Nikon Z 8 Praxisbericht

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Praxisbericht zur Nikon Z 8

Die Nikon Z 8 (Datenblatt) lässt sich grundsätzlich als kompakte Version der Z 9 bezeichnen. Alle Funktionen des Flaggschiffs bringt die Z 8 zwar nicht mit, die meisten davon sind jedoch auch bei der „Mini Z9“ mit an Bord.  Als wichtigster Unterschied ist sicherlich das deutlich kleiner ausfallende Gehäuse der Z 8 zu nennen: Während die Nikon Z 9 (Testbericht) mit ihrem fest verbauten Hochformatgriff und Abmessungen von 15 x 14,9 x 9,1cm zu den sehr großen Kameras gehört, fällt die Z 8 mit 14,4 x 11,8 x 8,3cm eine ganze Ecke kompakter aus.

Fast gleiche Technik, aber deutlich kleiner: Die Z 8 ist eine "Mini"-Version der Z 9:

Zu den kleinen Kameras zählt sie aber trotzdem nicht, die Nikon Z 7 II (Testbericht) ist mit 13,4 x 10,1 x 6,8cm beispielsweise noch ein gutes Stück kleiner. Am ehesten lässt sich die Z 8 mit der seit 2017 erhältlichen D850 vergleichen. Diese ist nicht nur ähnlich groß, auch das Gewicht fällt mit 997g nur etwas höher als bei der Z 8 (900g) aus. Die Z 7II bringt im Vergleich zur Z 8 rund 200g weniger auf die Waage, die Nikon Z 9 wiegt mit 1.339g wesentlich mehr.

In der Hand liegt die DSLM sehr gut, auch bei größeren Objektiven stimmt der Schwerpunkt:

Nikon scheint bei der Z 8 den perfekten Kompromiss aus Größe, Gewicht und Bedienkomfort gesucht haben. Aus unserer Sicht ist dieses Unterfangen gelungen, wenn professionelle Einsätze im Fokus stehen. In der Hand liegt der Griff der DSLM auch bei größeren Händen optimal, einen zusätzlichen Hochformatgriff haben wir nicht vermisst. Die große Daumenablage mit seitlicher Stütze lässt die Finger bzw. Hand auf der Rückseite angenehm ruhen, die verwendete Gummierung ist gleichsam komfortabel wie rutschhemmend. Über die beiden Einstellräder der Kamera kann man jederzeit in die Belichtung eingreifen, die Tasten auf der Oberseite ermöglichen den schnellen Zugriff auf die Belichtungskorrektur und die Sensorempfindlichkeit. Die etwas erhöht angebrachte Rec-Taste erlaubt zudem das schnelle Starten und Stoppen von Videoaufnahmen, wenn der Videomodus per Schalter auf der Rückseite aktiviert wurde.

Als Kamera der Profiklasse hat die Nikon Z 8 (Produktbilder) natürlich auch einen Joystick zu bieten, dieser befindet sich auf der Rückseite oberhalb der Taste für das i-Menü. Mit dem Daumen ist dieser wie das Steuerkreuz jederzeit schnell zu erreichen. Bei letzterem gelangten wir beim Drücken der linken Seite immer wieder an den Displayrand. Hier wäre aus unserer Sicht etwas mehr Abstand schön gewesen. Bei der Z 9 steht dieser zur Verfügung. Ob einen die kurze Entfernung stört, muss aber jeder selbst testen. Unterhalb des Steuerkreuzes ist der von vielen Nikon-Modellen bekannte „Tastenblock“ mit vier Tasten zu finden. Darüber wird unter anderem das Hauptmenü aufgerufen. Da sich Nikon bei der Z 8 für das Tastenlayout der Z 9 entschieden hat (die zusätzlichen Bedienelemente der Z 9 einmal außer Acht gelassen), finden sich Besitzer des Flaggschiffs auch bei der Z 8 sofort zurecht. Gleichermaßen sollte das zudem für Besitzer anderer Nikon-Modelle der Ober- bis Profiklasse gelten.

