Panasonic Lumix DC-S5 und Nikon Z 5 im Vergleich (Teil 2)

Teil 2 von 3: Spiegellose Vollformatkameras der Einsteigerklasse


Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-S5, rechts die Nikon Z 5.

Nachdem wir im ersten Teil unseres Vergleichstests der Panasonic Lumix DC-S5 und Nikon Z 5 die Abmessungen, die Bedienung und die Bildqualität unter die Lupe genommen haben, prüfen wir nun unter anderem das Objektivangebot, die Bildkontrolle und die Arbeitsgeschwindigkeit.

Objektivangebot:
Bei Systemkameras spielen die nutzbaren Objektive eine große Rolle, nur damit kann man die Vorteile einer Systemkamera ausspielen. Die Panasonic Lumix DC-S5 ist mit dem L-Bajonett ausgestattet, für dieses bieten mehrere Hersteller Objektive an. Zur L-Mount-Allianz gehören Leica, Sigma und eben Panasonic, Dritthersteller gibt es ebenso. Bei Letzteren müssen Fotografen jedoch auf Komfortfunktionen wie den Autofokus oder die Blendenwahl über die Kamera verzichten. Bei der Z 5 kommt das Z-Bajonett zum Einsatz, Objektive bietet Nikon dafür seit 20218 an. Das zunächst klein ausfallende Angebot ist zuletzt stark angewachsen, Objektive von Drittherstellern gibt es allerdings nur recht wenige. Insgesamt lassen sich für die S5 deutlich mehr Objektive erwerben, viele wurden ursprünglich allerdings für DSLRs konstruiert und sind daher sehr groß und schwer. Wichtig: Als Alternative bieten die Hersteller Adapter an, damit lassen sich unter andere DSLR-Objektive mit F-Bajonett (Nikon Z 5) oder Canon EF/Sigma SA--Bajonett (Lumix S5) nutzen.

Unser Sieger beim Objektivangebot: Die Panasonic Lumix DC-S5.

Für die Panasonic Lumix DC-S5 lassen sich mehr Objektive erwerben:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-S5, rechts die Nikon Z 5.

Bildkontrolle:
Displays sind bei spiegellosen Systemkameras natürlich Standard, für Sucher gilt das im mittleren bis höheren Preisbereich ebenso. Panasonic und Nikon setzen bei ihren Kameras auf beide Möglichkeiten zur Bildkontrolle. Die Sucher schneiden recht unterschiedlich ab, einzig die Display-Technologie (OLED) ist identisch. Bei der Lumix DC-S5 liegt die Auflösung bei 2,36 Millionen Subpixeln, diese Auflösung entspricht mittlerweile der Einsteigerklasse. Nikon setzt dagegen auf ein Panel mit 3,69 Millionen Subpixel, das ermöglicht eine sichtbar feinere Darstellung.

Als weiterer Unterschied muss die Bildrate genannt werden. Die Panasonic Lumix DC-S5 unterstützt 60 und 120 Bilder pro Sekunde, die Z 5 nur 60 Bilder pro Sekunde. Bei schnellen Bewegungen und/oder Schwenks garantiert der Sucher der S5 daher eine flüssigere Darstellung. Mit den 60 Bildern der Z 5 kommt man jedoch auch gut aus. Vorne liegt der Sucher der Nikon-Kameras dann wieder bei der Vergrößerung. Diese liegt bei 0,8-fach, für die S5 gibt Panasonic die 0,74-fache Vergrößerung an. Dadurch fällt das Sucherbild der Z 5 größer aus. Für die Praxis lässt sich sagen: Den Sucher der S5 stufen wir als ordentlich bis gut, den Sucher der Z 5 als sehr gut ein.

Bei den Displays haben die Hersteller abweichende Konstruktionen gewählt. Nikon hat sich – wie bei allen seinen DSLMs – für ein nach oben und unten schwenkbares Display entschieden. Dieses erlaubt die Bildkontrolle hinter der Kamera, vor der Kamera allerdings nicht. Bei Selbstporträts oder Videoaufnahmen (Vlogs) bleibt dem Nutzer somit die Bildkontrolle verwehrt. Bei der Panasonic Lumix DC-S5 sieht das anders aus. Hier kann man das Panel auch nach vorne drehen und sich bei Bedarf immer sehen.

Das Display der Panasonic-DSLM kann als Vorteil nach vorne geschwenkt werden:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-S5, rechts die Nikon Z 5.

Über das größere Panel beider DSLMs verfügt die Z 5, hier kommt ein 3,2 Zoll messendes LCD zum Einsatz. Bei der S5 verbaut Panasonic ein Standardmodell mit 3,0 Zoll. Die höhere Auflösung hat dagegen das Panel der S5 mit 1,84 Millionen Subpixel zu bieten, bei der Z 5 müssen Kamerabesitzer mit 1,04 Millionen Subpixel auskommen. Je nach Anwendung schneidet mal das eine und mal das andere Display besser ab. Videografen dürfen jedoch vermutlich das Display der S5 mehr schätzen.

