Die DJI Osmo Action 3 Actionkamera im Test (Teil 1)

Teil 1 von 3: Die technischen Daten im Überblick

Nach der 2020 vorgestellten Osmo Action hat DJI 2022 mit der Osmo Action 3 wieder eine Actionkamera mit klassischem Design angekündigt. Diese will unter anderem mit längeren Aufnahmezeiten punkten und kann Videos in 4K-Auflösung mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde aufzeichnen. Wir nehmen die Actionkamera in diesem Testbericht unter die Lupe und prüfen, welche Fähigkeiten sie mitbringt.

Der Lieferumfang:
DJI legt der Osmo Action 3 beim von uns getesteten Standard-Combo-Paket einen Montagerahmen, eine magnetische Halterung, eine Halterung zum Festkleben auf gerade Oberflächen sowie ein USB-C-Kabel zum Aufladen des Akkus bei. Letzterer gehört natürlich ebenso zum Lieferumfang. Zudem gibt es neben dem bereits montieren Objektivschutzgummi einen zusätzlichen Gummi, eine Feststellschraube und einen DJI-Sticker.

Der Lieferumfang der Osmo Action 3 "Standard-Combo":

Wer weiteres Zubehör benötigt, kann zu den anderen Combo-Paketen greifen. Diese verfügen je nach Paket über zusätzliche Akkus, einen Selfie-Stick oder ein Unterwassergehäuse. Einzeln lassen sich beispielsweise ein zusätzlicher Akku oder ein Bike- und ein Tauch-Zubehörset erwerben.

Mit 7,1 x 4,4 x 3,3cm besitzt die DJI Osmo Action 3 klassische Abmessungen:

Die Bauform des Gehäuses entspricht weitestgehend den HERO-Black-Modellen von GoPro:

Die technischen Daten:
Wie die erste DJI Osmo Action und anders als die letztes Jahr erschienene DJI Action 2 besitzt die DJI Osmo Action 3 ein klassisches Actionkamera-Gehäuse. Es fällt mit 7,1 x 4,4 x 3,3cm einen Tick kompakter als die GoPro HERO11 Black sowie deutlich größer als die DJI Action 2 aus. Auf die Waage bringt die sehr ordentlich verarbeitete Osmo Action 3 genau 145g, die Stromversorgung übernimmt ein wechselbarer, 1.770mAh starker Lithium-Polymer-Akku mit 3,85V. Erreicht wird der Akku wie die Speicherkarte über ein Fach an der rechten Seite der Kamera, auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein Fach mit einem USB-C-Port. Dieser erlaubt das Aufladen des Akkus sowie den Anschluss der Osmo Action 3 an einen Computer.

An der rechten Seitenfläche wird das Fach für den Akku und die Speicherkarte geöffnet:

An der linken Seite liegt der USB-C-Port (zur besseren Einsicht hier ohne Schutzabdeckung):

Zur Bildkontrolle und Steuerung sind bei der DJI Osmo Action 3 zwei Touchscreen-Displays verbaut. Das rückseitige Display misst 2,25 Zoll und löst 640 x 360 Pixel auf, das vorderseitige Modell wird mit 1,4 Zoll angegeben und löst 320 x 320 Pixel auf. Wasserdicht ist die DJI Osmo Action 3 bis zu einer Tiefe von 16m, für noch tiefere Tauchgänge (bis zu 60m) lässt sich ein wasserdichtes Gehäuse erwerben.

Neben dem Hauptdisplay auf der Rückseite gibt es auch ein Display auf der Vorderseite:

Beim Bildwandler der DJI Osmo Action 3 handelt es sich um einen rund zwölf Megapixel auflösenden Sensor der 1/1,7-Zoll-Klasse. Das Fisheye-Objektiv zeigt laut DJI einen 155 Grad großen Bildwinkel, die Lichtstärke liegt bei F2,8. Der Fokusbereich beginnt bei 30cm und geht bis unendlich. Die Fotos der Actionkamera besitzen unabhängig von den weiteren Einstellungen zwölf Megapixel (4.000 x 3.000 Pixel), als Bildformate stehen JPEG und RAW zur Wahl. Bei der Aufnahme muss man sich allerdings entscheiden, die parallele Speicherung wird nicht unterstützt. Als Seitenverhältnisse werden 4:3 sowie 16:9 angeboten, zudem kann man einen Timer vorschalten (0,5 Sekunden, 1 Sekunde, 2 Sekunden, 3 Sekunden, 5 Sekunden und 10 Sekunden).

