Sony Xperia 1 Smartphone- und Kameratest (Teil 2)

Teil 2 von 3: Die Kamera im Bildqualitäts-Check und Beispielaufnahmen in voller Auflösung

Nachdem wir im ersten Teil unseres Tests des Xperia 1 von Sony auf die technischen Daten, das Handling und die Verarbeitung eingegangen sind, prüfen wir nun die Kameras des Smartphones. Mit unseren Beispielfotos und -videos können Sie sich zudem einen eigenen Eindruck von den Kameraqualitäten verschaffen.

Die Kameras:
Sony setzt beim Xperia 1 zum ersten Mal auf ein Triple-Kamera-Setup auf der Rückseite. Die drei Objektive decken unterschiedliche Brennweiten ab, hier bewegt sich Sony auf der Höhe der Konkurrenz. Die Ultraweitwinkel-Optik besitzt eine kleinbildäquivalente Brennweite von 16mm, die Lichtstärke liegt bei F2,4. Als Sensor kommt ein 1/3,4 Zoll großer Chip zum Einsatz, die Fotos besitzen 12,2 Megapixel. Die Hauptkamera ist mit einer Weitwinkel-Optik ausgestattet, dessen KB-Brennweite liegt bei 26mm. Ein optischer Bildstabilisator gleicht Verwacklungen aus, als Lichtstärke sind F1,6 angegeben. Der Sensor speichert Fotos mit einer Auflösung von 12,2 Megapixel und gehört zur 1/2,55-Zoll-Klasse. Bei der dritten Kamera handelt sich um die Telekamera des Xperia 1. Auch deren Bilder besitzen 12,2 Megapixel, der Sensor gehört aber nur zur 1/3,4 Zoll-Klasse. Als weitere Daten sind 52mm KB-Brennweite, eine Lichtstärke von F2,4 und die optische Stabilisierung zu nennen.

Verschiedene Sensoren im Größenvergleich:

Gleich vorweg sei gesagt: Das Sony Xperia 1 ist in der Lage, Fotos im RAW-Format zu speichern. Dies geht jedoch lediglich mit Apps von Drittanbietern. Wir konzentrieren uns bei unserem Test daher auf die JPEG-Fotos, bei unseren Beispielbildern finden Sie trotzdem auch RAW-Bilder. Diese haben wir mit der App „Open Camera“ aufgenommen. Aus unserer Sicht stellt der Verzicht auf eine RAW-Option ein echtes Manko dar, die Kamera-Apps vieler anderer Hersteller unterstützen die Aufnahme von RAW-Bildern.

Oben liegt die Hauptkamera, in der Mitte die Telekamera und unten die Ultraweitwinkelkamera:

In der Praxis ergeben die drei Kameras bzw. Objektive des Sony Xperia 1 einen 3,3-fach-Zoom, mit 16 bis 52mm KB-Brennweite kommt man im Fotoalltag gut aus. Der Blick zur Konkurrenz zeigt jedoch, dass noch mehr geht.

Zoomvergleich beim Xperia 1: Ultraweitwinkelkamera, Hauptkamera und Telekamera:

Die beste Bildqualität lässt sich beim Smartphone von Sony zweifellos mit der Hauptkamera erzielen. Das verwundert angesichts des größten Sensors und der lichtstärksten Blendenöffnung nicht. Die Aufnahmen sind bei Tag detailreich und zeigen wenig Bildrauschen. Die nachträgliche Bearbeitung bewegt sich im Rahmen und sorgt für natürliche Fotos, das ist zweifellos eine Stärke des Xperia 1. Beim Zoomen fallen die Reserven wegen den lediglich 12 Megapixeln grundsätzlich etwas gering aus.

Bei schlechten Lichtverhältnissen erlaubt die große Blendenöffnung von F1,6 niedrige Sensorempfindlichkeiten, bei höheren ISO-Stufen (bis ISO 800) sind die Fotos noch ansehnlich. Oberhalb davon lässt die Detailwiedergabe stark nach.

