Sony Xperia Pro Testbericht (Teil 2)

Das Smartphone für Fotografen und Content Creator im Einsatz

Im ersten Teil unseres Testberichts des Sony Xperia Pro sind wir auf die technischen Daten und das Gehäuse eingegangen. In diesem zweiten Teil schauen wir uns die speziellen Features des Smartphones an und erläutern den Einsatz in der Praxis.

Das Sony Xperia Pro im Einsatz:
Wer das Sony Xperia Pro erwirbt, wird das mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit wegen den besonderen Features des Mobilgerätes machen. Als normales Smartphone lässt sich das Xperia Pro natürlich auch verwenden, der Preis macht es dafür aber alles andere als attraktiv. Wir gehen im folgenden Text daher auf die Besonderheiten ein und widmen uns den „normalen“ Funktionen nicht im Detail. Alle technischen Daten und Hardwaretests finden Sie in unserem Testbericht des Xperia 1 II. Bis auf das Gehäuse, den HDMI-Port und den mit 12GB etwas größeren Arbeitsspeicher fallen beide Modelle praktisch identisch aus.

Mit wenig Zubehör kann die von uns zum Test verwendete Alpha 7S III "aufgerüstet" werden:

Das Sony Xperia Pro ist ein Smartphone für Content Creator. So bezeichnet es Sony zumindest ganz offiziell. Das Erstellen von Inhalten, egal ob Foto- oder Video, steht daher im Vordergrund. Wer mit dem Xperia Pro zum Content Creator werden möchte, muss jedoch bestimmte Kameramodelle besitzen. Zunächst muss es sich nach offizielle Angabe natürlich um eine Kamera von Sony handeln, auch hier muss man jedoch zwischen den Geräten und vorhanden Funktionen unterscheiden.

Das Anschließen des Xperia Pro erfolgt über HDMI und USB an die Kamera:

Das Xperia Pro ist natürlich ebenso mit beiden Anschlüssen ausgestattet:

Die Sony  Alpha 1 und Alpha 7S III unterstützen laut Herstellerangabe sowohl die FTP-Übertragung von Fotos als auch von Videos. Bei der Sony Alpha 9 und Alpha 9 II lassen sich Bilder per FTP-Übertragung mittels Smartphone über Funk zu einem Server senden. Bei unserem Test greifen wir auf die Sony Alpha 7S III zurück. Die spiegellose Systemkamera ist Sonys aktuellstes Modell der 7S-Serie und wurde explizit für Videoaufnahmen optimiert.

Beim Einsatz langer Kabel kann es zu "Kabelsalat" kommen, daher besser kurze Kabel kaufen:

Aufnahmen lassen sich über das Xperia Pro mit 24, 25/30 und 50/60 Vollbildern pro Sekunde aufnehmen. Bei 60 Vollbildern pro Sekunde unterstützt das Xperia Pro Aufnahmen in 4K (3.840 x 2.160 Pixel), Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel), HD (1.280 x 720 Pixel) und SD (720 x 480 Pixel oder 640 x 480 Pixel). Bei 30 Bildern pro Sekunde sind es 4K und Full-HD und bei 24 Bildern pro Sekunde 4K.

In der App Streamlabs wählt man zunächst die Streaming-Plattform aus:

Danach lassen sich weitere Einstellungen vornehmen:

Die Aufnahmen werden über das Xperia Pro ins "Internet" gesendet:

Für das Streamen von Videos gibt es unter anderem die App „Streamlabs“. Diese wird auf dem Xperia Pro installiert und erlaubt Aufnahmen bei unserer Version mit  bis zu Full-HD-Auflösung. Als Streaming-Plattformen werden unter anderem Youtube und Twitch angeboten. Damit sich mit dem Xperia Pro Streamen lässt, muss das Smartphone mit der Kamera via HDMI-Kabel verbunden werden.

Danach startet man die Streamlabs-App und wählt hier die entsprechende Signalquelle/Kamera aus. In diesem Fall natürlich nicht die internen Kameras des Xperia Pro, dies sich aber ebenso nutzen ließen, sondern das HDMI-Signal. Dieses liefert neben dem Bild auch das Tonsignal.

Mit der App "Externer Monitor" wird das Smartphone zum Fieldmonitor:

In der App sind mehrere Einstellungen möglich:

Unter anderem kann man die Auflösung wählen:

Vergleich der Bildqualität: Links eine normale Videoaufnahme, rechts die Streaming-Datei:

Des Weiteren dient das Display des Xperia Pro als Fieldmonitor. Bei der Übertragung der Daten gab es im Test keinerlei Probleme, hier gilt „Plug and Play“. Die Bildqualität bewegt sich nicht ganz auf dem Level der Full-HD-Videos der Alpha 7S III, dies darf man angesichts der bei Streamlabs verwendeten recht geringen Datenrate von rund 4Mbit/s jedoch auch nicht erwarten. Gegenüber einem Smartphone ergeben sich mit der Alpha 7S III vor allem bei wenig Licht deutlich Vorteile, zudem lassen sich bei der DSLMs natürlich wesentlich mehr Parameter beeinflussen. Der Komfort bleibt dabei wie angemerkt hoch.

