FujiFilm X-T20 und FujiFilm X-E3 im Duell (Teil 3)

Teil 3 von 3: Spiegellose Systemkameras der Mittelklasse von FujiFilm


Links sehen Sie die FujiFilm X-T20, rechts die FujiFilm X-E3.

Nachdem wir uns im zweiten Teil unseres Vergleichs der FujiFilm X-T20 und der FujiFilm X-E3 unter anderem die Bildkontrolle und die Arbeitsgeschwindigkeit angesehen haben, vergleichen wir jetzt die Funktionen und Features, die Videoaufnahme und die Erweiterbarkeit. Zudem ziehen wir ein Fazit.

Funktionen und Features:
Die Wahl des Fotoprogramms erfolgt wie bei allen höherwertigen Kameramodellen von FujiFilm über die unterschiedliche Kombination des Blendenrings am Objektiv sowie des Zeitenwählrads auf der Oberseite. Darüber kann man sich für die PSAM-Modi entscheiden. Wer mit der Vollautomatik fotografieren möchte, stellt den kleinen, neben dem Zeitenwählrad liegenden Schalter auf „Auto“.

Daneben haben beide Kameramodelle noch weitere Aufnahmemodi zu bieten. Dazu gehören unter anderem die Panorama-Aufnahme und verschiedene Filtereffekte. Die für FujiFilm üblichen Filmsimulationen lassen sich ebenso wählen, und Mehrfachbelichtungen sowie diverse Belichtungsreihenoptionen gibt es auch.

Das Hauptmenü beider Kameras ist identisch aufgebaut:

FujiFilm X-T20 und X-E3.

Wie schon beim Bewertungspunkt „Geschwindigkeit“ angesprochen, besitzen beide Kameras neben einem mechanischen auch einen elektronischen Verschlussmechanismus. Der mechanische Verschluss erlaubt bei der X-T20 Belichtungszeiten zwischen 30 Sekunden und 1/4.000 Sekunde (länger per Bulb), bei der X-E3 zwischen 15 Minuten und 1/4.000 Sekunde. Mit dem elektronischen Verschluss lässt sich die Belichtungszeit auf bis zu 1/32.000 Sekunde verkürzen. Des Weiteren arbeiten die Kameras hier völlig lautlos, und mangels Verschlussvorhang entstehen keinerlei Verwacklungen. Zu den Nachteilen des elektronischen Verschlusses zählen unter anderem die Gefahr von Verzerrungen bei bewegten Motiven sowie das Auftreten von Artefakten bei Kunstlicht. Dessen Einsatz ist daher vor der Aufnahme abzuwägen. Da sich mit 1/4.000 Sekunde bei Sonnenschein und mit einem lichtstarken Objektiv nicht bei Offenblende fotografieren lässt, ist der elektronische Verschluss jedoch zweifellos eine gute Ergänzung.

Unsere Wertung bei den Funktionen und Features: Unentschieden.

Videoaufnahme:
Videos sind heutzutage für viele Personen genauso wichtig wie Fotos. Die meisten Hersteller statten ihre Digitalkameras daher mit umfassenden Videofunktionen aus. FujiFilm erlaubt bei beiden Kameras das Speichern von 4K-Aufnahmen (3.840 x 2.160 Pixel) mit einer Bildrate von bis zu 30 Vollbildern pro Sekunde, in Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) sind bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde möglich. Damit wird ein guter Standard erreicht. Die 4K-Videos überzeugen jeweils mit einer besonders guten Bildqualität, selbst feine Details werden optimal wiedergegeben. Auch die Full-HD-Aufnahmen können sich sehen lassen, so scharf wie die 4K-Aufnahmen sind sie aber natürlich nicht.

Video-Bildqualitätsvergleich bei 3.840 x 2.160:

Zu den Funktionen bei Videoaufnahmen gehören jeweils die manuelle Belichtung und Fokussierung, die Tonpegelung in vier Stufen und der Anschluss für ein externes Mikrofon. Der Autofokus arbeitet im Regelfall ausreichend schnell. Nicht optimal sehen wir in beiden Fällen die Tatsache, dass Videos allein im Videomodus gestartet werden können. Spontane Aufnahmen sind dadurch schwer möglich. Bei der X-T20 wird der Videomodus immerhin direkt über das Wählrad für den Auslösemodus erreicht, bei der X-E3 muss man erst die Drive-Taste drücken und danach zum Videomodus navigieren.  Das hätte FujiFilm zweifellos komfortabler lösen können.

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Die FujiFilm X-T20.

Die Schnittstellen im Vergleich, hier gibt es keinen Unterschied:

Links sehen Sie die FujiFilm X-T20, rechts die FujiFilm X-E3.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Bei der Erweiterbarkeit ist zuerst der Blitzschuh zu nennen. Dieser erlaubt nicht nur das Aufstecken eines Systemblitzgerätes, darüber lässt sich zudem ein externes Mikrofon befestigen. Bei der FujiFilm X-E3 wird der Blitzschuh mangels integrierten Blitzgeräts in jedem Fall zum Aufstecken des EF-X8 benötigt, bei der X-T20 reicht zum Aufhellen naher Motive auch der integrierte Blitz.

Die X-T20 und X-E3 im Vergleich mit einem vorhandenen Blitz:

Links sehen Sie die FujiFilm X-T20, rechts die FujiFilm X-E3.

