Panasonic Lumix DC-GH6 vs. DC-GH5 II im Vergleich (Teil 3)

Teil 3 von 3: Spiegellose Foto- und Videokameras von Panasonic mit Micro Four Thirds-Sensor

Nachdem wir im zweiten Teil unseres Vergleichs der Panasonic Lumix DC-GH6 und Panasonic Lumix DC-GH5 II unter anderem die Bildkontrolle und die Arbeitsgeschwindigkeit verglichen haben, prüfen wir jetzt die Videoaufnahme sowie die Erweiterbarkeit und die Schnittstellen. Anschließend fassen wir unsere Ergebnisse zusammen und ziehen ein Fazit.

Videoaufnahme:
Mit den Kameras der Lumix DC-GH-Serie bietet Panasonic seit langem sowohl für Fotos als auch für Videos optimierte DSLMs an. Es verwundert daher nicht, dass die GH6 und die GH5 II über jede Menge Videofeatures verfügen. Dazu gehört ein großes Angebot an Auflösungen und Bildraten. Als höchste Auflösung lassen sich bei der Panasonic Lumix DC-GH6 5,8K (5.760 x 4.320 Pixel; 4:3) einstellen, im 17:9-Format sind zudem „5,7K“ mit 5.728 x 3.024 Pixel möglich. Bei 5,8K-Auflösung schafft die DSLM bis zu 30 Vollbilder pro Sekunde, bei 5,7K sind es bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde. Daneben stehen 4.096 x 2.160 Pixel oder 3.840 x 2.160 Pixel mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde zur Wahl.

Die Panasonic Lumix DC-GH6 bietet mehr Aufnahme-Einstellung (eine Auswahl):

Die 4K-Auflösungen werden durch Full-HD-Aufnahmen mit bis zu 300 Vollbildern pro Sekunde für 12,5-fache Zeitlupenvideos ergänzt. Für Aufnahmen mit einer besonders hohen Qualität erlaubt die GH6 das Speichern mit Apple ProRes-Codec, RAW-Videos lassen sich über HDMI mit dem Atomos Ninja V und Atomos Ninja V+ mit bis zu 12-Bit speichern.

Mit bis zu 300 Bildern pro Sekunde erreicht die GH6 besonders hohe Bildraten:

Die Panasonic Lumix DC-GH5 II bietet 5K-Auflösung mit 4.992 x 3.744 Pixel, in 4K-Auflösung (4.096 x 2.160 Pixel oder 3.840 x 2.160 Pixel) sind bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde einstellbar. Zudem bringt die DSLM eine Full-HD-Funktion mit bis zu 180 Vollbildern pro Sekunde mit.

Flache Bildprofile und den V-Log-L-Bildstil haben beide spiegellosen Systemkameras zu bieten, die Unterstützung für Hybrid Log Gamma bringen sie ebenso mit. Zudem lassen sich der Bildstil und alle Belichtungsparameter manuell bestimmen. Die Kontrolle der Videos ist unter anderem über einen Waveformmonitor oder ein Vektorskop möglich, ein LUT-Assistent und der Synchro Scan sind ebenso auf der Habenseite zu nennen. Die GH6 bringt als Besonderheit den Dynamic Range Boost mit. Hier wird der Sensor durch ein „Low ISO Circuit“ sowie ein „High ISO Circuit“ ausgelesen und der finale Datenstrom aus den Daten beider Circuits generiert. Das macht effektiv HDR-Videos mit einem besonders großen Dynamikumfang möglich. Zur Tonaufnahme und Tonkontrolle sind zwei 3,5mm Klinkenports verbaut, natürlich lässt sich der Pegel in feinen dB-Stufen anpassen.

Bildqualitätsvergleich mit 5,7K-Auflösung (GH6) vs. 4K-Auflösung (GH5 II):

In puncto Bildqualität liegt die Panasonic Lumix DC-HGH6 wegen der höheren Auflösung eindeutig vorne, zudem hat sie in 4K und Full-HD höhere Bildraten zu bieten. Mit der ProRes und der RAW-Aufnahme stehen darüber hinaus zwei besonders hochqualitative Speicheroptionen zur Verfügung. Es sollte daher keinen verwundern, dass die GH6 das bessere Videopaket zu bieten hat. Dazu kommen die längeren Aufnahmen bei erhöhter Umgebungstemperatur. Der Autofokus arbeitet bei der GH6 ebenso etwas besser. Mit der 4K60p-Aufnahme und den zahlreichen Video-Optionen ist die GH5 II aber zweifellos alles andere als eine schlechte Videokamera.

