Nikon D500 und Canon EOS 7D Mark II im Vergleich (Teil 1)

Teil 1 von 3: Profi-Spiegelreflexkameras mit APS-C-Sensor


Links sehen Sie die Nikon D500, rechts die Canon EOS 7D Mark II.

Profifotografen setzen zur Bildaufnahme meistens auf Digitalkameras mit Kleinbildsensoren. Diese besitzen neben der besten Bildqualität in der Regel auch die beste Ausstattung. APS-C-Kameras können diesbezüglich meistens nicht ganz mithalten – auch wenn die Abstände heutzutage eher kleiner sind. Da Ausnahmen bekanntlich die Regel bestätigen, gibt es jedoch auch Modelle mit APS-C-Sensoren, die dank einer besonders hohen Leistung zu den Profimodellen gezählt werden können. Canon deckt diesen Bereich seit mehr als einem halben Jahrzehnt mit der EOS 7D-Serie ab. Hier ist die 7D Mark II das aktuelle Modell. Nikon hält seit Kurzem wieder mit der Nikon D500 dagegen. Diese wurde zu Beginn des Jahres 2016 vorgestellt und ist das Nachfolgemodell der D300s aus dem Jahr 2009. Beide Kameramodelle werden wir in diesem Vergleich gegenüberstellen

Zu unseren beiden Einzeltestberichten gelangen Sie über folgende Links:
Testbericht der Nikon D500
Testbericht der Canon EOS 7D Mark II

Unterschiede der Kandidaten als Entscheidungshilfe beim Kauf:

Abmessungen/Verarbeitung/Bedienung:
Profikameras zeichnen sich unter anderem durch recht große, besonders solide gebaute Gehäuse mit zahlreichen Bedienelementen aus. Beide Punkte treffen bei den zwei Modellen in diesem Vergleich zu. Die Gehäuse fallen mit 14,7 x 11,5 x 8,1cm (D500) bzw. 14,9 x 11,2 x 7,8cm (7D Mark II) für Kameras mit APS-C-Sensor überdurchschnittlich groß aus und wiegen mit 839g (D500) bzw. 905g (7D Mark II) ebenso mehr, als es bei Kameras dieser Sensorgröße üblich ist.

Die Kameragehäuse beider Modelle fallen ähnlich groß aus:

Links sehen Sie die Nikon D500, rechts die Canon EOS 7D Mark II.

Dafür ist unter anderem das verwendete Material verantwortlich. In beiden Fällen kommt das besonders hochwertige Magnesium zum Einsatz, den Gehäusen kann daher eine uneingeschränkte Robustheit bescheinigt werden. Dies gilt auch wegen der vorhandenen Abdichtungen gegen Staub und Spritzwasser, welche die Fotografie nicht nur auf optimale Aufnahmebedingungen beschränken.

Die rechten Oberseiten mit den Kontrolldisplays:

Links sehen Sie die Nikon D500, rechts die Canon EOS 7D Mark II.

Beim Design der Kameragehäuse gibt es vor allem Gemeinsamkeiten und nur recht wenige Unterschiede. Auf der rechten Oberseite haben die Hersteller ein Kontrolldisplay zum Überwachen der wichtigsten Aufnahmeparameter platziert. Davor liegen Tasten, wobei die 7D Mark II etwas mehr Bedienelemente zu bieten hat. Bei ihr sind Direktwahltasten für den Weißabgleich, für den Serienbildmodus oder für die Sensorempfindlichkeit zu finden.

Nikon setzt bei der D500 auf der Oberseite auf Tasten zum Starten von Videos sowie zur Wahl des ISO-Wertes und zur Korrektur der Belichtung. Die Griffe der Kameras fallen wie die Gehäuse groß aus und bieten den Händen besonders viel Angriffsfläche. Selbst mit schwereren Objektiven bleibt das Handling daher gut. Ein zusätzlicher Batteriegriff ist nicht unbedingt nötig, Nikon und Canon bieten diesen aber natürlich an.

