Freevision Vilta Gimbal im Test (Teil 1)

Teil 1 von 2: Stabilisierungssystem für die Actionkameras von GoPro

Hochqualitative Videos zeichnen sich nicht nur durch eine besonders hohe Bildschärfe oder die optimale Belichtung aus, auch sanfte Schwenks und eine ruhige Bildführung sind wichtig. Dies haben die Hersteller von Digitalkameras schon länger erkannt und ihre Modelle (oder zumindest ihre Objektive) mit Bildstabilisatoren ausgestattet. Während bei größeren Kameras optische Stabilisierungssysteme verwendet werden, erfolgt die "Entwacklung" bei kleinen Actionkameras mit dem klassischen GoPro-Format rein digital. Diese lässt sich nicht ohne Nachteile realisieren, weshalb externe Stabilisierungssysteme von Vorteil sein können. Wir haben mit dem Vilta von Freevision einen Gimbal getestet, der mit den Actionkameras GoPro HERO3 Black (mit Einschränkungen), HERO4 Black und HERO5 Black bzw. HERO6 Black verwendet werden kann.

Der Lieferumfang:
Der Freevision Vilta wird zusammen mit einem ausführlichen Handbuch (bei unserem Testgerät nur in Englisch), einem Trageriemen sowie einem Micro-USB-Kabel zum Aufladen der Akkus ausgeliefert. Alle Teile finden in einem Hardcover-Case Platz. Dieses erlaubt einen komfortablen und gleichzeitig gut geschützten Transport.

Der Gimbal und das beiliegende Zubehör:

Das mitgelieferte Hardcover-Case eignet sich sehr gut zum Transportieren:

Der Aufbau:
Gimbal-Systeme sind für Actionkamera-Besitzer nichts Neues, das bekannteste Produkt dürfte der Karma Grip von GoPro sein. Der Freevision Vilta sieht optisch recht ähnlich aus, das Design des Griffs hebt sich allerdings ab.

Der Freevision Vilta mit Pistolengriff zum Festhalten:

Beim Freevision Vilta kommen zur Stabilisierung in drei Achsen drei Motoren zum Einsatz. Zwei davon besitzen eine Sicherungsstellung, zum Entsichern reicht dabei das Drehen im Uhrzeigersinn aus. Der dritte Motor ist gesperrt, solange der Schalter am unteren Teil des Gimbal-Systems auf dem roten Punkt steht. Das Herunterdrücken auf den grünen Punkt öffnet die Sperre.

Zum Arretieren funktioniert das genau andersherum. Der Vorteil dieser Sicherungen ist der „stabile“ Transport ohne herumwackelnde Teile. Beim Konkurrenzprodukt von GoPro wurde dies nicht so gut gelöst.

Im "Käfig" wird die Actionkamera befestigt:

Die Motoren müssen vor dem Einsatz entsichert werden:

Der unterste Motor wird per Schalter entsichert:

An einem Ende des Gimbal-Systems befindet sich ein Käfig zum Befestigen der Kamera, am anderen Ende wird das Gimbal-System mit dem Handgriff verbunden. Getrennt werden beide Teile durch das Drücken der Push-Taste, danach lässt sich der obere Teil (= Stabilisierungseinheit) leicht nach hinten ziehen und abheben. Die Stabilisierungseinheit verfügt über zwei Tasten: Eine dient zum Ein- und Ausschalten des Gimbals, mit der anderen lassen sich unter anderem Videos starten und stoppen. Die LED zwischen beiden Tasten gibt über den Status des Gimbals Auskunft.

Das Steuern des Gimbals und der Kamera erfolgt u. a. über zwei Tasten und einen Joystick:

Per „Joystick“ kann man die montierte Kamera nach oben oder unten sowie nach links oder rechts drehen, an der Seite der Stabilisierungseinheit befindet sich ein 1/4-Gewinde zur Montage. Gegenüber liegt ein USB-Port (Micro-Variante) zum Aufladen des Akkus. Im Gegensatz zum Karma Grip von GoPro existiert zwischen der Actionkamera und dem Gimbal keine Kabelverbindung, der Akku der Kamera lässt sich ohne Zubehör (der in Form eines Power Adapters angeboten wird) durch den Akku des Gimbals daher nicht aufladen. Gut zu wissen: In der Basis befindet sich ein eigener Akku mit 350mAh (7,6V), der Akku im Griff fasst 2.000mAh (7,4V). Die getrennten Akkus erlauben eine Stromversorgung auch dann, wenn die Stabilisierungseinheit ohne Griff verwendet wird.

