Samsung Galaxy Note 9: Smartphone- und Kameratest (Teil 3)

Teil 3 von 3: Kamera-App, Benchmarks und das Galaxy Note 9 in der Praxis

Im dritten und letzten Teil unseres Tests des Samsung Galaxy Note 9 schauen wir uns unter anderem die Kamera-App und die Leistung des Smartphones in der Praxis näher an (siehe noch Teil zwei). Zudem fassen wir die Ergebnisse aller Teile dieses Tests in einem Fazit zusammen.

Die Kamera-App:
Als Kamera-App kommt beim Samsung Galaxy Note 9 – mit Ausnahme des Schalters zur Szenenerkennung – die bereits von einigen anderen Modellen (S8, S9 usw.) bekannte App zum Einsatz. Wer bereits ein Smartphone von Samsung besitzt, findet sich daher sofort zurecht. Grundsätzlich lässt der Aufbau der App keine Fragen offen.

Die Kamera-App bei gewähltem Automatikmodus:

Für Panoramen gibt es einen speziellen Panoramamodus:

Auf der rechten Seite der App (beim vertikalen Halten des Smartphones) wählt der Fotograf den Aufnahmemodus, hier stehen unter anderem eine Automatik, der Pro-Modus zum manuellen Belichten und der Live-Fokus-Modus für Aufnahmen mit unscharfem Hintergrund zur Wahl.

Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, Zeitlupenvideos zu starten oder Fotos mit AR-Emojis zu schießen. Außerhalb der Videomodi sind Videos sehr schnell mit dem dedizierten Videoauslöser unterhalb des Fotoauslösers zu starten. Mit der Touchtaste darüber gelangt man zur Wiedergabeansicht.

Eigene Einstellungen lassen sich im Pro-Modus vornehmen:

Weitere wichtige Einstellungen hat Samsung an der rechten Seite der Liveansicht positioniert. Hier lässt sich im Automatikmodus beispielsweise zur Telekamera wechseln, der Bildstil wählen oder der Blitz konfigurieren. Das Setzen des Fokuspunktes funktioniert wie üblich per Touch auf die Displaystelle der Wahl. Gut zu wissen: dDie Leiser-Taste der Wippe fungiert als Hardware-Auslöser, das doppelte Drücken der Power-Taste sorgt für den Schnellstart der Kamera-App.

Zu den veränderbaren Parametern gehören unter anderem die Belichtungszeit ...

... und die Belichtungskorrektur:

Wer der Kamera nicht alle Einstellungen überlassen möchte, wechselt zum Pro-Modus. Hier darf der Fotograf die Belichtungskorrektur (-/+ zwei Blendenstufen), den Weißabgleich („Automatisch“, „Bewölkt, „Sonnenschein“, ...), den Fokusmodus (AF oder MF), die AF-Messfelder (Mitte oder alle Messfelder), die Belichtungsmessmethode („Matrix“, „Mittenbetont“ und „Punkt“), den Bildstil („Standard“, „Lebendig“, „Sanft“, „Nostalgisch“, ...), die Belichtungszeit (10 Sekunden bis 1/24.000 Sekunde), die Blende (F1,5 oder F2,4) und die Sensorempfindlichkeit (ISO 50 bis ISO 800) anpassen. Bei Videos sind dagegen nur die Belichtung, der Weißabgleich und der Fokus konfigurierbar.

Weitere Kameraeinstellungen im Hauptmenü der App:

Benchmarks und Praxis:
Samsung verwendet im Galaxy Note 9 den gleichen SOC wie beispielsweise im S9+. Das Paket aus Exynos 9810, Mali-G72 MP18 und 6/8GB RAM gehört zu den leistungsfähigsten auf dem Markt. Dies zeigen unsere Benchmarkwerte, wobei die Messergebnisse nicht immer ganz an das S9+ heranreichen. Den Grund dafür konnten wir nicht herausfinden. Auch mehrmaliges Neustarten und das wiederholte Installieren der Apps brachten keine Besserung.

Ausgewählte Benchmark-Ergebnisse:

Beim Geekbench 4.2, der die Rechenleistung der CPU testet, haben wir einen Single-Core-Wert von 3.520 Punkten und einen Multi-Core-Wert von 8.518 Punkten ermittelt. Im Antutu-Benchmark, der das gesamte System prüft, ergaben sich 239.691 Punkte. Beim PCMark for Android (Work 2.0) wurde ein Score von 5.540 erreicht, beim 3DMark (Sling Shot Extreme Open GL ES 3.1) waren es 3.355 Punkte.

Der interne, 128GB große UFS 2.1-Speicher, erreicht sehr hohe Datenraten von 806,4MB/s beim Lesen und 196,7MB/s beim Schreiben. Unser zum Test verwendete SD-Karte von Lexar (150MB/s) wurde mit 63,8MB/s beim Lesen und 45,1MB/s beim Schreiben dagegen nicht vollständig ausgelastet.

