Vorsatzkonverter für die Olympus Stylus 1(s) im Test (Teil 1)

Teil 1 von 2: Praxistest mit Beispielaufnahmen zum Olympus WCON-08X Konverter

Die Brennweite des Objektivs einer Kompakt- oder Bridgekamera kann – anders als bei Systemkameras, bei denen sich das Objektiv wechseln lässt – nicht verändert werden. Die Brennweite ist daher fest vorgegeben. Theoretisch ist es jedoch bei jeder Digitalkamera möglich, die kleinbildäquivalente Brennweite mit sogenannten Vorsatzkonvertern anzupassen. Olympus bietet mit dem WCON-08X und dem TCON-17X zwei Modelle an, mit denen die kleinbildäquivalente Brennweite sowohl verringert als auch verlängert werden kann. In diesem zweiteiligen Test werden wir beide Konverter an einer Olympus Stylus 1s unter die Lupe nehmen.

Die Kompatibilität:
Der Weitwinkelkonverter Olympus WCON-08X ist zu den Digitalkameras Olympus Stylus 1s und Stylus 1 kompatibel, der Telekonverter Olympus TCON-17X lässt sich zudem auch an der Olympus Stylus XZ-2 (Testbericht) und Olympus Stylus XZ-1 (Testbericht) verwenden. Während für die Montage des WCON-08X an der Stylus 1s (sowie der Stylus 1) der Konverter-Adapter CLA-14 benötigt wird, muss zur Montage des TCON-17X der CLA-13 (bei der Stylus 1s und Stylus 1) bzw. der CLA-12 (bei der Stylus XZ-2 und XZ-1) verwendet werden. Die Konverter-Adapter lassen sich untereinander nicht tauschen, hier sind Abschattungen oder sogar technische Defekte möglich.

Neben dem WCON-08X werden zwei Schutzdeckel und ein Transportbeutel mitgeliefert:

Der Weitwinkelkonverter:

Olympus WCON-08X:
Der Olympus WCON-08X verkürzt die Brennweite um den Faktor 0,8. Wer den Weitwinkelkonverter einsetzt, erhält an der Olympus Stylus 1s mit 28mm (oder der Stylus 1, da diese das identische Objektiv besitzt) eine neue kleinbildäquivalente Brennweite von 22,4mm. Der Konverter kann jedoch nicht nur im absoluten Weitwinkelbereich verwendet werden, er erlaubt ein Zoomen bis zu 56mm Brennweite. Dadurch lässt sich die Kamera also zumindest im Weitwinkelbereich einigermaßen flexibel einsetzen, wenngleich Telebrennweiten überhaupt nicht angesteuert werden können.

Der WCON-08X besteht aus solidem Metall:

Zur Montage muss der Konverter mit dem CLA-14 Adapter verschraubt werden:

Der Olympus WCON-08X besteht aus hochwertigem Metall und wird über den Konverter-Adapter CLA-14 befestigt. Der Konverter-Adapter wird dafür in das Filtergewinde der Digitalkamera geschraubt. Über das vordere Gewinde des Adapters wird wiederum der WCON-08X angeschraubt. Dadurch vergrößern sich natürlich die Abmessungen der Kamera. Effektiv sind es knapp 6,5cm mehr in der Tiefe. Das Gewicht der Stylus 1s steigt zudem um 269g auf 675g an. Der Konverter selbst ist mit 185g zwar etwas leichter, ohne Konverter-Adapter, der zusätzlich 84g auf die Waage bringt, kann er aber nicht verwendet werden.

Der WCON-08X wird über den Konverter-Adapter CLA-14 an die Kamera geschraubt:

Die Kombination aus Konverter und Kamera ist somit mehr als 50 Prozent schwerer als die Kamera allein. Dies fällt in der Praxis ohne Frage auf. Für die größeren Abmessungen gilt dies ebenso. Der Konverter kann aber natürlich wieder abgeschraubt werden und lässt sich in einer kleineren Tasche verstauen. Ein dafür geeigneter Transportbeutel befindet sich im Lieferumfang.