Das Tastenlayout ist bekannt, neben einem Steuerkreuz gibt es auch einen Joystick:

Wer die Funktion der ein oder anderen Taste ersetzen möchte, kann dies über das Menü erledigen. Bei neun Tasten sind die Funktionen praktisch frei auswählbar, hier stehen jede Menge Optionen zur Wahl. Dass es sich bei der Nikon Z 8 (Technik) um keine Kamera für Einsteiger handelt, lässt sich unter anderem an der Programmwahl erkennen. Diese erfolgt nicht über ein klassisches Wählrad, sondern – wie üblich bei Profimodellen – per Mode-Taste. Eine Vollautomatik besitzt die Kamera nicht, mit den PSAM-Modi bringt sie für ambitionierte Fotografen jedoch alle notwendigen Fotoprogramme mit. Dazu kommen spezielle Aufnahmemodi wie die Intervallfunktion oder die Pre-Release-Capture-Funktion. Letztere erlaubt Aufnahmen bis zu einer Sekunde vor dem Durchdrücken des Auslösers.

Auf den Kameraschultern befinden sich vier Tasten und ein Kontrolldisplay:

Neben der Mode-Taste hat Nikon auf der rechten Oberseite noch drei weitere Tasten (Bracketing, Weißabgleich, Auslösemodus) platziert. Die Wahl des Fokusmodus erfolgt standardmäßig mit einer an der linken Seite gelegenen Taste, weitere Eingaben lassen sich über zwei Fn-Tasten zwischen dem Bajonett und dem Griff vornehmen. Dadurch sind fast alle wichtigen Parameter schnell und ohne den Gang in eines der Menüs veränderbar. So wünscht man sich das von einer Kamera!

Viele Tasten lassen sich individuell konfigurieren:

Für weitere wichtige Funktionen gibt es das i-Menü. Dieses kann vom Nutzer beliebig angepasst werden und ergänzt die Tasten der DSLM optimal. Ablesen lassen sich die gewählten Einstellungen bei der Z 8 nicht nur im Sucher oder über das Display, mit dem monochromen Kontroll-LCD steht eine dritte Möglichkeit zur Verfügung. Dieses ist bei Bedarf wie die meisten Tasten auf der Rückseite beleuchtbar. Wer bei wenig Licht ohne störende bzw. augenschonende Beleuchtung arbeiten möchte, kann sich für eine rötliche Darstellung beim Display und dem Sucher entscheiden.

Als Gehäusematerial setzt Nikon bei der Z 8 auf einen Mix aus Polycarbonat sowie einer Magnesiumlegierung, alle wesentlichen Stellen sind gegen Staub und Feuchtigkeit abgedichtet. Die Betriebstemperatur wird von Nikon mit minus zehn bis plus 40 Grad Celsius angegeben. Daher sollte sie in jeder gewöhnlichen Aufnahmesituation problemlos funktionieren.

Das Hauptmenü der Nikon Z 8 ist klassisch aufgebaut:

Das "Mein Menü" lässt sich frei zusammenstellen:

Das Menü der Nikon Z 8 (Datenblatt) hält mit seinem klassischen Aufbau keine Überraschungen bereit. Die Einstellungen hat Nikon auf die sechs Obermenüs „Fotoaufnahme“, „Videoaufnahme“, „Individualfunktionen“, „Wiedergabe“, „System“ und „Netzwerkmenü“ verteilt, beim siebten Menü handelt es sich um das sogenannte „Mein Menü“. Dieses stellen Nutzer nach ihrem Wunsch frei zusammen. Dadurch sind häufiger benötigte Einstellungen wesentlich schneller aufzufinden. Mit den Aufnahmekonfigurationen (A, B, C oder D) kann man sich zudem auf bestimmte Aufnahmesituationen vorbereiten. Dabei handelt es sich allerdings nicht um neue Funktionen, diese sind unter anderem auch schon bei der Nikon Z 9 zu finden.

