Die GoPro HERO11 Black Actionkamera im Test (Teil 3)

Teil 3 von 3: Der Bildqualitätstest, Beispielaufnahmen und unser Fazit

Nachdem wir im zweiten Teil unseres Testberichts der GoPro HERO11 Black auf die Bedienung und das optionale Zubehör eingegangen sind, nehmen wir in diesem dritten und letzten Teil unter anderem die Bildqualität bei Foto- und Videoaufnahmen unter die Lupe. Am Ende fassen wir die Ergebnisse aller drei Teile zudem zusammen und ziehen ein Fazit.

Die Bildqualität:
Neben der Bedienung und den Optionen spielt für die Bewertung einer Kamera natürlich auch die Bildqualität eine entscheidende Rolle. Zunächst schauen wir uns die Detailwiedergabe bei Videos an. Die mit Abstand beste Qualität lässt sich natürlich bei der höchsten Auflösung erzielen. Bei 5,3K-Auflösung sind dabei sogar sehr ansprechende 60 Vollbilder pro Sekunde möglich, so dass auch die Aufnahme von bewegten Motiven allgemein kein Problem darstellt. In 4K sinkt die Bildqualität zumindest bei 120 Vollbildern pro Sekunde sichtbar ab, Details werden deutlich verwaschener abgebildet. Mit dieser Bildrate sind allerdings schon 5-fache Zeitlupen und damit sehr ansprechende Effekte möglich. Bis zu 10-fache Zeitlupen erlauben die 2,7K- oder die Full-HD-Auflösung. Wir haben die 2,7K-Auflösung zum Vergleich verwendet. Auch hier sinkt die Qualität nochmals ab, Details sind nur noch recht wenig vorhanden. Bei geringeren Bildraten erreicht die GoPro HERO11 Black eine bessere Qualität.

Grundsätzlich würden wir uns für die 5,3K- oder die 4K-Option entscheiden. Weniger Pixel sind nur in seltenen Fällen ratsam, z. B. wenn sich die Dateien auf dem gewünschten Abspielgerät ansonsten nicht wiedergeben lassen. Die 4K-Auflösung scheint dabei in den meisten Fällen der beste Kompromiss zu sein. Beim Bildfeld sorgt „Weit“ für die natürlichsten Bilder, die SuperView- und die HyperView-Option verzerren den Rand teilweise deutlich. Abhängig vom Motiv sorgt das für eine ziemlich unnatürliche Darstellung. Die Videoaufnahme im 8:7-Format oder 4:3-Format ist für alle jene interessant, die bei der späteren Bearbeitung möglichst viele Optionen haben wollen. Gerade die 8:7-Aufnahme bietet besonders viele Bearbeitungsmöglichkeiten, selbst Hochkantvideos im 16:9:Format lassen sich ohne größere Probleme erzeugen. Hinweis: Teilweise kam es bei den Aufnahmen direkt zu Beginn zu einem Knacken (siehe vorletztes Beispielvideo), einen Grund dafür konnten wir nicht finden.

Fotos speichert die GoPro HERO11 Black mit 27,1 Megapixel. Bei Tag überzeugen diese mit einer guten Qualität, wenngleich man natürlich nicht die Detailwiedergabe von High-End-Kompaktkameras oder sogar Systemkameras erwarten kann. Ohne zu starkes Croppen, bei dem die Qualität sichtbar nachlässt, sind die Aufnahmen gut nutzbar. Gut zu wissen: Zoomen erhöht die Qualität wegen der rein digitalen Ausschnittsvergrößerung nicht.

Die meisten Details liefern bei Tag die RAW-Dateien der Actionkamera, das liegt an der starken Weichzeichnung der JPEG-Fotos. Nachfolgend finden Sie einen Vergleich mit 100-Prozent-Darstellung. Das RAW-Bild wurde dabei leicht aufgehellt, damit beide Bilder in etwa gleich hell sind. Ansonsten entspricht die Entwicklung den Voreinstellungen von Camera RAW.

Bei weniger Licht sorgt der kleine Sensor schnell für ein steigendes Bildrauschen. Mit der Multi-Frame-Rauschunterdrückung, die beim SuperFoto-Modus aktiv ist, kann dieses jedoch deutlich reduziert werden. Das funktioniert aber natürlich nur bei statischen Motiven. Der Standardmodus sorgt bei wenig Licht für wesentlich schlechtere Bilder.

Für eine Kamera der Actionklasse fällt die Bildqualität der HEOR11 Black sehr gut aus, im Vergleich zu Kameras mit größeren Sensoren (dies gilt auch für Smartphones) fällt die Qualität jedoch deutlich schlechter aus. Eine Kamera für alle Gelegenheiten ist die HERO11 Black jedenfalls nicht. Etwas anderes sollte man jedoch auch nicht erwarten, wenn man die durch die Abmessungen eingeschränkten Möglichkeiten bedenkt.

Grundsätzlich gilt es bei Aufnahmen zu bedenken, dass die Kamera abhängig von den Aufnahme-Einstellungen und der Umgebungstemperatur schnell überhitzen kann. Bei 21 Grad Umgebungstemperatur schaltete sich die HERO11 Black schon nach rund 15 Minuten (5,3K60p) wegen Überhitzung ab. Gehäuse und Akku kamen dabei in der Spitze aus bis zu 52 Grad Celsius. Wer längere Aufnahmen am Stück benötigt, muss die Auflösung und die Bildrate absenken. Bei 4K-Auflösung und 60 Vollbildern pro Sekunde lässt sich die Aufnahmezeit auf etwa 22 Minuten erhöhen.

