Huawei Mate 20 Pro: Smartphone- und Kameratest (Teil 2)

Teil 2 von 3: Die Kamera im Bildqualitäts-Check, und Beispielaufnahmen in voller Auflösung

Nachdem wir im ersten Teil unseres Smartphone-Tests des Huawei Mate 20 Pro auf die technischen Daten, das Design und das Handling eingegangen sind, schauen wir uns nun die Kamera(s) an. Anhand verschiedener Beispielbilder und -videos können Sie sich zudem selbst ein Bild von der Qualität machen.

Die Kameras:
Nicht eine, nicht zwei, sondern gleich drei Kameras hat Huawei beim Mate 20 Pro auf der Rückseite verbaut. Das ist doch nichts Neues, könnte man nun einwerfen. Ja, das stimmt. Schon das im Frühjahr 2018 angekündigte Huawei P20 Pro (Testbericht) besitzt auf der Rückseite drei Kameras.

Beim Mate 20 Pro geht Huawei aber neue Wege. Man verabschiedet sich vom Konzept zweier Weitwinkelbrennweiten (einmal Farbe, einmal Schwarz-Weiß) und einer Telekamera und setzt auf Modelle mit unterschiedlichen Brennweiten: Ultraweitwinkel, Weitwinkel und  Tele.

Dies erlaubt das Erreichen eines 5-fachen optischen Zoombereichs. Huawei bezeichnet das „Kamera-Arrangement“ als Leica Vario-Summilux-H 16 bis 80mm F1,8 bis F2,4 Asph. Um ein echtes Zoom handelt es sich zwar nicht, bei drei Objektiven mit unterschiedlichen Brennweiten und der Digitalzoom-Option kommt das Set-Up einem „echten“ Zoom aber schon recht nahe. Auf jeden Fall näher, als es mit zwei Festbrennweiten möglich wäre.

Verschiedene Sensoren im Größenvergleich:

Kommen wir zu den Details:
Die Ultraweitwinkelkamera  nimmt Fotos mit einer kleinbildäquivalenten Brennweite von 16mm auf, die Blendenöffnung liegt bei F2,2. Der zum Einsatz kommende Sensor gehört zur 1/2,7-Zoll-Klasse und speichert Fotos mit einer Auflösung von 20 Megapixel. Videos lassen sich mit der Weitwinkelkamera mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln festhalten.

Das Triple-Kamera-Setup und das LED-Licht:

Die Hauptkamera des Mate 20 Pro wurde vom Huawei P20 Pro übernommen. Der verbaute Sensor misst daher 1/1,7 Zoll und kann Fotos mit bis zu 40 Megapixel speichern. Das stellt 2019 keinen Rekord mehr dar, es gibt mittlerweile auch einen 48 Megapixel auflösenden Sensor von Sony (IMX 586). Wie bei diesem erlaubt Huawei verschiedene Auslesearten des Sensors.

Wer die maximale Detailwiedergabe wünscht, speichert Fotos mit der nativen Sensorauflösung. Bei schlechteren Lichtverhältnissen – oder wenn keine Bilder mit vielen Pixeln benötigt werden – verrechnet das Mate 20 Pro vier Pixel zu einem. Beim Objektiv der Hauptkamera handelt es sich um ein Weitwinkel mit 27mm KB-Brennweite und einer Lichtstärke von F1,8.

Zoomvergleich beim Huawei Mate 20 Pro: Weitwinkelkamera, Hauptkamera, Telekamera:

Die Telekamera gibt Huawei mit 80mm KB-Brennweite und einer Blende von F2,4 an. Damit sich dieses Objektiv trotz flachem Gehäuse realisieren lässt, muss der Bildwandler kleiner ausfallen (1/4 Zoll). Die Auflösung liegt mit acht Megapixel deutlich unterhalb der beiden anderen Sensoren. Als einzige der drei Kameras wurde der Telekamera ein optischer Bildstabilisator spendiert. Ansonsten erfolgt die Stabilisierung rein digital per Huaweis KI Stabilisierungsmodus (AIS).

Die Fokussierung erfolgt in allen Fällen per Kontrast-, Phasen- und Laser-AF. Die Kombination mehrerer Technologien sorgt in den allermeisten Fällen für eine sehr schnelle und präzise Scharfstellung.

Die Bildqualität des Huawei Mate 20 Pro bewegt sich auf dem Niveau des P20 Pro und damit in der Spitzenklasse. Der 40 Megapixel auflösende Sensor speichert für ein Smartphone extrem detailreiche Bilder, besser geht es kaum. Für die beste Bildqualität sollte man bei Tag auf jeden Fall zu Aufnahmen mit 40 Megapixel greifen, die kameraintern auf 10 Megapixel heruntergerechneten Fotos sind sichtbar detailärmer. Schlecht sind sie allerdings nicht und für die meisten Aufnahmezwecke völlig ausreichend. Die Aufnahmen der Weitwinkelkamera können sich ebenso sehen lassen, als Ergänzung zur Hauptkamera lassen sie sich gut verwenden. Die Bilder der Telekamera sind ebenso durchaus noch gut zu gebrauchen, fallen im direkten Vergleich aber schon stärker ab. Im Vergleich zu digital gezoomten Fotos sind sie aber zweifellos besser.

