Der optische Bildstabilisator

Erklärung der Wirkungsweise des optischen Bildstabilisators

Um die Grenzen der Fotografie immer weiter auszudehnen und die Technik gleichzeitig für den Benutzer einfacher zu gestalten, warten die Hersteller stetig mit mehr oder weniger sinnvollen Technologien auf. Zu den Sinnvolleren gehört die Bildstabilisation, die mittlerweile zu einer wichtigen, teilweise sogar kaufentscheidenden Eigenschaft einer Digitalkamera geworden ist. Doch Stabilisation ist nicht gleich Stabilisation. Auf dem Markt gibt es verschiedene Techniken, die hier kurz vorgestellt werden.

Egal ob es sich um eine kleine Einsteigerkamera oder das große Topmodell handelt, das Ziel der optischen Bildstabilisation ist es, eine durch Verwackeln der Kamera hervorgerufene Unschärfe mechanisch auszugleichen und so auch bei schlechteren Lichtverhältnissen qualitativ gute Bilder zu ermöglichen. Da der Einfluss des Verwackelns direkt von der verwendeten Brennweite abhängig ist, spielt die Stabilisation besonders bei langen Brennweiten eine große Rolle. Sie greift jedoch auch bei kürzeren Brennweiten ein und kann dort die Ergebnisse verbessern.

Die Bandbreite der verwendeten Techniken ist groß, die Stabilisation kann im Objektiv, am Sensor oder erst durch die Software stattfinden. Dabei muss die Bewegung der Kamera erfasst und an das stabilisierende Element weitergeleitet werden, dass dann entsprechend auf die Bewegung reagieren kann.

Die optische Bildstabilisation findet im Objektiv der Kamera statt (siehe Abbildungen oben), indem durch eine bewegliche Linsengruppe im Strahlengang der Weg des Lichtes verändert wird. Das Licht trifft somit stabilisiert auf den Sensor, und bei Spiegelreflexsystemen auch auf das Autofokusmodul und den Sucher, so dass auch das Sucherbild selbst stabilisiert wird. Gerade bei Wechselobjektiven kann der Stabilisator direkt auf das Objektiv abgestimmt werden und so eine höhere Leistung erzielen. Dafür bedeutet die Linsengruppe im Strahlengang im schlimmsten Fall eine leichte Verschlechterung der optischen Qualität. Zudem wird nicht jedes Objektiv mit einer Stabilisation angeboten.

Der ins Kameragehäuse integrierte optische CCD- bzw. CMOS-Shift Bildstabilisator:

Hier sehen Sie den Shift-Bildstabilisator der Vollformat DSLR Digitalkamera Sony Alpha 900:

Hier sehen Sie den Shift-Bildstabilisator der APS-C DSLR Digitalkamera Sony Alpha 700:

Der Sensor-Bildstabilisator wirkt nicht auf den Weg des Lichtes selbst, sondern wie der Name schon vermuten lässt, auf den Aufnahmesensor, der inklusive seiner Grundplatine bewegt wird, um entsprechende Bewegungen der Kamera auszugleichen. Dem großen Vorteil dieser Art der Stabilisation, dass es keine störenden Elemente im Strahlengang gibt und, bei Wechselobjektiven, jedes Objektiv stabilisiert wird, stehen die Nachteile gegenüber, dass die Stabilisation nicht auf ein bestimmtes Objektiv optimiert wird und lediglich der Sensor, nicht aber der optische Sucher stabilisiert wird.

Im Kompaktkamerabereich kommen die unterschiedlichen Vor- und Nachteile nicht zum Tragen. Da es sich bei diesen Kameras um geschlossene Systeme handelt, die jeweils aufeinander abgestimmt sind und bei denen sowohl der Autofokus, als auch der Sucher auf den Aufnahmesensor zurückgreifen, bieten beide Varianten eine gute Stabilisierung.

Neben diesen beiden Systemen existiert eine Stabilisationsmethode, die Einfluss auf die aufgezeichneten Bilddaten nimmt. Hierbei wird die Methode der Deconvolution benutzt. Bewegungssensoren nehmen - wie schon bei den anderen beiden erwähnten Methoden - die Verwacklung der Kamera wahr und leiten diese an die interne Verarbeitung weiter, die nach der Aufnahme die Bewegung aus dem Bild herausrechnen kann. Dabei gehen aber leider Bildinformationen verloren. Diese Variante stammt ursprünglich aus dem Bereich der Videokameras, in dem zur Berechnung auf die jeweils vorherige und nachfolgende Aufnahme zurückgegriffen werden kann. Diese Technologie ist auch in einigen Digitalkameras zu finden. Die Qualität dieser Bildstabilisation kann nicht mit jener der anderen beiden Methoden mithalten.

Zudem sollte dieser Deconvolution-Bildstabilisator nicht verwechselt werden mit dem vom Marketing geschaffenen Begriff des "Digitalen Bildstabilisators". Hierbei wird in der Kamera lediglich die Empfindlichkeit erhöht, um die Verschlusszeiten zu verringern und so die Verwacklung zu reduzieren. Somit sollte beim Kamerakauf genau darauf geachtet werden, dass die Kamera mit einem "echten" Bildstabilisator ausgestattet ist, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. (sas)

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