LG V40 ThinQ: Smartphone- und Kameratest (Teil 3)

Teil 3 von 3: Kamera-App, Benchmarks und das V40 ThinQ in der Praxis

Im dritten Teil unseres Tests des LG V40 ThinQ prüfen wir die Kamera-App mit ihren Funktionen sowie Einstellungsmöglichkeiten und nehmen die Leistung des Smartphones in der Praxis unter der Lupe. Am Ende fassen wir unsere Ergebnisse zusammen und ziehen ein Fazit.

Die Kamera-App:
Die Kamera-App des LG V40 ThinQ besitzt den von den meisten Smartphones bekannten Aufbau.  Das heißt: Hält man das Gerät horizontal, befinden sich verschiedene Einstellungen (LED-Licht, Wechsel zwischen Front- und Rückseitenkameras, Farbeinstellungen, Moduswahl und weitere Optionen) links von der Livevorschau, weitere Einstellungen und der Foto- und Videoauslöser rechts davon.

Die Kamera-App wurde übersichtlich gestaltet, die Bedienelemente sind aber teilweise etwas klein:

Zoomen lässt sich unter anderem mit dem Auslöser:

Über Direktwahltasten lassen sich zudem verschiedene Spezialoptionen der App besonders schnell erreichen. Dazu zählen die Google Lens, der Porträtmodus, die Triple-Shot-Funktion und die AI Cam. Die „Google Lens“ erkennt Gebäude oder Tierarten, erlaubt das Kopieren von Texten oder scannt QR-Codes.

Bei der Triple-Shot-Option speichert das LG V40 ThinQ ein Bild mit jeder Kamera:

Der Porträtmodus ist natürlich zum Aufnehmen von Personen gedacht und bei aktivierter Triple-Shot-Funktion speichert das LG V40 ThinQ automatisch ein Foto mit jeder der drei Kameras auf der Rückseite.

Diese drei Bilder lassen sich unter anderem zu einem Video zusammenrechnen (siehe Beispielaufnahmen). Die AI Cam bedient sich künstlicher Intelligenz, um Fotos zu verbessern. Die allzu „knalligen“ Farben der Fotos entsprechen aber nicht der Realität.

Der manuelle Fotomodus bietet viele Optionen:

Wer manuell eingreifen möchte, kann dies beim Flaggschiff von LG auf vielfältige Weise. Die Wahl der Kamera erfolgt über eigene Tasten im oberen Teil der Liveansicht, alternativ ist das Zoomen per Multitouch oder das Schieben des Touch-Auslösers nach oben und unten möglich. Der Fokuspunkt lässt sich natürlich ebenso per Touch setzen, dieser beeinflusst auch die Belichtung. Wer manuell belichten oder fokussieren möchte, muss zu den manuellen Modi wechseln. Diese gibt es für Foto- sowie Videoaufnahmen.

Manuelle Einstellungen erlaubt auch der Videomodus:

Hier sind der Weißabgleich, der Fokus, die Belichtung, die Sensorempfindlichkeit und die Verschlusszeit wählbar. Leider sind die genannten Einstellungen nur beim Einsatz der Haupt- und Ultraweitwinkelkamera vorhanden, im Fotomodus lassen sich zudem keine Videos starten und im Videomodus keine Fotos aufnehmen. Im Automatikmodus geht beides! Zu den weiteren Aufnahmeprogrammen des LG V40 ThinQ gehören ein spezieller Cine-Video-Modus mit Kino-Seitenverhältnis und besonderen Bildprofilen, Zeitlupen werden im Zeitlupenmodus aufgenommen. Daneben gibt es noch einen Cine-Foto-Modus mit Spezialeffekten, Programme für Panoramen und Speisen sowie Jump-Cut-Fotos.

Die Auswahl an Fotoprogrammen:

Zu den weiteren Features der App gehören unter anderem die Wahl der Foto- und Videoauflösung, ein Selbstauslöser (3, 5 oder 10 Sekunden) und ein Sprachauslöser. Als Hardwareauslöser agiert die Leiser-Taste, das schnelle Starten der Kamera-App ist durch das doppelte Drücken der Power-Taste möglich.

Weitere Aufnahme-Einstellungen der Kamera-App:

In der Praxis macht die App einen guten Eindruck, die angesprochenen Einschränkungen bei der Foto- und Vidoeaufnahme finden wir aber etwas schade. Zudem würden wir uns wünschen, dass sich mehr Bedienfelder konfigurieren lassen und man schneller zwischen den Modi wechseln könnte. Pluspunkte vergeben wir für die zahlreichen Video- und Audiooptionen.

Benchmarks und Praxis:
LG setzt beim V40 ThinQ auf einen Qualcomm Snapdragon 845. 2019 sind bereits modernere Prozessoren verfügbar, die Leistung des letztjährigen SoC-Flaggschiffs reicht im Alltag aber selbst für anspruchsvollste Aufgaben locker aus. Die Zukunftstauglichkeit des Gerätes ist unserer Meinung nach, auch wegen des mit 6GB großzügig dimensionierten Arbeitsspeichers, gesichert. Alle Eingaben führt das Smartphone sehr zügig aus. Im Prozessorbenchmark erreicht das LG V40 ThinQ gute 2.371 Punkte im Single-Core-Test und sehr gute 8.668 Punkte im Multicore-Test. Beim PC Mark (Work 2.0 performance) waren es 8.742 Punkte und beim Antutu-Benchmark 267.363 Punkte.