Die Nikon Z 8 kann diverse Motive (darunter auch Flugzeuge) erkennen:

Von der Nikon Z 9 ist zudem das Fokussystem der Nikon Z 8 (Geschwindigkeit) bekannt. Alle Updates, die Nikon seit der Vorstellung des Flaggschiffs durch neue Firmware-Versionen ergänzt hat, sind bei der Z 8 bereits von Haus aus an Bord. Des Weiteren bringt die DSLM eine neue Option für die Flugzeugerkennung mit, diese wird bei der Z 9 vermutlich per Firmware nachgerüstet. Ein Hybrid-AF mit 493 Fokusmessfeldern ist für das Scharfstellen zuständig, fokussieren lässt sich ab -7 EV im normalen Modus und ab -9 EV im Sternenbildansichts-Modus. Deep-Learning erlaubt die Motiverkennung von Menschen, Hunden, Katzen, Vögeln, Autos, Motorrädern, Fahrrädern, Zügen und Flugzeugen, erweitert wird diese um die Augen-, Gesichts- sowie Körpererkennung. Als Messfeldgrößen lassen sich ein kleines Nadelspitzenmessfeld, ein Einzelfeld, zwei unterschiedliche „große“ Messfelder und zwei frei konfigurierbare Messfelder einstellen. Das 3D-Tracking kann man darüber hinaus beim AF-C-Betrieb anwählen und natürlich gibt es auch eine Messfeldautomatik. Zahlreiche weitere AF-Optionen (Priorität bei AF-S/AF-C, Schärfenachführung, ...) erlauben unterschiedlichste Konfigurationen durch den Fotografen. Beim manuellen Fokussieren unterstützen eine Displaylupe und ein Focus-Peaking.

In der Praxis leistete das Autofokussystem bei unserem Test sehr gute Dienste. Bereits aus weiterer Entfernung funktionierte die Motiverkennung meistens und auch bewegte Motive wurden fast immer sehr gut im Fokus gehalten. Das traf sowohl für Fotos als auch Videos zu. Das manuelle Setzen des Fokuspunkts fällt damit zwar nicht völlig weg, die Motiverkennung stellt in vielen Situationen aber eine deutliche Erleichterung dar.

Die Belichtung steuert bei der Nikon Z 8 (wie bei der Z 9) ein rein elektronisch arbeitender Verschluss. Nikon verzichtet somit auf einen mechanischen Verschluss als Backuplösung. Die Vorteile eines elektronischen Verschlusses liegen auf der Hand: Er arbeitet geräuschlos, völlig verschleißfrei und erreicht mit bis zu 1/32.000 Sekunde auch richtig kurze Belichtungszeiten. Nachteile sind wegen der sehr hohen Auslesegeschwindigkeit des Stacked-CMOS-Sensors in der Praxis normalerweise nicht zu erwarten, Verzerrungen zeigten sich in unserem Praxistest jedenfalls keine. In Extremsituationen (z. B. beim Abfilmen von LED-Banden) können jedoch Artefakte sichtbar werden. Für diese Fälle hat Nikon eine Hochfrequenzflimmerreduzierung integriert. Damit lässt sich die Belichtungszeit in sehr seinen Stufen verändern und Bildstörungen können im Regelfall minimiert oder sogar auf null reduziert werden. Zum Schutz vor Verschmutzungen hat Nikon der Z 8 einen Vorhang spendiert, weitere Aufgaben übernimmt dieser nicht. Die Belichtungsmessung ist bei der DSLM als klassische Matrixmessung, mittenbetonte Messung oder Lichtermessung möglich.

Der elektronische Sucher ist sehr groß und lässt sich unterschiedlich konfigurieren:

Die Bildkontrolle lässt sich bei der Nikon Z 8 (Technik) mit einem elektronischen Sucher und einem LCD vornehmen. Das im Sucher zum Einsatz kommende OLED-Panel löst 3,69 Millionen Subpixel auf und kann bis zu 120 Bilder pro Sekunde wiedergeben, die Suchervergrößerung gibt Nikon mit 0,8-fach an. Ebenso erwähnenswert: Die Dual-Stream-Technologie der DSLM verhindert Ruckler und sorgt dadurch für eine Wiedergabe, die möglichst nah an einen optischen Sucher herankommen soll. Das Sucherbild lässt sich als sehr groß und hell beschreiben, Ruckler bekamen wir nie zu Gesicht. Mit 3,69 Millionen Subpixel gelingt die Darstellung von Details zweifellos gut, es geht aber durchaus noch schärfer. Das zeigt die Konkurrenz mit Suchern, die 5,76 Millionen Subpixel oder sogar 9,44 Millionen Subpixel auflösen. Zumindest erstere Auflösung darf man bei einer Kamera der Profiklasse aus unserer Sicht heutzutage erwarten.

