Die Insta360 Ace Actionkamera im Test (Teil 3)

Teil 3 von 3: Der Bildqualitätstest, Beispielaufnahmen und unser Fazit

Nachdem wir uns im zweiten Teil unseres Testberichts der Insta360 Ace mit der Bedienung beschäftigt haben, gehen wir in diesem dritten und letzten Teil auf die Bildqualität bei Fotos sowie Videos ein und prüfen die Akkulaufzeit. Am Ende fassen wir die Ergebnisse aller drei Teile zudem zusammen und ziehen ein Fazit.

Die Bildqualität:
Beim Test der Bildqualität schauen wir uns zunächst die Qualität der Videoaufnahmen an. Diese sollte für die meisten Nutzer am wichtigsten sein. Im direkten Vergleich treten die 6K-Auflösung (6.144 x 3.456 Pixel), die 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) und die Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) gegeneinander an. Dabei haben wir jeweils die höchstmögliche Bildrate gewählt. Bei 6K sind dies 30 Vollbilder pro Sekunde, bei 4K 120 Vollbilder pro Sekunde und bei Full-HD 240 Vollbilder pro Sekunde.
Die mit Abstand meisten Details zeigt die Insta360 Ace wie zu erwarten bei 6K-Auflösung. Hier lassen sich mit maximal 30 Vollbildern pro Sekunde aber nicht alle Situationen passend einfangen. Gerade schnelle Szenen können zum Ruckeln neigen oder zumindest nicht ganz so „smooth“ wirken.

Eine deutlich höhere Bildrate wird in 4K-Auflösung mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde erreicht. Details sind bei diesen Aufnahmen zwar nicht mehr ganz so viele zu sehen, angesichts der viel praxistauglicheren Bildrate stellt die 4K-Auflösung aus unserer Sicht jedoch meistens die beste Option dar. In Full-HD-Auflösung schafft die Insta360 Ace sehr hohe 240 Vollbilder pro Sekunde, das reicht auch für starke Zeitlupeneffekte. Die Bildqualität fällt in Full-HD – wie bei allen Actionkamera – aber sichtbar schlechter aus. Wir würden uns daher nur für die Full-HD-Auflösung entscheiden, wenn unbedingt mehr als 120 Vollbilder pro Sekunde benötigt werden.

Bei wenig Licht haben Actionkameras grundsätzlich Probleme bei der Bildaufnahme. Das liegt an ihren kleinen Bildwandlern. Obwohl bei der Insta360 Ace nur ein Modell der 1/2-Zoll-Klasse verbaut ist, sind bei schlechten Lichtverhältnissen durchaus noch akzeptable Bildergebnisse möglich. Die Aufnahmen zeigen zwar ein deutliches Rauschen, damit sollte man aber leben können. Etwas hellere Aufnahmen ermöglicht der „PureVideo“-Modus, hier fehlt es den Bildern im Vergleich zu normalen Aufnahmen aber an Details. Welcher Modi besser geeignet ist, sollten Videografen situationsbedingt entscheiden. Ein Log-Profil oder 10-Bit-Aufnahmen bringt die Ace übrigens nicht mit, dafür kann man HDR-Videos speichern und ein flaches Bildprofil nutzen.

Fotos nimmt die Insta360 Ace dank 48-Megapixel-Sensor – für Actionkamera-Verhältnisse – mit einer ansprechenden Detailwiedergabe auf. Bei starker Vergrößerung der Bilder zeigt sich allerdings schon bei Tag ein Bildrauschen. Aufnahmen mit zwölf Megapixel sind kleiner und können schneller abgespeichert werden, Details bekommt man aber weniger zu sehen. Bei Nacht bleiben feine Details nicht erhalten, das Bildrauschen hält sich dafür in Grenzen.

Bevor wir diesen Test mit dem Fazit abschließen, muss natürlich auch noch die Akkulaufzeit der Insta360 Ace unter die Lupe genommen werden. Bei 6K-Auflösung und 30 Vollbildern pro Sekunde konnte die Actionkamera im Test 56 Minuten Videomaterial aufzeichnen, bevor der Akku erschöpft war. Bei 4K-Aufnahmen mit 120 Vollbildern pro Sekunde kamen wir auf minimal längere 59 Minuten.

Wie so oft bei Actionkameras wird dieser Zeitraum ohne aktive Kühlung (beispielsweise durch Wind) aber nicht an einem Stück erreicht. Stattdessen bricht die Ace die Aufnahme wegen Überhitzung deutlich früher ab.

Bei Aufnahmen mit hohen Auflösungen oder Bildraten überhitzt die Ace nach rund 30 Minuten:

Bei 6K-Auflösung konnten wir bei 21 Grad Umgebungstemperatur und nicht abgeklapptem Display 26 Minuten filmen, bevor sich die Kamera wegen Überhitzung ausschaltete. Entscheidet man sich für die 4K-Auflösung und 120 Vollbilder pro Sekunde sind leicht längere 30 Minuten möglich. Das machen andere Kameras teilweise besser.

