Canon EOS 650D Praxisbericht

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Praxisbericht zur Canon EOS 650D

Im Juni diesen Jahres hat Canon seine neue, gehobene Einsteiger-Spiegelreflexkamera EOS 650D (Datenblatt) vorgestellt und dabei einige Punkte im Vergleich zur Canon EOS 600D (Testbericht) verbessert.

Wir haben die Canon EOS 650D zusammen mit dem Kit-Objektiv Canon EF-S 18-135mm F3,5-5,6 IS STM getestet. Im dkamera Bildqualitätsvergleich finden Sie außerdem zusätzlich unsere Szenario-Ausschnitte vom zweiten Kit-Objektiv, dem Canon EF-S 18-55 F3,5-5,6 IS II. Von beiden Objektiven finden Sie in unseren Beispielaufnahmen zudem Bilder in jeweils voller Auflösung.

Optisch unterscheidet sich die Canon EOS 650D (Produktfotos) kaum vom Vorgängermodell. Das Kameragehäuse, das sich bereits seit Generationen nur unwesentlich verändert hat, ist wieder etwas eckiger geworden, die Abmessungen blieben aber nahezu gleich. Die Anordnung der Tasten auf der Ober- und Rückseite ist identisch zur Canon EOS 600D, nur die Form einzelner Tasten fällt etwas anders aus. Das Gehäuse selbst besteht aus Plastik, ist dafür allerdings relativ hochwertig verarbeitet. Teile des Gehäuses, hierzu zählt vor allem der Griff, besitzen eine Gummiummantelung, welche für ein gutes Gefühl in der Hand sorgt. Dank Handgriff und Oberflächenmaterial liegt die 590 Gramm schwere Canon EOS 650D sicher in der Hand. Wer das Gehäuse als zu klein empfindet, kann sich mit einem Batteriegriff behelfen. Auf der rechten Oberseite der Canon EOS 650D befindet sich weiterhin das Programm-Wählrad, rechts daneben der Ein- und Ausschalter. Dieser wird – anders als noch beim Vorgängermodell – über eine dritte Stellung (Off – On – Video) nun auch zum Aktivieren des Video-Modus verwendet. Damit wird das – teilweise nervige einstellen des Video-Modus, wie es noch bei den Vorgängermodellen der Fall war – deutlich vereinfacht. Der Auslöser besitzt einen gewohnt sicheren Druckpunkt, über das zweite Einstellrad hinter dem Auslöser können die angewählten Parameter schnell verändert werden. Die Taste zum Einstellen der ISO-Empfindlichkeit liegt vor dem Programm-Wählrad und kann dort ebenfalls schnell erreicht werden. Auch die Kamera-Rückseite bietet ein gewohntes Bild: Links neben dem Sucher liegen die Menü- sowie die Info-Taste (diese wird auch zum Einstellen der Display-Informationen verwendet), rechts daneben wird im Foto-Modus der Live-View-Modus aktiviert, bzw. im Video-Modus die Videoaufnahme gestartet. Auf der ganz rechten Seite liegen zwei mehrfach belegte Tasten, mit denen unter anderem die Belichtung gespeichert und die Display-Lupe bedient wird.

Rechts neben dem Display liegen die Tasten für die Belichtungskompensation, das Quick-Menü mit allen wichtigen Einstellungsmöglichkeiten sowie das Steuerkreuz. Darunter befinden sich die Taste für den Wiedergabe-Modus und zum Löschen der Bilder. Viele Tasten sind doppelt belegt und bieten damit den Zugriff auf gleich mehrere Einstellungen.

Das dreh- und schwenkbare, 3,0 Zoll große Display mit seinen 1.040.000 Subpixel (nativ 720 x 480 Pixel) ist das zentrale Objekt auf der Rückseite der Kamera. Im Vergleich zur Canon EOS 600D hat es sich vor allem in einem Punkt verändert: Es kann durch seine Touchscreen-Oberfläche nun ebenfalls zur Bedienung der Canon EOS 650D verwendet werden. Dank kapazitiver Touchscreen-Technologie - welche vor allem bei besseren Smartphone-Modellen eingesetzt wird - reicht bereits eine leichte Berührung zur Steuerung aus, zudem ist die Präzision des Touchscreens sehr hoch. Zusätzlich erkennt die Touchscreen-Oberfläche auch Multitouch-Gesten. Damit kann im Wiedergabe-Modus zum Beispiel über die Bewegung von zwei Fingern in das Bild ein- bzw. ausgezoomt werden. Das Display lässt sich nach außen schwenken und nach oben sowie unten drehen. Dadurch behält es der Fotograf zu jeder Zeit im Blickfeld. Das Scharnier des Displays ist solide ausgeführt und macht einen stabilen Eindruck. Zum Schutz beim Transport lässt sich das Display, mit der Displayseite zur Kamera gedreht, einklappen. Insgesamt hinterlässt das Display durch seine hohe Auflösung, die gute Touchscreen-Oberfläche und seine Dreh- und Schwenkbarkeit einen sehr guten Eindruck. Wer sich mit dem Drehen und Schwenken des Displays nicht anfreunden kann, verwendet es einfach in gewohnter Position.

