Panasonic GF6, Samsung NX3000 & Alpha 5000 im Duell (Teil 2)

Teil 2 von 3 des Vergleichstests der spiegellosen Systemkameras der Einsteigerklasse

Im ersten Teil unseres Vergleichstest zwischen der Panasonic Lumix DMC-GF6, der Samsung NX 3000 und der Sony Alpha 5000 haben wir uns die Verarbeitung, die Abmessungen, die Bedienung, die Funktionen und die Bildqualität angeschaut. In diesem zweiten von drei Teilen werfen wir einen Blick auf die Kitobjektive, das Objektivangebot und die Arbeitsgeschwindigkeit.

Die Kitobjektive:
Spiegellose Systemkameras sind bei Vielen vor allem wegen ihrer kompakten Abmessungen sehr beliebt. Daher bieten immer mehr Hersteller besonders kompakte Kameras, aber auch immer kleinere Objektive an. Bei unseren drei Vergleichskameras kommen jeweils Kitobjektive mit elektronischen Zoommotoren zum Einsatz. Diese benötigen durch eine spezielle Parkposition besonders wenig Platz, wenn die Kamera ausgeschaltet ist. Bei der Brennweite und Ausstattung fallen sie recht ähnlich aus.

Die Alpha 5000 (links), der Lumix GF6 (Mitte), und der NX3000 (rechts) in der Draufsicht:

Das Sony E 16-50mm F3,5-5,6 OSS PZ deckt an der Alpha 5000 eine KB-Brennweite von 24 bis 75mm bei einer Blendenöffnung von F3,5-5,6 ab. Dies trifft auch auf das NX 16-50mm F3,5-5,6 ED PZ OIS an der NX3000 zu. Etwas „telelastiger“ ist das Lumix G X Vario PZ 14-42mm F3,5-5,6 OIS. An der GF6 liegt die kleinbildäquivalente Brennweite bei 28 bis 84mm, die Offenblende ist mit F3,5-5,6 aber gleich. Alle drei Objektive verfügen über einen optischen Bildstabilisator, zoomen lässt sich jeweils per Schalter, beim Sony E 16-50mm F3,5-5,6 OSS PZ und dem NX 16-50mm F3,5-5,6 ED PZ OIS zudem auch noch per Objektivring. Dieser kann auß0erdem zum manuellen Fokussieren verwendet werden. Diese Möglichkeiten bietet das Lumix G X Vario PZ 14-42mm F3,5-5,6 OIS wiederum nur per Schalter.

Kompakte Objektive machen Kompromisse bei der optischen Konstruktion notwendig, hervorragende optische Leistungen darf man bei kompakten Kitzooms also nicht erwarten. Alle drei Objektive zeigen im Weitwinkel ohne Korrektur eine tonnenförmige Verzeichnung, besonders das Sony E 16-50mm F3,5-5,6 OSS PZ fällt hier negativ auf. Zudem ist auch dessen Randabschattung sowie die Bildschärfe an den Rändern alles andere als gut. So große Abstriche muss man beim NX 16-50mm F3,5-5,6 ED PZ OIS in den Bildecken nicht machen, die linke Bildhälfte unseres Exemplares zeigt dafür allerdings auch eine deutliche Unschärfe. Besser schneidet das Lumix G X Vario PZ 14-42mm F3,5-5,6 OIS ab. Dessen Abbildungsleistung ist am Besten, nur bei der Randabschattung zeigt es sich nicht von seiner besten Seite. Im direkten Vergleich bietet es allerdings den kleinsten Weitwinkelbereich. Im mittleren Brennweitenbereich und am Teleende zeigen die Objektive die geringsten Schwächen, hier ist die Abbildungsleistung frei von größeren Kritikpunkten.

Unserer Sieger bei den Kitobjektiven: Das Panasonic Lumix G X Vario PZ 14-42mm F3,5-5,6 OIS.
Es bildet mit Ausnahme der Randabschattung am besten ab, man muss sich im Weitwinkel allerdings mit „nur“ 28mm KB-Brennweite zufriedengeben. Der kleine Vorteil im Telebereich ist effektiv nicht der Rede wert.

