Testbericht Canon Zoemini S

Sofortbildkamera mit der Möglichkeit der Aufnahme von digitalen Bildern

Während in den letzten Jahren immer weniger klassische Kameras verkauft wurden, konnte sich eine Kameraklasse diesem Trend entziehen: Sofortbildkameras. Diese sind vor allem bei der jüngeren Generation beliebt, die ansonsten fast nur noch mit Smartphones fotografiert. Wir testen mit der Canon Zoemini S eine Sofortbildkamera, die Fotos nicht nur auf Papier ausgibt, sondern auch digitale Bilder auf einer Speicherkarte ablegt.

Lieferumfang:
Bei der Zoemini S liefert Canon neben der Kamera ein USB-Kabel, eine Trageschlaufe und zehn Blatt Fotopapier mit. Das ist für erste Einsätze ausreichend, am Kauf von weiterem Papier kommt man natürlich nicht vorbei.

Dies liegt der Canon Zoemini S bei:

Die technischen Daten:
Die Canon Zoemini S ist das Spitzenmodell der Sofortbildkameras von Canon, daneben bietet der japanische Hersteller auch auch noch die Kameras der Zoemini C-Serie an. Bei Letzteren fehlt unter anderem die Möglichkeit der kabellosen Ansteuerung, der Bildwandler besitzt zudem weniger Megapixel. Aber kommen wir zu unserem Testgerät, der Zoemini S. Hier verbaut Canon einen Sensor mit acht Megapixel (Zoemini C: fünf Megapixel), Fotos speichert die Kamera auf einer microSD-Karte im JPEG-Format. Der ISO-Bereich liegt zwischen ISO 100 und ISO 1.600, dieser kann allerdings nur von der Kamera verändert werden. Den Fokussiereich der Zoemini S gibt Canon mit 30cm bis unendlich an, die Brennweite lässt sich wie üblich bei Sofortbildkameras nicht verändern.

Die Vorderseite der Sofortbildkamera mit dem großen Spiegel für Selbstporträts:

Zu den weiteren Daten des Objektivs äußerst sich Canon nicht, sowohl die genaue Brennweite als auch die Blende des Objektivs bleiben unbekannt. Ist das Motiv zu dunkel, lässt sich dieses mit einem LED-Blitz aufhellen.

Das Gehäuse besteht aus Kunststoff und ist nur 2,2cm tief:

Beim Gehäuse der 12,1 x 8,0 x 2,2cm großen Sofortbildkamera nutzt Canon Kunststoff, dies macht die Kamera mit 188g vergleichsweise leicht. Bilder werden auf einer microSD-Karte abgelegt, laut Datenblatt werden Modelle mit bis zu 256GB unterstützt. Zur kabellosen Datenübertragung greift Canon auf Bluetooth 4.0 zurück, NFC ist ebenso mit an Bord.

Die Drucktechnologie:
Als digitale Sofortbildkamera speichert die Canon Zoemini S Fotos nicht auf klassischem Fotopapier, stattdessen werden die digitalen Aufnahmen ausgedruckt. Dafür nutzt Canon, wie bei seinen mobilen Fotodruckern der Zoemini-Serie, die ZINK-Technologie. ZINK steht für Zero-Ink, also das Drucken ohne Tinte. Die Tinte befindet sich stattdessen im Papier. Dafür besteht dieses aus mehreren Farbschichten (Gelb, Magenta und Cyan), beim Drucken werden bestimmte Bereiche gezielt erhitzt. Bei 200 Grad Celsius wird die Farbe Gelb aktiviert, bei 150 Grad Magenta und bei 100 Grad Cyan. Die ZINK-Technologie macht den Druck vergleichsweise einfach, aber auch teuer. So kosten 20 Blatt ZINK-Papier im Shop von Canon 12 Euro, 50 Blatt gibt es für 28 Euro. Ein Blatt misst 7,5 x 5cm, die Druckauflösung liegt bei 314 x 600dpi.

Der Einsatz in der Praxis:
Die Canon Zoemini S fällt ein wenig kürzer als Smartphones aus, ist allerdings auch etwas breiter. In einer größeren Hosentasche bekommt man die Kamera mit etwas Mühe unter, in eine durchschnittliche Jackentasche passt sie problemlos.

Auf der Rückseite befinden sich zwei Tasten und der optische Sucher:

Die Bildkontrolle erfolgt mit einem einfachen und kleinen optischen Sucher, Rahmen zeigen den ungefähren Bildausschnitt an. Ein Display gibt es nicht. Wer Selbstporträts aufnehmen möchte, kann sich selbst im großen Spiegel auf der Vorderseite sehen. Dieser umlagert das Objektiv. Als Bedienelemente stehen eine Power-Taste, ein Auslöser, zwei Tasten für Druckeinstellungen und ein Schalter für den Blitz zur Verfügung. Letzterer erlaubt die Wahl zwischen „Aus“, „Auto“ und „Fill“. „Fill“ steht dabei für Fülllicht und den stetigen Einsatz des Blitzes bei Aufnahmen.

