Panasonic GX8 und Olympus E-M5 Mark II im Duell (Teil 2)

Teil 2 von 3: Unser Vergleichstest der spiegellosen MFT-Kameras der Oberklasse


Links Sehen Sie die Panasonic Lumix DMC-GX8, rechts die Olympus OM-D E-M5 Mark II.

Im ersten Teil unseres Vergleichs der Panasonic Lumix DMC-GX8 und der Olympus OM-D E-M5 Mark II haben wir unter anderem die Abmessungen, die Verarbeitung und die Bildqualität verglichen. In diesem zweiten Teil stehen das Objektivangebot, die Bildkontrolle und die Arbeitsgeschwindigkeit auf dem Prüfstand.

Objektivangebot:
Das Objektivangebot fällt bei unseren Vergleichskameras durch das jeweils vorhandene Micro-Four-Thirds Bajonett theoretisch gleich aus. Neben den Objektiven von Panasonic und Olympus lassen sich durch den offenen MFT-Standard unter anderem auch Objektive von Tamron, Sigma oder Voigtländer erwerben. Fast alle Objektivtypen und Brennweiten werden dabei abgedeckt, nur im Supertelebereich ist das Angebot bislang gering. Hierfür werden bereits in näherer Zukunft aber neue Modelle vorgestellt werden. Besonders gut ausgestattet ist das MFT-System bei kompakten Festbrennweiten. Diese können neben einer guten Bildqualität auch mit einer hohen Lichtstärke punkten. Der vergleichsweise kleine MFT-Sensor macht dies möglich. Das kurze Auflagemaß von 19,62mm erlaubt zudem auch die Adaption von vielen anderen Objektiven, beispielsweise aus dem DSLR-Bereich.

An Objektiven mangelt es durch das MFT-Bajonett keinesfalls:

Links Sehen Sie die Panasonic Lumix DMC-GX8, rechts die Olympus OM-D E-M5 Mark II.

Während beide Kameras somit auf ein großes und identisches Objektivportfolio zurückgreifen können, ergibt sich durch den integrierten Bildstabilisator der E-M5 Mark II – effektiv gesehen – ein Vorteil für die Olympus-Kamera. Diese erlaubt bei jedem Modell die Bildstabilisierung bei Bildern und Videos, der Bildstabilisator der GX8 arbeitet nur bei Bildern.

Unser Sieger beim Objektivangebot: Die Olympus OM-D E-M5 Mark II.

Die Bildkontrolle ist jeweils per elektronischem Sucher und per Display möglich:

Links Sehen Sie die Panasonic Lumix DMC-GX8, rechts die Olympus OM-D E-M5 Mark II.

Bildkontrolle:
Wer die Bildkontrolle vornehmen möchte, kann bei beiden Kameras entweder den elektronischen Sucher oder das Display verwenden. Der Sucher der Panasonic Lumix DMC-GX8 (Testbericht) lässt sich – anders als der Sucher der E-M5 Mark II – auch nach oben schwenken. Genau 90 Grad sind dabei möglich. 2,36 Millionen Subpixel werden jeweils aufgelöst, eine scharfe Wiedergabe ist daher gewährleistet. Die eingeblendeten Informationen sind bei der E-M5 Mark II allerdings etwas pixelig – auf die Aufnahmen hat dies aber natürlich keinen Einfluss. Die Wiedergabe erfolgt bei beiden Suchern zu jederzeit flüssig, ein Rauschen kann nur in sehr dunklen Umgebungen erkannt werden.

Der Sucher der Panasonic Lumix DMC-GX8 lässt sich nach oben schwenken:

Panasonic Lumix DMC-GX8.

Bei der Suchervergrößerung liegt die GX8 mit 0,77x zu 0,74x (E-M5 Mark II) vorne, beide Sucher zeigen jeweils 100 Prozent des Bildfeldes an. Der Blick durch die Sucher ist daher überzeugend. Jeweils vorhanden ist auch ein Augensensor. Dieser erlaubt das automatische Umschalten zwischen Sucher und Display. Zusätzlich kann diese Wahl aber auch über eine der Tasten vorgenommen werden.

Bei der Positionierung der Sucher gibt es einen Unterschied. Bei der E-M5 Mark II liegt dieser in der optischen Achse, bei der GX8 an der linken Kameraseite. Welche Sucherposition man bevorzugt, ist eine persönliche Entscheidung. Im Regelfall dürfte ein Sucher in der optischen Achse die beste Lösung sein.

Das jeweils 3,0 Zoll große Display lässt sich drehen und schwenken:

Links Sehen Sie die Panasonic Lumix DMC-GX8, rechts die Olympus OM-D E-M5 Mark II.

Die Displays sind sehr ähnlich gestaltet. Es lässt sich bei beiden Kameras drehen als auch schwenken und können quasi in allen Aufnahmesituationen optimal genutzt werden. Dies sorgt für vielfältige Einsatzmöglichkeiten, unter anderem ist die Bildkontrolle auch bei Überkopfaufnahmen möglich. Rund 1,04 Millionen Subpixel lösen beide LCDs auf, Details lassen sich somit gut wiedergeben. Auch die Einblickwinkel fallen groß aus, Farbverfälschungen treten beim Betrachten von der Seite nicht auf.

