Fünf Actionkameras von DJI und GoPro im Vergleich (Teil 2)

Teil 2 von 3: DJI Action 2, Osmo Action 3, GoPro HERO10 Black, HERO11 Black Mini & HERO11 Black


v.l.n.r.: DJI Action 2, Osmo Action 3, GoPro HERO10 Black, HERO11 Black und HERO11 Black Mini.

Nachdem wir im ersten Teil unseres Vergleichs der fünf Actionkameras von GoPro und DJI viele technische Daten (Gehäuseabmessungen, Auflösungen, Bildraten, ...) unter die Lupe genommen haben, gehen wir in diesem zweiten Teil unter anderem auf die Sichtfelder, die Bildstabilisierung und die Bedienung ein.

Wie alle Actionkameras der letzten Jahre erlauben auch die Kameras in diesem Vergleich unterschiedliche Bildfeld/Sichtfeld-Optionen. Diese reichen von sehr weitwinkligen Bildfeldern bis zu etwas engeren Bildfeldern. Das standardmäßige Bildfeld ist dabei jeweils das weite Bildfeld. Hier greifen die Kameras bei 16:9-Videos nicht weiter ein, weshalb Verzerrungen der Fisheye-Optik sichtbar sind. Wer die Bilddaten aus einem besonders großen Bildfeld nutzen möchte, muss bei der GoPro HERO11 Black und HERO11 Black zum HyperView-Bildfeld greifen. Hier verwendet die Kamera die Sensordaten des kompletten Sensors und staucht diese auf das 16:9-Format zusammen. Folglich bekommt man besonders viel zu sehen, die Ränder zeigen aber auch deutliche Verzerrungen, die auf der Stauchung der Daten beruhen. Für das SuperView-Bildfeld trifft das ebenfalls zu, der Effekt ist wegen des Sensor-Readouts im 4:3-Formates aber geringer. Das SuperView-Bildfeld unterstützen alle drei GoPro-Modelle, also sowohl die neueren HERO11-Kameras als auch die ältere HERO10-Kamera.

Die Sichtfelder der Actionkameras von GoPro (HERO10 Black, HERO11 Black, HERO11 Black Mini):

Die Sichtfelder der Actionkameras von DJI (Action 2 (ohne "Schmal") und Osmo Action 3):

DJI unterstütz ebenfalls das Stauchen des 4:3-Sensorbildes in ein 16:9-Video, diese Option wird als "Extra weites"-Bildfeld bezeichnet. Für die Kompensation der Verzerrungen des Fisheye-Objektivs sind alle fünf Kameras mit einem zusätzlichen Sichtfeld-Modus ausgestattet. Dieser nennt sich bei DJI „Standard (Kompensation)“ und bei GoPro Linear. Ein besonders kleines Bildfeld lässt sich bei der Osmo Action 3 mit der Option schmales Sichtfeld einstellen. Wer den Bildausschnitt direkt und ohne die Wahl einer Sichtfeld-Option ändern möchte, kann jeweils die Zoom-Funktion nutzen. Die DJI-Modelle bringen einen bis zu 4-fachen Zoom mit, die GoPro-Kameras einen bis zu 2-fachen Zoom. Da hier jeweils nur digital gezoomt wird, verschlechtert sich die Bildqualität mit zunehmendem Zoom jedoch stetig.

Bei der HERO11 Black und HERO11 Black Mini ist ein Auto-Boost-Modus vorhanden:

Bei der DI Action 2 und Osmo Action 3 ist der Stabilisierungsmodus immer manuell zu wählen:

Die Bildstabilisierung erfolgt bei allen Modellen in diesem Vergleich – wie üblich in der Actionkameraklasse – digital. Daher sorgt sie stets für eine Verkleinerung des Bildausschnitts. Wegen der großen Bildwinkel ist dies aber nicht tragisch. Die stärkste Stabilisierung nennt sich bei der GoPro HERO11 Black, GoPro HERO11 Black Mini und GoPro HERO10 Black „Boost“, zudem gibt es auch eine normale Stabilisierung. Mit dem „Auto Boost“-Modus bringen die GoPro HERO11 Black und GoPro HERO11 Black Mini neben der neuesten HyperSmooth-Stabilisierung 5.0 zudem die Möglichkeit der Wahl des Stabilisierungsumfangs durch die Kamera mit. Diese Option fehlt bei der GoPro HERO10 Black (HyperSmooth 4.0) sowie den Kameras von DJI. Die DJI Osmo Action 3 verfügt über „RockSteady“-Stabilisierung und die „RockSteady-Plus“-Stabilisierung der dritten Generation, die „HorizonBalancing“ -Stabilisierung und „HorizonSteady“ -Stabilisierung gibt es ebenso. Letztere erlaubt Drehungen um bis zu 360 Grad. Diese unterstützt auch die DJI Action 2, statt der „RockSteady-Plus“-Stabilisierung ist aber die Steady-Stabilisierung vorhanden. Sie arbeitet im Vergleich zur „RockSteady“-Stabilisierung jedoch schlechter. 360-Grad-Drehungen können die GoPro HERO11 Black und GoPro HERO11 Black Mini ebenso ausgleichen, hierfür gibt es die Sichtfeld-Option Linear+Horizontausgleich im Kameramenü. Besitzer der GoPro HERO10 Black müssen für 360-Grad-Drehungen den Max Lens Mod erwerben.

