Preview: Hands-On der Sony Alpha 6000

Die spiegellose Systemkamera mit dem schnellsten Autofokus im Kurztest

Mit der Alpha 6000 löst Sony seine spiegellosen Systemkameras Alpha NEX-6 (Testbericht) und Alpha NEX-7 (Datenblatt) ab, sie ist somit zwischen der – eher dem Einsteigersegment zuzuordnenden – Alpha 5000 und den Alpha-7-Kameras mit Kleinbild-Sensor einzuordnen. Wir konnten die neue Sony Alpha 6000 einem kurzen Test unterziehen.

Als Bildsensor kommt bei der Alpha 6000 ein neues CMOS-Modell mit 24 Megapixel und 23,5 x 15,6mm Größe zum Einsatz. Dieses bietet Sensorempfindlichkeiten von ISO 100 bis ISO 25.600. Da Sony bei der Alpha 6000 ein besonderes Augenmerk auf die Arbeitsgeschwindigkeit gelegt hat, was sich in einer sehr hohen Serienbildrate (11 Bilder/Sek.) und einem extrem schnellen Autofokus auszahlen soll, setzt man hier auf besonders leistungsfähige Technik.

Zum Scharfstellen verwendet die Sony Alpha 6000 ein Hybrid-AF-System, das die Kontrastmessung und die Phasendetektion kombiniert. Bei statischen Motiven kommen 25 Kontrast-AF-Punkte zum Einsatz, bei bewegten Motiven 179 Phasendetektionspunkte. Im Vergleich zur Alpha NEX-6, die ebenfalls einen hybriden Autofokus besitzt, wurde das Autofokussystem der Sony Alpha 6000 allerdings deutlich verbessert. So decken die Phasendetektionspunkte nun 92 Prozent des Bildfeldes ab und sind nicht mehr nur in der Bildmitte zu finden. Somit kann ein Objekt auch am Bildrand optimal scharfgestellt werden.

Da Sony mit dem weltweit schnellsten Autofokus in dieser Kameraklasse wirbt, haben wir die Fokussierungszeit natürlich genauer getestet. Sony hat hier nicht zu viel versprochen, der Autofokus ist in der Tat extrem flott. Dies gilt zum einen bei guten Lichtverhältnissen, hier werden die Bilder gefühlt sofort nach dem Drücken des Auslösers scharfgestellt. Zum anderen leistet der Autofokus aber auch bei wenig Licht eine wirklich gute Arbeit. Hier benötigt er zwar etwas mehr Zeit, fokussiert wird jedoch noch immer deutlich schneller als beispielsweise bei der Sony Alpha NEX-6 (Testbericht). Selbst bewegte Motive waren bei schlechten Lichtverhältnissen kein größeres Problem für den Autofokus. Während dem Verfolgen von Objekten, bzw. beim Schwenken der spiegellosen Systemkamera signalisieren die aktiven Phasendetektionspunkte, welchen Teil des Bildes der Autofokus gerade scharfstellt.

Da der Autofokus viel schneller als bei den NEX-Modellen arbeitet, ist die kontinuierliche Fokussierung jetzt bei jeder Serienbildrate verfügbar – also auch bei einer Serienbildgeschwindigkeit von elf Bildern pro Sekunde. Dies ist eine deutliche Steigerung gegenüber der NEX-6 mit deren drei Bildern pro Sekunde. Nur mit der einmaligen Vorfokussierung kann sie zehn Bilder pro Sekunde festhalten.

Als Bonus kann die Fokussierung per Phasendetektion bei der Alpha 6000 jetzt auch im Videomodus eingesetzt werden, was die deutlich präzisere Verfolgung von bewegten Objekten erlaubt. Bei den Vorgänger-NEX-Modellen kam hier jeweils nur der Kontrast-AF zum Einsatz.

Die hohe Bildrate und schnelle Fokussierung macht bei der Alpha 6000 der Bionz-X-Bildprozessor möglich, der zudem auch für eine gesteigerte Bildqualität sorgen soll. Neben der selektiven Rauschunterdrückung, die das Bild analysiert und auf verschiedene Objekte im Bild eine unterschiedliche Rauschreduzierung anwendet, verspricht Sony auch eine natürlichere Detailreproduktion.

Zur Bildqualität können wir aktuell noch nichts sagen, denn die zur Verfügung stehenden Alpha 6000-Modelle waren noch nicht mit der finalen Firmware ausgestattet. Hier darf man jedoch eine Bildqualität auf dem Niveau der Alpha NEX-7 oder leicht darüber erwarten.

Optisch hat sich Sony an den Vorgängermodellen orientiert, die klassischen Merkmale der Alpha NEX-6 bzw. der Alpha NEX-7 sind zum großen Teil erhalten geblieben. So besitzt die Sony Alpha 6000 einen großen und gummierten Handgriff, indem der Akku und auch die Speicherkarte untergebracht wurden. Dieser sorgt für ein sicheres und angenehmes Handling. Auf der Rückseite wurde links oben der elektronische Sucher positioniert, der – als eine der wenigen Rückschritte im Vergleich zur Alpha NEX-6 bzw. Alpha NEX-7 – nun geringer aufgelöst ist. Statt 2,36 Millionen Subpixel kann er nur 1,44 Millionen Subpixel darstellen. In der Praxis hat dies keine so deutlichen Auswirkungen, wie man anhand der Pixelzahl denken könnte. Auch der elektronische Sucher der Sony Alpha 6000 ist sehr gut zur Bildkontrolle geeignet. Ganz so brillant wie die höher aufgelösten Modelle, fällt er aber natürlich nicht aus. Das Display mit 3,0 Zoll Größe lässt sich weiterhin um 90 Grad nach oben und 45 Grad nach unten klappen, 921.600 Subpixel sorgen für eine sehr gute Darstellungsqualität.

