DJI Osmo Action 3 und DJI Action 2 im Vergleich (Teil 1)

Teil 1 von 3: Actionkameras mit 4K120p-Aufnahme im Vergleich


Links sehen Sie die DJI Osmo Action 3, rechts die DJI Action 2.

DJI konnte sich in den letzten Jahren nicht nur einen Namen als Hersteller von Quadrocoptern machen, auch im Bereich der Actionkameras legte die Bekanntheit des chinesischen Unternehmens deutlich zu. Eineinhalb Jahre nach der klassisch gebauten DJI Osmo Action erschien 2021 mit der Action 2 eine besonders kompakte und durch Zusatzmodule erweiterbare Actionkamera. Bei der im Herbst 2022 vorgestellten Osmo Action 3 ging DJI dagegen wieder zurück zu den Wurzeln. In diesem Vergleich schauen wir uns die beiden neuesten Actionkameras von DJI genauer an.

Zu unseren beiden Einzeltestberichten gelangen Sie über folgende Links:
Testbericht der DJI Osmo Action 3
Testbericht der DJI Action 2

Die technischen Daten:
Beim Vergleich der DJI Action 2 und Osmo Action 3 bleibt man zunächst natürlich unweigerlich bei den Gehäusen hängen. Hier hat sich DJI für völlig unterschiedliche Philosophien entschieden: Die DJI Action 2 gehört zu den kompaktesten Actionkameras am Markt und misst lediglich 3,9 x 3,9 x 2,3cm. Zudem verfügt sie über ein nur 56g schweres, äußerlich aus Metall gefertigtes Gehäuse mit einer fast quadratischen Bauform.

Die DJI Action 2 fällt ohne Zusatzmodul deutlich kompakter aus:

Links sehen Sie die DJI Action 2, rechts die DJI Osmo Action 3.

Während man die Action 2 fast als kleinen Würfel bezeichnen könnte, ist die Osmo Action 3 rein optisch eine ausgewachsene Actionkamera. Sie misst 7,1 x 4,4 x 3,3cm, ihr Kunststoffgehäuse bringt 146g auf die Waage und optisch erinnert sie eindeutig an die Kameras des Platzhirsches GoPro. Dafür sorgt nicht nur die längliche Bauform, sondern auch die Wahl von zwei LCDs.

Das größere von beiden befindet sich auf der Rückseite, das kleinere liegt auf der Vorderseite. Beide LCDs unterstützen Eingaben per Touch, lassen sich also auch zur Bedienung verwenden. Zudem sind sie natürlich für die Bildkontrolle gedacht. Beim rückseitigen Display handelt es sich um ein bis zu 750 cd/m² helles LCD mit 2,25 Zoll Diagonale und 640 x 360 Pixel, das Front-LCD misst 1,4 Zoll und löst 320 x 320 Pixel auf.

Die Rückseiten beider Actionkameras werden von den Displays fast vollständig belegt:

Links sehen Sie die DJI Action 2, rechts die DJI Osmo Action 3.

Bei der DJI Action 2 kann ein Display schon allein aus Platzgründen nur auf der Rückseite verbaut werden, die Vorderseite nimmt größtenteils das Objektiv ein. Für das 1,76 Zoll messende und 500 cd/m² helle OLED-Panel gibt DJI eine Auflösung von 446 x 424 Pixel an. Das modulare System der Actionkamera erlaubt es allerdings mittels eines Zusatzmoduls ebenso in den Genuss eines Front-Displays zu kommen. Dieses wird bei der sogenannten Dual-Screen Combo mitgeliefert. Es ist 3,9 x 4,2 x 2,5cm groß sowie 64g schwer. Wie beim Display der Kamera handelt es sich um ein OLED-Panel mit 1,76 Zoll großer Diagonalen und 446 x 424 Pixel. Neben dem Display umfasst das sogenannte „Front-Touchscreen-Modul“ einen Akku mit einer Kapazität von 1.300mAh bei 7,7V. Das von uns getestete Power-Combo-Paket bietet dagegen nur einen Akku. Die Spezifikationen dieses Moduls sind bis auf eine leicht geringere Bautiefe von 2,1cm ansonsten identisch. Beide Akkus können die Einsatzzeit der Action 2 verlängern und den in der Actionkamera fest verbauten Akku 580mAh (3,85V) auch aufladen.