Bei Nacht wirken Fotos mit 10 Megapixel besser, hier wird das Bildrauschen deutlich effizienter reduziert. Der große Sensor des Mate 20 Pro erlaubt Aufnahmen mit einer auch bei hohen Sensorempfindlichkeiten guten Bildqualität. Erst ab ISO 3.200 werden Details mit der Hauptkamera schlechter aufgelöst. Die Weitwinkelkamera und Telekamera fallen bei schlechten Lichtverhältnissen deutlich ab, das Rauschen nimmt hier schnell zu.

Der spezielle Nachtmodus des P20 Pro ist auch beim Mate 20 Pro mit an Bord:

Mit dem speziellen Nachtmodus des Mate 20 Pro kann man selbst bei sehr schlechten Lichtverhältnissen fotografieren, dafür werden Belichtungen bis zu acht Sekunden vorgenommen. Wer nicht allzu stark wackelt, erhält scharfe Aufnahmen. Das ist beeindruckend! Vom Einsatz der Master-AI würden wir – zumindest sofern möglichst natürliche Bilder gefragt sind – abraten. Diese erhöht den Kontrast und die Sättigung oftmals zu stark.

Die RAW-Fotos bieten einen deutlich größeren Spielraum bei der Nachbearbeitung, benötigen aber einiges an Korrektur. Das hier sichtbare Bildrauschen und die starke Vignettierung müssen auf jeden Fall entfernt werden. Ein Pluspunkt: RAW-Fotos lassen sich mit allen drei Kameras aufnehmen.

Videos speichert das Mate 20 Pro mit allen drei Kameras in 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel). Leider sind nicht mehr als 30 Vollbilder pro Sekunde möglich, zumindest bei der Hauptkamera würde man das von einem aktuellen Flaggschiff erwarten. Die Qualität der Aufnahmen der Hauptkamera ist in 4K sehr gut bis exzellent, die der Weitwinkelkamera sehr gut und die der Telekamera gut. In Full-HD fällt die Bildqualität (mit der Haupt- und Telekamera) selbst bei Aufnahmen mit 120 Vollbildern pro Sekunde sehr gut aus, bei der Weitwinkelkamera wirken die Videos etwas verwaschen. Vom Einsatz noch geringerer Auflösungen raten wir eher ab. Diese Aussage gilt zum Beispiel für den Superzeitlupenmodus mit 960 Vollbildern pro Sekunde in HD-Auflösung. Zum einen fällt die Aufnahmezeit zu kurz aus, zum anderen überzeugt uns die Bildqualität nicht wirklich. Die Bewegungserkennung, die Aufnahmen automatisch auslöst, arbeitet zudem nicht immer präzise.

Gut zu wissen: Während die Bildstabilisierung des Huawei P20 Pro bei 4K-Videos für keine zufriedenstellenden Ergebnisse sorgte, ist das beim Mate 20 Pro ganz anders. Selbst bei Aufnahmen im Gehen kann das Smartphone Bewegungen sichtbar ausgleichen. Etwas merkwürdig, in der Praxis aber kaum relevant: Bei Aufnahmen von einem Stativ zeigen die Videos zu Beginn immer leichte Bewegungen.

Beispielaufnahmen (sofern nicht anders erwähnt wurden alle Bilder mit der Hauptkamera aufgenommen):

Brennweitenvergleich (Weitwinkel, Standardkamera, Tele):

Brennweitenvergleich mit Master-AI-Einsatz:

Links eine Aufnahme mit Bokeh-Simulation F16, rechts mit F0,95:

Zwei Nahaufnahmen:

Zwei Aufnahmen mit Filtereffekten:

Links eine Aufnahme mit LED-Licht, rechts mit der Weitwinkelkamera:

Links eine Standardaufnahme, rechts mit dem speziellen Nachtmodus:

Nachtaufnahmen mit ISO 1.600 (links) und ISO 3.200 (rechts):

JPEG+RAW-Aufnahme mit der Weitwinkelkamera:

JPEG+RAW-Aufnahme mit der Hauptkamera:

JPEG+RAW-Aufnahme mit der Telekamera:

JPEG+RAW-Aufnahme mit der Hauptkamera:

Links eine 4K-Aufnahme der Weitwinkelkamera, rechts von der Hauptkamera:

Links eine 4K-Aufnahme der Telekamera, rechts von der Hauptkamera:

Links eine 4K-Aufnahme mit der Hauptkamera, rechts eine Zeitlupenaufnahme (1080p120):

Links eine Zeitlupenaufnahme (720p960), rechts eine 4K-Aufnahme im Gehen:

Im dritten Teil unseres Smartphone-Tests des Huawei Mate 20 Pro gehen wir auf die Kamera-App und die allgemeine Leistung ein.

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