Natürlich lässt sich die Canon EOS 650D (Geschwindigkeit) auch weiterhin über die Tasten und Programm-Wählräder bedienen. Die Implementierung des Touchscreens hat für Fotografen, die sich mit dieser Neuheit nicht anfreunden können, also tatsächlich keinen Nachteil.

Der einzig unerfreuliche Punkt auf der Rückseite der Canon EOS 650D sind die sehr kleinen Tasten, teilweise wurden diese sogar noch weiter verkleinert. Da sie zudem sehr eng beieinander liegen, wird besonders bei der „blinden Bedienung“ oftmals versehentlich eine falsche Taste gedrückt.

Bereits bei der 600D wurden verschiedene Kreativ-Filter eingeführt. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern lassen sich diese allerdings nicht vor der Aufnahme, sondern erst danach auf das Bild anwenden. Ob man diese Technik für einen Vorteil oder einen Nachteil halten will, bleibt jedem selbst überlassen. Wird das Bild bereits während der Aufnahme mit einem Filter versehen, sind spätere Optionen nicht mehr vorhanden – es sei denn man speichert parallel ein unbearbeitetes Bild ab. Wirklich glücklich scheint Canon mit der Integration von Kreativ-Filtern und speziellen Szenen-Programmen aber nicht zu sein, hat man doch nur eine relativ geringe Anzahl von Filtern (sieben verschiedene mit jeweils drei Stufen unterschiedlicher Filterstärke) integriert. Neben den bekannten Szenen-Programmen sind zudem ein HDR-Modus - der aus drei Aufnahmen ein Bild mit einer höheren Dynamik erzeugt - und ein Nacht-Modus (siehe unsere Beispielaufnahmen), der aus vier Aufnahmen ein rauschfreieres Bild zusammen rechnen soll, mit an Bord. Auf weitere Modi, wie zum Beispiel einen Panorama-Modus, wurde verzichtet.

Die größten Neuerungen hat die Canon EOS 650D (Technik) beim Autofokus spendiert bekommen. Das Phasenautofokus-System arbeitet, im Gegensatz zur Canon EOS 600D - bei der nur der mittlere der neun Autofokus-Sensoren als Kreuzsensor ausgelegt war - nun mit neun Kreuzsensoren. Der mittlere Kreuzsensor davon besitzt eine erhöhte Empfindlichkeit ab Blende F2,8. Damit kann die Canon EOS 650D nun auch Objekte außerhalb der Bildmitte – unabhängig von ihrem Kontrast-Muster – scharfstellen.

Auch der Autofokus im Video-Modus und im Live-View-Betrieb wurde bei der Canon EOS 650D (Datenblatt) deutlich verbessert. Während bei der Canon EOS 600D weder ein kontinuierlicher noch ein ausreichend schneller Autofokus zur Verfügung stand, erzielt die Canon EOS 650D dank Hybrid-Autofokus ein deutlich besseres Ergebnis. Der Hybrid-Autofokus kombiniert die neuen Phasendetektionspixeln auf dem Sensor mit der bisher üblichen Kontrastmessung und ermöglicht daher eine schnellere Fokussierung.

Leider gilt dies nur bei Einsatz eines Objektivs mit Stepper-Motor-Technologie (STM). Bei Nutzung eines Objektivs ohne STM - dies trifft zum Beispiel auf das Canon EF-S 18-55 IS II zu - lassen sich keine (bedeutenden) Verbesserungen erkennen. Der kontinuierliche Autofokus ist natürlich auch bei Objektiven ohne STM aktiv, agiert dann aber weiterhin sehr langsam und störend laut.

Immerhin ein kleiner Fortschritt ist bei einem Objektiv mit USM-Fokusmotor sichtbar. Das im Test verwendete Canon EF-S 15-85mm F3,5-5,6 IS USM stellte im Video-Modus und im Live-View-Betrieb etwas schneller, sanfter sowie mit deutlich reduzierter Geräuschbelastung scharf.

Die Zeiten des völlig unbrauchbaren Video-Autofokus sind – zu mindestens bei Einsatz eines Objektivs mit STM- oder USM-Fokusmotor – somit vorbei. Bei schnellen Objekten ist aber auch der Hybrid-AF noch immer deutlich überfordert.

