Drei Actionkameras der Spitzenklasse im Vergleich (Teil 3)

Teil 3 von 3: Insta360 Ace Pro vs. GoPro Hero12 Black vs. DJI Osmo Action 4

Nachdem wir uns im zweiten Teil unseres Vergleichs der Insta360 Ace Pro, GoPro HERO12 Black und DJI Osmo Action 4 mit den Sichtfeldern, der Stabilisierung und der Bedienung beschäftigt hatten, nehmen wir in diesem dritten und letzten Teil die Bildqualität sowie die Akkulaufzeit unter die Lupe.

Die Bildqualität:
Wie bereits im ersten Teil des Vergleichs angekündigt, steht in diesem dritten und letzten Teil des Vergleichs der drei Actionkameras der Spitzenklasse die Bildqualität auf dem Prüfstand. Hier haben wir zunächst die Fotofunktion unter die Lupe genommen. Bei Tag zeigt sich schon auf den ersten Blick, dass die Insta360 Ace Pro Details wegen ihrer höheren Sensorauflösung viel besser wiedergeben kann. Auf Platz zwei folgt die GoPro HERO12 Black, die DJI Osmo Action 4 liegt abgeschlagen am Ende des Feldes. Die Aufnahmen der DJI Osmo Action 4 lassen sich trotzdem nicht als schlecht bezeichnen, im direkten Vergleich sind aber eindeutig die wenigsten Details zu sehen. Wer seine Fotos nur auf einem Monitor oder Fernseher betrachten möchte und keine Ausschnittvergrößerung plant, wird jedoch auch mit den Aufnahmen der Osmo Action 4 zufrieden sein.

Bei Nacht liegt das Feld etwas weiter zusammen. Die Ace Pro sehen wir wieder vorne, die GoPro HERO12 Black kann dank ihrer SuperFoto-Funktion trotz des kleinsten Sensors gut mithalten. Die Aufnahmen der Osmo Action 4 sind hell und zeigen wenig Bildrauschen, Details bekommt man aber nicht besonders viele zu Gesicht. Da die RAW-Aufnahmen der Kamera sichtbar detailreicher sind, hat es DJI bei der Rauschreduzierung seiner Actionkamera eindeutig übertrieben.

Beim Test der Videoqualität haben wir zunächst die maximalen Auflösungen verglichen. Folglich wurden die Aufnahmen bei der Insta360 Ace Pro in 8K aufgenommen. Da die hier maximal möglichen 24 Vollbilder pro Sekunde für die meisten Situationen zu langsam sind, haben wir uns bei der GoPro HERO12 Black und der DJI Osmo Action 4 für 30 Vollbilder pro Sekunde entschieden. Die Kamera von GoPro filmte in 5,3K-Auflösung, das Modell von DJI in 4K-Auflösung.

Ihre höhere Pixelzahl setzen die Ace Pro und die HERO12 Black in eine deutlich bessere Detailwiedergabe um, die Osmo Action 4 kann nicht mithalten. Es sollte allerdings auch erwähnt werden, dass die 8K-Auflösung der Ace Pro mit 24 Vollbildern pro Sekunde nur in wenigen Situationen sinnvoll nutzbar ist. Die 5,3K-Aufnahmen der HERO12 Black lassen sich dank bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde dagegen oftmals sehr gut verwenden.

Wer noch höhere Bildraten benötigt, kann sich bei allen drei Actionkameras in 4K-Auflösung für 120 Vollbilder pro Sekunde entscheiden. Damit sind starke Zeitlupeneffekte möglich. Bei 4K-Auflösung ist der Unterschied zwischen den Actionkameras geringer, die Reihenfolge bleibt jedoch erhalten. Die Ace Pro zeigt die meisten Details, die HERO12 Black sichert sich den mittleren Platz und die Action 4 ist das „schlechteste“ der drei Modelle.

Grundsätzlich gilt es allerdings zu erwähnen, dass die DJI Osmo Action 4 das weitwinkligste Objektiv besitzt. Das sorgt für ein größeres Sichtfeld, reduziert bei Aufnahmen vom gleichen Standpunkt aber auch die Qualität. Wer auf der Suche nach der Actionkamera mit der besten Bildqualität bei Tag ist, sollte sich zwischen der Ace Pro von Insta360 und der HERO12 Black von GoPro entscheiden.