Des Weiteren lässt sich die Zoomstufe einstellen:

Ein Raster hilft bei Bedarf bei der Bildkontrolle:

Wer nur die Fieldmonitor Funktion benötigt, startet die vorinstallierte App "Externer Monitor und bekommt daraufhin das Livebild zu Gesicht. Dieses erlaubt das Hineinzoomen, weitere Aktionen wie das Setzen des Fokuspunkts sind nicht möglich. Hier lässt Sony zweifellos Komfortpunkte liegen. Weitere Kontrollmechanismen, wie das Fokuspeaking oder die Zebra-Anzeige stehen ebenso nur über die Kamera zur Verfügung. Schade ist zudem, dass die Liveview-Ansicht bei klassischen 16:9-Aufnahmen nur einen recht kleinen Teil des Displays einnimmt. Dadurch ergeben sich große schwarze Ränder die bis auf die Anzeige weniger Zusatzinformationen keinen Mehrwert liefern.

Für die FTP-Übertragung sind bei den Alpha-DSLMs verschiedene Einstellungen vorzunehmen:

Alle Optionen sind im Netzwerk-Menü zu finden:

Hier ist (bevor die Verbindung hergestellt werden kann) zunächst die FTP-Funktion zu aktivieren ...

... danach sind weitere Konfigurationen vorzunehmen ...

... und die richtigen Serverdaten einzugeben:

Eine weitere Aufgabe, die das Sony Xperia Pro übernehmen kann ist das USB-Thethering. Dieses erlaubt es, Bilder und Videos von der Alpha 7S III jederzeit via Mobilfunknetz (sofern vorhanden) an einen FTP-Server zu senden. Im Grundsatz ist die FTP-Übertragung nicht neu, via Netzwerk, USB oder WLAN wird diese schon länger von mehreren Kameras unterstützt. Die Übertragung via Mobilfunk ist mangels 4G- oder 5G-Modul aber natürlich nicht direkt möglich. Dieses stellt das Xperia Pro bereit. Im Gegensatz zum Streaming muss das Smartphone dabei via USB mit der Kamera verbunden sein. Danach lässt sich das USB-Tethering realisieren.

Unser Fazit:
Sony bietet mit dem Xperia Pro ein Smartphone an, das deutlich mehr kann als ein herkömmliches Smartphone. Zumindest was Foto- und Videofunktionen anbelangt. Zusammen mit einer kompatiblen Kamera lässt sich ein Setup erstellen, mit dem man Bilder und Videos schnell auf einem Server speichern oder direkt mit anderen teilen kann. Das lässt sich mit anderen Systemkameras – die neue Panasonic Lumix DC-GH5 II mal ausgenommen – nur deutlich umständlicher realisieren. Von daher ist das Xperia Pro zweifellos ein Schritt nach vorne in der Welt des Live-Streamings. Hochqualitatives Streaming, das ist mit dem Xperia Pro sowie beispielsweise einer Sony Alpha 7S III problemlos möglich ist, war noch nie so einfach.

Das Sony Xperia Pro eröffnet beim Live-Streaming und der Datenübertragung neue Wege:

Schade finden wir zum einen, dass das Xperia Pro seine Stärken in Zusammenarbeit mit wenigen Kameras ausspielen kann. Alle sind dem hohen Preissegment zuzuordnen, zumindest ein Mittelklassemodell wäre schön gewesen. Dies kann Sony jedoch mittels Firmware-Update für andere Kameras lösen. Zum anderen schlägt das Sony Xperia Pro selbst mit rund 2.500 Euro zu Buche. Ja, das Gerät überzeugt sowohl als Smartphone als auch Live-Streaming-Device. Angesichts eines Preises von rund 1.000 Euro für das Xperia 1 II fällt der enorme Aufpreis aber doch negativ auf. Als alltägliches Gerät hinterlässt des Xperia Pro den guten Eindruck des Xperia 1 II. Es ist schnell, besitzt ein sehr gutes Display und sehr gute Kameras. Das längliche Display ist allerdings nicht für jeden (und auch nicht für den Einsatz als Fieldmonitor) optimal geeignet und die großen Abmessungen sowie das hohe Gewicht machen das Smartphone definitiv nicht für jeden interessant.

Das Xperia Pro stufen wir damit letztendlich als innovatives Produkt ein, das aus den genannten Gründen nur für einen sehr kleinen Personenkreis wirklich interessant ist.

Unsere Auszeichnung:

Autor: dkamera.de Redaktion
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