Samsung Galaxy S23 Ultra Smartphone- und Kameratest (Teil 2)

Teil 2 von 3: Die Kamera im Bildqualitäts-Check und Beispielaufnahmen in voller Auflösung

Nachdem wir im ersten Teil unseres Tests des Samsung Galaxy S23 Ultra auf die technischen Daten, das Handling sowie die Verarbeitung eingegangen sind, schauen wir uns im zweiten Teil nun die Kameras des Smartphones an. Mit unseren Beispielfotos und -videos in voller Auflösung können Sie sich zudem einen eigenen Eindruck von den Kameraqualitäten verschaffen.

Die Kameras:
Wer ein Smartphone mit ansprechender Kamera-Ausstattung gesucht hat, war schon bei den früheren Modellen der Galaxy-S-Serie gut bedient. Die Entwicklung geht bei Samsung jedoch stetig weiter, der Fokus liegt auch auf Kamera-Verbesserungen. Das Samsung Galaxy S23 Ultra ist wie das Samsung Galaxy S22 Ultra auf der Rückseite mit vier Kameras ausgerüstet. Diese decken unterschiedliche Brennweiten von 13 bis 230mm (KB-äquivalent) ab. Die wichtigste Kamera ist natürlich auch beim S23 Ultra die Weitwinkelkamera, sie wird von uns daher Hauptkamera genannt. Hier setzt Samsung auf einen neuen Bildwandler. Es handelt sich um den Samsung ISOCELL HP2 mit der extrem hohen Auflösung von 200 Millionen Bildpunkten. Konkret besitzen die Fotos 16.384 x 12.288 Pixel. Mit 200 Megapixel übertrifft der Chip fast jeden Sensor auf dem Markt. Seine Abmessungen sind dagegen nicht rekordverdächtig: Mit 1/1,3-Zoll fällt er nicht ganz so groß wie beispielsweise der Sensor des Xiaomi 13 Pro (1,0 Zoll) aus, jeder Pixel misst 0,6μm.

Wie bei praktisch allen höher auflösenden Smartphone-Sensoren lassen sich mehrere Pixel zu einem größeren Bildpunkt zusammenlegen, dieses Verfahren nennt Samsung Tetra²pixel. Zum einen kann man vier Pixel zusammenfassen. In diesem Fall sinkt die Auflösung der Fotos auf 50 Megapixel, die Kantenlänge der Pixel steigt jedoch auf 1,2μm. Die zweite Option umfasst das Kombinieren von 16 Pixeln. Die Auflösung der Fotos liegt bei dieser Option nur noch bei 12,5 Megapixel, ein Bildpunkt ist jedoch 2,4μm groß. Der Pixelpitch entspricht dann in etwa dem Pixelpitch der RX100-Kameras von Sony. Der Einsatz der kleineren Auflösungen eignet sich natürlich nicht nur, um Speicherplatz zu sparen, damit wird auch die Lichtempfindlichkeit erhöht. Für einen möglichst großen Dynamikumfang der Fotos setzt Samsung auf die „Dual Vertical Transfer Gate“-Technologie (nur bis 50 Megapixel Auflösung nutzbar), das Fokussieren übernehmen ein Phasenautofokus mit „Super QPD“-Technologie sowie ein Laser-AF. Das Objektiv der Hauptkamera gehört mit seinen 23mm (KB-äquivalent) zu den Weitwinkelobjektiven, die Blende liegt bei F1,7. Bei der Stabilisierung hat sich Samsung für eine optische Lösung entschieden.

Die Sensoren im Größenvergleich:

Freunde von Ultraweitwinkelbildern kommen beim Samsung Galaxy S23 Ultra natürlich nicht zu kurz. Die Festbrennweite wird mit 13mm (KB) und einer Lichtstärke von F2,2 angegeben. Der genutzte Sensor sollte zur 1/2,55-Zoll-Klasse gehören und löst zwölf Megapixel auf. Zur Aufnahme weiter entfernter Motive bringt das Smartphone zwei Telekameras mit. Der Bildwinkel der ersten Telekamera entspricht auf Kleinbild umgerechnet einem 70mm-Objektiv, bei der zweiten Telekamera sind es 230mm. Ersteres Modell besitzt einen klassischen optischen Aufbau und eine Blende von F2,4, die zweite Telekamera mit einer Lichtstärke von F4,9 wird in der Periskop-Bauweise gefertigt. Nur dadurch ist es möglich, eine Optik mit 27mm realer Brennweite in ein lediglich 8,9mm flaches Gehäuse zu integrieren.

