Sony RX10 III und Panasonic FZ1000 im Duell (Teil 3)

Teil 3 von 3: Highend-Bridgekameras mit großen Zoombereichen und 4K-Videoaufnahme


Links sehen Sie die Sony Cyber-shot DSC-RX10 III, rechts die Panasonic Lumix DMC-FZ1000.

Nachdem wir im zweiten Teil des Vergleichs der Sony Cyber-shot DSC-RX10 III und der Panasonic Lumix DMC-FZ1000 unter anderem die Objektive und die Bildkontrolle unter die Lupe genommen haben, vergleichen wir im letzten Teil einige spezielle Features, die Videoaufnahme und die Erweiterbarkeit. Am Ende fassen wir unsere Ergebnisse zusammen.

Funktionen und Features:
Eine Vielzahl von Fotoprogrammen darf bei Kameras der Premiumklasse nicht fehlen. Beide Modelle sind daher mit zahlreichen Fotomodi ausgestattet. Neben Automatiken, Szenenprogrammen und Kreativfiltern sind natürlich auch die PSAM-Modi vorhanden. Panoramen lassen sich intern speichern, und über die Customprogramme können bestimmte Einstellungen schnell abgerufen werden. Die RX10 III verfügt über ein Customprogramm („MR“) mit bis zu sieben Speicherplätzen, die FZ1000 über zwei Customprogramme („C1“ und „C2“) mit vier Speicherplätzen.

Die Belichtung wird bei beiden Kameramodellen unter anderem von einem mechanischen Zentralverschluss gesteuert. Die Belichtungszeit ist dadurch wie üblich von der eingestellten Blende und Brennweite abhängig. Besonders deutlich wird das bei der RX10 III. Diese wird bei der Offenblende und allen Brennweiten auf 1/1.000 Sekunde limitiert, erst ab F8 kann man eine 1/2.000 Sekunde wählen. Bei Sonnenschein ist das keinesfalls optimal.

Beide Kameramodelle erlauben durch ein Frontgewinde das einfache Anbringen von Filtern:

Links sehen Sie die Sony Cyber-shot DSC-RX10 III, rechts die Panasonic Lumix DMC-FZ1000.

Die FZ1000 erlaubt im Weitwinkel 1/4.000 Sekunde bei jeder Blende, am Teleende muss dafür auf F5 abgeblendet werden. Mit dieser kleinen Einschränkung kann man ungleich besser als bei der RX10 III leben. Des Weiteren besitzt jede Kamera allerdings auch einen elektronischen Verschluss. Bei der RX10 III lässt sich die minimale Belichtungszeit damit auf 1/32.000 Sekunde verkürzen, bei der FZ1000 auf 1/16.000 Sekunde. Besonders bei der RX10 III ist der elektronische Verschluss notwendig, bei der FZ1000 kommt man oftmals auch ohne aus.

Die Fokusoptionen fallen recht ähnlich aus. Der Autofokus erlaubt jeweils die Wahl eines in der Größe konfigurierbaren Messfeldes, zudem wird eine automatische Messfeldwahl angeboten. Bei der RX10 III stehen des Weiteren eine Messfeld-Erweiterung und ein Zonen-AF zur Verfügung, die FZ1000 hat einen Punkt-AF und ein frei zusammenstellbares Messfeldmuster zu bieten. Gesichter können beide Kameras erkennen und bewegte Motive per spezieller AF-Option verfolgen. Wer manuell scharfstellen möchte, kann die Lupenfunktion und ein konfigurierbares Peaking zur Fokuskontrolle verwenden.

Das Quickmenü der Sony Cyber-shot DSC-RX10 III:

Sony Cyber-shot DSC-RX10 III.

Das Quickmenü der Panasonic Lumix DMC-FZ1000:

Panasonic Lumix DMC-FZ1000.

Makroaufnahmen sind im Weitwinkel jeweils ab 3cm Abstand von der Frontlinse möglich. Am Teleende muss man sich mit der FZ1000 – trotz kürzerer Brennweite – mit 1m weiter vom Motiv entfernen als bei der RX10 III mit 72cm. Bei der FZ1000 gelingen Makroaufnahmen am Teleende daher nicht so gut. Mit der RX10 III lassen sich dank ihrer kurzen Naheinstellgrenze dagegen recht starke Vergrößerungen und dementsprechend sehr schöne Makroaufnahmen erzielen.

Panasonic bietet bei vielen seiner Kameras neben der 4K-Videoaufnahme auch eine 4K-Fotoaufnahme an. Diese erlaubt die Extraktion von Standbildern in 4K-Auflösung und macht das Speichern von 30 Bildern pro Sekunde möglich. Verschiedene Modi erlauben das optimale Anpassen an die Aufnahmesituation, die Bilder können allerdings nur im JPEG-Format gespeichert werden. Gut zu wissen: Diese Funktion war bei der FZ1000 nicht von Beginn an vorhanden, sondern wurde mit der Firmware 2.0 ergänzt.