Geschwindigkeit:
Als Nächstes gehen wir auf die Arbeitsgeschwindigkeit ein. Diese steht vor allem bei der Aufnahme von bewegten Motiven im Vordergrund. Serienaufnahmen haben beide Hersteller nicht besonders priorisiert, dafür sind andere Modelle gedacht. Auf den ersten Blick schneidet die Panasonic Lumix DC-S5 mit 7,3 Bildern pro Sekunde deutlich besser als die Nikon Z 5 mit 4,5 Bildern pro Sekunde ab. Dies ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Die genannte Bildrate erreicht die DSLM von Panasonic nämlich allein bei der einmaligen Vorfokussierung. Mit Autofokus arbeitet sie wesentlich langsamer und erreicht lediglich noch fünf Bilder pro Sekunde. Der Vorteil schmilzt gegenüber der Z 5 daher auf ein halbes Bild pro Sekunde zusammen. Beide Kameras eigenen sich mit ihren Serienbildfunktionen nur sehr bedingt für die Aufnahme von bewegten Motiven, viele Kameras sind schneller. Sport- und Action-Fotografen sind bei anderen Modellen zweifellos besser aufgehoben. Einen großen Unterschied zwischen beiden Kameras gibt es nicht.

Die höhere Bildrate der Lumix S5 lässt sich mangels Autofokus nur selten ausnutzen:

Panasonic Lumix DC-S5.

Auf die Serienbildlänge wirkt sich die geringe Bildrate natürlich positiv aus. Die Nikon Z 5 kann 100 Fotos in Folge aufnehmen, ohne dass sie langsamer wird. Das sind stattliche 22 Sekunden Dauerfeuer. Dabei spielt es keine Rolle, für welches Dateiformat sich der Fotograf entschieden hat. Die Panasonic Lumix DC-S5 schafft bei der höchsten Bildrate unbegrenzt viele JPEGs in Folge, bei RAW-Aufnahmen nimmt die Geschwindigkeit nach 32 Fotos in Serie ab. Wer mit kontinuierlichem Autofokus fotografiert, schafft rund 50 Bilder in Serie.

Beim Scharfstellen erreicht die DSLM von Nikon sehr kurze 0,11 Sekunden, die Auslöseverzögerung liegt bei nicht allzu langen 0,04 Sekunden. Bilder sind somit nach sehr ansprechenden 0,15 Sekunden im Kasten. Die Lumix DC-S5 kommt auf eine Auslöseverzögerung von 0,03 Sekunden und eine Fokussierungszeit von 0,18 Sekunden. Insgesamt vergehen vom Drücken des Auslösers somit 0,21 Sekunden. Auch das ist ein sehr guter Wert. Bei der Einschaltzeit liege beide Modelle mit 1,17 Sekunden (Nikon Z 5) und 1,15 Sekunden (Panasonic Lumix DC-S5) gleich auf, auf die erste Bildaufnahmen muss man bei der Z 5 (1,45 Sekunden) jedoch einen Tick länger als bei der S5 (1,12 Sekunden) warten.

Das Angebot an AF-Messfeld-Optionen bei der Lumix S5:

Panasonic Lumix DC-S5.

Das Angebot an AF-Messfeld-Optionen bei der Z 5::

Nikon Z 5.

Autofokus:
Die Fokussysteme beider Kameras arbeiten auf unterschiedliche Art und Weise. Nikon nutzt die Phasendetektion und die Kontrastmessung. Spezielle Pixel ermöglichen den Phasen-Vergleich, zusammen mit der Kontrastmessung ergibt sich der Hybrid-AF. Insgesamt stehen 273 Messfelder zur Verfügung, sie decken 90 Prozent des Sensors ab. Panasonic greift auf die schon länger verwendete Depth-from-Defocus-Technologie zurück. Auch diese wird mit der Kontrastmessung kombiniert, 225 Messfelder stehen auf der gesamten Sensorfläche zur Wahl. Erstere Technologie gewinnt aus den Unschärfebereichen zusätzliche Informationen und soll das Scharfstellen beschleunigen. In der Praxis arbeiten beide AF-Systeme bei statischen Motiven sehr flott und treffsicher, bei bewegten Motiven lässt die Präzision des Hybrid-AFs der S5 etwas stärker nach als des Hybrid-AFs der Z 5. Die Fokusoptionen fallen sehr ähnlich aus, eine Augen- und Gesichtserkennung sind ebenso an Bord. Das macht das Fokussieren bei Porträts einfach.

Unser Sieger beim Autofokus: Die Nikon Z 5.

Im dritten Teil unseres Vergleichstests gehen wir auf besondere Funktionen, Schnittstellen und die Videofunktion ein.

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Autor: dkamera.de Redaktion
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