Google Pixel 8 Pro Smartphone- und Kameratest (Teil 3)

Teil 3 von 3: Kamera-App, Benchmarks und das Google Pixel 8 Pro in der Praxis

Im zweiten Teil unseres Tests des Google Pixel 8 Pro hatten wir unter anderem die Bildqualität unter die Lupe genommen. In diesem dritten Teil prüfen wir die Kamera-App mit ihren Funktionen sowie Einstellungsmöglichkeiten und die Leistung des Smartphones in der Praxis. Am Ende fassen wir unsere Ergebnisse zusammen und ziehen ein Fazit.

Die Kamera-App:
Bei der Kamera-App des Google Pixel 8 Pro hat Google im Vergleich zu früheren Modellen auf den ersten Blick kaum Veränderungen vorgenommen. Den größten Teil der Fläche nimmt die Liveview-Ansicht ein, links davon (beim waagerechten Halten) oder darunter (beim senkrechten Einsatz) finden sich der Fotoauslöser und Tasten zum Wechseln zur Frontkamera als auch zum Wiedergabemodus. Noch etwas weiter rechts wird der Aufnahmemodus (Action-Foto, Langzeitbelichtung, Porträt, Foto, Nachtsicht, Panorama) eingestellt, werden die Einstellungen aufgerufen und zwischen dem Foto- sowie Videomodus gewechselt. Die Wahl der Kamera erfolgt mittels Tasten innerhalb der Liveansicht, zudem lässt sich der Bildwinkel wie üblich durch Wischgesten verändern.

Der Aufbau der Kamera-App ist klassisch:

Zu den manuellen Optionen gehören u. a. die Helligkeit, der Weißabgleich und der Fokus:

Zu den manuellen Einstellungen, die nur das Pixel 8 Pro zu bieten hat, gehören die Helligkeit, der Schatten, der Weißabgleich, der Fokus, die Belichtungszeit (16 Sekunden bis 1/10.000 Sekunde) und der ISO-Wert (50 bis 3.200). Der Kontrast oder die Sättigung lassen sich leider nicht verändern, bestimmte Bildprofile gibt es ebenso keine. Bei einem Teil der Einstellungsmöglichkeiten, hierzu zählen die Helligkeit, der Schatten und der Fokus, gibt Google leider keine konkreten Werte an, allein anhand unterschiedlich großer Balken könnte man von bestimmten Parametern ausgehen. Wer die Helligkeit um zwei Blendenstufen reduzieren möchte, muss also beispielsweise Balken zählen. Diese Umsetzung mag nun nicht jeden stören (da vermutlich viele nach dem „What You See Is What You Get“-Prinzip arbeiten), sie ist jedoch suboptimal.

Für Videoaufnahmen ist zum Videomodus zu wechseln:

Bei der Zeitlupenaufnahme kann man zwischen 120 und 240 Vollbildern pro Sekunde wählen:

Die meisten Touch-Buttons hat Google in der App schön groß gestaltet, bei den manuellen Optionen sind dadurch aber nicht alle Funktionen sofort zu erreichen. Zudem wird die Einstellung eines Parameters nur angezeigt, wenn dieser ausgewählt wurde. Das ist jetzt kein K.o-.Kriterium, beeinflusst den Komfort beim manuellen Belichten jedoch negativ. Die Apps anderer Hersteller gefallen uns in dieser Hinsicht deutlich besser, hier werden alle wichtigen Parameter jederzeit angezeigt. Vermutlich wurde die App von jemandem designt, der selten manuell fotografiert und die Bedürfnisse von ambitionierten Fotografen nicht kennt. Da Google bei seinen Kameras zum ersten Mal manuelle Einstellungen anbietet und die „Probleme“ per Software-Update einfach zu beheben sind, wollen wir die Kritik an dieser Stelle aber nicht allzu harsch ausfallen lassen. Unerwähnt sollten die genannten Tatsachen aber ebenso nicht bleiben.

