Kompaktes Flaggschiff: Nikon Z 8 – mit dkamera.de Ersteindruck

45,4 Megapixel, IBIS, bis zu 120 Bilder/Sek., Sucher mit 3,69 Mio. Subp., 8K-Video, CFexpress und SD

Nikon erweitert sein DSLM-Angebot um die Z 8. Damit schließt das Unternehmen die Lücke zwischen der Z 7II und der Z 9. Bei der Nikon Z 8 handelt es sich effektiv um eine „Mini“-Version der Nikon Z 9. Die Technik der Z 8 hat Nikon größtenteils vom Flaggschiff übernommen, das Gehäuse fällt ohne integrierten Hochformat-/Batteriegriff jedoch deutlich kompakter aus.

Besonders wichtig ist bei der neuen DSLM natürlich der 45,4 Megapixel auflösende Vollformatsensor mit zusätzlichem DRAM-Cache. Der Stacked-CMOS-Chip lässt sich besonders schnell auslesen, weshalb Nikon auch bei der Z 8 auf einen mechanischen Verschluss verzichten konnte. Der elektronische Verschluss erlaubt Belichtungszeiten von bis zu 1/32.000 Sekunde, durch zusätzliche Optimierungen in Form einer Hochfrequenz-Flimmerreduzierung sollen selten auftretende Artefakte noch weiter reduziert werden können. Die ISO-Wahl ist zwischen ISO 64 und ISO 25.600 möglich, mit den Low- und High-Erweiterungen lassen sich zudem ISO-äquivalente Werte von 32 bis 102.400 einstellen.

Der Bildwandler der Nikon Z 8 ist von der Z 9 bekannt:

Wie üblich erfolgt die Bildstabilisierung unter anderem über den Sensor. Nikon spricht von einer Kompensationsleistung von bis zu sechs Blendenstufen, dieser Wert wird bei der Zusammenarbeit des Body-VR und eines Objektiv-VR erzielt.

Fotos kann die Nikon Z 8 in voller Auflösung bis zu 30 pro Sekunde (nur JPEG) speichern, beim Verwenden des RAW-Formates sind noch 20 Bilder pro Sekunde möglich. Darüber hinaus lässt sich die Bildrate durch die Wahl einer kleineren Auflösung erhöhen. Bei 19 Megapixel sind im DX-Cropmodus bis zu 60 Bilder pro Sekunde möglich und bei elf Megapixel (FX-Bildfeld) werden bis zu 120 Bilder pro Sekunde erreicht. Alternativ zum JPEG- und RAW-Format lässt sich zudem das HEIF-Format wählen.

Das Autofokussystem der neuen DSLM arbeitet wie bei der Z 9 mit Deep Learning:

Ein Hybrid-AF (Phasen- und Kontrasterkennung) ist bei der Nikon Z 8 für das Scharfstellen zuständig, insgesamt stehen 493 Messfelder zur Verfügung. Den AF-Arbeitsbereich gibt Nikon mit -6,5 bis +19 LW an, im Sternenbildmodus sind es -9 bis +19 LW. Natürlich unterstützt die DSLM auch die Motiverkennung, hierfür werden optimierte Algorithmen und eine Deep-Learning-KI verwendet. Das Trackingsystem der Kamera kann Menschen, Hunde, Katzen, Vögel, Autos, Motorräder, Fahrräder, Züge und Flugzeuge erkennen, Augen und Gesichter bleiben natürlich ebenso im Fokus. Die Z 8 ist damit auf dem Stand der Nikon Z 9 mit der neuesten Firmware.

Videos kann die Kamera unter anderem in 8K-Auflösung aufnehmen:

Von großer Bedeutung ist bei der Nikon Z 8 auch die Videofunktion. Die DSLM kann wie die Nikon Z 9 (Testbericht) Videos in 8K (7.680 x 4.320 Pixel) bzw. 8,3K-Auflösung (8.256 x 4.644 Pixel) mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde speichern. Dabei muss weder auf besondere Bildprofile (N-Log, Flat, HLG) noch das RAW-Format (12-Bit N-RAW oder Apple ProRes RAW HQ) verzichtet werden. In 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) und Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) erreicht die Nikon Z 8 bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde.

Darüber hinausbringt die Z 8 eine lange Liste von weiteren Aufnahme-Features mit. Unter anderem verfügt die DSLM über eine Wellenform- sowie Zebra-Ansicht und unterstützt die Ausgabe eines Timecodes. Audio-Aufnahmen können mit bis zu 24-Bit erfolgen, zwei 3,5mm Klinkenports gibt es für ein Mikrofon und einen Kopfhörer. Das Video-Paket der Z 9 ist hat Nikon somit auch der Z 8 spendiert, wegen des deutlich kleineren Gehäuses wird die Kamera bei höheren Umgebungstemperaturen jedoch schneller überhitzen.

Das Display lässt sich zur besseren Einsicht bei Hochformataufnahmen in drei Achsen klappen:

Ebenfalls von der Z 9 bekannt sind der elektronische Sucher und das Display. Beim Sucher (0,8-fache Vergrößerung) setzt Nikon auf ein 3,69 Millionen Subpixel auflösendes OLED-Panel mit einer Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz, durch die Dual-Stream-Technologie soll die Sucherwiedergabe jederzeit flüssig sein. Das 3,2 Zoll messende Display mit 2,1 Millionen Subpixel lässt sich in drei Richtungen schwenken, vor der Kamera kann man es allerdings nicht einsehen. Eingaben sind wie gewohnt per Touch möglich.

