Nikon D500 und Canon EOS 7D Mark II im Vergleich (Teil 3)

Teil 3 von 3: Profi-Spiegelreflexkameras mit APS-C-Sensor


Links sehen Sie die Nikon D500, rechts die Canon EOS 7D Mark II.

Nachdem wir im zweiten Teil unseres Tests der Nikon D500 und der Canon EOS 7D Mark II unter anderem das Objektivangebot, die Arbeitsgeschwindigkeit und den Autofokus unter die Lupe genommen haben, gehen wir in diesem letzten Teil auf weitere Funktionen und Features, die Videoaufnahme sowie die Erweiterbarkeit ein

Funktionen und Features:
Die Liste an Funktionen und Features ist bei beiden Kameramodellen derart lang, dass wir hier nur auf ein paar der wichtigsten Punkte eingehen wollen. Die Belichtungszeit kann bei beiden DSLRs standardmäßig zwischen 30 Sekunden und 1/8.000 Sekunde gewählt werden, natürlich sind aber auch Bulbmodi vorhanden. Als Belichtungsmessmethoden bietet die D500 die Matrix-, die Spot- sowie die mitten- und die lichtbetonte Messung an. Bei der 7D Mark II stehen die Mehrfeld-, Selektiv-, mittenbetonte und Spotmessung zur Verfügung. Der Messsensor der Kamera von Canon besitzt 150.000 RGB-Pixel, der Sensor der Nikon D500 genau 180.000 RGB-Pixel. Bei den Auslösezyklen, auf welche die Verschlüsse laut Herstelleraussage getestet wurden, ergibt sich mit 200.000 ein Gleichstand.

Nur bei der D500 zu finden ist die Möglichkeit, auf einen Cropmodus mit 12,2 Megapixel umzuschalten. Hier erhält man bis auf eine „digital verlängerte Brennweite“ aber sonst keine Vorteile. Intervallaufnahmen sind bei den Kameras jeweils ohne Zubehör möglich.

Unsere Wertung bei den Funktionen und Features: Unentschieden.

Blick in das Menü der Nikon D500:

Nikon D500.

Blick in das Menü der EOS 7D Mark II:

Canon EOS 7D Mark II.

Videoaufnahme:
Bei der Videoaufnahme macht sich unter anderem das kürzer zurückliegende Vorstellungsdatum der Nikon D500 bemerkbar. Die etwa 1,5 Jahre jüngere Kamera erlaubt die Videoaufzeichnung nicht nur in Full-HD, sondern auch in 4K-Auflösung. Zwar sind auch viele jüngere Kameras von Canon nicht in der Lage, 4K-Videos zu speichern, wäre die D500 wie die 7D Mark II im Jahr 2014 erschienen, würden 4K-Videos allerdings sicherlich nicht unterstützt werden. Zu den detaillierten Videofakten: Die Nikon D500 kann 3.840 x 2.160 Pixel mit 24, 25 und 30 Vollbildern pro Sekunde speichern, bei 1.920 x 1.080 Pixel sind zusätzlich 50 und 60 Vollbilder pro Sekunde möglich. Genau diese Bildraten hat auch die Canon EOS 7D Mark II zu bieten, von 24 bis 60 Vollbildern pro Sekunde lassen sich alle Bildraten wählen. Hierzu sei allerdings angemerkt, dass das Nutzen des Servo-Autofokus nur bis zu 30 Vollbildern pro Sekunde möglich. Maximal 30 Vollbilder pro Sekunde werden des Weiteren bei der ALL-I-Kompression unterstützt, die Videos weniger stark komprimiert. Bei der Nikon D500 gibt es in Full-HD keine Einschränkungen zu beachten, bei 4K-Videos ergibt sich durch das 1:1-Auslesen der Pixel im Bildzentrum jedoch ein deutlicher Crop-Effekt. Dadurch wird für Videoaufnahmen mit Standardbrennweite beispielsweise ein Weitwinkelobjektiv benötigt.

