FujiFilm X-E3 und Panasonic Lumix DC-GX9 im Vergleich (Teil 1)

Teil 1 von 3: Spiegellose Systemkameras in Messsucherkamerabauweise


Links sehen Sie die FujiFilm X-E3, rechts die Panasonic Lumix DC-GX9.

Kameras im Messsucher-Design passen sehr gut zum schon seit längerer Zeit anhaltenden Retrotrend. Diese fallen zudem in der Regel deutlich kompakter als DSLMs im Spiegelreflexdesign aus und erfreuen sich seit den ersten spiegellosen Modellen einer steigenden Beliebtheit. In unserem Vergleichstest nehmen wir mit der FujiFilm X-E3 und der Panasonic Lumix DC-GX9 zwei Modelle der erwähnten Messsucherklasse unter die Lupe.

Zu unseren beiden Einzeltestberichten gelangen Sie über folgende Links:
Testbericht der FujiFilm X-E3
Testbericht der Panasonic Lumix DC-GX9

Unterschiede der Kandidaten als Entscheidungshilfe beim Kauf:

Abmessungen/Verarbeitung/Bedienung:
Die FujiFilm  X-E3 und die Panasonic Lumix DC-GX9 sind zwei vergleichsweise kompakte spiegellose Systemkameras mit Abmessungen von 12,1 x 7,4 x 4,3cm (X-E3) und 12,4 x 7,2 x 4,7mm.  Die GX9 fällt trotz praktisch gleicher Größe überraschenderweise mehr als 100g schwerer als die X-E3 aus (447g vs. 323g). Das würde man im ersten Moment nicht annehmen. Auf einen großen Handgriff verzichten beide Hersteller bei ihren Modellen, ein kleiner gummierter Griff ist auf der Vorderseite allerdings jeweils vorhanden.

Damit lassen sich die DSLMs akzeptabel bis gut festhalten. Ein größerer Griff würde aber für noch mehr Sicherheit sorgen. Als Material verwendet FujiFilm beim Gehäuse der X-E3 eine Magnesiumlegierung, Panasonic nutzt Kunststoff. Das Gehäuse der X-E3 wirkt daher etwas hochwertiger. Speziell abgedichtet wurde leider keines der beiden Modelle, Staub und Spritzwasser halten ihre Besitzer daher besser von ihnen fern.

Der Sucher wurde jeweils in der linken oberen Ecke verbaut, dies ist ein Markenzeichen der Kameras des Messsucher-Segments. Diese Bauweise erlaubt die bereits erwähnten kompakten Abmessungen, ein großer „Buckel“ ist für die Integration des Suchers nicht notwendig.

Die rechten Oberseiten im Vergleich:

Links sehen Sie die FujiFilm X-E3, rechts die Panasonic Lumix DC-GX9.

Die Bedienkonzepte beider Kameramodelle unterscheiden sich sehr deutlich voneinander. Dies liegt zum einen an der Methode zur Wahl des Fotoprogramms. Während die GX9 ein herkömmliches Wählrad besitzt, entscheidet man sich bei der X-E3 für den Aufnahmemodus mit dem Blendenring am Objektiv und dem Zeitenwählrad auf der Oberseite. Wer Filtereffekte oder spezielle Szenenprogramme einstellen möchte, muss diese bei der X-E3 über das Menü aktivieren. Besonders Letzteres geht bei der GX9 mit dem Programmwählrad zweifellos schneller. Wer stets die PSAM-Modi nutzt. wird in der Praxis dagegen kaum einen Unterschied feststellen. Für die Vollautomatik hat sich FujiFilm eine besondere Lösung ausgedacht: Besitzer der X-E3 aktivieren diese über den kleinen Schalter am Zeitenwählrad. Das macht es Anfängern einfach, zur Vollautomatik zu wechseln.

Die Rückseite der FujiFilm X-E3:

FujiFilm X-E3.

Die Rückseite der Panasonic Lumix DC-GX9:

Panasonic Lumix DC-GX9.

Ein weiterer größerer Unterschied ergibt sich bei den Bedienkonzepten durch FujiFilms Entscheidung für einen Joystick anstelle eines Steuerkreuzes. Ein Joystick lässt sich flexibler einsetzen, dessen Einsatz fällt zumindest zu Beginn aber ungewohnt aus. Bei der GX9 steht ein herkömmliches Steuerkreuz zur Verfügung, einen Joystick gibt es dagegen nicht. Welche Lösung einem besser gefällt, muss jeder selbst entscheiden. An Wählrädern haben beide Hersteller nicht gespart, dadurch ist unter anderem das komfortable manuelle Belichten möglich.

Die Fn-Tasten-Optionen bei der Kamera von FujiFilm:

FujiFilm X-E3.

Die Fn-Tasten-Optionen bei der Kamera von Panasonic:

Panasonic Lumix DC-GX9.