Bereits von Anfang an mit an Bord sind dagegen die Intervallaufnahme und die Stop-Motion-Funktion. Damit lassen sich Zeitraffervideos erstellen. Diese Features sind bei der RX10 III standardmäßig nicht vorhanden, eine Zeitrafferfunktion lässt sich aber per PlayMemories-Camera-App nachrüsten.

Unser Sieger bei den Funktionen und Features: Die Sony Cyber-shot DSC-RX10 III.

Videoaufnahme:
Bei den Videofunktionen sparen die Hersteller beider Kameras nicht mit Features, die Liste der zur Verfügung stehenden Auflösungen und Bildraten ist lang. 4K-Videos lassen sich mit beiden Kameras aufnehmen, Full-HD-Videos ebenfalls. Theoretisch stehen auch noch kleinere Auflösungen zur Verfügung, aus unserer Sicht sollte man sich heutzutage jedoch mindestens für Full-HD entscheiden. Ein Unterschied zwischen den Vergleichskameras ergibt sich beim Fernsehstandard. Die RX10 III unterstützt sowohl PAL als auch NTSC, die FZ1000 nur PAL. Daher hat die Bridgekamera von Sony alle gängigen Bildraten zwischen 24 und 120 Vollbildern pro Sekunde zu bieten, bei der FZ1000 lassen sich nur 24, 25, 50 und 100 Vollbilder pro Sekunde wählen. Aber nun zu den Details: Die Cyber-shot DSC- RX10 III speichert 4K-Videos (3.480 x 2.160 Pixel) mit maximal 30 Vollbildern pro Sekunde, in Full-HD stellen 120 Vollbilder pro Sekunde die höchste Bildrate dar. Bei der FZ1000 sind 4K-Aufnahmen bis zu 25 Vollbildern pro Sekunde möglich, in Full-HD lassen sich ohne Einschränkungen maximal 50 Vollbilder pro Sekunde aufzeichnen.

Da beide Kameras Highspeed-Videos aufzeichnen können, ist damit aber noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Die Bridgekamera von Sony nimmt bis zu 1.000 Vollbilder pro Sekunde auf und gibt jene mit bis zu 40-facher Zeitlupe aus. Mit der FZ1000 lassen sich 100 Vollbilder pro Sekunde festhalten und mit vierfacher Zeitlupe speichern. Die Bildqualität ist dabei allerdings nicht mit der von herkömmlichen Videoaufnahmen zu vergleichen, sondern sie liegt (teilweise deutlich) darunter. Bei der RX10 III ist sie bei 1.000 Vollbildern pro Sekunde beispielsweise nicht mehr besonders gut, mit 500 Vollbildern pro Sekunde sind allerdings noch akzeptable Aufnahmen möglich. Wer bei der RX10 III die "normale" Full-HD-Aufzeichnung mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde wählt, muss dagegen keine Abstriche machen. Einschränkungen gibt es bei der Highspeed-Funktion der RX10 III unter anderem bei der Aufnahmelänge (maximal vier Sekunden, mit besserer Bildqualität zwei Sekunden), generell zeichnen beide Kameras bei Highspeed-Videos keinen Ton mit auf.

Video-Bildqualitätsvergleich mit 3.840 x 2.160 Pixel:

Hinsichtlich der Bildqualität der 4K-Videos liegt die RX10 III in Front, hier wird gegenüber der FZ1000 auch der gesamte Bildsensor ausgelesen. Dadurch ergibt sich im Gegensatz zur FZ1000 außerdem kein stärkerer Cropeffekt (ca. 37mm bei 25mm „Zoomstellung“ bei der FZ1000). In Full-HD ist die Bildqualität in etwa gleich gut. Bei den Videooptionen können beide Kameras unter anderem durch ihre manuellen Belichtungsmöglichkeiten punkten, zur Kontrolle der Helligkeit ist beispielsweise eine Zebrafunktion mit an Bord. Etwas mehr zu überzeugen weiß die Bridgekamera von Sony durch die SLog-Aufnahme. Mit der XAVC-S-Codierung steht zudem ein besonders hochqualitativer Codec zur Verfügung.

Ebenfalls mehr zu bieten hat die RX10 III bei der Tonaufnahme. Wie die FZ1000 besitzt die Bridgekamera von Sony einen Mikrofoneingang (3,5mm), zusätzlich ist aber auch ein Kopfhörerausgang (3,5mm) vorhanden. Eine Tonpegelanzeige ist dagegen bei beiden Kameras zu finden, die Tonpegelung kann in feinen Stufen (bei der FZ1000 sogar in dB) erfolgen.

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Die Sony Cyber-shot DSC-RX10 III.