Das 3,2 Zoll große Display der Kamera ist in vier Achsen schwenkbar:

Beim Display zeigt sich, dass Nikon mit Pixeln durchaus nicht immer geizt. Das 3,2 Zoll messende Panel gibt Details dank 2,1 Millionen Subpixeln extrem scharf wieder. Großen Einblickwinkel machen auch das schräge Betrachten problemlos möglich. Die in vier Richtungen schwenkbare Aufhängung wurde sehr stabil konstruiert und gestaltet die Bildkontrolle sehr komfortabel, vor der Kamera kann man das Display allerdings nicht einsehen. Das ist vor allem bei Videoaufnahmen nicht optimal. Eingaben unterstützt das Panel per Touch, die Funktion steht in allen Menüs zur Verfügung.

Nikon hat der Z 8 (Beispielaufnahmen) nicht nur eine besonders gute Fotofunktion spendiert, auch bei Videos gehört die DSLM zur Spitzenklasse. 8,3K-Aufnahmen (8.256 x 4.644 Pixel) erlaubt die Z 8 mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde, hier zeichnet die Kamera N-RAW-Dateien auf. ProRes-RAWs werden bei 5,4K und 4,1K-Auflösung unterstützt. Wer klassische H.265-Videos aufnehmen will, kann bei 7.680 x 4.320 Pixel 24, 25 oder 30 Vollbilder pro Sekunde einstellen. Bei 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) und Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) lassen sich bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde wählen. Einen Crop muss man bei keiner Auflösung hinnehmen, bei bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde wird das Bild bei 3.840 x 2.160 Pixeln auf Wunsch durch Oversampling generiert.

Videoaufnahmen lassen sich mit bis zu 8,3K-Auflösung speichern:

Zur Audioaufnahme ist die Nikon Z 8 mit einem integriertem Stereomikrofon ausgestattet, zwei 3,5mm-Klinkenbuchsen erlauben das Anschließen eines externen Mikrofons und eines Kopfhörers. Für die maximale Tonqualität unterstützt die DSLM die 24-Bit-Audioaufzeichnung, natürlich lässt sich das Signal pegeln. Zudem ist die Z 8 zum CA-XLR2d von Tascam kompatibel. Dieser XLR-Adapter ermöglicht unter anderem den Einsatz von XLR-Mikrofonen.

Die Videoqualität der DSLM bewegt sich in 8K auf dem allerhöchsten Niveau, dank Oversampling fallen aber auch die 4K-Aufnahmen exzellent aus. Bei höheren Bildraten muss man kleine Qualitätsabstriche hinnehmen, die Videos wissen allerdings immer noch sehr zu gefallen. Natürlich mangelt es bei der Z 8 nicht an manuellen Optionen, flache Bildstile und die HLG- sowie N-Log-Aufnahme stehen ebenso zur Verfügung. Das Videopaket der Nikon Z 8 bietet somit quasi alles, was man von einer Kamera erwarten kann. Dazu gehören auch ein sehr guter Autofokus und eine effektive Stabilisierung. Wegen des kleineren Gehäuses erreicht die DSLM natürlich nicht ganz die Aufnahmezeiten der Z 9, wir konnten im Test jedoch rund eine Stunde lang in 8K-Auflösung (4320p30) ohne Überhitzen filmen. Danach war der Akku leer. Die Temperatur des Gehäuses nahm dabei spürbar zu, die Aufnahme brach jedoch nicht ab.

Ein Praxisbericht von:

Thomas Kniess

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Beispielaufnahmen Fazit

Kommentare

Guten Tag, leider wird wie …

Guten Tag, leider wird wie immer nie über die Stackingmöglichkeiten berichtet, beim Stand der heutigen Technik erwarte ich nicht nur eine externe Möglichkeit für das Zusammenrechnen der Bilder, sondern wie die OM-1 eine Variante bei der die Bilder intern verrechnet werden, aber nicht nur bis zu 15 Bilder, sondern bis zu 50 Bilder, das wäre doch mal was, das Display sollte während dem Stacken auch nicht dunkel werden!

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