Die Aufnahmen der Ultraweitwinkelkamera sehen bei Tageslicht gut aus, beim digitalen Zoomen wird allerdings recht schnell ein Rauschen sichtbar. Im Alltag stört das aber nicht wirklich. Als Besonderheit muss bei der Ultraweitwinkelkamera die Korrektur angesprochen werden. Diese lässt sich im Menü ein- und ausschalten. Wer sich für die Option „Bildqualität priorisieren“ entscheidet, erhält Fotos mit einem größeren Bildwinkel, allerdings auch sichtbaren Fisheye-Verzerrung. Bei der Option „Korrektur bei Bildverzeichn. prioris.“ wird der Bildwinkel kleiner, die ansonsten sichtbaren Verzerrungen verschwinden jedoch.

Unscheinbare Option mit großer Wirkung, die Verzerrungskorrektur:

Wir würden uns klar für letztere Option entscheiden, damit wirken die Bilder ansehnlicher. Schlechte Lichtverhältnisse lassen die Bildqualität deutlich schneller als bei der Hauptkamera absinken, grundsätzlich wissen die Aufnahmen aber auch bei Dunkelheit noch zu gefallen.

Links eine Aufnahme ohne Verzerrungskorrektur, rechts mit Korrektur:

Die Telekamera lässt sich bei Dunkelheit nur eingeschränkt oder gar nicht verwenden. Für Letzteres sorgt das Xperia 1, da das Smartphone statt den Daten der Telekamera einen Ausschnitt der Hauptkamera verwendet. In diesem Fall bringt das Umschalten auf die Telekamera also gar nichts. Bei guten Lichtverhältnissen liefert die Telekamera gute Bildergebnisse, im Vergleich zu anderen Telekameras sogar sehr gute. Schade ist der Verzicht auf einen speziellen Nachtmodus für ultralange Belichtungen aus der Hand.

Die Leistung des Hybrid-Autofokus würden wir als gut bis sehr gut bezeichnen. Er arbeitet sehr schnell und stellt in der Regel treffsicher scharf. Die Ultraweitwinkelkamera besitzt leider nur einen Fixfokus, aufgrund der kurzen Brennweite spielt die genannte Einschränkung in der Praxis aber meistens keine Rolle. Ein sehr spezielles Feature des Xperia 1 ist der Augen-AF. Dieser stellt bei Porträts automatisch das näher zum Smartphone gerichtete Auge scharf. Dies funktionierte im Test sehr gut. Alternativ zum Augen-AF steht eine Gesichtserkennung zur Verfügung. Im Porträtmodus wird das Hauptmotiv oftmals leider nur fehlerbehaftet Hintergrund getrennt, das können andere Geräte besser.

Die Augenerkennung im Einsatz:

Videos speichert das Sony Xperia 1 mit allen drei Kameras in 4K-Auflösung (30p) oder in Full-HD-Auflösung (30p oder 60p). Die Aufnahmen überzeugen in 4K mit einer sehr guten bis exzellenten Detailwiedergabe, auch feine Details löst das Smartphone problemlos auf. Für bewegte Motive bietet sich mangels 60 Vollbildern pro Sekunde in 4K die Full-HD-Auflösung an, hier fällt die Qualität allerdings schon sichtbar schlechter aus.

Links eine Aufnahme mit Stabilisierung, rechts ohne:

Der Autofokus stellt bei Videos flott scharf, die Bildstabilisierung gleicht grobe Wackler sichtbar aus. Im Vergleich zu anderen Modellen wird aber keine erstklassige Stabilisierung erreicht. Gut zu wissen: Während der Aufnahme lässt sich zwischen der Haupt- und der Telekamera wechseln, die Weitwinkelkamera kann man dagegen nicht ansteuern. Wurde diese angewählt, ist während der Aufnahme auch nicht der Wechsel zu einer anderen Kamera möglich.

Die Ansicht im Zeitlupenmodus:

Zeitlupenaufnahmen erlaubt das Smartphone in HD mit 120 Vollbildern pro oder Full-HD mit 960 Vollbildern („Extreme Zeitlupe“) pro Sekunde. Die Bildqualität der extremen Zeitlupenvideos mit einer maximalen Dauer von rund einer bis zwei Sekunden fällt von den herkömmlichen Full-HD-Aufnahmen ab, einzelne Pixel sind deutlich zu erkennen. Bei 120 Vollbildern pro Sekunde (max. Dauer mehrere Minuten je nach Temperatur des Gerätes) ist die Qualität wegen der HD-Auflösung nicht besser. Der Einsatz der extremen Zeitlupenaufnahmen bietet sich wegen der starken Zeitlupenaufnahme für  effektvolle Videos an, den HD-Zeitlupenmodus würden wir nicht verwenden.

Die Bildqualität der Cinema-Pro-Aufnahmen sehen wir auf einer Höhe mit den Aufnahmen der herkömmlichen Kamera-App, als Unterschied besteht allerdings die Möglichkeit zur Wahl der Bildrate. Das Seitenverhältnis weicht mit 2,33:1 vom herkömmlichen 16:9-Format ab.

Beispielaufnahmen (sofern nicht anders erwähnt wurden alle Bilder mit der Hauptkamera aufgenommen):

Brennweitenvergleich (Utraweitwinkel, Standardkamera, Tele):

Brennweitenvergleich (Utraweitwinkel, Standardkamera, Tele):

Links eine Aufnahme ohne und rechts mit Bokeh-Simulation:

Links eine Aufnahme ohne und rechts mit Bokeh-Simulation:

Links eine Aufnahme ohne und rechts mit HDR-Option:

Links eine Aufnahme mit und rechts ohne Verzeichnungskorrektur:

Links eine Aufnahme mit der Frontkamera, rechts eine Nahaufnahme:

Zwei Nahaufnahmen:

Links eine Aufnahme mit LED-Licht, rechts mit der Weitwinkelkamera:

Links eine Aufnahme mit ISO 800, rechts mit ISO 1.600:

JPEG+RAW-Aufnahmen ("Open Camera"-App):

Zwei Aufnahmen in 4K-Auflösung (2160p30):

Links eine Aufnahme in Full-HD (1080p60), rechts in HD (720p120):

Zwei Aufnahmen in 4K (2160p30), links mit der Ultraweitwinkel- und rechts mit der Telekamera:

Zwei Aufnahmen in Full-HD mit extremer Zeitlupen-Option (1080p960):

Im dritten und letzten Teil unseres Smartphone-Tests des Sony Xperia 1 schauen wir uns die Kamera-App und die allgemeine Leistung an.

*Diese Links führen zu Amazon- oder anderen Online- Angeboten, keine Verfügbarkeitsgarantie, keine Garantie auf günstigsten Preis, Preise können variieren, Preise inkl. MwSt. / evtl. zzgl. Versandkosten, alle Angaben ohne Gewähr.
  • Keine HTML-Tags erlaubt
  • Zeilen und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • URLs und Email-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
  • Kommentare werden erst nach Moderation freigeschaltet, wenn die Regeln befolgt wurden. Dies kann etwas Zeit in Anspruch nehmen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
  • Felder mit rotem Stern müssen korrekt ausgefüllt werden.
  • Bitte füllen Sie das CAPTCHA aus, dieses dient als Spam-Schutz. Lösen Sie einfach die im Bild angegebene mathematische Gleichung.
  • Mit dem Absenden dieses Formulars erklären Sie sich ausdrücklich damit einverstanden, dass die von Ihnen erhobenen und eingesendeten Daten für die Bearbeitung Ihrer Anfrage elektronisch erhoben und gespeichert werden. Diese Einwilligung kann jederzeit mit einer Nachricht an uns widerrufen werden. Weitere Informationen entnehmen Sie unserer Datenschutzerklärung.
captcha

x