Aufnahmen mit Stabilisierung: Links GoPro HERO11 Black, rechts HERO10 Black:

Aufnahmen mit Stabilisierung: Links DJI Osmo Action 3, rechts DJI Action 2:

Grundsätzlich können alle fünf Actionkameras Bewegungen sehr effektiv ausgleichen, selbst beim Laufen halten sich Verwacklungen in Grenzen. Ganz vorne sehen wir die GoPro HERO11 Black und GoPro HERO11 Black Mini, diese stabilisieren praktisch identisch. Daher verzichten wir auf ein zusätzliches Video der HERO11 Black Mini. Die DJI Osmo Action 3 liegt nur einen Tick dahinter. Danach folgt mit leichtem Abstand die DJI Action 2, die GoPro HERO10 Black sehen wir wegen der ohne Zubehör nicht möglichen 360-Grad-Drehungen auf dem fünften Platz. Da dieses Feature von den meisten Nutzern aber wohl nur sehr selten benötigt wird, dürfte dieser Unterschied in der Praxis oftmals keine Rolle spielen.

Noch zu erwähnen gilt es, dass die Stabilisierungsmodi nicht bei jeder Auflösung und Bildrate zur Verfügung stehen. Besitzer der DJI-Kameras können die „HorizonSteady“ -Stabilisierung zum Beispiel nur bis zur 2,7K-Auflösung wählen. Die Bildstabilisierung kostet in jedem Fall auch etwas Bildqualität, im Alltag ist der Gewinn durch ruhige Aufnahmen aber wesentlich größer als der Verlust an Bildschärfe. Trotzdem sollte man keine stärkere Stabilisierung als wirklich benötigt wählen. Hier hilft natürlich die Auto Boost-Option der neuen GoPro-Kameras.

Alle Actionkameras bis auf die  DJI Action 2 verfügen über zwei Tasten:

v.l.n.r.: DJI Action 2, Osmo Action 3, GoPro HERO10 Black, HERO11 Black und HERO11 Black Mini.

Die Bedienung:
Was die Bedienung anbelangt, macht das bei vier Modellen vorhandene rückseitige Touchscreen-Display den entscheidenden Unterschied aus. Es erlaubt neben der Bildkontrolle auch Eingaben und macht den Einsatz der App nur in seltenen Fällen unbedingt notwendig. Bei der GoPro HERO11 Black Mini sieht das natürlich anders aus. Hier verzichtet GoPro auf ein Touchdisplay und hat stattdessen nur ein kleines Statusdisplay verbaut. Darüber lassen sich nur ein paar (jedoch auch wichtige) Eingaben kontrollieren.

Das Front-Display der HERO11 Black und HERO10 Black erlaubt die Bildkontrolle:

GoPro HERO11 Black.

Bei der Osmo Action 3 sind über das Front-LCD auch Eingaben vorzunehmen:

DJI Osmo Action 3.

Während die GoPro HERO11 Black, GoPro HERO11 Black Mini, GoPro HERO10 Black und DJI Osmo Action 3 jeweils über zwei Tasten verfügen, ist die Action 2 nur mit einer Taste ausgestattet. Zumindest, wenn man das zusätzliche Modul nicht verwendet. Hieran hat DJI noch eine weitere Taste verbaut. Alle Actionkameras in diesem Vergleich verfügen über einen Auslöser, die zweite Taste erlaubt die Wahl des Aufnahmemodus und das Ein- sowie Ausschalten. Alle weiteren Eingaben erfolgen mit Ausnahme der GoPro HERO11 Black Mini über das Display. Besitzer der DJI Osmo Action 3 können dabei sowohl zwischen dem Front-Display als auch dem rückseitigen Display wählen. DJI hat nämlich beide Panels mit einer Touchoberfläche versehen. Bei den GoPro-Kameras dient das vordere Display nur zur Bildkontrolle.

Die meisten Eingaben erfolgen bei der HERO11 Black/HERO10 Black über das rückseitige LCD:
GoPro HERO11 Black.

Bei der Osmo Action 3 ist das rückseitige LCD ebenso das Hauptbedienelement:

DJI Osmo Action 3.

Die Action 2 verfügt nur über ein Display, darüber sind alle Eingaben möglich:

DJI Action 2.