Die Kabelschnittstellen sind bei beiden Modellen hinter einer Klappe an der linken Seite zu finden. Ein 2,5mm-Klinkenport erlaubt den Anschluss eines externen Mikrofons oder einer Fernbedienung, über Micro-USB lässt sich die Verbindung zu einem Computer herstellen. Des Weiteren kann man die Kameras darüber aufladen. Die Ausgabe des Livebildes oder der auf der Speicherkarte befindlichen Dateien ist via Micro-HDMI realisierbar. Hier gibt es keinen Unterschied.

Anders sieht dies bei den drahtlosen Schnittstellen aus. Während die X-T20 nur über WLAN verfügt, hat FujiFilm die X-E3 zusätzlich mit Bluetooth ausgestattet. Dies macht eine permanente Verbindung vom Mobilgerät zur Kamera möglich. Als Kamera-App dient jeweils die Camera-Remote-App von FujiFilm.

Unser Sieger bei der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen: Die FujiFilm X-T20.

Die FujiFilm X-T20 ist für den durchschnittlichen Fotografen die etwas bessere Wahl:

Links sehen Sie die FujiFilm X-T20, rechts die FujiFilm X-E3.

Unser Fazit:
Mit der X-T20 und der X-E3 bietet FujiFilm zwei technisch sehr ähnlich ausgestattete spiegellose Systemkameras an, deren Philosophie sich jedoch unterscheidet. Dies erkennt man vor allem beim Vergleich der Kameragehäuse sowie der Bedienung. Die FujiFilm X-T20 richtet sich wohl unter anderem an ehemalige Spiegelreflexkamera-Besitzer, optisch geht sie als kompakte DSLR durch. Natürlich spricht die X-T20 aber auch andere Fotografen an. Sie ist das kleine und günstige Schwestermodell der FujiFilm X-T2 und eine sehr gute Allround-Kamera.

Bei der X-E3 handelt es sich um eine Kamera im Messsucherstil, die sehr kompakt gebaut wurde. Um dieses Ziel zu erreichen, ging FujiFilm aber Kompromisse ein, die nicht jeden Fotografen überzeugen dürften. Durch das fehlende Steuerkreuz muss man sich von der gewohnten Bedienung ein Stück weit entfernen, das fest verbaute Display gestaltet die Bildkontrolle nicht immer sehr komfortabel. In diesen Punkten sehen wir die FujiFilm X-T20 klar vorn, wobei andere Fotografen das durchaus anders sehen könnten. Für beide Kameras gilt dagegen: Die Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung sorgen für einen sehr hochwertigen Eindruck, durch die gummierten und ergonomisch geformten Griffe liegen sie komfortabel in der Hand. Beim Einsatz großer und schwerer Objektive geht die Balance allerdings verloren. Dafür benötigen die kleinen und leichten Modelle beim Transport nicht besonders viel Platz.

Durch die kompakten Gehäuseabmessungen eignen sich beide Modelle nur für kleinere Objektive:

FujiFilm X-E3.

Die elektronischen Sucher unterscheiden sich technisch nicht und liefern ein akzeptabel großes und hoch aufgelöstes Sucherbild. Dieses ist bei der X-T20 unserer Meinung nach etwas komfortabler einzusehen, die Lage des Suchers in der optischen Achse ist im Fotoalltag außerdem von Vorteil. In den Bewertungspunkten Bildqualität und Arbeitsgeschwindigkeit gibt es keine größeren Unterschiede: Beide Modelle überzeugen dank des X-Trans-CMOS-Sensors mit einer für APS-C-Kameras sehr guten bis exzellenten Bildqualität, selbst Aufnahmen mit ISO 6.400 lassen sich in der Regel gut verwenden. Hier liegen sie hinter den deutlich teureren spiegellosen Kameras von FujiFilm, namentlich X-T2 und X-Pro2, nicht zurück. Die Arbeitsgeschwindigkeit ist jeweils sehr hoch. Beim Einsatz des elektronischen Verschlusses sind rund 14 Bilder pro Sekunde möglich, mit dem mechanischen bis zu acht. Der Pufferspeicher ist zwar nicht riesig, in der Regel jedoch ausreichend dimensioniert. Die Hybrid-Autofokussysteme erreichen zwar keine rekordverdächtigen Werte, beide Kameras überzeugen in der Praxis aber mit einer schnellen Fokussierung.

Die X-Trans-CMOS-III-Sensoren garantieren hoch aufgelöste und rauscharme Bildergebnisse:

Links sehen Sie die FujiFilm X-T20, rechts die FujiFilm X-E3.

Auch bei Videos ergeben sich fast keine größeren Unterschiede: Die Bildqualität ist gleich, mit 4K- und Full-HD-Aufnahmen sind die allermeisten Nutzer sehr gut aufgestellt. Die manuellen Optionen und der Eingang für ein Mikrofon (wenn auch nur 2,5mm) wissen ebenso zu gefallen.

Dass sich Videos nur im Videomodus starten lassen, ist dagegen eine wenig sinnvolle Einschränkung. Bei der X-T20 gelangt man durch deren Einstellrad immerhin recht schnell dorthin.

Zu den Beispielaufnahmen des Testsiegers:

Am Ende können wir zusammenfassen: Beide Kameramodelle sprechen jeweils eine unterschiedliche Zielgruppe an, für beide Modelle gibt es gute Gründe, diese zu wählen.

Unser Testsieger:

Die FujiFilm X-T20 stellt aus unserer Sicht das „rundere“ Modell dar, das im Fotoalltag für einen etwas höheren Aufnahmekomfort sorgt.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

Links zum Artikel:

 
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Danke für den Vergleich, habe …

Danke für den Vergleich, habe mich für eine gebrauchte X-T20 entschieden. Jens.

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