Die Rückseite der Nikon D500:

Nikon D500.

Die Rückseite der Canon EOS 7D Mark II:

Canon EOS 7D Mark II.

Auf der Rückseite haben beide Kameramodelle ihrer Klasse entsprechend besonders viele Bedienelemente zu bieten. Diese liegen jeweils links und rechts des Displays. Zu erwähnen sind hier die fast an gleicher Stelle und in Daumennähe platzierten Joysticks. Bei der D500 kann man diesen zusätzlich drücken, bei der 7D Mark II befindet sich an dessen Rand ein kleiner Schalter. Hierüber lassen sich zusätzliche Einstellungen vornehmen. Weitere Fn-Tasten gibt es bei der 7D Mark II insgesamt fünf. Bei der D500 sind es ebenso viele, wobei zusätzliche Funktionen durch das Drücken und gleichzeitige Drehen der Einstellräder verändert werden können.

Größere Unterschiede gibt es bei den Einstellrädern auf der Rückseite. Während Nikon das Einstellrad in der rechten oberen Ecke platziert hat und zudem auf ein Steuerkreuz setzt, ist das Wählrad bei der 7D Mark II im unteren Teil rechts vom Display zu finden. Es vermittelt den Eindruck eines Steuerkreuzes, diese Funktionalität ist aber nicht gegeben. Man kann das Wählrad daher nur reden und nicht drücken. Alle Aufgaben eines Steuerkreuzes übernimmt bei der 7D Mark II also der Joystick. Bei der D500 kann dafür auch das Steuerkreuz verwendet werden. Dieses liegt rechts vom Display und lässt sich mit dem zusätzlichen Schalter auch zum Sperren der AF-Feldwahl nutzen.

Wieder fast gleich: Das Aufrufen des Liveview- und Videomodus wird über einen Schalter mit zusätzlicher Tastenfunktion realisiert.

Die linken Oberseiten im Vergleich:

Links sehen Sie die Nikon D500, rechts die Canon EOS 7D Mark II.

Ein deutlicher Unterschied zwischen beiden Kameramodellen kann auch auf der linken Oberseite gefunden werden. Nikon hat hier, wie bei all seinen Profimodellen, einen Multifunktionswählschalter platziert. Dieser erlaubt neben dem Aufnahmemodus (Einzelbild, Serienbild, leise Aufnahme) über vier Tasten das Anpassen des Weißabgleichs, des Dateiformats und der Belichtungsmessmethode. Ebenso wird darüber das Fotoprogramm eingestellt, wobei nur die PSAM-Modi zur Verfügung stehen. Bei der 7D Mark II ist zur Programmwahl das übliche Einstellrad vorhanden. Hierüber kann man sich unter anderem auch für eine Vollautomatik und drei Customprogramme entscheiden. Diese Funktionen übernehmen bei der D500 in etwa die verschiedenen Aufnahmekonfigurationen.

Auf der linken Vorderseite hat Nikon neben dem Fokuswählschalter mit zusätzlicher Taste noch eine Taste zum Konfigurieren von Belichtungsreihen platziert, bei der 7D Mark II lässt sich hier der Blitz ausklappen.

Insgesamt fällt die Bedienung beider Kameras recht komplex aus, hier ist etwas Einarbeitung nötig. Dafür lassen sich sehr viele Parameter ohne den Umweg in die mit fast zahllosen Einstellungen bestückten Menüs verändern. Welche Bedienung einem persönlich mehr zusagt, ist eine rein subjektive Entscheidung. Besitzer einer Nikon-Kamera werden mit der D500 schneller zurechtkommen, die Besitzer einer Canon-Kamera mit der 7D Mark II. Beide Bedienkonzepte haben sich aus unserer Sicht bewährt.

Unsere Wertung bei den Abmessungen, der Verarbeitung und der Bedienung: Unentschieden.

