FujiFilm X-T3 und Sony Alpha 7 III im Vergleich (Teil 3)

Teil 3 von 3: Spiegellose Systemkameras der Oberklasse


Links sehen Sie die FujiFilm X-T3, rechts die Sony Alpha 7 III.

Nachdem wir im zweiten Teil unseres Vergleichstests der FujiFilm X-T3 und der Sony Alpha 7 III unter anderem das Objektivangebot und die Optionen zur Bildkontrolle verglichen haben, gehen wir jetzt auf die Videofunktionen, spezielle Funktionen und die Schnittstellen ein. Anschließend fassen wir unsere Ergebnisse zusammen und ziehen ein Fazit.

Funktionen und Features:
Was die Fotoprogramme anbelangt, vertreten beide Hersteller unterschiedliche Philosophien. Sony setzt auf die herkömmliche Programmwahl per Einstellrad, FujiFilm auf die – nennen wir sie – Retro-Lösung. Statt das Fotoprogramm per Wählrad einzustellen, dienen dazu der Blendenring und das Verschlusszeitenwählrad. Sind beide beispielsweise auf die Automatik-Stellung gedreht, arbeitet die Kamera mit der Programmautomatik.

Entscheidet sich der Fotograf für die manuelle Parameterwahl, entspricht dies dem manuellen Modus. Für die Zeit- und Blendenwahl geht man ähnlich vor. Szenenprogramme fehlen bei der X-T3 anders als bei der 7 III vollständig, die DSLM von FujiFilm hat dafür mehr Filtereffekte zu bieten. Daneben erlaubt die X-T3 die Intervallaufnahme. Die 7 III hat dafür zwei User-Modi zu bieten, bei denen der Fotograf unterschiedliche Einstellungen abspeichern und über das Wählrad schnell aufrufen kann. Zu den Spezialmodi der X-T3 gehören unter anderem die Intervall- und die Mehrfachfokussierungsaufnahme, derartige Programme finden sich bei der 7 III nicht.

Blick in das Hauptmenü der FujiFilm X-T3:

FujiFilm X-T3.

Blick in das Hauptmenü der Sony Alpha 7 III:

Sony Alpha 7 III.

Eine duale Lösung bieten beide spiegellosen Systemkameras beim Verschluss. Zum einen lässt sich ein mechanischer Schlitzverschluss nutzen, zum anderen ein elektronischer Verschluss. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, den mechanischen und elektronischen Verschluss zu kombinieren (erster Verschlussvorhang elektronisch, zweiter Verschlussvorhang mechanisch). Die kürzeste Belichtungszeit ist bei der Sony Alpha 7 III vom gewählten Verschlusstyp unabhängig und liegt jeweils bei bis 1/8.000 Sekunde. Anders sieht dies bei der X-T3 aus. Während mit dem mechanischen Verschluss ebenfalls bei 1/8.000 Sekunde Schluss ist, lässt sich die Belichtungszeit mit dem elektronischen Verschluss auf 1/32.000 Sekunde verkürzen. Die elektronischen Verschlüsse sollten Fotografen jedoch nicht bedenkenlos einsetzen. Bei der Aufnahme von bewegten Motiven kann einerseits der Rolling-Shutter-Effekt auftreten, und beim Fotografieren unter Kunstlicht können sich Artefakte zeigen. Diese Einschränkungen gelten allerdings für die meisten Kameramodelle am Markt. Grundsätzlich begrüßen wir die Integration von elektronischen Verschlüssen, sie erlauben unter anderem das völlig lautlose Fotografieren.

Beide DSLMs besitzen zwei Speicherkartenslots, schnell sind diese aber nur bei der X-T3:

Links sehen Sie die FujiFilm X-T3, rechts die Sony Alpha 7 III.

