Die GoPro HERO11 Black Mini Actionkamera im Test (Teil 1)

Teil 1 von 2: Die technischen Daten im Überblick

Vor rund fünf Jahren hatte GoPro mit der HERO5 Session das letzte kompakte Actionkameramodell auf den Markt gebracht. Seitdem erschienen abseits der für 360 Grad Aufnahmen entwickelten „MAX“ nur noch Modelle der HERO-Reihe mit klassischen Abmessungen. Das änderte sich erst 2022 wieder. Mit der GoPro HERO11 Black Mini wurde wieder ein kompakteres Modell vorgestellt. Wir schauen uns die neue Actionkamera in folgendem Test genauer an.

Lieferumfang und Zubehörkompatibilität:
GoPro legt der HERO11 Mini Black das gleiche Zubehör wie der HERO11 Black bei. Dabei handelt es sich um eine klassische Klebehalterung, einen Befestigungsclip und eine Schraube. Zum Laden des Akkus in der Kamera sowie den Anschluss an einen Computer gibt es zudem ein USB-A- auf USB-C-Kabel. Da die HERO11 Black Mini über dieselben Befestigungsösen wie die anderen HERO-Kameras verfügt (mit zwei davon besitzt sie sogar doppelt so viele), kann sie wie alle anderen Actionmodelle von GoPro montiert werden. Inkompatibel ist die Kamera natürlich zum wasserdichten Schutzgehäuse und dem Media Mod sowie dem Display Mod. Der Max Lens Mod und die Bluetooth-Fernbedienung lassen sich dagegen verwenden.

Das Zubehör der GoPro HERO11 Black Mini:

Die technischen Daten:
Die GoPro HERO11 Black Mini stellt eine neue Ergänzung der HERO-Actionkamerareihe von GoPro dar. Der Namenszusatz „Mini“ verrät dabei den wichtigsten Unterschied: Sie ist kleiner als die „klassischen“ GoPro-Kameras. Während die HERO11 Black (ohne den Zusatz „Mini“) auf Abmessungen von 7,2 x 5,1 x 3,4cm kommt, misst die GoPro HERO11 Black Mini nur 5,2 x 5,1 x 3,8cm. Hierbei fällt natürlich auf: Die Black Mini ist vor allem schmaler, die Breite und Höhe beider Modelle weichen nur geringfügig voneinander ab. In puncto Gewicht liegt die „Black Mini“ ebenfalls unterhalb der „Black“, mit 133g zu 154g ist der Unterschied aber sicherlich nur für wenige Situationen wie beispielsweise Drohnenaufnahmen, bei denen jedes Gramm Gewicht die Flugzeit reduziert, relevant.

Die GoPro HERO11 Black Mini im Vergleich zur HERO11 Black:

In der Höhe und Tiefe halten sich die Unterschiede in Grenzen:

Beim genaueren Betrachten des bis zu zehn Meter Tiefe wasserdichten Gehäuses der GoPro HERO11 Black Mini fallen natürlich sofort die fehlenden Farbdisplays als auch die Kühlrippen auf der Rückseite auf. Dies macht deutlich, dass die GoPro HERO11 Black Mini weniger bzw. nicht für klassische Einsätze gedacht ist, bei denen man auf das Display blicken kann.

Die Kühlrippen auf der Rückseite sollen die Wärmeabfuhr verbessern:

Die Kühlrippen der Kamera sollen die Wärmeabführung verbessern und die Gefahr des Überhitzens trotz des im Vergleich zur HERO11 Black noch kleineren Gehäuses reduzieren. Diesbezüglich gibt es schon bei der HERO11 Black einige Probleme, wie wir bei unserem Test herausgefunden hatten. Wer die GoPro HERO11 Black Mini verwendet, sollte daher auf einen guten Luftstrom achten. Als weitere Besonderheit ist der fest verbaute Akku (1.500mAh) zu nennen. Dieser lässt sich dementsprechend nicht wechseln und wird per USB-C aufgeladen.

Der fest verbaute Akku wird per USB aufgeladen, für die Daten nutzt GoPro eine microSD-Karte:

Die Aufnahme-Hardware der GoPro HERO11 Black Mini ist von der GoPro HERO11 Black bekannt. Die Actionkamera verfügt daher über einen 27,1 Megapixel (5.568 x 4.872) auflösenden Chip der 1/1,9-Zoll-Klasse. Das besondere Seitenverhältnis des Sensors liegt bei 8:7 und ist damit fast quadratisch. Dadurch kann man Hochformat-Bilder ohne das Drehen der Kamera praktisch ohne Nachteile aufnehmen. Das Objektiv der Kamera wird mit einer Blende von F2,5 angegeben, die kleinbildäquivalente Brennweite sollte bei rund 16mm liegen.

Darüber hinaus ist das Seitenverhältnis bei der Stabilisierung von Vorteil. Die zusätzliche Bildfläche, die im Vergleich zu einem 4:3-Sensor zur Verfügung steht, erlaubt das Drehen der Kamera um 360 Grad ohne Einschränkungen. Das Bild bzw. Video dreht sich dabei nicht mit.

