordner sowie Zielordner festlegen.

Ebenso können Sicherungen auf andere My Cloud EX2-NAS-Systeme vorgenommen werden:

Mit der sogenannten Remotesicherung ist es möglich, die auf dem Western Digital My Cloud EX2 Server abgespeicherten Daten, auf einem anderem My Cloud EX2 oder My Cloud EX4-NAS zu sichern. Dafür können in diesem Remotesicherungsmenü sogenannte Remotesicherungsaufträge erstellt werden.

Sicherungen von Dateien können auch intern erfolgen:

Mit einer internen Sicherung lassen sich auf dem Western Digital My Cloud EX2 gespeicherte Ordner in einem anderen Ordner auf dem NAS-System nochmals abspeichern. Auch hier müssen ein Auftragsname sowie ein Quell- und ein Zielordner gewählt werden. Zudem lässt sich das Datum und die Uhrzeit der Sicherung festlegen. Die Sicherung lässt sich in bestimmten Abständen wiederholen und eine Sicherung kann als inkrementelle Sicherung ausgeführt werden. Bei einer inkrementellen Sicherung werden nur Dateien gesichert, die sich seit der letzten Sicherung verändert haben. Mit dieser Sicherungsmethode lässt sich die Datenmenge einer Sicherung im Regelfall deutlich reduzieren und damit läuft eine Sicherung auch deutlich schneller ab. Da interne Sicherungen vor einem Hardware-Defekt natürlich nicht schützen, sollten Backups des NAS zusätzlich auch immer extern auf weitere Datenträger erfolgen.

Wer Sicherungen auf externe Server speichern möchte, kann die Cloud-Sicherung wählen:

Als letzte Sicherungsmethode bietet Western Digital bei seinem My Cloud EX2 NAS Cloud-Sicherungen an. Damit können auf dem NAS-System gespeicherte Daten bei Online-Cloudanbietern gesichert werden. Western Digital bietet hier das "ElephantDrive" und "Amazon S3" als Cloudspeicherlösungen an.

Das RAID-Menü des Western Digital My Cloud EX2 Systems:

Im RAID-Menü lässt sich zum einen der Zustand des RAIDs überprüfen, zum anderen wird das RAID darüber auch konfiguriert. So lässt sich die automatische Neuerstellung abschalten und es kann der RAID-Modus geändert werden. Zur Erinnerung: Das Western Digital My Cloud EX2 unterstützt neben "RAID 0" und "RAID 1" auch "JBOD" und "Disk-Spanning", es wird jedoch im RAID 1 Zustand ausgeliefert, was die Datensicherheit durch Datenspiegelung entsprechend erhöht (siehe dazu unser RAID Schaubild mit Auflistung der Vor- und Nachteile im 1. Teil dieser Artikelserie).

Informationen zum Status der Festplatten lassen sich über den Datenträgerstatus abrufen:

Über das Menü des "Datenträgerstatus" können die Festplatten auf ihre Fehlerfreiheit überprüft werden, lässt sich die Temperatur anzeigen und können auch die SMART-Daten der einzelnen Festplatten ausgelesen werden.

Das iSCSI-Menü:

Da das Western Digital My Cloud EX2 iSCSI unterstützt, lassen sich iSCSI-Ziele im iSCSI-Menü erstellen und verwalten.

Das "virtuelle Volume"-Menü:

Falls ein virtuelles Volume benötigt wird, kann dieses über das "virtuelle Volume"-Menü erstellt werden. Hier lassen sich unter anderem die Geräte-IP und ein Port vergeben. Außerdem kann der Name des Freigabeordners gewählt werden.

Die Apps für das My Cloud EX2 im Überblick:

Als besonderes Feature bietet Western Digital für sein NAS-System spezielle Apps an. Damit lässt sich der Funktionsumfang des My Cloud EX2 entsprechend erweitern. Zu den Apps zählen unter anderem Programme für Peer-to-Peer-Downloads, für Content-Management-Systeme wie Joomla oder Wordpress oder Softwarelösungen zum Streamen von Medien auf mobile Endgeräte. Die Apps lassen sich automatisch oder manuell über den "App hinzufügen"-Button installieren und natürlich auch wieder entfernen. Ebenso können Apps - sofern eine neue Version herausgegeben wurde - auch aktualisiert werden.

Eine App für gesteuerte FTP-Downloads:

Mit der App "FTP-Downloads" lassen sich Dateien von einem FTP-Server auf das NAS herunterladen. Dies bietet sich beispielsweise an, wenn ein größerer Download eine lange Zeit in Anspruch nehmen würde, der Hauptrechner allerdings nicht die ganze Zeit laufen soll. Im FTP-Downloadmenü kann man natürlich die URL des Downloads angeben, das Download-Ziel auf dem NAS auswählen und die Datei auch umbenennen. Ebenso lässt sich der Download zu einer bestimmten Uhrzeit und einem bestimmten Datum starten. Welche Downloads aktuell eingestellt wurden, lässt sich über die Warteschlange einsehen.