Bedient wird die Zoemini S vor allem mit den Tasten auf der Rückseite:

Auf der Unterseiten liegen der Micro-USB-Port und der Speicherkartenslot:

Vor dem ersten Einsatz müssen die Speicherkarte eingesetzt und das Papier eingelegt werden. Für die Speicherkarte befindet sich auf der Unterseite ein kleiner Schacht, das Papier wird über das Fach auf der Rückseite eingelegt. Dazu nimmt man die Abdeckung ab und legt ein Paket Fotopapier zusammen mit dem Smart Sheet nach unten ein. Die Abdeckung ist danach zu schließen und die Kamera per langem Drücken auf den Einschalter zu starten.

Zum Einlegen des Fotopapiers muss man die Rückseite öffnen:

Vor dem ersten Druckvorgang wird das Smart Sheet automatisch ausgegeben. Dieses sollte laut Canon aufbewahrt werden, bis alle Blätter des Pakets aufgebraucht sind. Sollte die Bildqualität nicht den Wünschen entsprechen, können die Blätter zusammen mit dem Smart Sheet nochmals eingelegt werden. Ein Paket Fotopapier enthält standardmäßig zehn Blätter, der Akku (Lithium-Polymer, 700 mAh) der Canon Zoemini S soll für etwa 25 Fotos ausreichen. Das Aufladen erfolgt per Micro-USB.

Das Smart Sheet wird ganz unten in das Papierfach eingelegt:

Rund 45 Sekunden benötigt die Canon Zoemini S zum Ausdrucken eines Bildes:

Das Aufnehmen eines Fotos ist denkbar einfach, schließlich übernimmt die Kamera alle Einstellungen. Auslöser drücken und fertig. Danach vergehen rund 45 Sekunden, bis man das Foto in seinen Händen halten kann. Alternativ zum Drücken des Auslösers lässt sich auch die Fernbedienungsfunktion der Mini Print App (erhältlich für Android und iOS) nutzen. Über die App kann man zudem auf dem Smartphone gespeicherte Fotos ausdrucken. Die Zoemini S lässt sich daher auch als mobiler Fotodrucker verwenden. Des Weiteren erlaubt die App das Hinzufügen von kurzen Texten, Stickern und Filtern.

Die Mini Print App bietet verschiedene Optionen:

Die Druckqualität der 2 x 2cm oder 2 x 3cm großen Bilder fällt aus unserer Sicht allenfalls gerade noch ausreichend aus – wenn man keine höheren Ansprüche an seine Aufnahmen hat. Natürlich müssen diese kleinen Erinnerungsbildchen nicht voller Details strotzen, die Belichtung und Farbwiedergabe hatten in unserem Test aber nur bedingt etwas mit dem Original zu tun. Dies trifft allerdings vor allem für die Fotos zu, die mit der Zoemini S selbst aufgenommen wurden. Beim Ausdrucken von Bildern anderer Kameras stimmten die Farben durchaus.

Zwei unbearbeitete Beispielaufnahmen in voller Auflösung:

Dass die mit der Zoemini S gespeicherten Bilder nicht die beste Qualität besitzen, lässt sich auch anhand der Fotos erkennen, die die Kamera digital auf der Speicherkarte abgelegt hat. Deren Qualität stufen wir bestenfalls als "Einsteiger-Smartphone-Niveau" ein.

Die Canon Zoemini S ist kompakt und einfach zu bedienen, die Bildqualität überzeugt uns aber nicht:

Unser Fazit:
Die Canon Zoemini S ist eine sehr kompakte und daher durchaus hosentaschentaugliche Sofortbildkamera. Von den Aufnahmen, die in Zeiten praktisch rein digital arbeitender Kameras Seltenheitswert haben, sollte man allerdings nicht zu viel erwarten. Es mangelt nicht unbedingt an Details, die Bilder besitzen jedoch viele ausgebrannte Stellen und auch die Farben gehen deutlich an der Realität vorbei. Als Fun-Aufnahmen sind sie durchaus zu gebrauchen, zu viel mehr jedoch nicht. Dass die "Kamera" durchaus bessere Ergebnisse liefern kann, zeigen die per Mini-Print-App ausgedruckten Fotos anderer Kameras. Deren Qualität finden wir akzeptabel. Zur Bedienung lässt sich sagen: einfacher geht es nicht. Selbst das Einlegen von Bildern sollte keinen überfordern.

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