Wir haben folgende Benchmarks mit dem Samsung Galaxy Note 9 durchgeführt:

Benchmarks

Ergebnis

Antutu Benchmark (7.0.7)

239.691 Punkte

Geekbench (4.2.0)

3.520 Punkte (Single-Core)
8.518 Punkte (Multi-Core)

3D Mark (Sling Shot Extreme)

3.355 Punkte

PC Mark for Android (Work 2.0)

5.540 Punkte

Datendurchsatz

Ergebnis

Androbench (interner Speicher)

806,4MB/s (Write) / 196,7MB/s (Read)

A1 SD Bench (microSD, 1.000x Lexar UHS II)

63,8MB/s (Write) / 45,1MB/s (Read)

Akkutest YouTube

Ergebnis

Akku-Test (1080p, WLAN, 75% Helligkeit)

9% Akkuverbrauch pro Stunde

Fazit:
Mit dem Galaxy Note 9 bietet Samsung ein Smartphone an, das im Vergleich zum bereits sehr guten Galaxy S9+ noch eine Schippe drauflegt. Das gilt nicht hinsichtlich des Gehäuses oder der Kamera, hier bewegt sich das S9+ allerdings sowieso schon in der Spitzenregion, sondern der Bedienung. Der S-Pen kann in vielen Situationen für einen höheren Komfort sorgen: Schnell eine Notiz aufschreiben, einen Screenshot mit zusätzlichen Informationen versehen oder eine Stelle auf einer Karte markieren – mit dem S-Pen geht das deutlich besser als ohne. Des Weiteren lässt sich der Stift zur Fernsteuerung verwenden. Ohne S-Pen bedient man das Note 9 normal wie jedes andere Smartphone auch, Nachteile sind daher keine in Kauf zu nehmen. Das Gehäuse des Samsung Galaxy Note 9 besteht aus hochwertigen Materialien und ist sehr gut verarbeitet. In der Hand liegt es unserer Meinung nach etwas besser als das Galaxy S9+, mit der eckigeren Bauweise kann sich aber vielleicht nicht jeder anfreunden. Dass Samsung das Galaxy Note 9 mit einer Displaydiagonalen von 6,4 Zoll noch größer als das S9 mit 6,3 Zoll gestaltet hat, empfinden wir als kleinen Nachteil. Allein Personen mit sehr großen Händen dürften alle Tasten optimal erreichen. Die weitere Ausstattung des Note 9 lässt dagegen keine Wünsche offen: Neben einer sehr hohen Rechenleistung und einem knackscharfen Display müssen der Kopfhörerausgang und der microSD-Kartenslot hervorgehoben werden.

In puncto Foto- und Videofunktionen gibt es im Vergleich zum Galaxy S9+ neben der etwas längeren Slow-Motion-Aufnahmedauer nur einen größeren Unterschied: die Szenenerkennung. Diese soll Bilder nochmals verbessern können. Im Fotoalltag haben wir jedoch keine signifikanten Unterschiede festgestellt, die Automatikfunktionen des S9+ oder S9 arbeiten sehr ähnlich. Bilder nimmt das Note 9 mit einer bei Tag wie bei Nacht sehr guten Qualität auf. Wer selbst eingreifen möchte, verwendet den Pro-Modus der mit vielen Einstellungsmöglichkeiten versehenen Kamera-App. Das würden wir vor allem Fotografen empfehlen, die sich möglichst natürliche Bildergebnisse wünschen. Die Automatiken übertreiben es hinsichtlich des Kontrasts, der Schärfe und der Sättigung doch ein wenig. Mit den RAW-Aufnahmen ist man jederzeit auf der sicheren Seite und kann seine Aufnahmen nachträglich umfassend bearbeiten. Leider unterstützt die meisten Funktionen lediglich die Hauptkamera, die Telekamera liefert bei guten Lichtverhältnissen allerdings gute Vergrößerungen von etwas weiter entfernten Motiven.

Der S-PEN rundet das sehr gute Paket ab und macht das Note 9 zu einem exzellenten Allrounder:

Der Videomodus bewegt sich auf der Höhe der Zeit. 4K-Videos mit 60 Vollbildern pro Sekunde, Full-HD-Videos mit bis zu 240 Vollbildern pro Sekunde und Super-Slow-Mo-Videos mit bis zu 960 Bildern pro Sekunde sind aller Ehren wert. Die Super-Slow-Mo-Videos können zwar nur 0,4 Sekunden (Aufnahmezeit) lang sein, und die Bildqualität ist nicht besonders ansprechend, der Zeitlupeneffekt beeindruckt aber. Sehr zu gefallen wissen außerdem die Foto- und Videoaufnahmen des Smartphones.

Unsere Bewertung des Samsung Galaxy Note 9:

Am Ende können wir festhalten: Das Samsung Galaxy Note 9 ist das kompletteste Smartphone, für Fotografen oder Videografen bietet sich das aktuell (Stand: September 2018) wesentlich günstigere Galaxy S9+ aber genauso an.

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