Objektivangebot:
Drei Kameras, drei Bajonette. Welche Objektive angeboten werden, mag für Einsteiger in die Fotografie nicht so wichtig sein. Wer neben dem Kitobjektiv jedoch auch andere Brennweiten nutzen möchte, sollte die für eine Kamera verfügbaren Objektive durchaus in seine Planungen mit einbeziehen.

Von hinten nach vorne: Die Sony Alpha 5000, die Panasonic Lumix GF6, und die Samsung NX3000:

Die Sony Alpha 5000 besitzt das E-Bajonett. Dieses wurde extra für spiegellose Systemkameras entwickelt und erlaubt den Bau von kompakten Objektiven. Der mögliche Brennweitenbereich beginnt bei kleinbildäquivalenten 15mm und reicht bis 315mm. Neben Superzoomobjektiven, wie dem Sony E 18-200mm F3,5-5,6 OSS, gibt es auch lichtstarke Festbrennweiten, wie das Sony Objektiv E 50mm F1,8 OSS. Zudem lässt sich auch das ein oder andere kompakte Pancake-Objektiv finden. Nicht uninteressant ist das Angebot von Drittherstellern, hier haben vor allem Sigma und Zeiss einige Highlights im Programm. Des Weiteren lassen sich auch noch die Objektive mit FE-Anschluss für Alpha-Kameras mit Kleinbild-Sensor nutzen. Wegen der deutlich höheren Objektivpreise werden sich dafür allerdings nur die wenigsten Besitzer einer Alpha 5000 entscheiden. Über einen Adapter kann man zudem auch die für SLT- oder DSLR-Kameras gedachten A-Mount-Objektive verwenden, was die Anzahl der verfügbaren Objektive nochmals deutlich erhöht.

Die Samsung NX3000 (Datenblatt) setzt wie die größeren NX-Modelle (NX30, NX300) auf das NX-Bajonett. Hierfür werden von Samsung Objektive mit Brennweiten von 15 bis 300mm (jeweils kleinbildäquivalent) angeboten. Auch hier kann sich unter anderem für ein Superzoom oder beispielsweise ein Pancake-Objektiv entscheiden. Die Anzahl der Linsen ist mit der Zahl der für das E-Bajonett erhältlichen Objektive in etwa vergleichbar. Dritthersteller bieten – mit Ausnahme von Samyang/Walimex – allerdings keine Objektive für das NX-Bajonett an.

Die größte Objektivauswahl hat man fraglos bei der Panasonic Lumix DMC-GF6 (Datenblatt) , denn diese verwendet das Micro-Four-Thirds-Bajonett. Neben Panasonic bietet auch der zweite große Vertreter dieses Standards, nämlich Olympus, eine größere Anzahl an Objektiven dafür an. Jeder Objektivtyp, egal ob Fisheye, Ultraweitwinkel- oder Telezoom, ist vertreten. Als Brennweiten stehen 14 bis 600mm (KB-äquivalent) zur Verfügung. Rechnet man die zahlreichen Drittherstellerobjektive hinzu, ist das Objektivangebot bei Micro-Four-Thirds ohne Frage am größten. Von sehr lichtstarken Festbrennweiten bis zu Superteleobjektiven wird jeder Wunsch „versorgt“. Per Adapter lassen sich zudem auch Four-Thirds-Optiken verwenden.

Unser Sieger beim Objektivangebot: Die Panasonic Lumix DMC-GF6.
Für sie lässt sich nahezu jede Brennweite und Lichtstärke erwerben. Eine größere Auswahl wird auch für die Sony Alpha 5000 angeboten, insgesamt liegt sie aber trotzdem deutlicher hinter der GF6 zurück. Das Schlusslicht ist die Samsung NX3000. Diese kann auf die wenigsten Objektive zurückgreifen. Schlussendlich muss dabei aber festgehalten werden: Für jede Kamera lässt sich neben einem Standardobjektiv ein Telezoom, ein Makroobjektiv, ein Ultraweitwinkel oder beispielsweise auch eine lichtstarke Festbrennweite mit rund 50mm KB-Brennweite erwerben. Somit sind die "Must-Have-Objektive" jeweils vorhanden.