Das Akkumodul wird über Kontakte mit der Kamera verbunden, zudem gibt es zwei Halterungen:

DJI Action 2.

Am Modul befindet sich unter anderem ein USB-C-Port zum Aufladen:

DJI Action 2.

Festgehalten werden die Module an der DJI Action 2 von starken Magneten und einer zusätzlichen Sicherung, dieses Haltekonzept stufen wir als robust ein. Leider büßt die Action 2 durch ein montiertes Modul ihre Wasserdichtigkeit von zehn Metern ein, wasserdicht ist sie dann nur mit einem Zusatzgehäuse. Bei der DJI Osmo Action 3 nutzt DJI einen wechselbaren Akku mit 1.770mAh bei 3,85V. Dieser lässt sich einfach über das Batteriefach entnehmen, aufgeladen wird er standardmäßig via USB-C über die Kamera. Die Osmo Action 3 ist ohne weiteres Gehäuse bis zu einer Tiefe von 16 Metern wasserdicht.

Als Betriebstemperatur nennt DJI für die Action 2 null Grad Celsius bis 40 Grad Celsius, die Osmo Action 3 wird mit minus 20 bis 45 Grad Celsius angegeben. Bei unserem Test machte sich dies auch bemerkbar, bei manchen Aufnahmen (Umgebungstemperatur leicht unterhalb des Nullpunktes) schaltete die Action 2 ihr Display wegen einer zu geringen Temperatur während Aufnahmen ab. Die Osmo Action 3 arbeitete dagegen stets normal.

Zur Speicherung lassen sich microSD-Karten nutzen, bei der Action 2 stecken diese im Modul:

Links sehen Sie die DJI Osmo Action 3, rechts die DJI Action 2.

Unterschiede sind zudem von der Datenspeicherung zu berichten. Die DJI Action 2 besitzt einen integrierten Speicher mit 32GB Kapazität (rund 22 GB sind davon nutzbar), auf microSD-Speicherkarten lassen sich die Daten nur mittels der Zusatzmodule ablegen. Bei der DJI Osmo Action 3 steht kein integrierter Speicher zur Verfügung, in den Slot passen microSD-Speicherkarten. Beide Kameras können laut DJI mit Modellen mit bis zu 256GB Kapazität umgehen, empfohlen werden Karten mit UHS Speed Class 3-Unterstützung. Ansonsten kann es bei höheren Bildraten oder Auflösungen zu Problemen bei der Speicherung kommen.

Im Inneren setzt DJI bei beiden Actionkameras auf die identische oder zumindest sehr ähnliche Hardware. Die genannten Daten lassen jedenfalls kaum einen anderen Schluss zu. In beiden Kameras wird ein CMOS-Sensor der 1/1,7-Zoll-Klasse zur Aufnahme verwendet, dieser löst rund 12 Megapixel auf. Die Fotos besitzen 4.000 x 3.000 Pixel und lassen sich im JPEG- sowie RAW-Format (parallel allerdings nicht) speichern. Einen Unterschied gibt es vom Sensorempfindlichkeitsbereich zu berichten: Dieser fällt bei der DJI Osmo Action 3 mit ISO 100 bis ISO 12.800 etwas größer als bei der DJI Action 2 mit ISO 100 bis ISO 6.400 aus. Die Belichtungszeit (30 Sekunden bis 1/8.000 Sekunde) sowie die weiteren Foto-Optionen unterscheiden sich jedoch nicht. Beim Objektiv handelt es sich in beiden Fällen um ein Fisheye-Modell mit 155 Grad Bildwinkel sowie einer Blende von F2,8. Das Schutzglas lässt sich allerdings nur bei der Osmo Action 3 wechseln.