Unbearbeitete Beispielaufnahmen der Insta360 Ace:

Zwei Aufnahmen mit UltraWide-Sichtfeld:

Zwei Aufnahmen mit UltraWide-Sichtfeld:

Links eine Aufnahme mit UltraWide-Sichtfeld, rechts mit Dewarp-Sichtfeld:

JPEG- und RAW-Aufnahme (Dewarp bzw. UltraWide):

JPEG- und RAW-Aufnahme (UltraWide):

Sofern nicht anders angegeben, wurden die Videos mit Standardoptionen und UltraWide-Sichtfeld aufgenommen:

Links eine Aufnahme in 6K-Auflösung (30p), rechts in 4K-Auflösung (120p):

Links eine Aufnahme in 2,7K-Auflösung (120p), rechts in Full-HD-Auflösung (240p):

Zwei Aufnahmen in 4K-Auflösung (60p): Links ActionView-FOV, rechts UltraWide-FOV:

Zwei Aufnahmen in 4K-Auflösung (60p): Links Dewarp-FOV, rechts Horizontsperre-FOV:

Unser Fazit:
Die Insta360 Ace ist das kleine Schwestermodell der Insta360 Ace Pro und teilt sich mit dieser diverse Hardware. Unterschiede bestehen vor allem beim Bildwandler. Während bei der Ace Pro ein Modell der 1/1,3-Zoll-Klasse zum Einsatz kommt, besitzt die Ace nur einen Sensor der 1/2-Zoll-Klasse. Die Auflösungen sind mit 48 Megapixel identisch, die maximalen Videoauflösungen jedoch nicht. So kann Ace Pro Videos in 8K-Auflösung speichern, die Ace „nur“ in 6K-Auflösung. Von der sehr guten Detailwiedergabe kann man jedoch nur in begrenztem Umfang profitieren, beide Kameras schaffen bei voller Auflösung leider nur eine geringe Bildrate. Die maximal möglichen 30 Vollbilder pro Sekunde der Insta360 Ace (bei 6K) reichen für ruhige Szenen oder Zeitraffer-Videos natürlich aus, bei Videos mit etwas Bewegung wünscht man sich jedoch schnell höhere Bildraten.

In 6K-Auflösung gibt die Ace sehr viele Details wieder, es sind aber nur 30 Vollbilder/Sek. möglich:

Diese kann die Ace in 4K-Auflösung liefern. Hier schafft sie wie das große Schwestermodell sehr gute 120 Vollbilder pro Sekunde. Das reicht für fast alle Situationen aus. Natürlich ist aber ein gewisser Detailverlust hinzunehmen, denn 6K-Videos besitzen mehr als doppelt so viele Bildpunkte. Videos lassen sich mit der Ace zudem auch in 2,7K-Auflösung oder Full-HD-Auflösung speichern. Eine höhere Bildrate, nämlich 240 Vollbilder pro Sekunde, ist jedoch nur in Full-HD möglich. Da die Detailwiedergabe hier noch einmal deutlich absinkt, würden wir die 4K-Auflösung stets vorziehen. Nur in Situationen, in denen 240 Vollbilder pro Sekunde unbedingt benötigt werden, stellt Full-HD die bessere Option dar. Keine Abstriche sind grundsätzlich bei der Stabilisierungsleistung zu machen, diese arbeitet sehr gut und ist konfigurierbar. Für Videos bei wenig Licht gilt, dass sich mit dem PureVideo-Modus hellere Aufnahmen erstellen lassen. Die Videos zeigen aber auch weniger Details, weshalb wir den PureVideo-Modus nicht in jedem Fall bevorzugen würden.

Fotos kann die Insta360 Ace dank 48 Megapixel-Sensor mit einer sehr guten Bildqualität aufnehmen, andere Actionkameras zeigen deutlich weniger Details. Beim Wunsch nach der besten Bildqualität sollten sich Fotografen für die maximale Auflösung (48 Megapixel) entscheiden, zwölf Megapixel beschleunigen allerdings die Speicherzeiten und lassen den Speicher nicht ganz so schnell voll werden.

Eine Besonderheit der Insta360 ist zweifellos das Display. Dieses macht die Bildkontrolle wesentlich einfacher möglich. Abstriche muss man dafür beim Front-LCD machen, es zeigt nur Status-Informationen an. Wegen des um 180 Grad schwenkbaren Display ist dies zwar meistens nicht relevant, die Anzeige einer Live-Ansicht wäre aber noch besser gewesen.

Die Actionkamera bietet viele Funktionen und ist einfach zu bedienen:

Zweifellos gut ist Insta360 der Menüaufbau gelungen, hier finden sich Nutzer trotz vieler Modi schnell zurecht. An Einstellungen mangelt es bei der Ace auf keinen Fall, sowohl bei Fotos als auch bei Videos lassen sich alle wichtigen Parameter beeinflussen. Das gilt auch für die Belichtung. Schade dürfte für den ein oder anderen der Verzicht auf 10-Bit-Aufnahmen bzw. das Log-Profil sein, mit dem FreeFrame-Modus (maximal 60 Vollbilder pro Sekunde in 4) stehen dafür einige nachträgliche Bildänderungen (Ausschnitt und Stabilisierung) zur Verfügung. Darüber hinaus kann man beim Einsatz der optional erhältlichen GPS Preview Remote zusätzliche Aufnahmestatistiken in den Videos einblenden lassen.

Das Gehäuse ist solide gebaut, das schwenkbare Display erleichtert die Bildkontrolle:

Das Gehäuse der Insta360 Ace wurde robust gebaut und hält sowohl Tauchgängen (bis zu 10m) als auch sehr niedrigen Temperaturen (bis -20° C) stand, die LCD-Konstruktion macht einen hochwertigen Eindruck. In puncto Akkulaufzeit bewegt sich die Actionkamera mit 56 Minuten auf einem akzeptablen Niveau, das bekannte Überhitzen tritt ohne Kühlung bei der 6K-Aufnahme allerdings schon nach 26 Minuten auf. Das reicht definitiv nicht für längere Aufnahmen aus. In 4K-Auflösung mit 120 Vollbildern pro Sekunde lässt sich noch etwas länger (30 Minuten) am Stück filmen. Nicht optimal ist aus unserer Sicht zudem der doch recht lange, minimale Fokusabstand. Erst ab 60cm wird das Motiv scharf abgebildet.

Die dkamera.de Awards zur Insta360 Ace:

Autor: dkamera.de Redaktion
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