Ausgewählte Benchmark-Ergebnisse:

Der interne Speicher mit 128GB Kapazität schreibt Daten mit schnellen 198,2MB/s, beim Lesen sind es richtig flotte 745,1MB/s. Die eingesetzte microSD-Karte (Testmodell Lexar microSDHC mit max. 150MB/s) liegt mit 81,8MB/s beim Lesen und 43,0MB/s beim Schreiben deutlich zurück. In der Praxis sind diese Werte allerdings für jede Situation völlig ausreichend. Der Akkustand des V40 ThinQ sank in unserem Youtubetest pro Stunde nur um acht Prozent, das ist vergleichsweise wenig.

Screenshot-Auswahl der Oberfläche:

Ein nicht für jeden Besitzer kritischer Punkt ist die Aktualität der Software, LG liegt aber doch zu deutlich hinter der Konkurrenz zurück. Mit Android 8.1 und einem Sicherheitspatch-Stand von Dezember 2018 muss das Smartphone Software-technisch als veraltet bezeichnet werden. Dieser Malus lässt sich immerhin einfach korrigieren.

Wir haben folgende Benchmarks mit dem LG V40 ThinQ Smartphone durchgeführt:

Benchmarks

Ergebnis

Antutu Benchmark (7.1.4)

267.363 Punkte

Geekbench (4.3.2)

2.371 Punkte (Single-Core)
8.668 Punkte (Multi-Core)

3D Mark (Sling Shot Extreme)

4.409 Punkte

PC Mark for Android (Work 2.0)

8.742 Punkte

Datendurchsatz

Ergebnis

Androbench (interner Speicher)

745,0MB/s (Read) / 198,2MB/s (Write)

Androbench (microSD)

81,8MB/s (Read) / 43,0MB/s (Write)

Akkutest YouTube

Ergebnis

Akku-Test (1080p, WLAN, 75% Helligkeit)

8% Akkuverbrauch pro Stunde

Unser Fazit:
LG bietet mit dem V40 ThinQ ein Smartphone der Oberklasse an, das ein insgesamt sehr gutes Gesamtpaket zu bieten hat. Beginnen wir mit dem Triple-Kamera-Setup: Dank der drei unterschiedlichen Brennweiten (16mm, 27mm und 52mm; jeweils KB) lassen sich viele Aufnahmesituationen optimal einfangen. Die Kameras besitzen große Blendenöffnungen, die zum Einsatz kommenden Sensoren speichern recht rauscharme Bildergebisse. Zu den besten Smartphones kann das V40 ThinQ kameratechnisch nicht ganz aufschließen, die Leistung können wir jedoch durchgehend als sehr gut bewerten.

Bei Tag überzeugen alle drei Kameras, bei schlechten Lichtverhältnissen liefert die Hauptkamera die besten Bilder. Gleiches gilt für Videos. Die Stabilisierung arbeitet bei Fotos wie Videos gut bis sehr gut. Mit 60 Vollbildern pro Sekunde in 4K ist das Smartphone up to date. Die Kamera-App erlaubt viele Einstellungen, RAW-Fotos und der manuelle Modus stehen leider nur bei der Ultraweitwinkel- und Hauptkamera zur Verfügung. Die beste Fotoqualität ohne viele Einstellungen liefert dank HDR der Automatikmodus, die AI Cam produziert dagegen etwas weniger realistische Fotos.

Die weitere Ausstattung des LG V40 ThinQ bewegt sich oftmals auf einem sehr guten Niveau, teilweise sind aber Abstriche nötig. Mit dem hochauflösenden und hellen P-OLED kann man selbst in hellen Umgebungen gut arbeiten, das Gehäuse hinterlässt mit seinen Glas- und Metallteilen einen sehr wertigen Eindruck. Glatt ist es allerdings auch. Die Tonausgabe erfolgt lediglich mit einem Mono-Lautsprecher, dieser punktet dafür mit einer enormen und verzerrungsfreien Lautstärke. Ein echter Pluspunkt: der 3,5mm Klinkenport.

Das LG V40 ThinQ ist ein Smartphone mit sehr guten Kameras und einer langen Featureliste:

Der Prozessor des LG V40 ThinQ ist nicht mehr ganz aktuell, die Leistung des Smartphones reicht für 99 Prozent aller Benutzer jedoch mehr als aus. Dank 6GB RAM und 128GB Festspeicher sowie dem microSD-Steckplatz sind die Benutzer für alle Aufgaben bestens gerüstet. Für das Gehäuse gilt dies dank Gorilla Glas 5 und Abdichtungen nach IP68-Standard ebenfalls. Der Akku ist mit 3.300mAh nicht riesig, im Alltag reicht er für einen Tag aber locker aus.

Unsere Bewertung des LG V40 ThinQ:

Einen echten Fehltritt leistet sich LG nur beim Betriebssystem. Android 9 und einen halbwegs aktuellen Stand der Sicherheitsupdates kann man bei einem Smartphone der Oberklasse zweifellos verlangen.

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