Vergleich der Video-Bildqualität bei 3.840 x 2.160 Pixel (D500) und 1.920 x 1.080 Pixel (7D Mark II):

Generell gilt für Videos. Die D500 überzeugt nicht nur in 4K-Auflösung mit einer exzellenten Detailwiedergabe, auch ihre Full-HD-Aufnahmen wissen zu gefallen. Bei der 7D Mark II sind teilweise Moiré-Artefakte sichtbar, Details werden generell nicht so gut wiedergegeben.

Manuelle Belichtungsoptionen haben beide Kameramodelle zu bieten, ebenso ist es auch möglich, den Tonpegel anzupassen. Intern zeichnet die D500 den Ton in Stereo auf, bei der 7D Mark II ist es nur in Mono. Die Ausgabe über HDMI mit einer Farbabtastung von 4:2:2 erlauben beide Spiegelreflexkameras.

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Die Nikon D500.

Die Schnittstellen der Nikon D500:

Nikon D500.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Da beide Kameras zur Profiklasse zu zählen sind, mangelt es ihnen an Schnittstellen zwecks einer möglichst guten Erweiterbarkeit nicht. Das Angebot ist dabei fast identisch. Zur Datenübertragung zu einem Computer ist jeweils ein USB 3.0-Port vorhanden, Videos lassen sich über Mini-HDMI ausgeben. Für ein externes Mikrofon steht ein Klinkeneingang zur Verfügung, für einen Kopfhörer ein Klinkenausgang (jeweils 3,5mm). Des Weiteren lässt sich eine Blitzanlage entweder per Blitzsynchronanschluss oder über einen Sender auf dem Zubehörschuh ansprechen. Ein integriertes Blitzgerät besitzt dagegen nur die 7D Mark II. Als weitere Schnittstelle ist der jeweils vorhandene Zubehörport zu nennen. Dieser erlaubt den Anschluss einer Fernbedienung oder bei der D500 auch das Verwenden eines GPS-Empfängers. Letzterer ist bei der EOS 7D Mark II bereits standardmäßig vorhanden.

Die Schnittstellen der Canon EOS 7D Mark II:

Canon EOS 7D Mark II.

Drahtlos hat dann die D500 mehr zu bieten, denn die 7D Mark II verzichtet komplett auf die kabellose Datenübertragung. WLAN und NFC sind vorhanden, die per Bluetooth arbeitende SnapBridge-Technologie wird zum Übertragen der Daten ebenso verwendet.

Unsere Wertung bei der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen: Unentschieden.

Unser Fazit:
Mit der Nikon D500 (Testbericht) und der Canon EOS 7D Mark II (Testbericht) standen sich in diesem Vergleichstest zwei Modelle gegenüber, die trotz ihres APS-C-Sensors zur Profiklasse zu zählen sind. Dafür sprechen die vergleichsweise großen, aber dadurch selbst mit schwereren Objektiven sehr gut in der Hand liegenden Kameragehäuse. Der Platz wird von beiden Herstellern für große und vor allem viele Bedienelemente genutzt. Für Anfänger mögen die beiden Modelle damit durchaus überladen wirken, Profis oder ambitionierte Amateure wissen die vielen Funktionen aber fraglos zu schätzen. Nahezu alle wichtigen Parameter lassen sich schnell und komfortabel anpassen, die halb automatische oder manuelle Belichtung ist bestens möglich. Punkten können beide Gehäuse zudem durch eine tadellose und äußerst hochwertige Verarbeitung. Solides Magnesium und Abdichtungen gegen Staub und Spritzwasser runden die sehr positiven Eindrücke ab.

Beide Kameras verbreiten "Profi-Flair" in der APS-C-Klasse:

Links sehen Sie die Nikon D500, rechts die Canon EOS 7D Mark II.

Größere Unterschiede gibt es dagegen bei den Displays. Während man das LCD der D500 nach oben und unten klappen kann, hat sich Canon für eine feste Bauweise entschieden. Im praktischen Einsatz sehen wir die D500 daher beim Betrachtungskomfort vorne. Bei den Suchern liegen beide Modelle näher zusammen, der Sucher der D500 gefällt uns wegen seiner etwas höheren Vergrößerung aber noch einen Tick besser.