Bei Nacht gilt es höhere Bildraten zu vermeiden. Wir haben uns daher für 25 Vollbilder pro Sekunde in 4K-Auflösung entschieden. Bei dieser Bildrate wird das typische Flimmern beim Vorhandensein von künstlichen Lichtquellen möglichst stark minimiert. Die meisten Details zeigt die Ace Pro, dahinter liegen die HERO12 Black und die Osmo Action 4. Abhängig vom konkreten Bildbereich zeigt mal die eine und mal die andere Kamera mehr Details. Das Bild der Osmo Action 4 ist jedoch durchweg heller und rauschärmer.

Am Ende unseres Testberichts müssen natürlich auch noch die Aufnahme- und Akkulaufzeiten der Kameras besprochen werden. Actionkameras sind wegen ihrer kompakten Gehäuse deutlich anfälliger für das Überhitzen als größere Kameras, höhere Temperaturen sind daher schnell anzutreffen. Diese lassen sich durch die Wahl einer niedrigen Auflösung und/oder Bildrate reduzieren sowie natürlich durch aktive Kühlung.

Alle drei Actionkameras überhitzen nur bei langen Aufnahmen mit hohen Bildraten:

Für unseren Test haben wir die 4K-Auflösung und 120 Vollbilder pro Sekunde, die Standard-Stabilisierung und die automatische Displayabschaltung nach circa einer Minute (bzw. die kürzeste Option) gewählt. Bei der Insta360 Ace Pro war das Display zudem nicht abgeklappt. Bei 21 Grad Umgebungstemperatur ergaben sich folgende Werte. Die HERO12 Black schaltete sich als erstes Modell nach 28 Minuten ab, die Osmo Action 4 als zweites Modell nach 29 Minuten und die Ace Pro kam auf signifikant längere 54 Minuten.

Die Akkulaufzeiten sind vergleichbar und liegen bei rund einer Stunde (bei 4K120p):

In puncto Akkulaufzeit liegen unsere drei Testkameras deutlich näher zusammen. Die Insta360 Ace Pro kam bei den oben genannten Testbedingungen auf rund 65 Minuten, die GoPro HERO12 auf knappe 60 Minuten und die DJI Osmo Action 4 auf etwa 70 Minuten. Folglich hält die Kamera von DJI am längsten durch.

Unser Fazit:
Mit der Insta360 Ace Pro, der GoPro HERO12 Black und der DJI Osmo Action 4 lassen sich aktuell drei Actionkameras der Spitzenklasse erwerben. Deren Daten sehen auf den ersten Blick recht ähnlich aus, bei genauerem Hinsehen gibt es aber doch einige Unterschiede. Diese betreffen vor allem die Displays, die Bedienung, die Aufnahmezeiten und die Auflösungen sowie Bildraten. Bei den Displays setzen die Hersteller auf unterschiedliche Philosophien: Insta360 verbaut bei der Ace Pro ein schwenkbares LCD, dafür zeigt das Kontroll-LCD auf der Vorderseite nur Aufnahme-Einstellungen an. Die Displays der HERO12 Black lassen sich nicht bewegen, das Front-LCD erlaubt aber die Bildkontrolle. DJI setzt auf zwei fest verbaute Touch-LCDs, neben der Bildkontrolle unterstützen sie auch Eingaben. Einen Einfluss hat das schwenkbare LCD der Ace Pro zweifellos auf die Abmessungen, die Kamera von Insta360 ist größer und schwerer als die Modelle von GoPro und DJI. Letztere sind fast gleich groß und schwer.