Die Video-Optionen fallen auf den ersten Blick sehr ähnlich aus. Als maximale Auflösung lassen sich 4.096 x 3.072 Pixel (4K 4:3) wählen, hier sind 24 bis 60 Vollbilder pro Sekunde möglich. Bei der klassischen 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) sind 24 bis 120 Vollbilder pro Sekunde einstellbar, diese Bildraten werden zudem bei 2,7K-Aufnahmen (2.688 x 1.512 Pixel) im 16:9-Format angeboten. Wer sich für 2,7K-Aufnahmen im 4:3-Format mit 2.688 x 2.016 Pixel entscheidet, kann 24 bis 60 Vollbilder pro Sekunde wählen. Für besonders starke Zeitlupeneffekte unterstützen beide Actionkameras Aufnahmen mit bis zu 240 Vollbildern pro Sekunde in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel).

Apropos Zeitlupe: Sowohl die DJI Action 2 als auch die Osmo Action 3 bringt eine Zeitlupenfunktion mit. Damit kann man bis zu 8-fache Zeitlupen in Full-HD sowie bis zu 4-fache Zeitlupen in 4K oder 2,7K erstellen. Wer statt der Verlangsamung eine Beschleunigung der Aufnahme benötigt, kann zur Zeitrafferfunktion greifen. Dabei stehen die klassische Zeitrafferaufnahme und die Hyperlapse-Aufnahme zur Wahl. Letztere Funktion kann Videos um die Faktoren 2, 5, 10, 15 und 30 beschleunigen, beim Zeitraffer kann man sich für Intervalle von 0,5, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 10, 13, 15, 20, 25, 30 und 40 Sekunden entscheiden.

Die beste Bildqualität liefert die DJI Osmo Action 3 bei aktivierter 10-Bit-Speicherung sowie mit verbesserter Bildqualitäts-Einstellung. Letztere Option ist allerdings nur bis zu 30 Vollbildern pro Sekunde in 4K-Auflösung wählbar. Das gilt zudem für die HDR-Videos der Kamera. Besitzer der Action 2 müssen auf diese Features verzichten. Wie die Osmo Action 3 bringt die Action 2 allerdings ein flaches Bildprofil für bessere Nachbearbeitungsmöglichkeiten mit. Keine Unterschiede sind von den wählbaren Kompressionen zu berichten, hier stehen jeweils H.264 und H.265 (HEVC) zur Wahl.

Die Sichtfelder beider Kameras:

Was die Sichtfelder anbelangt, sind Besitzer der DJI Osmo Action 3 im Vorteil. Zumindest, wenn sie Videos mit einem nicht ganz so weitwinkeligen Sichtfeld aufnehmen möchten. Dafür ist ein schmales Sichtfeld mit rund 26m KB-Brennweite an Bord. Dieses kann allerdings nur bei Full-HD- und 2,7K-Auflösung (sowie maximal 60 Vollbildern pro Sekunde) genutzt werden, für höhere Auflösungen besitzt der Sensor zu wenig Pixel. Bei allen anderen Sichtfeldern liegen die Kameras auf einem Level. Den größten Bildausschnitt gibt es beim extra weiten Sichtfeld (rund 7mm) zu sehen, das klassische Bildfeld ist das weite Bildfeld (rund 9mm) und mit der Objektivkorrektur liegt man bei 14mm. Alle Angaben stammen von DJI und gelten für die deaktivierte Stabilisierung. Mit Stabilisierung wird der Bildausschnitt jeweils kleiner. Zudem gilt es zu beachten, dass das extra weite Sichtfeld bis maximal 60 Vollbilder pro Sekunde zur Verfügung steht.

Im zweiten Teil unseres Vergleichs der DJI Osmo Action 3 und der DJI Action 2 gehen wir auf die Bildstabilisierung sowie die Bedienung ein.

Autor: dkamera.de Redaktion
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