Über das kleine Kontroll-LCD der HERO Black Mini lassen sich nur wenige Informationen abrufen:

GoPro HERO11 Black Mini.

Die Displays nehmen in allen Fällen fast die komplette Rückseite ein, zahlreiche Touchbedienelemente umringen das Livebild. Zudem kann man durch Wischen weitere Funktionen aufrufen. Hier zeigt sich, dass GoPro und DJI ähnliche, aber nicht völlig gleiche Ansätze verfolgen. Beide Hersteller erlauben die Wahl des Aufnahmemodus durch das Wischen von links nach rechts oder umgekehrt, zudem lässt sich das allgemeine Einstellungsmenü durch das Wischen vom oberen Rand nach unten aufrufen. Über dieses können Nutzer unter anderem die Kompression, die Lautstärke oder die Helligkeit des Displays anpassen. Die Aufnahme-Optionen werden über die Touchtasten erreicht.

Darüber kann man bestimmte Optionen schnell und ohne die Suche in den Menüs verändern. Zu den genannten Optionen gehören unter anderem die Auflösung, die Bildrate und das Sichtfeld. Für die Bildstabilisierung hat GoPro bei der HERO11 Black und HERO10 Black eine eigene Taste integriert, bei den Actionkameras von DJI ist diese Option bei der Wahl der Auflösung und Bildrate zu finden. Der Wiedergabemodus wird bei der HERO11 Black und HERO10 Black durch das Wischen von unten nach oben erreicht, bei der DJI Action 2 und Osmo Action 3 wischt man vom linken Rand nach rechts. Hier bestehen also kleine Unterschiede zwischen den Kameras. Teilweise ist es jedoch möglich, die Abweichungen dank der konfigurierbaren Tasten zu minimieren. In der Praxis bedienen sich alle Actionkameras (mit Ausnahme der HERO11 Black Mini versteht sich) ähnlich. Der Wechsel von der einen zur anderen Kamera sollte nach einer kurzen Eingewöhnungszeit problemlos funktionieren.

Manuelle Optionen finden sich bei HERO-Kameras unter den ProTune-Optionen:

Für manuelle Einstellungen ist bei den DJI-Kameras der PRO-Modus zu aktivieren:

Wer seiner Kamera nur wenige Einstellungen überlassen möchte, findet bei allen Modellen in diesem Test einen besonderen Aufnahme-Modus bzw. bestimmte Optionen. In beiden Fällen ist für alle Optionen der sogenannte Pro-Modus zu aktivieren, ohne diesen Modus kann man weniger (DJI) bzw. sehr wenige (GoPro) Optionen verändern. Mit dem Pro-Modus bieten alle Kameras jedoch ein sehr ansprechendes Angebot an Einstellungen. Zu den manuellen Optionen zählen diverse Parameter. So kann man unter anderem die Belichtungszeit und die Sensorempfindlichkeit anpassen. Bei den Actionkameras von GoPro gibt es bei der Belichtungszeitenwahl grobe Stufen (1/30 Sekunde, 1/160 Sekunde, 1/125 Sekunde, …), ein oberes und unteres ISO-Limit bestimmen die Sensorempfindlichkeit.  Bei der DJI Action 2 und Osmo Action ist die Zeit in feinen Stufen und der ISO-Wert direkt bestimmbar. Darüber hinaus gibt es noch eine konfigurierbare ISO-Automatik.

Bei den GoPro-Kameras lässt sich unter anderem die Verschlusszeit verändern:

Die DJI Action 2 und Osmo Action 3 erlauben das Anpassen aller relevanter Parameter:

Wer auf die Audio-Aufnahme Einfluss nehmen will, kann dies bis auf die Action 2 über das Menü. Bei der GoPro HERO11 Black, HERO11 Black Mini und HERO10 Black lässt sich die RAW-Audio-Aufnahme (Hoch, Mittel oder Niedrig) aktivieren und kann die Windreduzierung ein- sowie ausgeschaltet oder automatisch betrieben werden. Die DJI Osmo Action 3 verfügt über die Optionen „Kanal“ (Mono oder Stereo), „Windgeräuschreduktion“ (Ein oder Aus) sowie „Direktionales Audio“ (Vorne und Aus). Ein externes Mikrofon lässt sich bei der HERO11 Black und HERO10 Black über den Media-Mod bzw. mit dem 3,5mm Adapter an alle GoPro Kameras) anschließen. Bei der DJI Action2 und Osmo Action 3 ist dies ebenso via USB-C-Port möglich.

Im dritten und letzten Teil unseres Vergleichstests der fünf Actionkameras prüfen wir die Bildqualität und die Aufnahmedauer. Zudem fassen wir unsere Ergebnisse zusammen.

Autor: dkamera.de Redaktion
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