Beim Vergleich der Bildqualität fällt auf, dass die D500 trotz fast gleicher Auflösung und Sensorgröße feine Details besser wiedergeben kann. Dies gilt nicht nur bei Tag und niedrigen Sensorempfindlichkeiten, sondern auch bei Nacht und höheren ISO-Stufen. Die Unterschiede sind nicht weltbewegend, aber doch sichtbar.

Die Nikon D500 kann sich am Ende in den meisten Punkten gegen die 7D Mark II durchsetzen:

Links sehen Sie die Nikon D500, rechts die Canon EOS 7D Mark II.

In puncto Autofokus sind beide Kameramodelle mit besonders leistungsfähigen Phasen-AF-Systemen ausgestattet. Daraus resultiert eine in den allermeisten Fällen präzise Scharfstellung. Unterschiede gibt es vor allem bei der Anzahl und Lage der Messfelder. Die D500 besitzt 153 Messfelder und 99 Kreuzsensoren, bei der 7D Mark II sind es „nur“ 65 Messfelder (alle Kreuzsensoren). Vom rechten bis zum linken Bildrand lassen sich bei der D500 daher Messfelder nutzen, die DSLR von Canon besitzt keine Messfelder bis zum äußersten Rand. Auch deren Messfeldabdeckung ist aber immer noch sehr gut. Vorne liegt die D500 zudem, wenn Objektive und Telekonverter kombiniert werden und diese zusammen eine Offenblende kleiner als F5,6 besitzen. Im Extremfall bei F8 müssen die Nutzer einer 7D Mark II mit einem Messfeld auskommen, die D500 hat mit 15 Messfeldern noch wesentlich mehr zu bieten. Die Canon EOS 7D Mark II kann dagegen mit etwas mehr AF-Optionen punkten. Wer im Liveview-Betrieb fokussieren möchte, muss bei dieser dank des Dual-Pixel-CMOS-AFs zudem nicht allzu lange warten.

Hinsichtlich der Serienaufnahme wissen beide Kameras mit zehn Bildern pro Sekunde fraglos zu überzeugen, die D500 erreicht durch einen größeren Pufferspeicher und den XQD-Slot aber wesentlich längere Aufnahmeserien. Im RAW-Format sind mit 200 Bildern in Folge rund sechs Mal längere Aufnahmeserien als bei der 7D Mark II mit 36 Bildern in Folge möglich. Die Serienbildrate der 7D Mark II ist keineswegs schlecht, die der D500 aber einfach beeindruckend.

Zu den Beispielaufnahmen des Testsiegers:

Nicht unerwähnt sollten auch die Unterschiede beim Videomodus bleiben. Hier kann sich die Nikon D500 mit ihrer 4K-Videofunktion deutlich von der 7D Mark II absetzen. Letztere unterstützt (wie die Nikon-Kamera auch) Full-HD-Aufnahmen mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde, bei der Bildqualität ist der Unterschied zur 4K-Auflösung jedoch nicht zu übersehen. Zudem liegt die D500 auch bei Full-HD-Aufnahmen mit einer besseren Bildqualität vorne.

Viele Funktionen und Features, dazu zählen unter anderem eine kurze Auslöseverzögerung von 1/8.000 Sekunde, und hochauflösende Belichtungsmesssensoren runden die hervorragenden Ausstattungspakete ab.

Unser Testsieger:

Am Ende können wir zusammenfassen: Die Nikon D500 ist aktuell (Stand: Juli 2016) die beste DSLR mit APS-C/DX-Sensor auf dem Markt und hat teilweise deutlich mehr als die 7D Mark II zu bieten. Die 7D Mark II ist zwar noch immer eine sehr gute Kamera, dass sie mittlerweile schon zu den älteren Modellen zählt, wird aber doch an mehreren Punkten sichtbar.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

Links zum Artikel:

 
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Bin Besitzer einer Nikon D500 …

Bin Besitzer einer Nikon D500 und bin damit voll
und ganz zufrieden!
Folgende Punkte wo Nikon immer Canon schlägt:
Dynamikumfang!
Signalverarbeitung !!!
AF (bei der D500 bis -4LW !)
AF bei Schwachlicht !
die Nikon iTTL Blitztechnik !
daraus resultierend die besere Bildqualität!
Beim Thema DSLR, für mich nur Nikon !!!

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