Anders als die HERO11 Black besitzt die HERO11 Black Mini nur ein kleines Kontrolldisplay:

Videos nimmt die GoPro HERO11 Black Mini mit diversen Bildraten und Auflösungen auf, zur GoPro HERO11 Black gibt es dabei keinen Unterschied. Bei der höchsten Auflösung, „5,3K“ genannt, kann man sich für 5.312 x 4.648 Pixel (8:7), 5.312 x 3.968 Pixel (4:3) oder 5.312 x 2.988 Pixel (16:9) entscheiden. 60 Vollbilder pro Sekunde sind im 16:9-Format und 30 Vollbilder pro Sekunde im 4:3- sowie 8:7-Format wählbar. Daneben erlaubt die Actionkamera das Speichern von 4K-Videos mit 3.840 x 2.160 Pixel (16:9) oder 4.000 x 3.000 Pixel (4:3). Bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde lassen sich in 4K-Auflösung im 16:9- und bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde im 4:3-Format einstellen. Wer noch höhere Bildraten benötigt, muss sich für eine geringe Auflösung entscheiden. Bis zu 240 Vollbilder pro Sekunde sind sowohl bei 2,7K-Videos mit 2.704 x 1.520 Pixel als auch Full-HD-Videos mit 1.920 x 1.080 Pixel einstellbar. Zusätzlich kann man sich bei 2.704 x 2.208 Pixel (4:3) für bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde) entscheiden. Wer die bestmögliche Qualität erhalten möchte, kann die 10-Bit-Aufnahme aktivieren und mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde in 5,3K (bei 8:7 nur 30p) oder 4K-Auflösung filmen.

Die Actionkameras von GoPro sind aber nicht nur für ihre zahlreichen Auflösungen und Bildraten bekannt, es lassen sich auch noch diverse andere Parameter einstellen. Dazu gehört der Bildwinkel, die Option wird auch „FOV“ genannt. Die weitwinkeligste Bildwinkel-Option (FOV) wurde mit der GoPro HERO11 Black und der Black Mini eingeführt und ist die HyperView-Option. Diese lässt sich bei 16:9-Aufnahmen einstellen, wenn in „5,3K“-Auflösung maximal 30 und „4K“-Auflösung maximal 60 Vollbilder pro Sekunde gewählt wurden. Bei der HyperView-Option nutzt die Actionkamera die kompletten Sensordaten und staucht diese auf ein 16:9-Bild zusammen. Das sorgt effektiv für den größten Bildwinkel, aber auch sichtbare Verzerrungen am Bildrand. Daneben steht die von früheren Modellen bekannte SuperView-Option zur Verfügung. Anders als bei der HyperView-Option nutzt die Kamera hier nicht die Bilddaten des kompletten Sensors, sondern von einem Ausschnitt im 4:3-Format. Da diese wieder auf das 16:9-Format zusammengestaucht werden, sind ebenso deutliche Verzerrungen zu sehen.

Die unterschiedlichen Bildwinkel-Optionen im Vergleich:

Die HERO11 Black Mini bringt aber nicht nur besonders große Bildwinkel mit, natürlich kann man sich auch für die klassische Weitwinkel-Option sowie kleinere FOV-Optionen entscheiden. Die Weit-Einstellung entspricht abhängig von den weiteren Einstellungen rund 16mm Brennweite, dabei handelt es sich um das „natürliche“ Bildfeld der Kamera. Für die FOV-Option „Linear+Horizontausgleich“ nennt GoPro 19 bis 33mm KB-Brennweite, für die „Linear“-Einstellung sind es 19 bis 39mm KB-Brennweite. Grundsätzlich gilt: Bei allen FOV-Optionen abseits der linearen Modi zeigen sich Fisheye-Verzerrungen. Dies ist allerdings nichts Neues und von den älteren GoPro-Modellen bekannt.

Zu den Aufnahme-Optionen der GoPro HERO11 Black Mini gehören natürlich nicht nur klassische Videos, die Actionkamera bringt wie die HERO11 Black zahlreiche Spezialmodi mit. Dazu gehören die Zeitlupe- und Zeitraffer-Funktion. Erstere erlaubt bis zu 8-fache Zeitlupen in Full-HD oder 2,7K, bis zu 4-fache Zeitlupen in 4K und bis zu 2-fache Zeitlupen in 5,3K. Deutlich mehr Einstellungsmöglichkeiten sind bei der Zeitraffer-Aufnahme geboten. Diese umfasst folgende Modi: TimeWarp, Startrails, Lichtmalerei, Auto-Lichtspuren, Zeitraffer und Nachtzeitraffer. Während bei der Zeitraffer-Funktion die aufgenommenen Bilder wie üblich hintereinander schnell abgespielt werden, nutzt die HERO11 Black Mini bei der TimeWarp-Funktion zusätzlich die Stabilisierung und sorgt daher für wesentlich weniger wackelnde Aufnahmen. Alle anderen Zeitraffer-Modi sind für Aufnahmen bei Dunkelheit gedacht. Hier wird das Bild durch längere Belichtungszeiten aufgehellt oder werden durch längere Belichtungen bestimmte Effekte (wie Lichtspuren von Autos) erzeugt.