Die Ace Pro setzt sich von den anderen beiden Modellen durch ein Schwenk-LCD ab:

In puncto Bedienung sagen uns die Insta360 Ace Pro und die DJI Osmo Action 4 am meisten zu, hier geht die Wahl von vielen Einstellungen deutlich schneller von der Hand. Benutzerdefinierte Einstellungen gibt es dann wieder bei allen drei Kameras. Die meisten Aufnahme-Optionen finden sich bei der Ace Pro und HERO12 Black, die Osmo Action 4 hat vor allem bei Fotos nur wenige Einstellungsmöglichkeiten zu bieten. Wer die Actionkameras aus der Ferne steuern möchte, kann dies via App, per Sprache und bei der Ace Pro sogar mittels Gesten. Letzteres kann durchaus sinnvoll sein, nicht in jedem Fall ist die Sprachsteuerung möglich. Die Kamera-Apps erlauben deutlich mehr Eingaben und bieten auch eine Liveansicht. Während die Steuerung bei der HERO12 Black und der Osmo Action 4 meistens gut funktionierten, sorgte die App von Insta360 für viele Verbindungsabbrüche. Das ist natürlich alles andere als optimal. Wir hoffen auf Firmware-Verbesserungen bzw. Software-Updates.

Die Bedienung ist klassisch sowie per App, Sprache und Gesten (nur Ace Pro) möglich:

Hinsichtlich der Bildqualität muss zwischen Fotos und Videos sowie den unterschiedlichen Bildraten unterschieden werden. Bei Fotos geht die Ace Pro mit großem Vorsprung als Sieger aus dem Vergleich hervor, die zweitplatzierte HEOR12 Black liegt zudem deutlich vor der Osmo Action 4. Das gilt für Tages- und Nachtaufnahmen. Insta360 und GoPro holen mehr aus den Sensor-Daten heraus, die Osmo Action 4 zeichnet das Bild zu stark weich. Das zeigen die RAW-Aufnahmen der Kamera von DJI. Diese sind deutlich detailreicher.

Bei Videos kann sich die Ace Pro weit absetzen, wenn man mit 24 Vollbildern pro Sekunde auskommt. In der Praxis dürfte das allerdings nur selten der Fall sein, weshalb uns die 5,3K-Videos der HERO12 Black mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde deutlich mehr überzeugen können. Die Osmo Action 4 kann mit ihrer auf 4K begrenzten Auflösung eindeutig nicht mithalten. Wer sich besonders detailreiche Videos wünscht, ist beim Modell von DJI daher falsch. Wer mit 4K-Auflösung auskommt und hier möglichst viele Bilder pro Sekunde benötigt, wird aber nur einen recht kleinen Unterschied feststellen. Auch hier liegen die Kameras von Insta360 und GoPro jedoch vorne. Das liegt neben der Auflösung auch an der kürzeren Brennweite und dem daraus resultierenden größeren Sichtfeld des DJI-Modells. Wer ein möglichst großes Sichtfeld benötigt, sollte daher zur Action 4 greifen. Bei der HERO12 Black ist nicht ganz so viel zu sehen, die Ace Pro zeigt am wenigsten. Ob das eine Rolle spielt, hängt von der konkreten Aufnahmesituation ab. Für Aufnahmen mit einem möglichst großen Dynamikumfang bieten die Ace Pro und die HERO12 Black einen HDR-Modus, beim Modell von GoPro und DJI lässt sich zudem in 10-Bit mit Log-Profil filmen.

Das Überhitzen ist bei keines unserer drei Testmodelle ein echtes Problem, die Ace Pro hält mit 54 Minuten allerdings fast doppelt so lange wie die HERO12 Black und Osmo Action 4 durch. Die Akkulaufzeiten sind dann sehr ähnlich und bewegen sich im Bereich um eine Stunde (alle Messdaten gelten für 4K120p).

Die Ace Pro bietet die beste Bildqualität, ist aber auch am größten und schwersten:

Am Ende unseres Vergleichstests fällt es uns wegen der unterschiedlichen Features recht schwer, einen eindeutigen Sieger zu bestimmen. Die Insta360 Pro liefert die beste Bildqualität bei Fotos und Videos, die GoPro HERO12 Black punktet mit Allround-Fähigkeiten (größter Funktionsumfang, …) und die DJI Osmo Action 4 besitzt das Objektiv mit dem größten Sichtfeld. Eine Kamera, die alles am besten kann, gibt es nicht. Es gilt die Actionkamera daher anhand der benötigten Features auszuwählen. Sofern der Preis ein wichtiges Kriterium darstellt, ist die DJI Osmo Action 4 wohl für die allermeisten Nutzer das beste Angebot.

Der dkamera-Award zum Vergleichstest:

Autor: dkamera.de Redaktion
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