Die Schnittstellen der RX10 III befinden sich alle auf der linken Kameraseite:

Sony Cyber-shot DSC-RX10 III.

Die Schnittstellen der FZ1000 sind auf beide Kameraseiten aufgeteilt:

Panasonic Lumix DMC-FZ1000.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Was die Drahtlostechnologien anbelangt, kann bei der RX10 III aus dem Vollen geschöpft werden: NFC ist zur schnellen Verbindungsaufnahme mit an Bord, WLAN zur kabellosen Datenübertragung. Softwarefunktionen lassen sich zudem über die PlayMemories Camera-Plattform nachrüsten. Hier stehen kostenlose sowie kostenpflichtige Apps zum Download zur Verfügung. Auf Letztere muss bei der FZ1000 verzichtet werden.

An Kabelschnittstellen bietet die RX10 III zwei 3,5mm Buchsen (Mikrofoneingang und Kopfhörerausgang) sowie einen Micro-HDMI und einen Micro-USB-Port. Bei der Lumix DMC-FZ1000 finden sich die beiden Letzteren auch, außerdem sind ein Mikrofoneingang (3,5mm) und ein Fernbedienungsanschluss vorhanden. Die RX10 III lässt sich ebenfalls per Kabelfernbedienung auslösen,diese wird aber über den USB-Port angeschlossen.

Jeweils vorhanden sind zudem ein Blitzschuh und ein integrierter Blitz. Der Einsatz von externen Blitzgeräten ist daher kein Problem.

Unser Sieger bei der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen: Die Sony Cyber-shot DSC-RX10 III.

Mit ihren Zoomobjektiven können die Bridgekameras weiter entfernte Motive deutlich vergrößern:

Links sehen Sie die Sony Cyber-shot DSC-RX10 III, rechts die Panasonic Lumix DMC-FZ1000.

Unser Fazit:
Bridgekameras der Highend-Klasse sind heutzutage mit sehr vielen Funktionen und Features ausgestattet und müssen sich bei der Bildqualität nicht verstecken. Mit der Cyber-shot DSC-RX10 III und der Lumix DMC-FZ1000 haben Sony und Panasonic zwei sehr gute Kameramodelle im Programm, die sehr viele Aufnahmesituationen abdecken. Nach unseren zahlreichen Vergleichspunkten sehen wir die Sony Cyber-shot DSC-RX10 III einen Tick vor der Panasonic Lumix DMC-FZ1000.

Den kleinen Vorsprung kann sich die Bridgekamera von Sony vor allem durch ihre besonders vielen Konfigurationsmöglichkeiten, die bessere Bildqualität, den größeren Zoombereich und die unglaublich vielen Videofunktionen (4K mit 30 Bildern pro Sekunde, Full-HD mit 120 Vollbildern pro Sekunde und die Highspeed-Funktion mit bis zu 1.000 Bildern pro Sekunde) sichern.

Die RX10 III ist ein rundum hervorragend ausgestattetes Modell, die FZ1000 aber kaum schlechter:
Links sehen Sie die Sony Cyber-shot DSC-RX10 III, rechts die Panasonic Lumix DMC-FZ1000.

Die Bridgekamera von Panasonic punktet dagegen mit ihrem extrem flotten Autofokus, dem dreh- sowie schwenkbaren Display und der 4K-Fotofunktion. Aber auch in Bewertungspunkten, in denen sich die Bridgekameras etwas hinter dem Konkurrenzmodell einordnen müssen, erreichen sie noch immer gute bis sehr gute Ergebnisse. Echte Schwachstellen gibt es kaum, wenngleich die großen Abmessungen und das hohe Gewicht vor dem Kauf unbedingt bedacht werden sollten.

Unser Testsieger:

Am Ende können wir daher festhalten: Beide Digitalkameras gehören zu den besten aktuell erhältlichen Modellen und dürften sehr viele Fotografen zufriedenstellen. Die RX10 III ist dank ihrer vielen Highlights – technisch gesehen – die bessere Kamera, die FZ1000 allerdings kaum schlechter und wesentlich günstiger.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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Ich kenne beide Kameras gut. …

Ich kenne beide Kameras gut. Der Vergleich ist super und so detailreich wie nötig. Was mir fehlt ist die Einschätzung der Praxisrelevanz in Bezug auf die Abdichtung gegen Schmutz und Feuchtigkeit. Unter welchen Bedingungen hat man hier bei der FZ1000 tatsächlich Probleme zu erwarten und wie sähen die aus bzw. gibt es Möglichkeiten zur Reinigung?

Dieser Vergleich ist sehr detailreich …

Dieser Vergleich ist sehr detailreich und wirklich gut. Er hat mich dazu bewogen, mich nicht von meiner FZ1000 zu trennen. Dazu hätte es mehr und deutlichere Unterschiede gebraucht.

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