Die Bildsensoren gehören jeweils zur APS-C-Klasse und lösen knapp 20 Megapixel auf:

Links sehen Sie die Nikon D500, rechts die Canon EOS 7D Mark II.

Bildqualität:
Die Bildwandler der Spiegelreflexkameras in diesem Vergleich gehören zur APS-C-Klasse, von Nikon auch DX genannt. Die D500 besitzt einen 23,5 x 15,6mm großen Sensor, jener der 7D Mark II misst 22,4 x 15,0mm. Ein kleiner Unterschied ist auch bei der Auflösung zu vermelden. Die D500 kommt mit 5.568 x 3.712 Pixel auf 20,7 Megapixel, die 7D Mark II mit 5.427 x 3.648 Pixel auf genau 20 Megapixel.

Bei der Sensorempfindlichkeit hat die DSLR von Nikon mit ISO 50 bis ISO 1,6 Millionen dann einen wesentlich größeren ISO-Bereich zu bieten. Besitzer der 7D Mark II können sich zwischen ISO 100 und maximal ISO 51.200 entscheiden. In der Praxis ist dieser Unterschied allerdings kaum relevant, denn mit ISO 100 bis 51.200 lassen sich quasi alle erdenklichen Bilder realisieren. ISO-Einstellungen über 12.800 (bzw. spätestens 25.600) sollten bei APS-C-Kameras sowieso vermieden werden.

Vergleich der Bildqualität bei ISO 100 (Tag):

Die Bildqualität anhand dreier Ausschnitte im Detail:

Im direkten Vergleich der Aufnahmen bei Tag kann die Nikon D500 durch eine bessere Detailwiedergabe mehr überzeugen. Ihre Bilder lösen feine Details besser auf. Was der Grund für diesen Unterschied ist, lässt sich nur schwer feststellen. Die um nur 0,7 Megapixel höhere Auflösung sorgt für einen derartigen Unterschied nicht. Grundsätzlich ist bei den oben gezeigten Bildern zu erwähnen, dass die Nikon D500 mit dem teilweise auftretenden Hitzeflimmern deutlich besser zurecht gekommen ist als die 7D Mark II (siehe mittlerer Abschnitt). Der Grund dafür ist uns nicht bekannt. Beide Aufnahmen entstanden im Abstand von wenigen Minuten. Die Bedingungen waren für beide Kameras daher identisch.

Vergleich der Bildqualität bei ISO 6.400 (Nacht):

Die Bildqualität anhand dreier Ausschnitte im Detail:

Bei schlechteren Lichtverhältnissen und höheren ISO-Werten zeigen die Aufnahmen der D500 ebenso mehr Details, zudem ist das Bildrauschen geringer. Der Vorteil ist nicht riesig, aber doch zu sehen. Generell gilt für beide Modelle: Bis ISO 1.600 ist ein Rauschen kaum zu sehen, bis 3.200 sehr gut unter Kontrolle. Bei der D500 lässt sich ISO 6.400 noch recht gut verwenden, bei der 7D Mark II sind etwas größere Abstriche notwendig. Spätestens bei ISO 12.800 kann man die Aufnahmen beider Kameras nur noch mit großen Einschränkungen verwenden, auch hier weiß die D500 aber mehr zu überzeugen. Die extremen Sensorempfindlichkeiten der D500 von bis zu ISO 1,6 Millionen sind in der Praxis völlig bedeutungslos. Spätestens ab ISO 51.200 zeigen deren Bilder nur noch Pixelmatsch und lassen einen das Motiv bestenfalls erahnen.

Mit einem Klick auf das nachfolgende Bild gelangen Sie zu unserem Bildqualitätsvergleich:

Unser Sieger bei der Bildqualität: Die Nikon D500.

Im zweiten Teil unseres Vergleichstests der Nikon D500 und der Canon EOS 7D Mark II gehen wir unter anderem auf das Objektivangebot, die Bildkontrolle und die Arbeitsgeschwindigkeit ein.

Links zum Artikel:

 
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