Zum Trennen des Griffs und der Stabilisierungseinheit muss man die Push-Taste drücken:

Die beiden Teile im getrennten Zustand:

Aus der Stabilisierungseinheit lassen sich zwei Halterungen ausklappen:

Wer die Stabilisierungseinheit vom Griff abgenommen hat, bekommt auf der Unterseite noch ein weiteres 1/4-Gewinde und eine Kontaktfläche mit Pins zu sehen. Letztere übernimmt die Datenübertragung und Stromversorgung vom Handgriff. Des Weiteren lassen sich aus der Basis noch zwei kleine Halterungen herausziehen. Diese ergeben ausgeklappt die von GoPro-Modellen bekannte Mount-Befestigung. Dadurch kann der Freevision Vilta an verschiedenem Zubehör befestigt werden.

Die Stabilisierungseinheit, montiert an einer GoPro-Halterung:

Auf der Oberseite des Griffs liegen ein USB-Port (Micro) zum Aufladen des Akkus sowie vier LEDs. Diese zeigen den Ladestand des Akkus an, wenn man auf den „Auslöser“ auf der Vorderseite drückt. Im Betrieb wird damit das Sperren der Stabilisierungs-Achsen realisiert. Das ist etwas schade, die Taste wäre schließlich zur Aufnahme von Fotos oder Videos prädestiniert. Das Sperren der Stabilisierungs-Achsen werden die meisten doch eher seltener verwenden.

Der Griff mit Akkuanzeige und USB-Port zum Laden des integrierten Akkus:

Der Griff des Freevision Vilta liegt durch eine passende Form sowie dank zweier Gummierungen sehr sicher und komfortabel in der Hand. Per Handschlaufe, die man an der Unterseite des Griffs befestigen kann, lässt sich das versehentliche Fallenlassen verhindern. Die Verarbeitung des Gimbals weiß zu gefallen, ein Mix aus Kunststoff und Metall sorgt für einen hochwertigen Eindruck. Das Gewicht des gesamten Gimbals liegt bei 455g, der „Kopf“ fällt mit 286g dabei etwas schwerer als der Griff aus. Wasserdicht ist der Freevision Vilta leider nicht, der Einsatz z.B. am Strand ist (auch wegen der Sandkörner) kaum zu empfehlen. Eine Betriebstemperatur von minus 10 bis plus 50 Grad Celsius macht den Einsatz bei einer staubarmen Umgebung dagegen in fast jeder Situation möglich.

Zur Installation einer Actionkamera dreht man die Schraube am Kamerakäfig auf, danach lässt sich die GoPro HERO6 Black oder HERO5 Black einsetzen. Ist dies geschehen, wird die Sicherungsschraube so lange zugedreht, bis die Kamera sicher im Käfig sitzt. Wer eine GoPro HERO4 Black oder HERO3 Black verwenden möchte, muss mit der mitgelieferten Halterung arbeiten.

Die Actionkamera wird von der Seite in den "Käfig" geschoben:

Mit der Schraube wird die Kamera gesichert:

Ist die Kamera sicher verstaut, wird der Freevision Vilta durch ein zweisekündiges Drücken auf die Powertaste gestartet. Danach fahren die Motoren in einer Art Selbsttest verschiedene Stellungen ab, nach etwa sieben Sekunden ist das System einsatzbereit. Zum Abschalten des Gimbals drückt man die Power-Taste wieder für zwei Sekunden. Das kurze Antippen der Taste erlaubt zudem das Versetzen in eine Art Standby-Modus. Hier arbeiten die Motoren nicht, können aber schnell wieder aktiviert werden. Das Drehen der Kamera wird mittels des Joysticks realisiert. Das funktioniert zwar recht gut, sollte für präzise Fahrten zu Beginn aber doch etwas geübt werden.

Im zweiten Teil unseres Testberichts des Freevision Vilta Gimbal gehen wir auf den Einsatz in der Praxis ein.

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