Die Stabilisierung erfolgt bei beiden Objektiven der Telekameras via optischem Bildstabilisator, bei den verbauten Bildwandlern mit zehn Megapixel Auflösung handelt es sich um Modelle der 1/3,52-Zoll-Klasse. Wem die Brennweiten des Smartphones nicht ausreichen, kann auch digital zoomen. Das geht bis zu 100-fach, die Bildqualität lässt sich hier allerdings schnell nach.

Die Kameras im Zoomvergleich (Ultraweitwinkel, Weitwinkel und 3x-Tele sowie 10x-Tele:

Das Samsung Galaxy S23 Ultra ist wie bereits erwähnt ein Smartphone mit besonders vielen Pixeln. Viele Pixel sind jedoch nicht immer einer hohen Bildqualität zuträglich, sondern können auch das Gegenteil bewirken. Nicht umsonst bietet Samsung beim Galaxy S23 Ultra drei unterschiedliche Auflösungen an. Wer Fotos mit möglichst vielen Details aufnehmen möchte, muss laut unseren Testergebnissen zur maximalen Auflösung (200 Megapixel) greifen. Bei 50 Megapixel werden etwas weniger Details aufgelöst und bei 12,5 Megapixel sind es eindeutig am wenigsten. Dass die Bilder bei der vollen Auflösung achtmal mehr Details als bei der niedrigsten Auflösung zeigen, ist allerdings keineswegs der Fall. Zudem gilt es zu bedenken, dass das Samsung Galaxy S23 Ultra bei voller Auflösung deutlich langsamer als bei geringeren Auflösungen arbeitet und die 200-Megapixel-Bilder natürlich auch wesentlich mehr Speicherplatz benötigen (circa 5MB vs. 17MB vs. 42MB pro Bild). Des Weiteren fällt der Dynamikumfang bei voller Auflösung etwas geringer aus.

Im Alltag sollten die 12,5 Megapixel auflösenden Fotos in den meisten Situationen die beste Wahl darstellen, wer etwas mehr Details speichern will, kann zu den 50 Megapixel auflösenden Bildern greifen. 200 Megapixel sind dagegen nur für die wenigsten Situationen wirklich erforderlich. Sofern man zur vollen Auflösung greift, lassen sich für ein Smartphone jedoch herausragend detailreiche Fotos speichern.

Grundsätzlich gilt: Wie von anderen Samsung-Geräten bekannt, sind die Bilder stärker nachgeschärft sowie recht stark gesättigt. Samsung setzt zudem auf einen recht deutlichen HDR-Look. Dieser lässt sich bei Nichtgefallen unter anderem durch das Nutzen der RAW-Bilder (DNG-Format) umgehen bzw. minimieren. Die vom Samsung Galaxy S23 Ultra gewählte Belichtung sagte uns in den allermeisten Fällen zu, dank vorhandener Korrekturmöglichkeit lassen sich zu helle oder dunkle Bilder (oder Bildbereiche) schnell beheben. Die Porträtfunktion des S23 Ultra arbeitet ordentlich, völlig ohne Fehler jedoch auch nicht.

Die anderen Kameras wissen ebenfalls zu gefallen, können in puncto Bildqualität mit der Hauptkamera aber eindeutig nicht mithalten. Das liegt sowohl an den geringeren Auflösungen als auch den kleineren Bildwandlern. Die damit erzielten Ergebnisse sind jedoch alles andere als schlecht zu bewerten, sie sind immer noch sehr gut. Für klassische Smartphone-Aufgaben reichen sie problemlos aus, dank des großen Brennweitenbereichs kann man sogar eine einfache Kompaktkamera ersetzen. Das gilt zumindest für Einsätze bei ausreichend Licht.

Schlechtere Lichtverhältnisse machen den kleineren Sensoren deutlich früher zu schaffen als dem großen Sensor der Hauptkamera. Damit lässt sich auch bei Dunkelheit (oder allgemein gesprochen nicht optimalen Lichtverhältnissen) ohne störendes oder nur mit geringem Bildrauschen fotografieren.

Für Aufnahmen bei wenig Licht gibt es einen Nachtmodus:

Die Ultraweitwinkel- und Telekameras zeigen dagegen schnell ein deutliches Rauschen. Verzagen muss man jedoch nicht, denn das Samsung Galaxy S23 Ultra verfügt natürlich über den bekannten Nachtmodus. Dieser kombiniert mehrere automatisch hintereinander aufgenommene Fotos zu einem Bild. Dadurch zeigen die Fotos zwar meistens einen noch stärkeren HDR-Effekt als ohnehin schon, sie sind aber trotzdem ansehnlicher als klassisch aufgenommene Bilder. Besonders deutlich wird der Unterschied, wenn man quasi im Dunklen fotografiert. Das geht mit dem Galaxy S23 Ultra auch aus der Hand problemlos. In dieser Hinsicht sind Smartphones klassischen Kamera weit voraus. Alternativ zum Nachtmodus bringt das S23 Ultra auch noch ein LED-Licht zum Aufhellen mit.

