Neue Mittelklasse: FujiFilm X-S20 – mit Ersteindruck

26 Megapixel APS-C-Sensor, bis zu 30 Bilder/Sek., 2,36 Mio Subp. Sucher, 3,0" LCD, 6K30p-Video

FujiFilm hat mit der X-S20 das Nachfolgemodell der 2020 vorgestellten X-S10 angekündigt. Die neue DSLM gehört zur Mittelklasse, dank des X Prozessors 5 bringt sie jedoch auch ein paar Oberklasse-Features mit. Dazu gehören unter anderem ein Autofokus mit umfassender Motiverkennung sowie eine sehr effiziente Bildstabilisierung durch den beweglich gelagerten Sensor. Beim Bildwandler handelt es sich um den gut bekannten X-Trans-CMOS-IV-Sensor mit 26 Megapixel. Der ISO-Bereich beginnt bei ISO 80 und reicht bis ISO 51.200, wer keine Erweiterungen nutzen möchte, kommt immer noch auf ISO 160 bis ISO 12.800.

Durch den neuen Bildprozessor soll die Kamera weniger Bildrauschen als das Vorgängermodell zeigen, im Betrieb verbraucht der Prozessor zudem 20 Prozent weniger Energie. Bewegungen kann die Stabilisierungseinheit der DSLM in fünf Achsen und mit bis zu sieben Blendenstufen ausgleichen, FujiFilms Flaggschiff-Modelle schaffen nicht mehr. Von den Flaggschiffen hat die FujiFilm X-S20 zudem die Motiverkennung übernommen. Durch den Einsatz von Deep-Learning-Technologien ist die Kamera in der Lage, neben Menschen, Tiere, Vögel, Autos, Motorräder, Fahrräder, Flugzeuge, Züge, Insekten und Drohnen zu erkennen. Darüber hinaus kann sich die X-S20 vom Vorgängermodell durch einen deutlich verbesserten AF-Algorithmus und eine verbesserte Augenerkennung absetzen.

Die Oberseite der FujiFilm X-S20:

Serienaufnahmen speichert die FujiFilm X-S20 mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde, hier beträgt die Auflösung der Fotos wegen des 1,25-fachen Crops jedoch nur 16,6 Megapixel. Bei voller Sensorauflösung sind bis zu 20 Bilder pro Sekunde möglich. Wie bei der höchsten Bildrate ist hier der elektronische Verschluss zu nutzen. Beim Einsatz des mechanischen Verschlusses hält die DSLM noch acht Bilder pro Sekunde fest. Deutliche Vorteile gegenüber dem Vorgängermodell ergeben sich bei längeren Aufnahmeserien, diese sind bei der X-S20 wesentlich länger. Während die FujiFilm X-S10 mit mechanischem Verschluss beispielsweise nur 23 komprimierte RAW-Dateien schafft, bevor sie langsamer wird, soll die X-S20 mehr als 1.000 Bilder speichern können.

Die linke Seite mit einem Teil der Schnittstellen:

Das Gehäuse der FujiFilm X-S20 entspricht weitestgehend dem Gehäuse der X-S10, es ist nur einen Tick größer und schwerer. Das liegt unter anderem am deutlich leistungsstärkeren Akku vom Typ NP-W325. Damit schafft die DSLM 750 Fotos, die X-S10 kommt bei vergleichbaren Bedingungen nur auf 325 Bilder. Schnittstellen hat FujiFilm bei der X-S20 einige verbaut, dazu gehört neben einem USB-C-Port, einem HDMI-Ausgang sowie einem 3,5mm Klinkenport für ein Mikrofon auch ein 3,5mm Klinkenport für einen Kopfhörer. Drahtlos funkt die Kamera per WLAN und Bluetooth, im per UHS-II-Standard angebundenen Slot finden SD-Karten Platz.