Keine Änderungen gibt es beim Verschluss und der Belichtungsmessung (63-Zonen): Die Canon EOS 650D (Datenblatt) kann weiterhin zwischen einer 1/4.000 Sekunde und 30 Sekunden belichten, als Belichtungsmodi werden die Mehrfeldmessung, die mittenbetonte Integralmessung, die Selektivmessung und die Spotmessung angeboten.

Nach den eher einfach ausfallenden Mono-Mikrofonen der vergangenen Modelle, besitzt die Canon EOS 650D nun ein Stereo-Mikrofon. Dieses wurde vor dem Blitz platziert und verbessert die Tonqualität der Videoaufnahmen sehr deutlich.

Der Video-Modus der "Dreistelligen" EOS Kameras von Canon war seit jeher bei vielen Filmern beliebt: Eine gute Bildqualität und die volle Kontrolle über den ISO-Wert, die Belichtungszeit und die Blende war für eine längere Zeit das Alleinstellungsmerkmal der Spiegelreflexkameras von Canon. Mittlerweile haben viele andere Hersteller hier allerdings nachgezogen und bieten deutlich besser ausgestattete Video-Modi.

Die Bildqualität der Canon EOS 650D (Beispielaufnahmen) bewegt sich im Video-Modus auf einem guten Niveau, die viel kritisierten Moire-und Aliasing-Effekte sind allerdings leider nach wie vor vorhanden. Auch bei der Format-Auswahl muss sich die Canon EOS 650D der Konkurrenz von Sony und Panasonic geschlagen geben. Sie kann Videos in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Wer diese Bildrate nutzen will, muss allerdings erst die Fernsehnorm von PAL auf NTSC umstellen, im PAL-Modus sind nur 25 Bilder pro Sekunde möglich. Alternativ dazu können Videos in Full-HD-Auflösung mit 24 Bildern pro Sekunde und bei reduzierter Auflösung (1.280 x 720 Pixel) mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden. Die Bitrate der H.264-Videos (MOV-Container) liegt bei etwa 44 Mbit/s (entspricht 353 Megabyte pro Minute) und damit deutlich über der Datenrate anderer Kameramodelle.

Bei der Speicherung der Bilder und Videos kommen – wie in der dreistelligen Serie von Canon üblich – Speicherkarten vom Typ SD-/SDHC-/SDXC zum Einsatz. Endlich wird dabei auch der schnelle UHS-1-Standard mit einer hohen Schreib- und Leserate unterstützt. Im Test machte sich dieser Unterschied deutlich bemerkbar, da der Puffer der Canon EOS 650D (Geschwindigkeit) wieder sehr klein ausfällt. Bereits nach rund einer Sekunde ist dieser gefüllt und macht die weitere Geschwindigkeit der Canon EOS 650D von der Schreibrate der Speicherkarte abhängig.

Der Blitz der Canon EOS 650D (Produktfotos) besitzt eine Leitzahl von 13 und kann bei Bedarf – oder natürlich auch automatisch – aufgeklappt werden. Das Bild kann er bei 28mm Brennweite (kleinbildäquivalent) gut ausleuchten, die zusätzliche Regelung um plus bzw. minus zwei Blendenstufen eröffnet einen weiteren Belichtungs-Spielraum. Mangels aufhellender LED muss die Canon EOS 650D beim Fokussieren bei zu dunkler Umgebung auf das – bei EOS-Kameras altbekannte – "Blitzlichtgewitter" zurückgreifen. Dabei hellt der Blitz das Motiv mit schnellen Blitzsalven auf und unterstützt damit den Autofokus beim Scharfstellen. In der Praxis funktioniert dies zwar gut, das Blitzlichtgewitter ist allerdings wirklich störend.

Bei den Anschlüssen bietet die Canon EOS 650D (Technik) etwas mehr als eine durchschnittliche Spiegelreflexkamera. Die Verbindung mit dem Computer wird mittels USB hergestellt, ein Fernseher kann über den Mini-HDMI-Anschluss mit der Canon EOS 650D verbunden werden. Die Bedienung der Kamera ist über eine Kabelfernbedienung oder eine kabellose Infrarotfernbedienung möglich. Um eine bessere Tonqualität im Video-Modus zu erhalten, lässt sich zudem ein Mikrofon mit einem 3,5mm-Klinkenstecker anschließen. In dieser Preisklasse selten anzutreffen ist der integrierte Speedlite-Transmitter zum kabellosen Auslösen eines Blitzes. Er erspart dem Fotografen – sofern ein kompatibler Speedlite-Blitz verwendet wird – den Kauf eines teuren Funkauslösers.

Ein Praxisbericht von:

Thomas Kniess

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