Das bekannte Temperatur-Problem besteht auch bei der GoPro HERO11 Black:

In puncto Akkulaufzeit sorgt der neue Enduro-Akku zumindest bei normalen Temperaturen für keine Verbesserungen, wir haben jeweils rund 45 Minuten Aufnahmezeit (5,3K60p; 21 Grad Umgebungstemperatur) pro Ladung gemessen.

Bei Temperaturen unterhalb des Nullpunkts kann es anders aussehen. Wer die maximale Akkulaufzeit erzielen will, aktiviert den Videomodus „Verlängerte Akkulaufzeit“. Hier sind fast zwei Stunden lange Aufzeichnungen bei 1080p30 möglich.

Unbearbeitete Beispielaufnahmen der GoPro HERO11 Black:

Zwei SuperFoto-Aufnahmen mit weitem Bildfeld:

Zwei SuperFoto-Aufnahmen mit weitem Bildfeld:

Zwei SuperFoto-Aufnahmen: Links mit weitem Bildfeld und rechts mit maximalem Zoom:

Links eine SuperFoto-Aufnahme, rechts eine HDR-Aufnahme

Links eine SuperFoto-Aufnahme, rechts eine Standard-Aufnahme

JPEG- und RAW-Aufnahme:

JPEG- und RAW-Aufnahme:

Sofern nicht anders angegeben, wurden die Videos mit Standardoptionen und weitem Bildfeld aufgenommen:

Zwei Aufnahmen mit 5.312 x 2.988 Pixel (60p):

Links eine Aufnahme mit 5.312 x 4.648 Pixel (30p), rechts mit 3.840 x 2.160 Pixel (120p):

Links eine Aufnahme mit 2.704 x 1.520 Pixel (240p), rechts mit 5,3K60p, 10-Bit und hoher Bitrate:

Zwei Aufnahmen mit 3.840 x 2.160 Pixel (60p): Links HyperView- und rechts SuperView-FOV:

Zwei Aufnahmen mit 3.840 x 2.160 Pixel (60p): Links Weit- und rechts Linear-FOV:

Unser Fazit:
Die GoPro HERO11 Black ist auf den ersten Blick keine Kamera, die sich sehr deutlich vom Vorgängermodell unterscheidet. Das ist zum einen natürlich gewollt, denn damit müssen sich Besitzer der GoPro HERO10 Black (Testbericht) nicht umgewöhnen. Zum anderen hat sich das Bedienkonzept über die Jahre aber auch bewährt, Veränderungen waren kaum notwendig. Darüber hinaus ermöglicht das gleichgebliebene Gehäuse das Weiterverwenden des bekannten Zubehörs.

Dass die GoPro HERO11 Black wie die Vorgängermodelle aussieht, sagt jedoch nichts über das Innere aus. Mit dem neuen Bildwandler kann GoPro Aufnahmen im 8:7-Format realisieren, das sorgt bei der Bildbearbeitung für zusätzlichen Spielraum. Zudem wirkt sich der neue Sensor positiv auf die Bildstabilisierung aus und erlaubt einen größeren Bildwinkel.

Eine Stärke der Kamera sind die vielen Einstellungsmöglichkeiten:

Die Stabilisierung der GoPro HERO11 Black ist zweifellos führend, der Horizontausgleich funktioniert selbst bei 360-Grad-Drehungen verblüffend gut. Das HyperView-Bildfeld mag für den ein oder anderen ebenso interessant sein, wir halten die sehr starken Verzerrungen am Rand aber im Regelfall für störend. Die anderen Bildfeld-Optionen sind unserer Meinung nach zudem ausreichend weitwinkelig. Neu und für so manchen Nutzer von Vorteil sind der Easy-Modus zum einfachen Bedienen und die zusätzlichen Videomodi für erweiterte kreative Aufnahmemöglichkeiten.

Was die Bildqualität angelangt, macht die GoPro HERO11 Black keinen deutlichen Schritt nach vorne. Die Bildqualität stufen wir für eine Actionkamera trotzdem weiterhin als führend ein und mit der 10-Bit-Aufnahme gibt es beim Nachbearbeiten nun größere Reserven. Führend sind auch die Video-Optionen: Hier bietet die HERO11 Black wie bekannt jede Menge Auflösungen und Bildraten. Die 5,3K-Videos (bis zu 60p) zeigen zweifellos die meisten Details, die 4K-Videos (bis zu 120p) sind aber ebenso noch recht detailreich. Geringere Auflösungen würden wir nur einstellen, wenn unbedingt höhere Bildraten benötigt werden. Mit bis zu 240 Vollbildern pro Sekunde sind sehr starke Zeitlupeneffekte in 2,7K- oder Full-HD-Auflösung möglich.

Die GoPro HERO11 Black ist wie die Vorgängermodelle eine sehr gute Actionkamera:

Bezüglich der Überhitzungsproblematik wurden bei der GoPro HERO11 Black leider keine Fortschritte erzielt, beim Vergleich mit früheren Messungen der HERO10 Black schaltet sich die neue Actionkamera sogar schneller ab. Für längere Aufnahmen kommt man an daher weiterhin weder an geringeren Auflösungen noch an niedrigeren Bildraten vorbei.

Die dkamera.de Awards zur GoPro HERO11 Black:

Autor: dkamera.de Redaktion
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