Videoaufnahmen unterstützt die FujiFilm X-S20 bei voller Sensorauflösung ("6,2K") mit bis zu 30 Vollbildern pro Sekunde, in 4K-Auflösung (4.096 x 2.160 Pixel oder 3.840 x 2.160 Pixel) sind bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde wählbar. Hier muss jedoch ein leichter Crop (1,1-fach bei 24 bis 30 Vollbildern pro Sekunde und 1,29-fach bei 50 sowie 60 Vollbildern pro Sekunde) hingenommen werden. In Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) schafft die Kamera bis zu 240 Vollbilder pro Sekunde. An professionellen Aufnahmefeatures hat FujiFilm bei der X-S20 nicht gespart: Videos lassen sich intern mit 10-Bit und 4:2:2 Farbsampling, F-Log2-Stil und hoher Bitrate (bis zu 360MBit/s) aufnehmen. Bei der Ausgabe der Videodateien über HDMI wird sogar das RAW-Format (ProResRAW oder Blackmagic RAW) unterstützt. Damit die Kamera auch bei längeren Aufnahmen nicht überhitzt, lässt sich der zusammen mit der FujiFilm X-H2S vorgestellte Lüfter „FAN-001“ einsetzen. Livestreaming ist mit der X-S20 ohne spezielle Vorkehrungen über die USB Video- und USB Audio Class möglich.

Das 3,0 Zoll große Display wurde dreh- und schwenkbar konstruiert:

Zur Bildkontrolle steht ein 0,62-fach vergrößernder elektronischer Sucher mit 2,36 Millionen Subpixel auflösendem OLED-Panel zur Verfügung. Das 3,0 Zoll messende Display (1,84 Millionen Subpixel) lässt sich sowohl drehen als auch schwenken. Eingaben sind per Touch möglich. Als Aufnahmeprogramme wurden unter anderem die klassischen PSAM-Modi, drei konfigurierbaren Modi und ein neuer Vlog-Modus integriert. Ist letzterer aktiv, lässt sich unter anderem ein „Product Priority“-Modus sowie ein „Background Defocus“-Modus auswählen.

Laut FujiFilm soll die X-S20 ab Ende Juni 2023 im Fachhandel verfügbar sein und eine unverbindliche Preisempfehlung von 1.399 Euro (Body) besitzen. Im Kit mit dem Fujinon XC 15-45mm F3,5-5,6 OIS PZ sind es 1.499 Euro und im Kit mit dem Fujinon XF 18-55mm F2,8-4 R LM OIS 1.799 Euro.

Neu sind bei der FujiFilm X-S20 unter anderem der Akku und die Speicherkartenanbindung:

Der dkamera.de-Ersteindruck:
Bei der neuen X-S20 hat FujiFilm äußerlich kaum Veränderungen vorgenommen, sogar der deutlich leistungsfähigere Akkus wirkt sich praktisch nicht negativ auf die Abmessungen aus. Die X-S20 eignet sich daher optimal für kleines und leichtes Gepäck – ohne auf allzu viel Leistung verzichten zu müssen. Die Kombination des bekannten X-Trans-CMOS-IV-Sensors mit dem neuen X Prozessor 5 ermöglicht hohe Bildraten und das Nutzen aller modernen Autofokus-Technologien (Motiverkennung mit Deep Learning), die FujiFilm in der letzten Zeit eingeführt hat. Wer die hohe Auflösung der X-H2 oder X-T5 nicht benötigt, sollte sich daher die X-S20 unbedingt näher ansehen.

Die Motiverkennung der DSLM kann mit den Flaggschiffen mithalten:

Das liegt auch an der sehr guten Videoausstattung sowie dem leistungsstarken Bildstabilisator. Diesbezüglich sind im Vergleich zu den höherklassigen Modellen keine oder nur wenige Abstriche notwendig. Das kann sich für eine Kamera der Mittelklasse zweifellos sehen lassen. Verzichten muss man dagegen auf Abdichtungen. Ansonsten lässt das robuste Gehäuse mit einem gut in der Hand liegenden Griff aber nur wenige Wünsche offen. Für schnelle Veränderungen des Fokuspunktes oder Einstellungen im Menü gibt es einen (wenn auch kleinen) Joystick, weitere Eingaben sind über vier Einstellräder und einige Fn-Tasten möglich.

Zur Ausstattung gehören diverse Bedienelemente und ein dreh- sowie schwenkbares LCD:

Schade ist aus unserer Sicht der Einsatz eines nur durchschnittlich auflösenden elektronischen Suchers, das Display weiß mit seiner hohen Auflösung dagegen sehr zu gefallen. Wir meinen: Als kompakte Ergänzung zu den Flaggschiff-Modellen oder als leichte Reisekamera macht die FujiFilm X-S20 eine sehr gute Figur.

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Autor: dkamera.de Redaktion
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