Die Rückansichten der Alpha 5000 (links), der Lumix GF6 (Mitte), und der NX3000 (rechts):

Geschwindigkeit:
Bei Einsteigerkameras muss man im Vergleich zu den Spitzenmodellen nach unserer Erfahrung vor allem auf eine hohe Serienbildrate und einen großen Pufferspeicher verzichten. Diese Erwartung wird auch durch unser Trio bestätigt. Allerdings gibt es deutlichere Unterschiede. Fünf Bilder pro Sekunde erreicht die Samsung NX3000, 4,2 Bilder pro Sekunde schafft die Panasonic Lumix GF6 und nur 3,3 Bilder pro Sekunde kann die Sony Alpha 5000 festhalten. In der Praxis kann sich dadurch ein nicht unbedeutender Vor- bzw. Nachteil bei der Serienaufnahme ergeben. Während 3,3 Bilder pro Sekunde schon etwas Glück benötigen, um ein Motiv im richtigen Moment aufnehmen zu können, ist das mit fünf Bildern pro Sekunde deutlich besser möglich. Auch 4,2 Bilder/Sek. sind – selbst wenn man es nicht meinen würde – in der Praxis noch deutlich besser. Erreicht werden die Bildraten übrigens in jedem Bildformat, auf das JPEG-Format muss man also nicht zwingend umschalten.

Während die Sony Alpha 5000 bei der Serienbildrate also das Schlusslicht bildet, erlaubt sie 3,3 Bilder pro Sekunde bei JPEGs ohne Grenze. Die GF6 nimmt 28 Bilder mit der höchsten Geschwindigkeit auf, die NX3000 nur 13. Das ist nicht besonders viel. Im RAW-Format sind dann maximal acht Bilder in Folge möglich (GF6), die Alpha 5000 schafft sieben Aufnahmen und die NX3000 nur fünf. Bei JPEG+RAW sieht es ähnlich aus. Danach lassen sich mit den Kameras nur noch maximal zwei Bilder pro Sekunde aufnehmen. Längere Reihenaufnahmen sind somit vor allem für die NX3000 ein Problem, die Bildrate der Alpha 5000 ist generell einfach sehr niedrig. Ein ausgewogenes Gesamtpaket bietet die GF6.

Von links nach rechts: Die Sony Alpha 5000, die Panasonic Lumix GF6, und die Samsung NX3000:

Beim Autofokus gibt es dagegen weniger Unterschiede. Vom Drücken des Auslösers bis zur Bildaufnahme vergeht jeweils deutlich weniger als eine halbe Sekunde, die Kameras lassen sich daher problemlos für Schnappschüsse verwenden. Die Panasonic Lumix GF6 benötigt zur Bildaufnahme nur 0,26 Sekunden (Fokussierungszeit + Auslöseverzögerung), die Samsung NX3000 genau 0,28 Sekunden und die Sony Alpha 5000 etwas längere 0,34 Sekunden. Dies sind jeweils gute Werte.
Einen klaren Gewinner gibt es dagegen bei der Einschaltzeit und der Zeit bis zur ersten Bildaufnahme nachdem Einschalten. Mit 0,86 Sekunden bzw. 0,78 Sekunden setzt sich die GF6 sehr deutlich von den Vergleichskameras ab. Die NX3000 ist nach 2,11 Sekunden eingeschaltet und kann nach 2,26 Sekunden das erste Bild aufnehmen, die Alpha 5000 nach 2,36 bzw. 2,27 Sekunden. Während letztere Kameras also durchschnittliche – wenngleich auch nicht langsame – Ergebnisse erreichen, ist die GF6 in jeder Hinsicht ein echter Sprinter.

Unser Sieger bei der Geschwindigkeit: Die Panasonic Lumix GF6.

Im dritten und letzten Teil unseres Tests zwischen der Panasonic Lumix DMC-GF6, der Samsung NX 3000 und der Sony Alpha 5000 vergleichen wir die Displays der drei Kameramodelle, schauen uns die Videofunktionen an und gehen auf die Erweiterbarkeit ein. Am Ende fassen wir unsere Ergebnisse zudem noch einmal zusammen.

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