Xiaomi Redmi Note 9 Pro Smartphone- und Kameratest (Teil 2)

Teil 2 von 3: Die Kamera im Bildqualitäts-Check und Beispielaufnahmen in voller Auflösung

Nachdem wir im ersten Teil unseres Tests des Xiaomi Redmi Note 9 Pro auf die technischen Daten, das Handling und die Verarbeitung eingegangen sind, prüfen wir nun die Kameras des Smartphones. Mit unseren Beispielfotos und -videos können Sie sich zudem einen eigenen Eindruck von den Kameraqualitäten verschaffen.

Die Kameras:
Obwohl das Xiaomi Redmi Note 9 Pro zu den günstigeren Smartphones gehört, sind auf der Rückseite mehrere Kameras zu finden. Drei der vier Modelle können Fotografen in der App auswählen und für Aufnahmen verwenden, die vierte Kamera dient zum Speichern von Tiefeninformationen. Direkt anwählen lässt sie sich daher nicht. Die Daten sollten aber in die Aufnahmen, beispielsweise zum Berechnen des künstlichen Bokehs, einfließen.

Als Hauptkamera nutzt das Xiaomi Redmi Note 9 Pro einen 64 Megapixel auflösenden Chip, vermutlich den S5KGW1 von Samsung. Dieser ist 1/1,72-Zoll groß und besitzt 0,8μm große Pixel. Vier Pixel werden mit Hilfe der Tetracell-Technologie (von Xiaomi als 4-in-1 Super Pixel bezeichnet) zusammengelegt, die Aufnahmen besitzen in den meisten Modi daher 16 Megapixel. Die Pixel sind in diesem Fall 1,6μm groß. Ein Phasen-AF übernimmt die automatische Fokussierung. Das Objektiv der Hauptkamera zeigt auf Kleinbild umgerechnet den Bildwinkel eines 25mm-Modells, die Lichtstärke liegt bei F1,9. Xiaomi nennt beim optischen Aufbau den Einsatz von sechs Linsen, einen optischen Bildstabilisator gibt es nicht.

Die Sensorgrößen im Vergleich:

Für Ultraweitwinkelaufnahmen steht beim Xiaomi Redmi Note 9 Pro natürlich eine eigene Kamera zur Verfügung. Diese speichert Fotos und Videos mit einem 1/4-Zoll-Sensor mit acht Megapixel. Das Objektiv gibt Xiaomi mit einem Bildwinkel von 119 Grad an, nach der Anwendung der Verzeichnungskorrektur sind es noch 108 Grad. Auf Kleinbild umgerechnet ergeben sich in etwa 16 bis 17mm. Der optische Aufbau besteht aus fünf Linsen, die Lichtstärke liegt bei F2,2. Der Fokus lässt sich nicht verändern, das ist bei vielen Ultraweitwinkelobjektiven üblich.

Die dritte nutzbare Kamera des Xiaomi Redmi Note 9 Pro ist allein für Makroaufnahmen gedacht. Es steht ein Autofokus zur Verfügung, scharfstellen lässt sich allerdings nur bei Motivabständen zwischen zwei und zehn Zentimeter. Die Brennweite des Objektivs liegt bei 23mm (KB), als Lichtstärke werden F2,4 angegeben. Die Fotos der Kamera lösen fünf Megapixel auf, der Sensor misst 1/5 Zoll.

Für Fotos mit der bestmöglichen Bildqualität sollten Smartphone-Besitzer wie üblich zur Hauptkamera greifen. Hier lässt sich zwischen den bereits erwähnten 16 und 64 Megapixel wählen. Wir würden uns standardmäßig für 16 Megapixel entscheiden. Der Unterschied zwischen beiden Auflösungen fällt teilweise gering, teilweise deutlich sichtbar aus. Warum es abhängig von einzelnen Aufnahmen so große Unterschiede gibt, ist uns nicht bekannt. Das ist schade, wenngleich nicht unbedingt äußerst kritisch zu sehen. Wer mit den 16 Megapixel auflösenden Fotos auskommt, die zweifellos für die meisten Situationen ausreichen, wird nichts vermissen.

Ebenso nicht optimal: Bei den RAW-Aufnahmen werden teilweise merkwürdige Artefakte sichtbar, zumindest das von uns verwendete Programm Adobe Camera RAW scheint Probleme mit der Darstellung zu haben. Die Farbwiedergabe könnte bei RAW-Fotos zudem besser sein.

Die Ultraweitwinkelkamera liefert bei Tag für ein günstiges Smartphone akzeptable Bilder, im Vergleich zur Hauptkamera fallen sie aber zweifellos stark ab. Ein kleiner Dynamikumfang und teilweise sichtbare chromatische Aberrationen kosten in der Wertung ein paar Punkte. Mit der extra Makrokamera sind Fotografen in der Lage, bei guten Lichtverhältnissen ordentliche Aufnahmen zu erzielen. Die geringe Auflösung des Sensors und seine kleine Fläche machen die Fotos zwar nicht für größere Ausdrucke interessant, für die Betrachtung am Smartphone oder auf einem TV reichen sie aber zweifellos aus.