Nur bei der GX8 funktioniert das Touchscreen auch im Hauptmenü:

Panasonic Lumix DMC-GX8.

Die Oberflächen der Displays sind berührungsempfindlich ausgelegt, somit ist auch die Touchbedienung möglich. Während die GX8 über die Touchoberfläche allerdings nahezu vollständig bedient werden kann, ist dies bei der Olympus OM-D E-M5 Mark II (Testbericht) nicht möglich. Deren Touchscreen funktioniert unter anderem im Quickmenü und dem Wiedergabemodus. Im Hauptmenü können Einstellungen nur über die Tasten vorgenommen werden. Ganz optimal ist das Touchscreen bei der GX8 allerdings auch nicht ausgeführt. Wer durch den Sucher blickt, kann bei aktiviertem Touchscreen das AF-Feld bei der Einzelfeldwahl mit der Nase verändern, wenn man damit gegen das Display stößt. Natürlich lässt sich dieses „Problem“ durch das Deaktivieren des Touchscreens lösen. Wir finden diese Lösung aber keineswegs optimal.

Unser Sieger bei der Bildkontrolle: Die Panasonic Lumix DMC-GX8.

Die Rückseite der Panasonic Lumix DMC-GX8 im Detail:

Panasonic Lumix DMC-GX8.

Geschwindigkeit:
Wie üblich bei Kameras der Oberklasse zeichnen sich beide Modelle durch eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit aus. Die E-M5 Mark II erreicht mit 10,8 Bildern pro Sekunde im JPEG-Format eine der höchsten Bildraten in der Klasse der spiegellosen Systemkameras. Die GX8 ist mit 7,8 Bildern pro Sekunde ein Stück langsamer, für die allermeisten Situationen bei weitem aber noch immer ausreichend schnell. Bei der Länge der Bildserie kann die GX8 dafür wichtige Punkte sammeln, mit 326 JPEG-Bildern in Folge ist sie auch für längere Aufnahmeserien geeignet. Die E-M5 Mark II wird bereits nach 18 Bildern in Folge langsamer, mit 6,4 Bildern pro Sekunde arbeitet die spiegellose Systemkamera aber auch dann keineswegs lahm.

Wer sich für die Speicherung von RAW-Bildern entscheidet, kann mit der spiegellosen Systemkamera von Olympus 10,6 Bilder pro Sekunde für 18 Aufnahmen in Folge aufnehmen, danach lassen sich 5,7 Bilder pro Sekunde festhalten. Die Panasonic Lumix DMC-GX8 (Testbericht) erreicht 7,9 Bilder pro Sekunde für 36 Bilder in Folge, danach sind allerdings nur noch 2,7 Bilder pro Sekunde möglich. Bei JPEG+RAW bleibt die Serienbildrate nahezu identisch, die Länge der Aufnahmeserie verkürzt sich bei der E-M5 Mark II allerdings auf 13 Bilder in Folge. Bei der GX8 sind es 32 Aufnahmen in Folge.

Die Rückseite der Olympus OM-D E-M5 Mark II im Detail:

Olympus OM-D E-M5 Mark II.

Beim Test der Fokussierungszeit messen wir mit 0,10 Sekunden (GX8) und 0,11 Sekunden (E-M5 Mark II) einen sehr ähnlichen Zeitraum, beide Modelle gehören damit zu den schnellsten Kameras auf dem Markt. Die Auslöseverzögerung ist mit 0,05 Sekunden (GX8) und 0,03 Sekunden (E-M5 Mark II) zudem jeweils recht kurz.

Bei der Einschaltzeit bis zur vollständigen Displayanzeige kann sich die Lumix DMC-GX8 sehr deutlich von der Olympus OM-D E-M5 Mark II (Testbericht) absetzen. Während Letztere 3,10 Sekunden benötigt, bis sie das komplette Displaybild anzeigt, sind es bei der GX8 wesentlich kürzere 0,98 Sekunden. Aufholen kann die Olympus-Kamera bei der ersten Bildaufnahme nach dem Einschalten, mit 0,92 Sekunden bewegt sie sich fast auf dem Niveau der GX8 (0,86 Sekunden).

Unsere Wertung bei der Geschwindigkeit: Unentschieden.

Im dritten und letzten Teil des Vergleichstests der Panasonic Lumix DMC-GX8 und der Olympus OM-D E-M5 Mark II werfen wir einen Blick auf die Funktionen und Features, die Videoaufnahme und die Erweiterbarkeit. Zudem fassen wir unsere Ergebnisse noch einmal zusammen.

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Gut wäre es auch gewesen, …

Gut wäre es auch gewesen, zu erwähnen, dass bei beiden Kameras das Sucherbild stabilisiert ist, was nicht bei allen Kameras der Fall ist.
Ferner vermisse ich eines der allerwichtigsten Kriterien bei Action-Fotografie, nämlich die minimale Zeit zwischen Einzelaufnahmen. Da scheiden sich meistens die Profi- von den Consumerkameras, mit Zeitintervallen im Bereich der halben Sekunde gegen oft 2-3 Sek. bei Amateurkameras. Darüber hinaus kann man mit den besseren Kameras praktisch unbegrenzt in diesem Tempo fotografieren, bei den billigeren Geräten verlangsamt sich das Tempo meistens ziemlich rasch. (Ich spreche ich nicht von Serienaufnahmen).
marc champollion

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