Ein Teil der Optionen im Überblick:

Weitere Einstellungsmöglichkeiten in der App:

Benchmarks und Praxis:
Schon länger setzt Google bei seinen Smartphones auf den Tensor-SoC und damit eine Eigenentwicklung. Der Tensor G3 ist Googles neuestes Produkt und wird sowohl beim Pixel 8 als auch dem Pro-Modell verwendet. Leistungstechnisch waren die Tensor-SoCs im Vergleich zu anderen SoCs nie führend, Google hat sich stattdessen immer auf Special-Features wie die „Künstliche Intelligenz“ fokussiert. Gegenüber des Vorgängermodells konnte der G3 ungefähr um 15 bis 20 Prozent beschleunigt werden, insgesamt betrachtet reicht Leistung aber trotzdem nur für das obere Mittelfeld. Ein Single-Core-Score von 1.740 und ein Multi-Core-Score von 4.355 sind beim Geekbench 6 zweifellos akzeptabel, von einem Flaggschiff erwartet man aber eigentlich sehr gute oder sogar exzellente Ergebnisse. Beim Wild Life Extreme sieht es mit 2.367 Punkten ähnlich aus. Stand jetzt ist die Leistung für alle Aufgaben zwar völlig ausreichend und im Alltag fühlt sich das Google Pixel 8 Pro sehr flott an, wie es in einigen Jahren aussieht, bleibt jedoch fraglich. Der langjährige Software-Support (sieben Jahre Android-Feature-Updates und Sicherheitspatches) ergibt jedenfalls nur Sinn, wenn die Leistung auch in sieben Jahren noch ausreicht. An Arbeitsspeicher sollte es dagegen zweifellos nicht mangeln, mit 12GB sind Besitzer des Pixel 8 Pro sehr gut aufgestellt.

Von Bestwerten weit entfernt liegt leider auch die Ladegeschwindigkeit. Mit 30 Watt beim kabelgebundenen Laden benötigt das Pixel 8 Pro 21 Minuten für das Aufladen von 10 auf 50 Prozent und 72 Minuten bis zum vollständigen Aufladen. Viele Smartphones sind deutlich schneller. Bei unserem Youtube-Akkutest (Display auf 75 Prozent Helligkeit, 1080p, WLAN) kamen wir auf eine Videowiedergabezeit von 13 (bis zu 120 Hz, maximale Displayauflösung) bis 15 Stunden (max. 60 Hz, geringere Displayauflösung). Damit kann man sicherlich auskommen, von einem Akku mit 5.050mAh Kapazität dürften viele jedoch mehr erwarten.

Das Google Pixel 8 Pro besitzt ein sehr ansprechendes Gehäuse:

Unser Fazit:
Das Google Pixel 8 Pro bekommt als Flaggschiff von Google immer eine besondere Aufmerksamkeit. Bei der achten Generation hat Google zahlreiche Punkte verändert und verbessert. Zu den Stärken des Smartphones gehört zweifellos das 6,7 Zoll große "Super Actua"-Display. Es ist nicht nur sehr scharf (2.922 x 1.344 Pixel) und gibt Bewegungen stets optimal wieder (1 bis 120 Hz), eine extrem hohe Helligkeit macht das Ablesen auch bei Sonne problemlos möglich. Natürlich setzt Google auf ein solides Gehäuse aus Metall und Glas. Dieses ist sowohl abgedichtet als auch mit einem schnellen USB-C-Port ausgestattet. Einen Kopfhörerausgang gibt es dagegen genauso wenig wie einen microSD-Karten-Slot. Da das auch schon für die Vorgängermodelle galt, dürfte diese Fakten aber wohl kaum jemanden verwundern. Mit der Außenwelt kann das Google Pixel 8 Pro mit allen modernen Übertragungstechnologien kommunizieren, beim Fingerabdrucksensor handelt es sich allerdings lediglich um einen durchschnittlich schnell arbeitenden optischen Sensor. Zur Gesichtserkennung nutzt Google weiterhin nur die Frontkamera, durch moderne Technologien wird jedoch das höchste Sicherheitslevel erreicht.

Der Tensor-G3-SoC gehört eindeutig nicht zu den schnellsten Modellen am Markt, Googles spezielle Anpassungen sorgen jedoch trotzdem für ein flottes Arbeitstempo. Ob der SoC auch in vielen Jahren noch die notwendige Rechenleistung liefern kann, muss man allerdings durchaus hinterfragen. Genau genommen sollte er auch in sieben Jahren noch schnell genug sein, solange will Google Android-Updates zur Verfügung stellen. Das ist ein Wort und daran wird sich Google messen lassen müssen. Weder ein besonders gutes, noch ein besonders schlechtes Ergebnis erreicht das Smartphone bei der Akkulaufzeit. In unserem Test ließen sich Videos zwischen 13 und 15 Stunden wiedergeben. Damit kann man zweifellos auskommen, ein echter Langläufer ist das Smartphone allerdings nicht.