Bei der Anordnung der Tasten und Wählräder ist sich Sony relativ treu geblieben, das Layout ist eine Mischung aus Alpha NEX-6, Alpha NEX-7 und Sony Alpha 7R bzw. Alpha 7 (Testbericht). Über ein Programmwählrad sind alle Fotomodi in Reichweite, ein Einstellrad erlaubt das schnelle Verändern der Blende oder der Verschlusszeit. Dass ein zweites Einstellrad nicht vorhanden ist, lässt sich in den meisten Situationen verkraften. Da sieben Tasten mit Parametern frei belegt werden können, kann man die spiegellose Systemkamera sehr gut an seine eigenen Vorstellungen anpassen.

Mit an Bord sind außerdem ein kompakter Aufklappblitz, ein Multi-Interfaceschuh für weiteres Zubehör und auch die Möglichkeit, Videos mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde in Full-HD-Auflösung speichern zu können. Neu ist dabei die Möglichkeit in das „Kinoformat“ mit 24 Vollbildern pro Sekunde umschalten zu können.

Unser erstes Fazit:
Sony hat beim Autofokus der Alpha 6000 nicht zu viel versprochen, er konnte im Praxistest ohne Frage überzeugen. Neben der richtig schnellen Fokussierung sorgte dabei vor allem das sehr gute Tracking per Phasendetektion für Freude. Zudem wusste auch die mit elf Bildern pro Sekunde sehr schnelle Serienbildaufnahme, die Freiheit beim Konfigurieren der Tasten und das Handling zu gefallen. Das Display ist dank Klappfunktionalität flexibel einsetzbar und hoch aufgelöst.

Der elektronische Sucher erlaubt trotz der gesunkenen Auflösung eine gute Bildkontrolle. Schade ist dieser Rückschritt trotzdem. Zusammengefasst lassen sich unsere ersten Eindrücke von der Sony Alpha 6000 als sehr positiv beschreiben, in einigen Punkten schneidet die Systemkamera deutlich besser als die Vorgängermodelle Sony Alpha NEX-6 (Testbericht) bzw. Sony Alpha NEX-7 (Datenblatt) ab.

Sobald die Sony Alpha 6000 im dkamera.de-Labor eingetroffen ist, werden wir die spiegellose Systemkamera ausführlichen testen.

Ohne Objektiv wird die Sony Alpha 6000 für 649,00 Euro erhältlich sein, im Kit mit dem Sony E 16-50mm F3,5-5,6 OSS PZ liegt die unverbindliche Preisempfehlung bei 799,00 Euro. Ab April 2014 wird sie im Fachhandel erworben werden können.

Die Sony Alpha 6000 im direkten Vergleich mit einer Panasonic Lumix DMC-GM1:

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Danke für den zügigen Vor-Test. …

Danke für den zügigen Vor-Test.

lohnt sich den der umstieg von der NEX 6 auf die alpha 6000? Ich bin aktuell am überlegen ob ich mir die NEX 6 mit den beiden Kitobjektiven für unter 800€ zulege oder bis April auf die alpha 6000 warte und vorraussichtlich zum sleben preis nur ein objektiv habe.

Danke für die Hilfe vorab

Wenn ich nicht schon die …

Wenn ich nicht schon die NEX6 hätte, würde ich mir die NEX 6000 kaufen, sie gefällt mir sehr gut. Allerdings bedaure ich, dass 3 Mängel der NEX 6 (in meinen Augen) auch bei der NEX 6000 nicht vermieden wurden:
1. Es wurde kein Wählrad für die Belichtungskorrektur (wie bei der Sony A7) eingebaut.
2. Es fehlt im Kamerboden das Passloch für den Videopin und damit die Verdrehsicherheit der Kamera auf der Schnellwechselplatte des Kugelkopfes.
3. Der Boden des Gehäuses ist so schmal, dass die Verwendung der Kamera mit schwerem Objektiv auf einem Stativ ohne erhebliche Einbußen bei der Stabilität nicht möglich ist.

Leider kann man solche Probleme mit dem Hersteller wegen der Entfernung nicht diskutieren.

Hallo liebes dkamera-Team, an dieser …

Hallo liebes dkamera-Team,

an dieser Stelle einmal vielen Dank für die immer sehr ausführlichen und gut gemachten Testberichte.
Allerdings fällt vor allem bei diesem Bericht zur NEX 6000, aber auch in anderen Berichten auf, dass die Fotos oft mit sehr geringer Tiefenschärfe aufgenommen wurden. Das mag bei anderen Motiven als künstlerischer Aspekt gelten (den ich auch oft nutze), stört aber meiner Meinung nach hier eher. Bei einer Kamera interessieren ja alle Details, nicht nur ein bestimmtes Logo vorne rechts oder einer der vielen Knöpfe hinten links...

Beste Grüße!

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