Schlechtere Lichtverhältnisse stellen für das Xiaomi Redmi Note 9 Pro kein Problem dar, die Hauptkamera liefert auch bei höheren ISO-Stufen detailreiche und rauscharme Ergebnisse. Selbst mit ISO 1.600 lässt sich noch sehr gut arbeiten, das kann sich für ein Smartphone sehen lassen. Wer bei richtig wenig Licht fotografieren möchte, nutzt den Nachtmodus. Wie üblich rechnet dieser mehrere Bilder zu einer Aufnahme zusammen. Leider steht er nur beim Einsatz der Hauptkamera zur Verfügung, hier wird er effektiv am wenigsten benötigt.

Der Nachtmodus des Redmi Note 9 Pro funktioniert nur mit der Hauptkamera;

Ganz anders sieht das bei der Ultraweitwinkelkamera aus. Die kleine Sensorfläche (1/4 Zoll) lässt das Bildrauschen schneller zutage treten. Des Weiteren fallen die Ergebnisse nicht besonders gut aus, da die Kamera automatisch sehr hohe ISO-Stufen wählt (anstatt etwas knapper zu belichten). Die Makrokamera würden wir wegen des kleinen Sensors nur bei guten Lichtverhältnissen verwenden, bei wenig Licht nimmt die Qualität schnell deutlich ab.

Grundsätzlich muss man sagen, dass die Aufnahmen des Xiaomi Redmi Note 9 Pro selbst ohne eingeschaltete HDR-Automatik stark an HDR-Fotos erinnernde Bilder erzeugt. Das kann einen stören, muss es aber nicht. Wir finden den Effekt zu stark. Die Sättigung bewegt sich unserer Meinung nach zudem am oberen Limit. Auch hier wäre etwas weniger aus unserer Sicht mehr gewesen.

Videos nimmt das Smartphone mit unterschiedlichen Bildraten und Auflösungen auf:

Für Videos gilt sehr Ähnliches wie für Fotos. Die Hauptkamera liefert mit Abstand die besten Aufnahmen. Sie sind detailreich, die Sättigung und der HDR-Effekt sind jedoch deutlich zu sehen. Die Ultraweitwinkelkamera schafft nur Full-HD-Videos und das zudem nur mit 30 Bildern pro Sekunde. Die Qualität fällt daher merklich schlechter aus, der Dynamikumfang könnte wie bei den Fotos größer sein. Makrovideos sind „ok“, für Full-HD-Videos geht die Detailwiedergabe in Ordnung. Die Slow-Motion-Videos in HD-Auflösung fallen wie bei vielen Smartphone detailtechnisch deutlich ab, für mehr als die Präsentation am Smartphone würden wir sie nicht verwenden.

Ein echtes Manko ist bei allen Kameras die nur bis 1080p30 vorhandene Stabilisierung. Oberhalb davon gilt: Egal ob bei Aufnahmen aus der Hand oder im Gehen, stetig lassen sich Wackler erkennen. Die Tonqualität der Videos kann uns zudem nicht überzeugen, die Aufnahmen wirken grundsätzlich sehr „flach“.

Noch ein Wort zur 2-fach-Teleoption in der App. Hierfür wird keine echte Telekamera verwendet, die Aufnahmen werden praktisch aus den Bildern der Hauptkamera gecroppt. In der Praxis kann man die Bilder und Videos der „Telekamera“ durchaus verwenden, weitere Ausschnittsvergrößerungen sind jedoch besser zu vermeiden.

Brennweitenvergleich (Utraweitwinkel, Hauptkamera, "Tele"):

Links eine Aufnahme mit künstlichem Bokeh, rechts ohne:

Links eine Aufnahme mit 64 Megapixel, rechts mit 16 Megapixel:

Zwei Fotos mit der Makrokamera:

Zwei Fotos mit der Makrokamera:

Links eine Aufnahme bei Tag mit der Hauptkamera, rechts bei Nacht mit LED-Licht:

Zwei Aufnahmen mit der Hauptkamera (links Fotomodus, rechts Nachtmodus):

Links eine Aufnahme mit der Ultraweitwinkelkamera, rechts mit der "Telekamera:"

JPEG+RAW-Aufnahme mit der Ultraweitwinkelkamera:

JPEG+RAW-Aufnahme mit der Hauptkamera:

JPEG+RAW-Aufnahme mit der Makrokamera:

Zwei Aufnahmen mit der Hauptkamera in 4K30p:

Zwei Aufnahmen mit der Hauptkamera (links 1x, rechts 2x) in 4K30p:

Links eine Aufnahme mit der UWW-Kamera (1080p30), rechts mit der Hauptkamera (720p960):

Im dritten Teil unseres Testberichts des Xiaomi Redmi Note 9 Pro gehen wir auf die Kamera-App sowie die allgemeine Leistung ein.

Autor: dkamera.de Redaktion
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