Eine App für gesteuerte Peer-to-Peer-Downloads:

Das Western Digital My Cloud EX2 NAS erlaubt zudem auch den Download von Dateien, die mittels Peer-to-Peer zur Verfügung gestellt werden. Wie bei den HTTP- oder FTP-Downloads lässt sich das NAS bei längeren Downloadzeiten somit als stromsparender PC-Ersatz verwenden.

Die App "Webdateibetrachter":

Hier sehen Sie die Konfigurationsseite des "Webdateibetrachters".

Es folgt eine Übersicht aller allgemeinen Einstellungen beim Western Digital My Cloud EX2:

Natürlich erlaubt das My Cloud EX2 auch generelle Einstellungen, diese sind unter dem Reiter "Einstellungen" zu finden. Hier kann man unter anderem das Datum verändern, den Cloud-Zugriff generell ein- oder ausschalten, den Energiesparmodus konfigurieren und beispielsweise einen Energiesparplan erstellen. Ebenso lässt sich der Papierkorb löschen.

Die Netzwerkeinstellungen im Überblick:

Bei den Netzwerkeinstellungen kann man den Netzwerkmodus (für IPv4 und IPv6) wählen, verschiedene Netzwerkdienste an- oder abschalten und dem NAS eine Arbeitsgruppe im Netzwerk zuweisen. Ebenso lässt sich das WD My Cloud EX2 als Remote-Server verwenden und man kann eine Portweiterleitung aktivieren.

Das Medienstreaming-Menü:

Wer das My Cloud EX2 NAS als Medienzuspieler einsetzen möchte, findet die dafür benötigten Einstellungen im Medien-Menü. Hier lässt sich das Medienstreaming mittels DLNA-Server aktivieren und an dieser Stelle lässt sich außerdem die Übertragung mit einem iTunes-Media-Player konfigurieren. Für eine angeschlossene Kamera lassen sich verschiedene Übertragungsoptionen einstellen.

Die Hilfsprogramm-Optionen:

Das Hilfsprogramm-Menü ermöglicht das Durchführen einer Systemdiagnose sowie einer Systemprüfung. Hierüber kann man das System zudem in den Werkszustand zurückversetzen, das System konfigurieren und über die Gerätewartung des My Cloud EX2 NAS-Gerätes herunterfahren sowie neu starten.

Ebenso ist es möglich die eingesetzten Datenträger zu überprüfen und - wenn gewünscht - zu formatieren.

Das Benachrichtigungs-Menü:

Das Benachrichtigungs-Menü erlaubt das Aktivieren von Email- oder SMS-Benachrichtigungen, die beim Eintreten von verschiedenen Ereignissen an bis zu fünf Benutzer geschickt werden. Diese Ereignisse können neue Firmware-Updates oder beispielsweise auch Systemabschaltungen sein. Über die Benachrichtigungsanzeige lässt sich dabei konfigurieren, welche Nachrichten gesendet werden sollen. Hier ist es möglich, dass alle Alarme, nur kritische Alarme sowie Warnungen gemeldet werden.

Die Firmware-Aktualisierungs-Optionen:

Als letztes bietet das Einstellungen-Menü verschiedene Optionen für Firmware-Updates. Hier lassen sich automatische Updates aktivieren oder deaktivieren, kann man einen Aktualisierungszeitplan vorgeben, nach Aktualisierungen suchen oder ein Update mittels einer Firmware-Datei manuell installieren.

Das dkamera.de Pro & Contra zum Western Digital My Cloud EX2 12TB 2-bay NAS-Server:
Pro:
+ Standardmäßig RAID 1 (Datenspiegelung) - perfekt für erhöhte Datensicherheit bei wichtigen Daten
+ Riesige Speicherkapazität (maximal 12TB) auf zwei Festplatten - bei RAID 1 effektiv ca. 6TB nutzbar
+ Datenleserate: 54,25 MB in der Praxis beim Lesen von Fotos und Videos in RAID 1 Konfiguration
+ Sehr anwenderfreundlich: Mit Grundkenntnissen einfach zu bedienen und einfach zu konfigurieren
+ Weboberfläche sehr einfach in der Handhabung, sehr übersichtlich, dennoch viele Optionen
+ Firmware Update mit nur einem Klick, der WD My Cloud EX2 NAS-Server erledigt den Rest
+ Firmware in nur 3:30 Minuten geladen und installiert, danach noch 2:20 Minuten für Neustart
+ Email Benachrichtigungs-Funktion benötigt lediglich die Email-Adresse, keine weitere Konfiguration
+ Einschaltzeit: 1:30 Minuten bis die Weboberfläche zum Einloggen bereit ist
+ Extrem leise (Lüfter läuft so gut wie nie), die Platten sind zudem selbst im Betrieb kaum hörbar
+ Perfekt für Betrieb im Büro oder im Wohnzimmer geeignet
+ Der integrierte Lüfter ist bei unseren Tests auch bei Last immer stillgestanden (= sehr leise!)
+ Nach einigen Stunden im Energiesparmodus: Plattentemperaturen 33 und 34 Grad an der Oberseite
+ Aktuell verfügbar bis 12TB Speicherkapazität auf nur zwei 3,5 Zoll HDD-Laufwerken
+ Verbaute "Red" Festplatten von Western Digital sind für den 24/7 Dauerbetrieb ausgelegt
+ Zwei USB 3.0 Schnittstellen auf der Rückseite des NAS vorhanden
+ Wake on LAN (WOL) funktioniert einwandfrei (Starten des NAS-Servers über das Netzwerk)
+ NAS benötigt nur 0,8 Watt im ausgeschalteten Zustand (dabei immer in Bereitschaft für WOL)
+ Stromverbrauch: Im Leerlauf 14,9 Watt, im Zugriff 16,5 Watt, im Energiesparmodus nur 5,6 Watt
+ Wenig Platzverbrauch, sehr kompaktes NAS-Gerät
+ Hochwertige Verarbeitung, sehr einfaches Wechseln der Festplatten möglich
+ Beste Kompatibilität des NAS zu den Festplatten da alles aus einer (Hersteller)-Hand
+ Sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis
Contra:
- Die Datenschreibrate ist mit 27,5 MB beim Schreiben von Fotos und Videos zu gering (bei RAID 1)
- Kein Ausschaltknopf vorhanden: NAS schaltet sich beim Anstecken der Stromzufuhr automatisch ein
- Kein eSATA-Anschluss vorhanden
- Gehäuse ist nicht abschließbar, selbst ohne Werkzeug können die HDDs schnell entwendet werden