Auf der Oberseite des Kameragehäuses ist ein kleines Kontroll-LCD zu finden:

Während viele technische Daten der neuen Kamera von der Z 9 bekannt sind, besitzt die Nikon Z 8 ein deutlich kompakteres und leichteres Gehäuse. Die Nikon Z 8 misst nur 14,4 x 11,8 x 8,3cm, die Nikon Z 9 kommt auf 15,0 x 14,9 x 9,1cm. Die Abmessungen der neuen DSLM entsprechen damit in etwa der gut bekannten Nikon D850 (Testbericht). Gegenüber dieser kann man rund 90g an Gewicht (910g vs. 997g) einsparen. Eine Nikon Z 9 bringt mit 1.339g deutlich mehr auf die Waage. Bei Einsätzen steht die Z 8 allerdings nicht hinter der Z 9 zurück, wie diese bringt auch die Z 8 einen Hochleistungs-Wetterschutz (schützt vor Staub, Schmutz und Feuchtigkeit) sowie eine Kältetoleranz von bis zu minus zehn Grad Celsius mit.

Per USB-C-Adapter lässt sich die Z 8 mit einem Kabelnetzwerk verbinden:

Die Bilder und Videos landen auf einer CFexpress Typ B- und einer SD-Speicherkarte (UHS II), über WLAN und Bluetooth erfolgt der drahtlose Datenaustausch sowie die kabellose Steuerung. Wer Daten per Ethernet versenden möchte, kann dies mittels eines optional erhältlichen Adapters via USB-C-Port. Davon besitzt die Nikon Z 8 gleich zwei Stück.

Erwerben kann man die Nikon Z 8 ab Ende Mai 2023 für eine unverbindliche Preisempfehlung von 4.599 Euro. Des Weiteren hat Nikon ein Kit mit dem Nikkor Z 24-120mm 4S angekündigt, dieses wird mit einer UVP von 5.549 Euro angegeben.

Der dkamera.de Ersteindruck:
Die Z 9 war und ist für Nikon eine der wichtigsten Kameras der letzten Jahrzehnte. Damit hat das Unternehmen zum ersten Mal auch Profi-Fotografen mit einem spiegellosen Modell angesprochen. Nun wurde der Profi-Bereich nach unten erweitert, die neue Z 8 schließt die Lücke zwischen dem Flaggschiff Z 9 und der Nikon Z 7 (II). Anhand eines Vorserienmodells konnten wir uns einen ersten Eindruck von der Nikon Z 8 verschaffen.

Das robuste Gehäuse ist natürlich abgedichtet und auch kälteresistent:

Da Nikon bei der Z 8 auf die Technik der Z 9 setzt, weichen beide Kameras fast nur beim Gehäuse voneinander ab. Wie erwähnt ist die Z 8 deutlich kleiner sowie leichter und damit komfortabler zu transportieren. Natürlich setzt Nikon trotzdem auf eine Magnesiumlegierung und Abdichtungen, zu jederzeit hat man den Eindruck, eines echtes Profi-Gerät in den Händen zu halten. Der Griff der DSLM fällt sehr groß aus und sorgt für ein sehr ansprechendes Handling, die Bedienelemente liegen an den gewohnten Stellen. Dazu gehören unter anderem zwei Einstellräder und ein Joystick. 1:1 konnte Nikon die Bedienelemente der Z 9 aber natürlich nicht übernehmen. Unter anderem fehlen die am Hochformatgriff liegenden Bedienelemente.

Der MB-N12 erweitert die DSLM um einen Griff und bietet Platz für zwei Akkus:

Einen Teil davon kann man mit dem optional erhältlichen Batteriegriff (Multifunktionshandgriff MB-N12) ersetzen. Dieser erlaubt dank zweier Akkus zudem längere Aufnahmezeiten und sorgt bei Hochformataufnahmen für ein besseres Handling. Dank ihm können sich Foto- und Videografen nun entscheiden, ob sie eine besonders vielseitig verwendbare DSLM mit Hochformatgriff oder ein kompakteres und leichteres Modell nutzen möchten. Abstriche sind bei der Nikon Z 8 dank Z 9-Technik nur wenige hinzunehmen, der Sucher und der Autofokus funktionierten bei unserem Kurztest fehlerfrei.

Angesichts der hervorragenden Leistungsdaten der Nikon Z 8 sowie des zugleich noch recht kompakten und leichten Gehäuses gehen wir davon, dass sich die DSLM zu einem echten Klassiker für Profi-Fotografen und ambitionierte Amateure entwickeln wird. Dafür sollte auch der deutlich unterhalb der Z 9 liegende Preis verantwortlich sein. Dieser macht die Kamera für eine größere Zielgruppe erschwinglich. Die Ausstattung der neuen DSLM lässt jedenfalls keine Wünsche offen.

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Autor: dkamera.de Redaktion
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