Testbericht des Sony E PZ 10-20mm F4 G

Neues kompaktes Ultraweitwinkelobjektiv mit Powerzoom-Motor für Sony APS-C-Kameras

Mit dem E 10-18mm F4 OSS bietet Sony schon seit vielen Jahren ein Ultraweitwinkelzoom für APS-C-Kameras an. Nun hat das Unternehmen mit dem E PZ 10-20mm F4 G ein ähnliches Modell vorgestellt. Dieses ist aber nicht nur kleiner und leichter, sondern auch mit einem Powerzoom-Antrieb ausgestattet. Das macht die Optik unter anderem für Videografen interessant. Wir haben uns das Sony E PZ 10-20mm F4 G näher angesehen.

Technische Daten, Verarbeitung und Handhabung:
Das Sony E 10-18mm F4 OSS ist mit Abmessungen von 7,0 x 6,4cm und einem Gewicht von 225g wahrlich kein großes und schweres Objektiv. Beim neuen Sony E PZ 10-20mm F4 G konnten die Abmessungen trotzdem auf 7,0 x 5,5cm reduziert werden. Während das neue Ultraweitwinkelzoom diese Abmessungen wegen der Innenzoom-Konstruktion sogar jederzeit besitzt, bewegt sich der Tubus des Sony E 10-18mm F4 OSS beim Zoomen hin und her. Das Gewicht des neuen Ultraweitwinkelzooms fällt mit 178g zudem rund 20 Prozent geringer aus.

Das Sony E PZ 10-20mm F4 G gehört zu den sehr kompakten Objektiven:

Nichtsdestotrotz konnte Sony beim E PZ 10-20mm F4 G sogar noch einen größeren Brennweitenbereich realisieren. Umgerechnet auf Kleinbild deckt das Objektiv Brennweiten von 15 bis 30mm ab, es handelt sich daher um ein klassisches Ultraweitwinkelobjektiv. Die Lichtstärke liegt konstant bei F4, dadurch kann das E PZ 10-20mm F4 G durchaus für Einsätze bei nicht ganz optimalen Lichtverhältnissen genutzt werden. Als kleinste Blende sind F22 wählbar, bei der Blendenkonstruktion setzt Sony auf sieben Lamellen.

Abseits der genannten Punkte hebt sich das Sony E PZ 10-20mm F4 G vom Sony E 10-18mm F4 OSS noch durch einen weiteren Punkt ab: den Zoomotor. Während man beim älteren Ultraweitwinkelzooms die Brennweite klassisch über einen Zoomring per Hand verändert, erfolgt dies beim neuen Sony E PZ 10-20mm F4 G per Motor. Zum einen steuert man diesen über eine Zoomring, zum anderen per Zoomslider. In beiden Fällen führt der elektronische Power-Zoom-Mechanismus die Brennweitenveränderung aus. Das geht in mehreren Geschwindigkeiten, also sowohl schnell als auch langsam. Präzise Zoomfahrten, die nicht das typische Ruckeln von manuellen Zoomvorgängen zeigen, sind daher problemlos möglich. Dies macht das Objektiv für Videografen interessant. Fotografen müssen sich an den Motorzoom zunächst einmal gewöhnen, in der Praxis empfanden wir ihn aber auch bei Fotos als komfortabel. Der schnelle Wechsel vom kurzen zum langen Brennweitenende und zurück funktionierte im Test tadellos und schnell.

Einstellungen lassen sich am Gehäuse über fünf Bedienelemente vornehmen:

Neben dem Zoomring und dem Zoomslider hat das Sony E PZ 10-20mm F4 G einen Fokusring, eine Fn-Taste und einen AF/MF-Schalter zu bieten. Damit stehen alle wichtigen Bedienelemente zur Verfügung. Die Ringe liegen eng beisammen und sind recht schmal, dank ihrer griffigen Oberfläche aber gut zu greifen. Ein wenig Acht geben muss man allerdings schon, ansonsten dreht man eventuell den jeweils anderen Ring unfreiwillig mit.

Beim Gehäuse hat sich Sony für eine Kunststoffkonstruktion entschieden, das Bajonett besteht jedoch aus Metall. Die Verarbeitung finden wir ansprechend, hieran gibt es nichts zu kritisieren. Die Abdichtungen des Sony E PZ 10-20mm F4 G schützen vor Staub und Feuchtigkeit, am Bajonett ist eine Gummilippe angebracht. Die Innenzoom- und Innenfokus-Konstruktion des Objektivs sorgt wie bereits erwähnt für stets gleiche Abmessungen, die Frontlinse und das 62mm große Filtergewinde bewegen sich daher nicht. Dadurch kann man unter anderem Filter ohne Einschränkungen nutzen.

Anders als das Gehäuse besteht das Bajonett aus Metall, eine Gummilippe dichtet es ab:

Autofokus/manueller Fokus:
Das Scharfstellen übernehmen beim Sony E PZ 10-20mm F4 G zwei Linearmotoren. Diese arbeiten sehr flott (0,16 Sekunden laut Labormessung bei 10mm und 20mm) und praktisch geräuschlos, Schärfeverlagerungen sind dank ihnen langsam oder auch schnell möglich. Zusätzlich zum Zoomotor sorgt also auch der Autofokusmotor für optimale Videofähigkeiten. Manuelle Eingaben über den Fokusring setzen die Linearmotoren ebenfalls in die Praxis um („Focus by wire“), die lineare Drehung erleichtern das präzise Fokussieren. Bei der Naheinstellgrenze des Sony E PZ 10-20mm F4 G muss zwischen dem manuellen Fokus und dem Einsatz des Autofokus unterschieden werden. Bei aktivem Autofokus kommt man auf bis zu 20cm an das Motiv heran, daraus resultiert ein maximaler Abbildungsmaßstab von 1:7,1. Mit manuellen Fokus liegt die Naheinstellgrenze zwischen 13cm (10mm) und 17cm (20mm). Dadurch lässt sich ein größter Abbildungsmaßstab von 1:5,6 erreichen. Dies ist für ein Ultrawinkelobjektiv durchaus ein ansprechender Wert, für Nahaufnahmen eignen sich andere Objektive aber natürlich besser.