Die Speicherung der Aufnahmen erfolgt mittels SD-Karten. Beide Kameras verfügen über zwei Slots, dadurch ist das kamerainterne Backup möglich. Ein wichtiges Feature, wenn der Dateiverlust zu einem großen Problem werden könnte. Während bei der FujiFilm-DSLM beide Kartenslots den UHS-II-Übertragungsstandard unterstützen und sehr hohe Datenraten erlauben, gilt dies bei der 7 III nur für einen Slot. Dies bremst den Datentransfer beim Einsatz von zwei Speicherkarten aus. Grundsätzlich sind zwei Slots jedoch besser als einer.

In einem anderen Punkt sind dagegen Besitzer der Alpha 7 III im Vorteil: durch den integrierten Bildstabilisator. Er erlaubt bei der Kamera von Sony die Stabilisierung aller eingesetzter Objektive: Egal von welchem Hersteller, mit welcher Brennweite oder wie alt sie auch sein mögen. Dieser Vorteil kommt bei Fotos wie Videos zum Tragen. Bei der X-T3 hat FujiFilm auf einen integrierten Bildstabilisator verzichtet, Objektive mit eigenem Stabilisator sind nicht in der Mehrheit. Gerade bei den sehr beliebten Fujinon-Festbrennweiten fehlen diese fast immer. Dies stellt aus unserer Sicht einen echten Nachteil dar. Für Videos steht immerhin eine digitale Stabilisierung zur Verfügung.

Unsere Wertung bei den Funktionen und Features: Unentschieden.

Videoaufnahme:
Die Videofunktion sehen viele Hersteller mittlerweile als besonders wichtig an. Sony geht den Weg umfangreicher Videofeatures schon länger, FujiFilm-Kameras haben sich mit Videoaufnahmen länger schwergetan. Bei den letzten Kameramodellen hat sich FujiFilm jedoch auf die Überholspur begeben und eine lange Liste von Features integriert. Dazu gehört beispielsweise die Aufnahme in 4K-Auflösung mit 60 Vollbildern pro Sekunde. Diese unterstützen bislang nur die Canon EOS-1D X Mark II und verschiedene Modelle von Panasonic. Daneben erlaubt die DSLM von FujiFilm die Aufnahme in 4K-Cinema-Auflösung (4.096 x 2.160 Pixel) mit besonders hohen Bitraten und mit einer niedrigen Kompression (All-Intra-Codierung, 10Bit intern). Ein F-Log-Profil für einen besonders flachen Bildstil gibt es natürlich auch. Die Sony Alpha 7 III erlaubt bei 4K-Auflösung bis zu 30 Vollbilder pro Sekunde, flache Bildprofile gibt es ebenfalls.

Videovergleich bei 3.840 x 2.160 Pixel:

Die Optionsvielfalt ist aber deutlich kleiner. Ein weiterer Pluspunkt für die DSLM von FujiFilm: Während diese den gesamten Sensor bis zu 30 Vollbilder pro Sekunde ausliest, funktioniert das bei der 7 III nur bis 25 Vollbilder pro Sekunde. Einen Crop müssen Besitzer der X-T3 allerdings ebenso hinnehmen, dies jedoch erst ab 50 Vollbildern pro Sekunde in 4K. In Full-HD nehmen beide DSLMs Videomaterial ohne Crop mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde auf, die Ausgabe kann als bis zu fünffache Zeitlupe erfolgen. Zu den weiteren Videofeatures der Kameras in unserem Vergleich gehören manuelle Belichtungs- und Fokussierungsoptionen, ein Mikrofon-Ein- und Kopfhörerausgang sowie das Anpassen der Tonpegel. Die Videoqualität sehen wir auf einem Level, mit Standardeinstellungen wirken die Aufnahmen der 7 III durch eine stärkere Nachschärfung etwas knackiger:

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Die FujiFilm X-T3.

Die Schnittstellen der FujiFilm X-T3 an der Seite:

FujiFilm X-T3.