Unser Fazit zum Western Digital My Cloud EX2 12TB NAS-Server:
Mit dem My Cloud EX2 NAS-System hat Western Digital ein gutes Gesamtpaket mit einer langen Featureliste am Markt. So kann das NAS natürlich zum Speichern von riesigen Datenmengen benutzt werden, es erlaubt aber auch das Streaming von Medien, das Freigeben von Dateien für verschiedene Geräte und ebenso das Nachrüsten von weiteren Optionen und Möglichkeiten per Apps. Damit sind den Einsatzmöglichkeiten fast keine Grenzen gesetzt. Dafür sorgen zudem auch die verschiedenen RAID-Modi ("RAID 0", "RAID 1", "JBOD", "Disk-Spanning"), die natürlich nicht fehlen dürfen und die Datensicherheit bzw. die Übertragungsgeschwindigkeit erhöhen.

Gut gefallen hat uns am Western Digital My Cloud EX2 zudem die sehr einfache Einrichtung und Bedienung sowie die sehr leise Arbeitsweise. Der Lüfter sprang in unserem Test selbst bei Vollast nicht an, was einen fast geräuschlosen Betrieb ermöglicht. Die Arbeitsgeschwindigkeit ist mit einer kurzen Ein- und Ausschaltzeit absolut praxistauglich (jeweils knapp 90 Sekunden), beim Lesen von Daten im RAID 1 haben wir zudem eine Übertragungsgeschwindigkeit von 54,25 MB pro Sekunde gemessen.

Da man das NAS mit zwei Festplatten von je 1TB bis 6TB ausstatten kann, bleiben bei der Speicherkapazität kaum Wünsche offen. Neben Festplatten von Western Digital kann man zudem natürlich auch Modelle von anderen Herstellern verwenden. Eine gut sortierte Kompatibilitätsliste findet sich dazu auf der Produktwebseite des Herstellers. Einbauen lassen sich die Festplatten in das NAS sehr einfach, Werkzeug benötigt man dafür nicht.

Auch der Verbrauch bei Last mit maximal 25,5 Watt kann sich sehen lassen, im Bereitschaftsbetrieb werden sogar nur sehr geringe 0,8 Watt benötigt - und dabei bleibt das NAS WOL ready, es benötigt also trotz Bereitschaft für ein Aufwecken des Servers über das Netzwerk (WOL = Wake On LAN) nur die eben erwähnten 0,8 Watt. Positiv zu bewerten ist auch der "Platzverbrauch" des NAS-Gerätes, dieser fällt für ein Modell mit zwei Festplatten wirklich gering aus.

Nicht so gut hat uns am Western Digital My Cloud EX2 gefallen, dass die Datenrate beim Schreiben in der Praxis in RAID 1 lediglich bei 27,5 MB pro Sekunde liegt. Außerdem lässt sich das NAS nur durch die Weboberfläche oder durch einen Netzwerkbefehl herunterfahren, es ist kein (hardware) Ein- und Ausschalter vorhanden. Schade ist zudem, dass das Gerät keinen eSATA-Anschluss für externe Festplatten zu bieten hat. Man kann jedoch problemlos mit den beiden USB 3.0-Ports auskommen, die immerhin den schnellen USB 3.0 Standard erfüllen und natürlich zu USB 2.0 abwärtskompatibel sind. Wohl nur für die wenigsten von Bedeutung ist der Nachteil, dass man die Festplatten effektiv nicht gegen ein Entwenden sichern kann. Das Gehäuse lässt sich leider nicht auf eine Weise abschließen, dass die Festplatten nicht entwendet werden können. Ein Kensington Lock kann jedoch angebracht werden, so dass zumindest das Gehäuse nicht ohne Weiteres mitgenommen werden kann.

Die dkamera.de Auszeichnungen zum WD My Cloud EX2 NAS-Server:

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