Huawei Mate 20 Pro: Smartphone- und Kameratest (Teil 1)

Teil 1 von 3: Die technischen Daten, die Verarbeitung und die Bedienung des Smartphones

Im Frühjahr 2018 hat Huawei das P20 Pro (Testbericht) vorgestellt und sich mit diesem Gerät in die erste Liga der Kamera-Smartphones katapultiert. Dafür waren unter anderem das Triple-Kamera-Setup und der besonders große Sensor der Hauptkamera verantwortlich. Huawei hat sich auf diesem Erfolg aber nicht ausgeruht, sondern bereits im Herbst 2018 das nächste Smartphone mit nochmals verbesserten Kamera-Features vorgestellt. Statt der schon seit längerer Zeit verwendeten Schwarz-Weiß-Kamera kommt nun ein zusätzlicher Farbsensor mit Ultraweitwinkel-Optik zum Einsatz. Wir haben Huaweis neues Flaggschiff Mate 20 Pro unter die Lupe genommen.

Der Lieferumfang:
Das mitgelieferte Zubehör fällt beim Huawei Mate 20 Pro für ein Gerät der Oberklasse standardmäßig aus. Neben einem SIM-Karten-Öffnungstool, einem Quick-Start-Guide und einer durchsichtigen Hülle befinden sich ein USB-A-auf-USB-C-Kabel, In-Ear-Kopfhörer (mit USB-C) und ein Klinke-auf-USB-C-Adapter im Lieferumfang. Zudem liegt natürlich ein Netzteil (SuperCharge) bei, das mit einer maximalen Ausgangsleistung von 40 Watt angegeben wird.

Das mitgelieferte Zubehör:

Die technischen Daten:
Huawei verwendet beim Mate 20 Pro, wie man das von einem Spitzenmodell erwarten kann, die modernste Hardware. Dazu zählt ein 6,39 Zoll messendes OLED-Display mit abgerundeten Rändern, einer sehr hohen Auflösung (3.120 x 1.440 Pixel, 538ppi) und einem dank kleiner Notch sehr guten Display-Oberflächenverhältnis. Das Panel ist wie bei den meisten neueren Geräten etwas länglicher und besitzt ein Seitenverhältnis von 19,5:9. Als Besonderheit befindet sich der Fingerabdrucksensor im Display, wofür es an einer bestimmten Stelle berührt werden muss. Alternativ lässt sich das Smartphone per 3D-Gesichtserkennung oder auch wie üblich per Muster entsperren.

Die Rechenleistung stellt ein HiSilicon-Kirin-980-Prozessor zur Verfügung, der zwei Cortex-A76-Kerne mit 2,80 GHz, zwei Cortex-A76 mit 1,92 GHz und vier Cortex-A55-Kerne mit 1,80 GHz besitzt. Der Hauptprozessor wird von zwei NPU-Prozessoren ergänzt, die Berechnungen rund um die künstliche Intelligenz übernehmen. Bei der GPU handelt es sich um den Mali-G76-MP10-Chipsatz. Der Arbeitsspeicher des Smartphones (LPDDR4X) und der Festspeicher sind je nach Version unterschiedlich groß. Huawei kombiniert 6GB RAM und 128GB Festspeicher sowie 8GB RAM und 256GB Festspeicher. Erweitern lässt sich der Festspeicher mit den sogenannten Nano-Memory-Karten. Diese werden aktuell nur mit einer Kapazität von 128GB angeboten und kosten in etwa doppelt so viel wie microSD-Karten. Wer den Speicher nicht erweitern möchte, kann im Nano-Memory-Kartenslot auch eine zweite SIM-Karte einsetzen.

Kommen wir zu den Kameras, von denen es gleich drei Stück gibt. Die Hauptkamera hat Huawei vom P20 Pro übernommen. Es handelt sich daher um den bekannten, 40 Megapixel auflösenden CMOS-Sensor im 1/1,7-Zoll-Standard. Dieser fällt deutlich größer als bei anderen Smartphones aus und löst zudem noch wesentlich höher auf. Wer sich für die von Huawei vorgesehene Ausgabe entscheidet, speichert Fotos mit 10 Megapixel. Alternativ lässt sich die native Auflösung des Chips von 40 Megapixel nutzen. Ersteres bietet sich für Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen an, Letzteres für Bilder bei guten Aufnahmebedingungen. Das Objektiv der Hauptkamera gibt Huawei mit einer Brennweite von 27mm (KB) an, die Blende liegt bei F1,8.

Bei der zweiten Kamera des Huawei Mate 20 Pro handelt es sich um ein Ultraweitwinkel-Modell mit 16mm KB-Brennweite und einer Lichtstärke von F2,2. Der Bildwandler löst 20 Megapixel auf und gehört zur 1/2,7-Zoll-Klasse. Die dritte Kamera ist mit einem Teleobjektiv ausgestattet, die Fotos zeigen den Bildwinkel eines 80mm-Objektivs (KB). Die Lichtstärke des optisch stabilisierten Teleobjektivs beträgt F2,4, der 8 Megapixel auflösende Sensor gehört zur 1/4-Zoll-Klasse. Bei allen drei Kameras sind für die automatische Fokussierung ein Phasen-, ein Kontrast- und ein Laser-AF zuständig, in Kombination ergeben alle drei Optiken einen fünffachen Zoombereich (16 bis 80mm KB). Huawei nennt die Kombination aus den drei Objektiven „Leica Vario-Summilux-H Asph.“.