Beim optischen Aufbau des E PZ 10-20mm F4 G setzt Sony auf elf Linsen in acht Gruppen. Damit trotz der kompakten Abmessungen eine hohe Bildqualität möglich ist, kommen nicht nur drei asphärische Linsen, sondern auch zwei ED- und zwei asphärische ED-Gläser zum Einsatz.

Bildqualität:
Die Bildqualität des Sony E PZ 10-20mm F4 G testen wir an der Sony Alpha 6600. Dabei handelt es sich um das Flaggschiff der Alpha-6000-Reihe, mit 24 Megapixel lösen allerdings alle Kameras dieser Serie identisch hoch auf. Die Ergebnisse sollten daher auf die anderen Kameras übertragbar sein. Hinsichtlich der Detailwiedergabe hat Sony beim E PZ 10-20mm F4 G eine sehr gute Arbeit geleistet.

Bildqualität bei 10mm:

Bei der kürzesten Brennweite von 10mm gibt das Objektiv Details im Zentrum bereits bei der Offenblende sehr gut wieder, das Schließen der Blende ändert kaum mehr etwas. Selbst am Rand kann uns die Wiedergabe ab F4 überzeugen, der Schärfeabfall ist im Vergleich zum Zentrum gering. Kleinere Blendenöffnungen kosten spätestens ab F11 einige Details. Bei 20mm Details löst das Objektiv Details im Zentrum bei F4 gut auf, ab F5,6 legt die Qualität noch einmal sichtbar auf ein sehr gutes Niveau zu. Danach ändert sich nur noch wenig bzw. bei kleineren Blenden sorgt die Beugung für einen Detailverlust. Am Rand fällt die Abbildungsleistung ebenfalls ansprechend aus, auch hier sind kleinere Blendenwerte als F5,6 überflüssig.

Bildqualität bei 20mm:

Eine Vignettierung und chromatische Aberrationen sind der Praxis kaum (wenn überhaupt nur in der Nähe der Offenblende) zu sehen, hier hat Sony ganze Arbeit geleistet. Dass sich ein kompaktes Ultraweitwinkelobjektiv nicht ohne Kompromisse konstruieren lässt, zeigt dagegen die Verzeichnung. Bei den JPEG-Dateien fällt diese dank digitaler Korrektur nicht auf, bei den RAW-Fotos ohne Korrektur allerdings schon. Während man bei 20mm mit der leichten kissenförmigen Verzeichnung noch gut leben kann, zeigt das Objektiv bei 10mm eine starke tonnenförmige Verzeichnung. Diese muss unbedingt korrigiert werden, das Ausmaß ist ansonsten störend. Flares oder andere Bildstörungen zeigt das Objektiv dagegen fast überhaupt nicht.

Unbearbeitete Beispielaufnahmen in voller Auflösung:

Unser Fazit:
Das Sony E PZ 10-20mm F4 G konnte uns im Test mit Ausnahme der Verzeichnung, die man bei den JPEG-Bildern und korrigierten RAW-Fotos allerdings nicht sehen kann, sehr überzeugen. Das liegt zum einen am wirklich kleinen und leichten Gehäuse. Das dürfte mit Abmessungen von 7,0 x 5,5cm und einem Gewicht von lediglich 178g in praktisch jede Fototasche passen. Doch das Sony E PZ 10-20mm F4 G ist nicht nur klein, es hat auch jede Menge Features zu bieten.

Hier sind unter anderem die fünf Bedienelemente für wichtige Eingaben und der sehr gut arbeitende Zoommotor zu nennen. Dies macht das Ultraweitwinkelzoom perfekt für Videoaufnahmen geeignet, Fotografen können mit der elektronischen Brennweitenverstellung aber ebenso gut arbeiten. Der Autofokus des Sony E PZ 10-20mm F4 G arbeitet richtig schnell und gleichzeitig sehr leise, an das Motiv kommt man vergleichsweise nah heran.

Das Sony E PZ 10-20mm F4 G überzeugt mit einem sehr stimmigen Gesamtpaket:

Die Bildqualität des Ultraweitwinkelzooms bewegt sich auf einem sehr guten Niveau. Egal, ob bei der kürzesten oder der längsten Brennweite – im Zentrum hat die Optik schon bei F4 eine gute bis sehr gute Detailzeichnung zu bieten. Die Ränder können uns ebenfalls überzeugen, abblenden braucht man nur wenig. Chromatische Aberrationen sind kaum zu sehen, die Vignettierung ist gering. Ein kleines Manko ist die starke Verzeichnung am kurzen Brennweitenende, mit digitaler Korrektur bekommt man diese allerdings nicht zu Gesicht.

Unsere Auszeichnungen:

Autor: dkamera.de Redaktion
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