Bei Videoaufnahmen steht ein größeres Angebot an Auflösungen und Bildraten zur Verfügung. Während die GoPro-Modelle schon länger Aufnahmen oberhalb von 4K erlauben, bleibt die DJI Osmo Action 3 wie die Vorgängermodelle auf 4K beschränkt. Als höchste Auflösung lassen sich 4.096 x 3.072 Pixel („4K 4:3“) einstellen, hier kann man sich für Bildraten zwischen 24 und 60 Vollbildern pro Sekunde entscheiden. Bei klassischen 16:9-Videos mit 3.840 x 2.160 Pixel sind alle üblichen Bildraten von 24 bis 120 Vollbildern pro Sekunde wählbar. Als zweite 4:3-Option bringt die Actionkamera die 2,7K-Auflösung mit, bei 2.688 x 2.016 Pixel sind 24 bis 60 Vollbilder pro Sekunde wählbar. Bei 2.688 x 1.512 Pixel (16:9-Seitenverhältnis) lassen sich wie bei 4K-Videos 24 bis 120 Vollbilder pro Sekunde einstellen, in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) schafft die DJI Osmo Action 3 mit 24 bis 240 Vollbildern pro Sekunde die höchsten Bildraten. Ausgeben lassen sich die Videos aber nicht nur mit den genannten Bildraten, im Zeitlupenmodus stehen auch eine bis zu 8-fache Verlangsamung in Full-HD und eine bis zu 4-fache Verlangsamung in 4K zur Wahl. Darüber hinaus bringt die DJI Osmo Action 3 die Timelapse- und Hyperlapse-Aufnahme sowie eine Loop-Einstellung (Überschreiben der Daten nach einer bestimmten Aufnahmedauer) mit.

Als Kompressionen werden bei der Actionkamera H.265 (HEVC) und H.264 angeboten (bei höheren Auflösungen und Bildraten nur H.265), wir haben uns wegen der geringen Dateigröße für H.265 entschieden. Die bestmögliche Aufnahmequalität liefert bei der DJI Osmo Action 3 die 10-Bit-Option, HDR-Aufnahmen (maximal 30 Vollbilder pro Sekunde bei Full-HD, 2,7K oder 4K) sorgen für einen größeren Dynamikumfang. Die neue Bildqualitäts-Option "verbessert" steht oberhalb von Full-HD leider nur für Bildraten bis 30 Vollbilder pro Sekunde zur Verfügung. In der Praxis ist sie daher kaum interessant. Zu den Mikrofonoptionen gehören bei der DJI Osmo Action 3 „Kanal“ (Mono oder Stereo), „Windgeräuschreduktion“ (Ein oder Aus) sowie „Direktionales Audio“ (Vorne und Aus).

Die unterschiedlichen Sichtfeld-Optionen der DJI Osmo Action 3 bei 4K60p-Videos im Vergleich:

Wie mittlerweile fast alle Actionkameras hat auch die DJI Osmo Action 3 unterschiedliche Sichtfeld-Optionen zu bieten. Beim "Extra weiten"-Sichtfeld liest die Kamera den kompletten Sensor aus, bei 4:3-Aufnahmen entspricht das Video-Material dem Full-Sensor-Readout. Bei 16:9-Aufnahmen mit "Extra weitem" Sichtfeld wird das 4:3-Bild dagegen gestaucht. Am Rand zeigen sich daher deutliche Verzerrungen. Das weite Sichtfeld (circa 11mm) entspricht der natürlichen Wiedergabe, beim Standard-Sichtfeld (circa 14 bis 20mm KB) gleicht die Actionkamera die Verzerrungen der Fisheye-Optik aus. Darüber hinaus gibt es ein schmales Sichtfeld (ca. 26mm KB; nur bei Full-HD und 2,7K). Ob sich eine Sichtfeld-Option wählen lässt, ist sowohl von der eingestellten Auflösung als auch der Bildrate und der gewählten Bildstabilisierung abhängig. Die Angaben in der nachfolgenden Tabelle gelten für die deaktivierte Stabilisierung.