Im Menü wird der Kamera der Einsatz des Weitwinkelkonverters "mitgeteilt":

Bevor der Konverter an der Kamera verwendet werden kann, muss er im Kameramenü aktiviert werden. Daraufhin werden die richtigen Objektivdaten in die Exif-Informationen geschrieben und die kameraeigene Softwarekorrektur angepasst. Beim Autofokus konnten wir durch den Konvertereinsatz keinen Unterschied feststellen, dies gilt sowohl für die Geschwindigkeit als auch die Präzision.

Der Unterschied des Bildfeldes mit Konverter ist sehr deutlich zusehen – im direkten Vergleich zu Aufnahmen ohne Konverter. Während der Weitwinkelbereich der Olympus Stylus 1s standardmäßig bei nicht allzu weitwinkeligen 28mm beginnt, „bringt“ man mit 22,4mm deutlich mehr aufs Bild.

Links eine Aufnahme ohne WCON-08X Konverter (28mm KB), rechts eine mit (22,4mm KB):

Natürlich stellt sich beim Einsatz eines Konverters auch die Frage, in welchem Ausmaß die Bildqualität beeinflusst wird. Da die Stylus 1s im Weitwinkel bei Offenblende bereits einen sichtbaren Randabfall zeigt, lässt sich dieser natürlich auch beim Einsatz des Konverters feststellen und verstärkt sich zudem leicht. In der Bildmitte lassen sich keine Veränderungen feststellen, ein Schärfeabfall von der Mitte bis zum Rand ist daher deutlich zu erkennen. Ein wichtiges Bildelement sollte aus diesem Grund nicht am Bildrand platziert werden. Das Abblenden auf F4 führt nur zu einer geringen Verbesserung der Bildschärfe am Rand, bei F5,6 lässt sich der Rand noch etwas mehr verbessern. Von einem allzu großen Vorteil kann man allerdings nicht sprechen.

Bei der Verzeichnung und Vignettierung lassen sich auf den ersten Blick keine negativen Beeinträchtigungen feststellen, die kamerainterne Korrektur arbeitet also sehr gut. Die RAW-Aufnahmen zeigen ohne Korrektur allerdings eine sehr starke tonnenförmige Verzeichnung, diese hat durchaus schon Fisheye-Charakter. Der Einsatz des Weitwinkelkonverters hinterlässt also – zumindest bei den unkorrigierten RAW-Bildern – deutliche Spuren. Etwas anderes war allerdings auch nicht zu erwarten, da Weitwinkelkonverter fast immer zu derartigen Effekten führen.

Eine Vignettierung (Randabschattung) ist auf den unkorrigierten Bildern ebenfalls zu sehen, sie ist allerdings deutlich weniger auffällig als die Verzeichnung. Chromatische Aberrationen werden durch den Konverter ebenso verstärkt, diese lassen sich vor allem am Bildrand erkennen. Die kameraeigene Korrektur kann diese zwar verringern, ganz eliminiert werden sie allerdings nicht.

Weitere Beispielaufnahmen mit dem WCON-08X Konverter:

Mit dem Weitwinkelkonverter fällt die Olympus Stylus 1s etwas größer und schwerer aus:

Unser Fazit zum Olympus WCON-08X:

Der WCON-08X sorgt an der Olympus Stylus 1s für einen größeren Bildwinkel, mit 22,4mm bekommt man deutlich mehr vom Motiv „auf das Bild“. Unter dem Konvertereinsatz leidet allerdings – vor allem am Bildrand – auch die Bildqualität. Kameraintern werden die gröbsten Abbildungsfehler zwar korrigiert, die Schärfe am Bildrand ist jedoch nicht optimal. Ebenso darf man nicht vergessen, dass die Kamera mit Konverter durch den etwas eingeschränkten Brennweitenbereich nicht mehr ganz so flexibel eingesetzt werden kann und ebenso deutlich größer sowie auch schwerer ausfällt.

Im zweiten Teil unseres Tests der Vorsatzkonverter für die Olympus Stylus 1(s) werden wir auf den Olympus TCON-17X eingehen.

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