Apropos voraus: Dass Samsung bei seinen Smartphones teilweise auf die KI-Erkennung von Bildinhalten setzt und dabei etwas herumtrickst, sollte der ein oder andere bereits mitbekommen haben. So wurde der Mond in manchen Situationen durch einen offensichtlich nicht per Smartphone aufgenommenen Mond ersetzt. Bei unserem Test konnten wir keine Manipulationen feststellen, die Bilder sahen wie erwartet aus.

Einzelbild aus einem 8K-Video:

Videos nimmt das Galaxy S23 Ultra in diversen Auflösungen und Bildraten auf. Alle Kameras erlauben die Speicherung in 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel), Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) und HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel). Während erste beiden Auflösungen 30 oder 60 Vollbildern pro Sekunde unterstützen, kann man in HD nur mit 30 Vollbildern pro Sekunde filmen. Mit der Hauptkamera sind zudem 8K-Videos mit 7.680 x 4.320 Pixel (24 oder 30 Vollbilder pro Sekunde) möglich oder lassen sich Zeitlupenvideos in Full-HD mit bis zu 960 Vollbildern pro Sekunde aufnehmen.

Die beste Qualität liefern natürlich die 8K-Aufnahmen, Details werden hier hervorragend wiedergegeben. Im Alltag sind 4K-Videos aber die sinnvollste Option. Damit erreicht man höhere Bildraten und kann das Material auf fast jedem Gerät wiedergeben (die H.264-Aufnahme vorausgesetzt). Wer Speicherplatz sparen und die höchste Qualität erzielen möchte, sollte jedoch zur effizienteren HEVC-Kodierung greifen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Samsung die Video-Qualität gegenüber den Vorgängergeräten steigern konnte, besonders deutlich wird das bei Super-Slow-Motions-Videos. Diese wurden bei früheren Modellen nur in HD gespeichert und zeigten kaum Details. Beim Galaxy S23 Ultra sind sie dagegen gut nutzbar. Sehr zu gefallen wissen bei Videos auch der schnelle Autofokus und die effektive Stabilisierung. Nicht ganz so gut gefällt uns der doch rechts starke Crop bei der Hauptkamera. Dadurch muss man häufiger zur Ultraweitwinkelkamera greifen, als einem lieb sein dürfte.

Links eine Aufnahme mit 200 Megapixel, rechts mit 50 Megapixel:

Brennweitenvergleich (Utraweitwinkel, Hauptkamera und "3-fach-Tele" sowie "10-fach-Tele":

Einsatz des Digitalzooms: Links 30-fach und rechts 100-fach:

Brennweitenvergleich (Utraweitwinkel, Hauptkamera und "3-fach-Tele" sowie "10-fach-Tele":

Links eine Aufnahme im normalen Modus, rechts im Porträtmodus:

Links eine Schwarz-Weiß-Aufnahme, rechts der Einsatz des integrierten LED-Lichtes:

Links eine normale Aufnahme mit der Ultraweitwinkelkamera, rechts im Nachtsichtmodus:

Links eine normale Aufnahme mit der Hauptkamera, rechts im Nachtsichtmodus:

Links eine normale Aufnahme mit der 3x-Telekamera, rechts im Nachtsichtmodus:

Links eine normale Aufnahme mit der 10x-Telekamera, rechts im Nachtsichtmodus:

JPEG+RAW-Aufnahme mit der Ultraweitwinkelkamera:

JPEG+RAW-Aufnahme mit der Hauptkamera:

JPEG+RAW-Aufnahme mit der 3x-Telekamera:

JPEG+RAW-Aufnahme mit der 10x-Telekamera:

JPEG+RAW-Aufnahme mit der Hauptkamera:

Zwei Videos in 4K60p: Links mit der UWW-Kamera, rechts mit der Hauptkamera:

Zwei Videos in 4K60p: Links mit der 3x-Telekamera, rechts mit der 10x-Telekamera:

Zwei Videos mit der Hauptkamera: Links 8K30p, rechts (1080p960) im Super Slow Mo-Modus:

Im dritten Teil dieses Testberichts gehen wir auf die Kamera-App und die allgemeine Leistung des Samsung Galaxy S23 Ultra ein.

Autor: dkamera.de Redaktion
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