Wer den Bildwinkel unabhängig von den Sichtfeld-Optionen verändern möchte, kann dies mit der Zoomfunktion der Kamera. Dazu muss man bei Fotos wie Videos die Zoomtaste in der rechten unteren Ecke gedrückt halten und kann dann bis zu 4-fach (maximaler Wert von den weiteren Einstellungen abhängig) zoomen. Da es sich um einen reinen Digitalzoom handelt, wird die Bildqualität aber schnell deutlich schlechter. Wir würden von dieser Funktion daher ganz klar die Finger lassen.

Kurze Zusatztexte informieren bei der Wahl des Sichtfeldes:

Die Bildstabilisierung arbeitet bei der DJI Osmo Action 3 – wie bei allen Actionkameras – elektronisch. Eingestellt wird die Stabilisierung über das Menü, die verfügbaren Modi sind von der Auflösung und der Bildrate abhängig. Grundsätzlich kann man sich zwischen „Off“, „RockSteady“, „RockSteady+“ „HorizonBalancing“ und „HorizonSteady“ entscheiden. Die RockSteady-Stabilisierung lässt sich bei allen Auflösungen und Bildraten wählen, die HorizonBalancing-Option bis hinauf zur 4K-Auflösung mit maximal 60 Vollbildern pro Sekunde und die HorizonSteady-Option bis zur 2,7K-Auflösung mit maximal 60 Vollbildern pro Sekunde. Bei der RockSteady-Stabilisierung handelt es sich um die „normale“ Stabilisierung, die HorizonBalancing-Stabilisierung gleicht Kreisbewegungen der Kamera um bis zu 45 Grad aus und die HorizonSteady-Stabilisierung um bis zu 360 Grad. Dadurch lässt sich die DJI Osmo Action 3 ohne Bildveränderungen einmal um die eigene Achse drehen. Die HorizonSteady-Stabilisierung arbeitet in puncto Stabilisierung daher am besten, die HorizonBalancing-Stabilisierung folgt danach.

Eine elektronische Stabilisierung bringt jedoch auch immer Nachteile mit sich. Um die Bewegungen ausgleichen zu können, muss ein deutlich kleinerer Bildkreis genutzt werden, als das Objektiv bietet. Folglich nimmt auch die effektive Auflösung ab und wird ein engerer Bildausschnitt aufgenommen. Die fehlenden Pixel werden von der Kamera interpoliert. Bei der HorizonSteady-Stabilisierung ist der Crop am stärksten, bei der HorizonBalancing-Stabilisierung geringer. Die Stabilisierung arbeitet bei Bewegungen jeweils sehr effizient. Die RockSteady-Stabilisierung bietet den größten Bildausschnitt, den Horizont hält die Actionkamera hier allerdings nicht mehr gerade. Verwacklungen korrigiert die Osmo Action 3 aber auch in diesem Modus sehr ansprechend.

Die RockSteady+-Stabilisierung sollte in vielen Fällen die beste Option darstellen:

In der Praxis würden wir die RockSteady-Stabilisierung oder die HorizonBalancing-Stabilisierung wählen. Diese stellen aus unserer Sicht den besten Kompromiss dar. Nur wer die Actionkamera von einem Stativ aus verwendet, sollte die Stabilisierung abschalten. Das spart nicht nur Strom, hier liefert die Kamera auch die beste Qualität. Darüber hinaus lassen sich teilweise sichtbare Bildfeldveränderungen verhindern.

Im zweiten Teil unseres Testberichts der DJI Osmo Action 3 gehen wir auf die Bedienung der Actionkamera ein.

Autor: dkamera.de Redaktion
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