Videos nimmt das Huawei Mate 20 Pro in 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) mit bis zu 30 Vollbildern pro Sekunde, in Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde und in HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel) mit bis zu 960 Vollbildern pro Sekunde auf. Die Frontkamera mit F2-Blende und 26mm KB-Brennweite speichert Fotos mit 24 Millionen Bildpunkten.

Die modernsten Standards finden sich auf der Datenübertragungsseite: USB-C 3.1, WLAN 802.11 a/b/g/n/ac, Bluetooth 5.0 und LTE Advanced Pro (1,4Gbit/s Download). Der fest verbaute Akku mit 4.200mAh unterstützt „Fast Charging“ und „Fast Wireless Charging“, das Smartphone lässt sich also auch kabellos aufladen. Das 158 x 72 x 8,6mm große und 189g schwere Mate 20 Pro wird mit IP68-Zertifizierung (staub- und wasserdicht) angegeben, als Betriebssystem kommt Android 9 mit EMUI-9-Oberfläche zum Einsatz.

Das OLED-Display nimmt einen sehr großen Teil der Vorderseite ein:

Handling, Verarbeitung und Bedienung:
Beim Mate 20 Pro von Huawei handelt sich um ein Smartphone der Spitzenklasse. Das merkt man schon beim ersten Festhalten. Vorder- und Rückseite bestehen aus Glas, der Rand aus Metall. Die Verarbeitung bewegt sich auf höchstem Niveau. In der Hand liegt das Gerät – trotz leicht geriffelter Rückseite – wie alle Smartphones mit hohem Glasanteil nur bedingt sicher. Wir würden zum Einsatz einer Hülle raten.

Das Huawei Mate 20 Pro mit und "ohne" Notch:

Optisch erinnert das Mate 20 Pro durch die seitliche Abrundung des Displays sofort an das Samsung Galaxy S9+ bzw. S9. Sofern das Display eingeschaltet ist, hebt sich das Smartphone durch die Notch jedoch ein wenig ab. Diese beherbergt neben einem Lautsprecher die Frontkamera und weitere Sensoren. Im Menü lässt sich der Bereich neben der Notch auf Wunsch „ausblenden“. Das funktioniert dank des OLED-Displays perfekt. Das Panel nimmt einen sehr großen Teil der Vorderseite ein, auf der Unterseite ist der schwarze Rahmen etwas größer als auf der Oberseite und den anderen beiden Seitenflächen.

Die Ränder sind abgerundet:

Die Darstellungsqualität des Displays muss fraglos als exzellent bezeichnet werden, Pixel sind dank 3.120 x 1.440 Pixel überhaupt nicht zu erkennen. Huawei nennt als spezielle Features die HDR-Unterstützung und die Abdeckung des DCI-P3-Farbraums. Das Mate 20 Pro eignet sich also hervorragend für die Wiedergabe von Bildern und Filmen. Auf Wunsch lässt sich die Auflösung herunterschrauben, wodurch man Strom sparen kann. Die maximale Helligkeit bewegt sich auf einem sehr hohen Niveau, auch bei Sonnenschein ist das OLED-Panel daher noch sehr gut abzulesen.

Die einzigen Tasten befinden sich an der rechten Seite:

Tasten sind am Smartphone nur an der rechten Seitenfläche zu finden, dort liegen die Lautstärkewippe und die Power-Taste. Auf der Unterseite befindet sich das Fach für die Nano-SIM- und Nano-Memory-Karte.

Die Unterseite mit dem USB-C-Port:

Der untere Lautsprecher ist in der USB-C-Buchse untergebracht, der obere liegt oberhalb des Displays. Mit dem Infrarotsender auf der Oberseite kann das Mate 20 Pro unter anderem Fernseher kabellos ansteuern. Wer Kopfhörer anschließen möchte, muss dies entweder per Funk, direkt per USB-C oder mittels eines USB-C-Klinke-Adapters (liegt bei) tun.

Im SIM-Kartenfach lassen sich z. B. eine Nano-SIM- und eine Nano-Memory-Karte unterbringen:

Nano-Memory-Karten sind genauso groß wie Nano-SIM-Karten, deshalb passen sie in deren Slot:

Das Entsperren des Smartphones funktioniert per 3D-Gesichtserkennung, per Code oder Muster sowie per Fingerabdrucksensor. Letzteren hat Huawei im Display untergebracht, andere Hersteller sind daran bislang gescheitert. Das Mate 20 Pro zeigt beim Drücken der Power-Taste einen kleinen Bereich an, auf den der Finger zum Entsperren zu legen ist.

Der Fingerabdruck-Sensor im Display erlaubt das Entsperren des Smartphones:

Im Test waren wir mit dem Fingerabdruck-Sensor im Display nur bedingt zufrieden. Ja, er funktioniert, und das Treffen der recht kleinen Sensorfläche stellt kein Problem dar. Das Entsperren dauert jedoch länger als bei herkömmlichen Sensoren. Im Vergleich zum Mate 20 wird der Unterschied schnell deutlich. Dessen Sensor auf der Rückseite ist viel schneller. Die Integration neuer Features heißen wir ohne Frage gut, wir arbeiten mit einem blitzschnellen herkömmlichen Sensor aber noch lieber. Noch dazu, wenn sich dieser auf der Rückseite eines Smartphones befindet und hier keinen Platz wegnimmt. Die 3D-Gesichtserkennung des Mate 20 Pro funktioniert in der Regel einen Tick schneller.

Im zweiten Teil unseres Testberichts des Huawei Mate 20 Pro gehen wir im Detail auf die Kameras des Smartphones ein.

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