Tasten finden sich bei der GX9 mehr, frei belegbare Fn-Modelle dagegen fast gleich viele. Insgesamt elf gibt es bei der GX9, acht bei der X-E3 (inklusive des rückseitigen Einstellrades). Dabei sollte man jedoch bedenken, dass fünf Fn-Tasten der GX9 über das Display bedient werden, vier sind es bei der X-E3. Wer den Touchscreen deaktiviert oder Touchtasten nicht nutzen möchte, hat dementsprechend weniger Optionen. Apropos Tasten: Diese wurden in beiden Fällen recht kompakt gestaltet. Dies liegt unter anderem an den kleinen Gehäusen.

Die Menüs beider DSLMs sind aufgeräumt und entsprechen jeweils dem aktuellen Design beider Hersteller. Dadurch haben sie ein zusätzliches Menü zu bieten, das Fotografen selbst zusammenstellen können. Darin sehen wir einen echten Mehrwert. Weitere wichtige Aufnahmeparameter erreicht man über die Quickmenüs der Kameras.

Unsere Wertung bei den Abmessungen, der Verarbeitung und der Bedienung: Unentschieden.

Die FujiFilm X-E3 besitzt einen Bildwandler in APS-C-Größe, die GX9 in MFT-Größe:

Links sehen Sie die FujiFilm X-E3, rechts die Panasonic Lumix DC-GX9.

Bildqualität:
Die Bildwandler unserer Vergleichskameras unterscheiden sich in mehrerlei Hinsicht. Zum einen in der Größe: Während die FujiFilm X-E3 einen 23,5 x 15,6mm großen Chip besitzt, kommt bei der GX9 ein 17,3 x 13,0mm großer Sensor zum Einsatz. Der APS-C-Sensor der X-E3 ist etwa zwei Drittel größer als der Micro-Four-Thirds-Chip der GX9, diese Differenz wirkt sich vor allem beim Einsatz höherer Sensorempfindlichkeiten aus. Die Auflösungen unterscheiden sich dagegen nicht so stark. Der Bildwandler der X-E3 löst 24 Megapixel auf, der Sensor der GX9 20,2 Megapixel. Des Weiteren unterscheiden sich die Farbfilter der Kameras. FujiFilm setzt bei der X-E3 auf einen  Farbfilter, der sich an der Anordnung der Silberhalogenid-Kristalle eines analogen Films orientiert. Panasonic nutzt dagegen einen Farbfilter mit herkömmlicher Bayer-Matrix. Eines ist beiden Sensoren dann allerdings doch gemein: einen Tiefpassfilter gibt es nicht. Moire-Artefakte reduziert bei der Kamera von Panasonic eine integrierte Erkennung des Bildprozessors, bei der X-E3 kann FujiFilm auf diesen wegen der speziellen Farbfilteranordnung des Bildwandlers verzichten. Die ISO-Bereiche beider Kameras beginnen bei ISO 100, erst ab ISO 200 handelt es sich jedoch um keine ISO-Erweiterungen mehr. Als maximale Sensorempfindlichkeit ist bei der X-E3 ISO 51.200 (ohne Erweiterung ISO 12.800) und bei der GX9 ISO 25.600 wählbar.

Vergleich der Bildqualität bei ISO 200 (Tag):

Die Bildqualität anhand dreier Ausschnitte im Detail:

Die höhere Auflösung des Sensors der X-E3 und dessen größere Fläche machen sich bei unseren Praxisvergleichen deutlich bemerkbar. Bei Tag kann die X-E3 mehr Details auflösen, gerade bei feinen Strukturen ist der Unterschied größer. Des Weiteren zeigen Aufnahmen der Kamera von FujiFilm weniger Moire-Artefakte.

Vergleich der Bildqualität bei ISO 6.400 (Nacht):

Die Bildqualität anhand dreier Ausschnitte im Detail:

Bei Nacht fällt der Unterschied noch größer aus. Hier speichert die X-E3 nicht nur die wesentlich schärferen, sondern auch die rauschärmeren Bilder. Wer oft mit hohen Sensorempfindlichkeiten arbeiten möchte und hierbei die „maximale“ Bildqualität benötigt, ist mit der X-E3 eindeutig besser bedient. Die GX9 schneidet allerdings trotzdem nicht schlecht ab.

Bis ISO 1.600 fällt der Unterschied zwischen beiden Kameras noch nicht allzu groß aus, ab ISO 3.200 wird er deutlicher sichtbar. Bei ISO 6.400 bricht die Detailwiedergabe der Kamera von Panasonic stark ein, die Aufnahmen der X-E3 sind immer noch recht gut nutzbar.

Unser Sieger bei der Bildqualität: Die FujiFilm X-E3.

Mit einem Klick auf das nachfolgende Bild gelangen Sie zu unserem Bildqualitätsvergleich:

Im zweiten Teil unseres Vergleichstests der FujiFilm X-E3 und der Panasonic Lumix DC-GX9 gehen wir unter anderem auf die Bildkontrolle, die Geschwindigkeit und das Objektivangebot ein.

Links zum Artikel:

 
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