Neben der Anzahl der Aufnahmemodi überzeugen bei der HERO11 Black Mini auch die weiteren Aufnahme-Einstellungen. Manuelle Belichtungs-Einstellungen sind unter den ProTune-Optionen zu finden. Anpassen lassen sich unter anderem die Sensorempfindlichkeit und Verschlusszeit, die Blende ist wie üblich bei Actionkameras nicht veränderbar. Zudem besteht die Möglichkeit, den Weißabgleich (in groben Stufen) und die Nachschärfung (Hoch, Mittel, Niedrig) zu wählen. Die beste Bildqualität bietet die HERO11 Black Mini bei der 10-Bit Speicherung und der hohen Bitrate (Normal ist „Standard“), das flache Bildprofile erlaubt alternativ zur natürlichen und dynamischen Sättigung besonders starke Nachbearbeitungen. Bei Audioaufnahmen kann man die Optionen RAW-Audio-Aufnahme (Hoch, Mittel oder Niedrig) und die Windreduzierung (Aus, Auto, Ein) beeinflussen.

Mangels Fotofunktion muss man Einzelbilder aus den Videos (per App oder am PC) exportieren:

Während die genannten Funktionen und Aufnahmefeatures von der HERO11 Black bekannt sind und die HERO11 Black Mini damit genauso wie das Flaggschiff abschneidet, sieht es bei der Fotofunktion anders aus. Diese hat GoPro bei der HERO11 Black Mini entfernt. Nun lässt sich trefflich darüber streiten, ob eine Kamera mit diesem speziellen Aufgabenbereich darüber wirklich verfügen muss. Da es sich dabei lediglich um eine reine Software-Funktion handelt, meinen wir jedoch ja. Als Ersatz lassen sich natürlich Einzelbilder aus Videos exportieren, das ist jedoch vergleichsweise wenig komfortabel. RAW-Dateien und SuperFotos kann die HERO11 Black Mini auf diesem Weg natürlich auch nicht speichern. Apropos weggelassen: Das gilt bei der Mini auch für den Webcam-Modus. Livestreaming ist dagegen möglich.

Bei der Mini wird das Objektiv der HERO11 Black verwendet, der Schutz ist ebenso abnehmbar:

Sowohl bei der GoPro HERO11 Black als auch bei der GoPro HERO11 Black Mini hat GoPro die digitale Bildstabilisierung nochmals verbessert. Die HyperSmooth-Stabilisierung der fünften Generation bringt die neue Einstellung „Auto Boost“ mit. Diese ergänzt die Stabilisierungs-Option „Ein“ und „Boost“. Beim „Auto Boost“ entscheidet die Kamera auf Basis der Stärke der Verwacklung selbstständig, wie stark der Stabilisator eingreifen muss. Die Anpassung erfolgt dabei dynamisch, also ständig neu. Wie üblich gilt für alle Stabilisatormodi (da es sich um eine rein digitale Stabilisierung handelt), dass diese den Bildausschnitt verkleinern. Angesichts des großen Bildwinkels ist das meistens aber nicht tragisch.

Im zweiten Teil unseres Testberichts der GoPro HERO11 Black Mini schauen wir uns die Bedienung an und gehen auf die Bildqualität der Actionkamera ein.

Autor: dkamera.de Redaktion
*Diese Links führen zu Amazon- oder anderen Online- Angeboten, keine Verfügbarkeitsgarantie, keine Garantie auf günstigsten Preis, Preise können variieren, Preise inkl. MwSt. / evtl. zzgl. Versandkosten, alle Angaben ohne Gewähr.
  • Keine HTML-Tags erlaubt
  • Zeilen und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • URLs und Email-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
  • Kommentare werden erst nach Moderation freigeschaltet, wenn die Regeln befolgt wurden. Dies kann etwas Zeit in Anspruch nehmen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
  • Felder mit rotem Stern müssen korrekt ausgefüllt werden.
  • Bitte füllen Sie das CAPTCHA aus, dieses dient als Spam-Schutz. Lösen Sie einfach die im Bild angegebene mathematische Gleichung.
  • Mit dem Absenden dieses Formulars erklären Sie sich ausdrücklich damit einverstanden, dass die von Ihnen erhobenen und eingesendeten Daten für die Bearbeitung Ihrer Anfrage elektronisch erhoben und gespeichert werden. Diese Einwilligung kann jederzeit mit einer Nachricht an uns widerrufen werden. Weitere Informationen entnehmen Sie unserer Datenschutzerklärung.
captcha

x