Erster Eindruck des neuen DSLR-Spitzenmodells von Canon
Spiegelreflexkameras hatten es zuletzt so schwer wie nie. Die Modelle ohne Spiegel sind mittlerweile eine echte Konkurrenz und haben teilweise eine deutlich längere Featureliste zu bieten. Im Segment der Profi-Kameras sind Spiegelreflexkameras jedoch nach wie vor deutlich stärker als DSLMs verbreitet. Es verwundert daher nicht, dass Canon
Optisch hat sich beim neuen Spitzenmodell von Canon kaum etwas getan. Auf den ersten Blick wirkt die EOS-1D X Mark III daher fast wie ihr 2016 auf den Markt gebrachtes Vorgängermodell EOS-1DX Mark II. Geändert hat sich allerdings doch einiges. Unter anderem die AF-On-Taste.
Bei den bisher erhältlichen Kameras lässt sich diese „nur“ drücken, die AF-On-Taste der EOS-1DX Mark III kann mehr. Sie verfügt zusätzlich über einen optischen Sensor, der Bewegungen des Fingers erkennt. Bei dieser Konstruktion handelt es sich – wie Canon erklärt – um eine „umgedrehte Maus“. Durch das Streichen des Fingers über die Taste bzw. den Sensor kann der Fotograf das AF-Messfeld verschieben, das Drücken der Taste aktiviert wie üblich den Fokussiervorgang.
Im ersten Praxiseinsatz war diese Art der Messfeldwahl für uns sehr gewöhnungsbedürftig, daran soll man sich jedoch schnell gewöhnen können. Gut zu wissen: Einen AF-Joystick hat Canon bei der EOS-1DX Mark III
Serienaufnahmen schafft die Spiegelreflexkamera bis zu 20 pro Sekunde. Dabei muss weder auf die Fokus- noch die Belichtungsnachführung verzichtet werden. Diese Bildrate wird allerdings nur im Liveviewmodus und somit bei hochgeklapptem Spiegel erreicht. Dank schnellem Liveview-AF, der die bekannte Dual Pixel CMOS-AF-Technologie nutzt, arbeitet die Kamera auch bei hochgeklapptem Spiegel konkurrenzfähig. Zudem stehen eine Augen-, Gesichts- und Kopferkennung zur Verfügung.
Wer sein Motiv durch den optischen Sucher im Blick haben möchte, hält bis zu 16 Bilder pro Sekunde fest. Das ist kaum weniger und gleichzeitig ein neuer Rekord in der DSLR-Klasse. Erreicht hat Canon diese sehr hohe Bildrate nur durch eine neue Spiegelkonstruktion. Sowohl beim Haupt- als auch beim Hilfsspiegel, letzterer leitet das Licht an den AF-Sensor weiter, setzt Canon auf eine neu Antriebsstruktur. Mittels dieser konnte nicht nur die Bildrate erhöht, sondern auch die Dunkelphase verkürzt werden. Das Motiv lässt sich dadurch bei Serienaufnahmen besser verfolgen.
Apropos verfolgen: Das geht laut Canons Aussage mit einer DSLR immer noch besser als mit einer DSLM. Bedingt durch die Verzögerung des Livebildes lässt sich das Motiv natürlich nie dort betrachten, wo es gerade ist. Bei sehr schnellen Bewegungen ist diese Tatsache nicht wegzudiskutieren. Ob einem nun ein optischer oder ein elektronischer Sucher mehr zusagt, muss jeder selbst wissen. Wir meinen: Die modernen Sucher aktueller DSLMs stehen hinter optischen Suchern effektiv nicht zurück, elektronische Modelle haben schließlich auch eine Reihe von anderen Vorteilen zu bieten.
Damit die Canon EOS-1D X Mark III
Die höchste Bildrate erreicht die Canon EOS-1D X Mark III
Damit die Kamera die genannten hohen Bildraten erreicht, wurde auch ein neuer Sensor (20 Megapixel, Vollformat) verbaut. Dieser lässt sich schneller auslesen, rauscht weniger und hat einen größeren Dynamikumfang zu bieten. Zudem spricht Canon von einer besseren Detailwiedergabe dank neuem Tiefpassfilter. Ohne direkte Vergleichsmöglichkeit lässt sich Letzteres zwar nicht bestätigen, die allgemeine Bildqualität bewegt sich nach unseren ersten Fotos (trotz Vorserienversion der EOS-1D X Mark III) aber auf einem sehr hohen Niveau.
Wer Videos mit der Spiegelreflexkamera aufnehmen möchte, kann aus dem Vollen schöpfen. Noch nie zuvor hat eine Fotokamera derart viele Aufnahmeoptionen geboten. Dazu zählen unter anderem die RAW-Videoaufnahme in 5,5K-Auflösung (intern mit 12bit), die 4K-Aufnahme mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde ohne Crop oder die Full-HD-Aufnahme mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde. Die Bitrate der Aufnahmen liegt bei bis zu 2.600Mbit/s, das Speichern mit Canon-Log-Bildstil und 4:2:2 10bit wird ebenfalls angeboten. Videoaufnahmen konnten wir mit der Kamera noch keine machen, die Featureliste der DSLR ist allerdings beeindruckend lang.
Unser Fazit:
Auf den ersten Blick wirkt die Canon EOS-1D X Mark III
Das macht die Kamera zu einem exzellenten Foto- und Video-Allrounder. Wie sich der Smart Controller in der Praxis schlägt, muss sich erst noch zeigen. Nicht allein auf diesen zu setzen, war jedenfalls klug. Dank Joystick kann man die Canon EOS-1D X Mark III auch wie die das Vorgängermodell bedienen.
Links zum Artikel: