Sony Xperia 1 V Smartphone- und Kameratest (Teil 1)

Teil 1 von 3: Die technischen Daten, die Verarbeitung und die Bedienung des Smartphones

Mit dem Xperia 1 V hat Sony im Frühjahr 2023 sein fünftes Flaggschiffmodell der Xperia 1-Serie vorgestellt. Das neue Smartphone richtet sich unter anderem an Fotografen und bringt neben einem neuen Prozessor ein teilweise überarbeitetes Kamerasystem mit. Zu dessen Features gehört der neue Exmor T-Sensor mit besonderem Aufbau. Wir haben uns das 2023er-Flaggschiff von Sony im Detail angesehen.

Die technischen Daten:
Neben dem Einsteigermodell Xperia 10 V bietet Sony 2023 mit dem Xperia 1 V auch ein Gerät der Flaggschiff-Liga an. Zur besonders guten technischen Ausstattung des Smartphones gehört unter anderem ein SoC der neuesten Generation: Beim verwendeten Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 handelt es sich um das schnellste Modell von Qualcomm, insgesamt stehen acht Kerne zur Verfügung. Neben einem Cortex-X3 mit 3,2 GHz gehören dazu zwei Cortex-A715-Kerne mit 2,8GHz, zwei Cortex-A710-Kerne mit ebenfalls 2,8GHz sowie drei Cortex-A510-Kerne mit 2,0GHz. Als GPU wird eine Adreno 740 verwendet, der Arbeitsspeicher (LPDDR5) ist 12GB groß. Speicherplatz bietet das Sony Xperia 1V 256GB, dieser lässt zudem mit einer microSD-Karte (max. 1 TB) erweitern. Das Display des Sony Xperia 1 V ist mit 3.840 x 1.644 Pixel besonders hoch aufgelöst, beim Panel handelt es sich um ein 6,5 Zoll messendes OLED-Modell mit HDR-Wiedergabe und einer Bildrate von bis zu 120Hz. Den Ton geben zwei Lautsprecher aus, für Kopfhörer gibt es unter anderem eine 3,5mm Klinkenbuchse.

Übertragungstechnologien bietet Sony alle aktuellen.  Dazu gehören WLAN (802.11a/b/g/n/ac/ax/be), Bluetooth 5.3 und natürlich 5G. Beim USB-C-Port hat sich Sony für den 3.2-Standard entschieden, das Laden des fest verbauten 5.000mAh Lithium-Polymer-Akkus unterstützt er mit 30 Watt. Drahtlos kann man das Smartphone ebenfalls aufladen, diese Ladeleistung gibt Sony mit 15 Watt an. Beim 187g schweren Gehäuse setzt Sony auf Metall und Glas, die IP65/68-Zertifizierung erlaubt kurze Tauchgänge. Installiert ist auf dem Xperia 1 V Android 13, für die Zukunft verspricht Sony zwei große Android-Updates sowie Sicherheitsupdates für einen Zeitraum von drei Jahren.

Die Kameras stehen beim Sony Xperia 1 V als eines von mehreren Features besonders im Fokus. Wie bereits erwähnt richtet sich das Smartphone schließlich auch an (ambitionierte) Fotografen. Das Kamera-Setup besteht aus den heutzutage üblichen drei Kameras auf der Rückseite sowie einer Kamera auf der Vorderseite. Bei der Ultraweitwinkelkamera setzt Sony auf das vom Vorgängermodell bekannte 16mm-Objektiv (KB-Brennweite) mit einer Blende von F2,2, der genutzte Sensor gehört zur 1/2,5-Zoll-Klasse und löst zwölf Megapixel auf. Die Hauptkamera mit Weitwinkelbrennweite (24mm KB, F1,9, OIS) verfügt über den neuen „Exmor T for mobile“-Bildwandler. Sony bezeichnet diesen auch als 2-Schichten-Transistor-Pixel-Sensor. Durch mehr Platz für die Photodioden kann ein Bildpunkt mehr Licht sammeln, dies wirkt sich positiv auf das Bildrauschen sowie den Dynamikumfang aus. Doch Sony hat der Hauptkamera nicht nur einen Chip mit neuem Sensoraufbau spendiert, dessen Abmessungen haben ebenso zugelegt. Von 1/1,7 Zoll bei den Vorgängermodellen auf 1/1,35 Zoll.

Beim Teleobjektiv des Smartphones handelt es sich um ein echtes Zoom. Dieses wurde mit dem Xperia 1 IV vorgestellt und deckt eine KB-Brennweite von 85 bis 125mm ab. Die Stabilisierung erfolgt optisch, die Lichtstärke sinkt beim Zoomen von F2,3 auf F2,8 ab. Als Sensor kommt ein Chip der 1/3,5-Zoll-Klasse zum Einsatz, dieser löst zwölf Megapixel auf. Als Frontkamera nutzt Sony bei seinem Flaggschiff einen 1/2,9 Zoll großen Sensor mit zwölf Megapixel, das Objektiv mit 24mm KB-Brennweite besitzt eine Lichtstärke von F2.

Videos lassen sich mit dem Xperia 1 V mit allen drei Kameras in 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde aufnehmen, in Full-HD sind ebenfalls bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde möglich. Im Zeitlupenmodus kann das Smartphone zudem bis zu 960 Vollbilder pro Sekunde speichern.

Handling, Verarbeitung und Bedienung:
Beim Design des Gehäuses setzt Sony auch beim Xperia 1 V auf Kontinuität. Wegen des Displays im 21:9-Format fällt auch das neueste Flaggschiff vergleichsweise hoch und schmal aus. Konkret misst es 165 x 71 x 8,3mm. Die Vorgängermodelle besitzen praktisch die gleichen Abmessungen und sind auch gleich schwer. Mit 187g gehört das Xperia 1 V zu den leichtesten Flaggschiffen, fast alle Geräte der High-End-Liga wiegen mehr als 200g. In der Hand liegt das Sony Xperia 1 V so sicher wie kein anderes Smartphone, das wir in der letzten Zeit getestet haben. Dafür sorgen vor allem der geriffelte Rahmen und die Rückseite mit einer aufgerauten Oberfläche. Selbst bei rutschigen Händen besteht daher kaum die Gefahr, dass einem das Smartphone entgleitet. Auf der anderen Seite sorgen die klar definierten Kanten allerdings auch dafür, dass wir das Handling zum Teil weniger komfortabel als bei anderen Modellen empfinden. Hier hilft eine Hülle weiter.

Sowohl die Vorder- als auch die Rückseite des Sony Xperia 1 V besteht aus Glas:

Die rückseitige Oberflächenstruktur stark vergrößert dargestellt:

Gefertigt wird das Gehäuse des Sony Xperia 1 V aus einem Aluminium-Rahmen, die Vorder- und Rückseite bestehen aus Glas. Der Einsatz von Corning Gorilla Glass Victus 2 soll dabei für die notwendige Robustheit sorgen und die Gefahr von Kratzern oder Schäden nach Stürzen minimieren. Die IP65/68-Zertifizierung macht zudem kurze Taucheinsätze in geringe Wassertiefe möglich oder hindert Flüssigkeiten sowie Staub ganz allgemein am Eindringen in das Gehäuse. Die Verarbeitung entspricht damit den höchsten Standards. Während der Rahmen diese auch widerspiegelt, wirkt die Rückseite doch etwas einfacher. Diese Bewertung ist jedoch subjektiv. Als nicht ganz optimal bewerten wir das Wackeln des Gerätes beim Auflegen auf eine glatte Oberfläche, diese resultiert aus dem etwas deutlicher aus dem Gehäuse abgehobenen Kamerabuckel.

Das Display ist extrem scharf und hell, die Darstellung erfolgt flüssig:

Wenig Neues gibt es vom Display zu berichten. Dies muss man allerdings nicht kritisch sehen, schließlich verbaut Sony seit mehreren Smartphone-Generationen die Panels mit der höchsten Auflösung am Markt. Das verwendete OLED-Modell mit einer Diagonalen von 6,5 Zoll löst sehr hohe 3.840 x 1.644 Pixel auf und bringt alle Features mit, die man von einem modernen Display erwartet. Dazu gehören unter anderem eine Bildwiederholrate von bis zu 120Hz (im Menü sind 60Hz oder 120Hz wählbar) und die Wiedergabemöglichkeit von HDR-Inhalten. Anders als bei den meisten Flaggschiff-Modellen ist das Panel des Sony Xperia 1 V am Rand nicht gebogen, Folien lassen sich daher sehr einfach anbringen.

Das Seitenverhältnis von 21:9 kommt Freunden von Filmen im Kino-Format entgegen, beim "Surfen" muss man zudem vergleichsweise wenig scrollen. Wer im 16:9-Format gedrehte Filmen ansieht (das sind heutzutage die meisten), bekommt dagegen dicke schwarze Ränder zu Gesicht. Wir würden daher ein Display im 19:9-Format bevorzugen. Ansonsten gefällt uns das Display aber auf ganzer Linie. Es ist extrem scharf (643ppi), hell und punktet OLED-typisch auch mit einem sehr hohen Kontrast.

Die Frontkamera hat Sony im oberen Rahmen platziert:

Wie üblich wurde die Frontkamera beim Sony Xperia 1 V in einem kleinen Rahmen oberhalb des Panels untergebracht, eine Status-LED gibt es anders als bei früheren Sony-Modellen nicht mehr. Wieder vorhanden sind dagegen zwei Lautsprecher (einmal am oberen Displayrand und einmal am unteren Displayrand gelegen) mit einem hochwertigen Stereoklang.

Der Fingerabdrucksensor wurde in die Power-Taste integriert:

Als eines von wenigen aktuellen Smartphones verfügt das Xperia 1 V über einen eigenen Auslöser:

Die Bedienelemente sind beim Sony Xperia 1 V an der rechten Seite verteilt. Zum einen liegt hier die bekannte Lautstärkewippe, darunter befindet sich die Powertaste. Darin hat Sony den Fingerabdrucksensor integriert. Wer letztere Taste längere gedrückt hält, startet damit zudem den „Google Assistant“. Der Fingerabdrucksensor arbeitete im Test die meiste Zeit schnell und fehlerfrei. Wer die Taste jedoch nicht ganz mittig trifft, muss mit einer schlechteren Erkennung leben. Ganz unten am Smartphone findet sich der von Xperia 1-Geräten bekannte Fotoauslöser. Damit spricht Sony weiterhin Fotografen an, die einen echten Fotoauslöser nicht missen möchten.

Auf der Oberseite lässt sich ein 3,5mm Klinkenstecker einstecken:

Die Unterseite mit dem USB-C-Port und dem SIM-Karten-Schacht:

Wie frühere Modelle hat das Sony Xperia 1 V zudem noch zwei weitere Besonderheiten zu bieten: Zum einen ist das Smartphone mit einem 3,5mm-Klinkenport für Kopfhörer ausgestattet. Diesen bringen nur noch wenige Smartphones mit, die meisten gehören zur Einsteiger- bis Mittelklasse. Der extra Klinkenport sowie die Unterstützung von High-Res-Audio machen das Sony Xperia 1 V für audiophile Nutzer interessant.

Neben einer Nano-SIM-Karte bietet der Halter Platz für eine microSD-Karte:

Als zweite Besonderheit ist der Slot für eine microSD-Karte zu nennen. Dieser wird über das SIM-Kartenfach (Nano-SIM) des Smartphones erreicht und nimmt Speicherkarten mit einer Kapazität von bis zu 1TB auf. An Speicherplatz mangelt es beim Sony Xperia 1 V daher keinesfalls. Nachrüsten kann man diesen zudem so günstig wie bei fast keinem anderen High-End-Smartphone am Markt. Zum Laden des fest verbauten Akkus lässt sich der USB-C-Port mit 3.2-Standard nutzen, drahtlos geht dies zudem über eine auf der Rückseite hinter der Glasfläche gelegenen Spule.

Im zweiten Teil unseres Tests des Sony Xperia 1 V schauen wir uns die Kameras detailliert an.