Die Kameras des Pixel 8 Pro hat Google im Vergleich zum Pixel 7 Pro verbessert. Alle Objektive bekamen eine größere Blendenöffnung spendiert, die Ultraweitwinkelkamera als einziges Modell einen deutlich größeren Bildwandler. Mit seinen drei Kameras ist das Smartphone in der Lage, bei allen relevanten Brennweiten sehr detailreiche Fotos aufzunehmen. Besonders sticht natürlich die Hauptkamera mit dem 50 Megapixel auflösenden Chip der 1/1,31-Zoll-Klasse hervor. Dank diesem und der Möglichkeit der Bildspeicherung mit voller Auflösung zeigen die Aufnahmen des Pixel 8 Pro extrem viele Details. In dieser Hinsicht können auch die anderen beiden Kameras überzeugen, wenngleich die Bildqualität wie üblich nicht an die Hauptkamera heranreicht. Ganz ohne Nachteile sind Aufnahmen bei voller Auflösung jedoch nicht: Neben den naturgemäß deutlich größeren Dateien muss man bei der Aufnahme mit einer teilweise signifikant längeren Wartezeit leben.

Die Kameras des Pixel 8 Pro liefern oftmals sehr ansprechendes Fotos und Videos:

Der Bildlook der Fotos und Videos lässt sich als Google-typisch beschreiben. Dazu gehören ein teilweise sehr starker HDR-Look und auch eine teilweise starke Sättigung. Dies muss man mögen. Bei manchen Motiven ist das Pixel 8 Pro in der Lage, sehr schöne (fast perfekte) Fotos aufnehmen. Bei manchen Motiven übertreibt es das Smartphone bei der Bildaufbereitung aber auch. Dem kann man nur zum Teil entgegenwirken. Es gibt zwar einige manuelle Optionen, die Sättigung lässt sich vor der Aufnahme aber nicht anpassen. Des Weiteren gilt: Die App könnte noch mehr für manuelle Einstellungen optimiert sein und auch unterschiedliche Bildstile vermissen wir. Das RAW-Format hilft diesbezüglich zwar teilweise weiter, auch hier greift Google jedoch stark ein. In puncto KI ist das Google Pixel 8 Pro mit seinen Funktionen aktuell zweifellos führend. Unter anderem sind hier der „Magische Radierer“ oder die „Beste Aufnahme“-Funktion zu nennen. Diese Features stecken teilweise noch in den Kinderschuhen, zukünftig darf man hier aber noch einige Verbesserungen erwarten.

Am Ende lässt sich zusammenfassen: Das Google Pixel 8 Pro gehört aktuell zweifellos zu den Smartphones mit den besten Kamera-Qualitäten am Markt. Luft nach oben sehen wir unter anderem bei der Bildaufbereitung, zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten wären ebenso sinnvoll. Punkte lässt Google vor allem beim SoC und dem Akku liegen. Der siebenjährige Software-Support ist dagegen erstklassig.

Unsere Bewertung des Google Pixel 8 Pro:

Autor: dkamera.de Redaktion
*Diese Links führen zu Amazon- oder anderen Online- Angeboten, keine Verfügbarkeitsgarantie, keine Garantie auf günstigsten Preis, Preise können variieren, Preise inkl. MwSt. / evtl. zzgl. Versandkosten, alle Angaben ohne Gewähr.
  • Keine HTML-Tags erlaubt
  • Zeilen und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • URLs und Email-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
  • Kommentare werden erst nach Moderation freigeschaltet, wenn die Regeln befolgt wurden. Dies kann etwas Zeit in Anspruch nehmen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
  • Felder mit rotem Stern müssen korrekt ausgefüllt werden.
  • Bitte füllen Sie das CAPTCHA aus, dieses dient als Spam-Schutz. Lösen Sie einfach die im Bild angegebene mathematische Gleichung.
  • Mit dem Absenden dieses Formulars erklären Sie sich ausdrücklich damit einverstanden, dass die von Ihnen erhobenen und eingesendeten Daten für die Bearbeitung Ihrer Anfrage elektronisch erhoben und gespeichert werden. Diese Einwilligung kann jederzeit mit einer Nachricht an uns widerrufen werden. Weitere Informationen entnehmen Sie unserer Datenschutzerklärung.
captcha

x