Die Schnittstellen der Sony Alpha 7 III:

Sony Alpha 7 III.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Ein umfangreiches Angebot an Schnittstellen darf bei Kameras der gehobenen Klasse natürlich nicht fehlen. Beide DSLMs sind mit einem Zubehörschuh, einem Micro-HDMI-Ausgang, einem Mikrofoneingang (3,5mm Klinke) und einem Port für Kopfhörer (3,5mm Klinke) ausgestattet. Daneben finden sich bei der X-T3 eine Blitzsynchronbuchse, ein 2,5mm Klinkenanschluss für eine Fernbedienung und ein USB-C-Anschluss.

Die Alpha 7 III hat zwei USB-Anschlüsse, einmal Typ USB-C und einmal Typ Micro-USB, zu bieten. Über letzteren lässt sich eine Fernbedienung anschließen. Für die drahtlose Datenübertragung kommt jeweils WLAN zum Einsatz, über Bluetooth wird die Verbindungsaufnahme verbessert. Nur bei der 7 III zu finden ist zudem NFC.

Unsere Wertung bei der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen: Unentschieden.

Die FujiFilm X-T3 ist insgesamt betrachtet die modernere Kamera:

Links sehen Sie die FujiFilm X-T3, rechts die Sony Alpha 7 III.

Unser Fazit:
Die FujiFilm X-T3 und die Sony Alpha 7 III sind Kameramodelle, die fast alle Fotografen und Videografen zufriedenstellen sollten. Sie haben beide eine enorm lange Featureliste und eine tolle Bildqualität zu bieten, echte Schwachpunkte gibt es nicht. Letztendlich sehen wir die X-T3 vorn, denn insgesamt betrachtet handelt es sich um die modernere Digitalkamera. Dafür sprechen unter anderem der deutlich höher auflösende Sucher mit zugleich auch noch höherer Bildrate, die umfangreicheren Touchfeatures und die in vielerlei Hinsicht opulentere Videofunktion. Das Videopaket der 4K-Aufnahmen mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde, 4K-Kinoauflösung, 10Bit-Ausgabe oder besonders hohen Bitraten stellt selbst Videografen mit den höchsten Ansprüchen zufrieden. Die Sony Alpha 7 III kann in diesem Punkt bei Weitem nicht mithalten. Das ist umso beachtlicher, da auch sie eine wirklich überzeugende Videofunktion zu bieten hat. In puncto Video-Bildqualität sehen wir beide DSLMs auf einem exzellenten Level, die Full-HD-Aufnahmen mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde können sich ebenso sehen lassen. Dazu kommen einige Tonoptionen und ein Mikrofon- sowie Kopfhörer-Port. An Schnittstellen wurde bei beiden Kameras grundsätzlich nicht gespart.

Beide spiegellosen Modelle überzeugen auf ganzer Linie:

Links sehen Sie die FujiFilm X-T3, rechts die Sony Alpha 7 III.

Absetzen kann sich die FujiFilm X-T3 von der Alpha 7 III des Weiteren durch eine höhere Serienbildrate (30 Bilder pro Sekunde bei 16,6 Megapixel und 20 Bilder pro Sekunde bei voller Auflösung), einen schnelleren Autofokus bei statischen Motiven und eine kürzere Einschaltzeit.

Unser Testsieger:

Vorn sehen wir die Kamera von Sony unter anderem in puncto Bildqualität. Dies verwundert wegen des deutlich größeren Sensors natürlich nicht. Für die Alpha 7 III sprechen zudem das größere Objektivangebot, der integrierte Bildstabilisator und die noch ein wenig bessere Autofokusleistung. Die X-T3 hat allerdings mehr AF-Optionen zu bieten. Bei der Bedienung kommt es sehr stark auf den eigenen Geschmack an: FujiFilm setzt verstärkt auf Einstellräder, Sony erlaubt das Konfigurieren der allermeisten Tasten. Die Verarbeitung der Gehäuse bewegt sich dank Magnesium auf dem besten Niveau, die X-T3 fällt mit einem Schutz gegen Spritzwasser und der garantierten Einsetzbarkeit bis minus zehn Grad Celsius robuster aus.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltests:

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