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Die Panasonic Lumix DC-GH6.

Die Schnittstellen an der Seitenfläche im Vergleich:

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Die Erweiterbarkeit von Kameras spielt vor allem bei Videoaufnahmen eine größere Rolle, natürlich ist sie aber auch für Fotografen durchaus wichtig. Panasonic hat bei beiden Modellen fast alle aktuell gängigen Schnittstellen integriert. Dazu gehören jeweils ein USB-Port mit Typ C Anschluss, ein HDMI-Port in Fullsize-Größe und zwei 3,5mm Klinkenstecker für ein externes Mikrofon und einen Kopfhörer. Des Weiteren lässt sich eine Fernbedienung über den 2,5mm Klinkenport anschließen und ein Blitzgerät über eine Blitzsynchronbuchse ansteuern. Über den Blitzschuh kann man nicht nur Systemblitze nutzen, sondern auch den XLR-Adapter DMW-XLR1 zur Aufnahme verwenden. Die drahtlose Datenübertragung erfolgt per WLAN, zur Steuerung ist zudem Bluetooth mit an Bord.

Unsere Wertung bei der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen: Unentschieden.

Unser Fazit:
Mit der Lumix DC-GH6 hat  Panasonic zuletzt sein am stärksten auf die Aufnahme von Video optimiertes Modell angekündigt. Besonders auffällig ist natürlich der Lüfter der Kamera. Dieser erlaubt praktisch unbegrenzt lange Aufnahmen von Videos mit sehr hohen Auflösungen und Bitraten – zum Preis eines teilweise doch deutlich hörbaren Lüftergeräusches. Im Fotobetrieb kann man den Lüfter immerhin problemlos ausstellen, bei Videos muss er für kürzere Aufnahmen ebenso nicht aktiv sein. Dass mit der GH6 sehr lange Videos möglich sind, ist für gewisse Aufnahmesituationen natürlich von großem Vorteil. Besitzer der Lumix DC-GH5 II müssen hier Abstriche machen. In vielen Fällen – dazu gehört die Aufnahme mit einer „normalen“ Qualität in 4K-Auflösung mit bis zu 60p – macht die Hitzeentwicklung aber auch bei der GH5 II keine Probleme. Apropos Auflösung und Bildraten: Selbstredend geht der Punktsieg in diesem Bewertungspunkt eindeutig an die Panasonic Lumix DC-GH6: Sie speichert Aufnahmen mit 5,8K-Auflösung, erlaubt 4K Videos mit einer doppelt so hohen Bildrate (120 statt 60p), Full-HD-Videos mit 300p statt 180p und bringt die Apple ProRes- sowie RAW-Aufnahme mit.

Beide DSLMs besitzen sehr robuste Gehäuse und sind ähnlich zu bedienen:

Fotografen können von der etwas besseren Detailwiedergabe durch die höhere Auflösung des Sensors profitieren, mit der hochauflösenden Aufnahme sind zudem wesentlich detailreichere Bilder möglich. Bei der Arbeitsgeschwindigkeit ergibt sich ein gemischtes Bild. Mit 75 Bildern erreicht die GH6 eine wesentlich höhere Bildrate als die GH5 II mit maximal 12,6 Bildern pro Sekunde. Soll die Fokussierung allerdings nicht nur vor dem ersten Bild, sondern kontinuierlich erfolgen, liegt die GH5 II mit einem Bild vorne (neun statt acht Bildern pro Sekunde). Wer Sportaufnahmen vorhat, sollte trotzdem zur GH6 greifen. Das liegt am schnelleren Autofokus des neuen Flaggschiffs von Panasonic. Damit lassen sich bewegte Motive besser einfachen.

Die Panasonic Lumix DC-GH6 ist die bessere Kamera für Fotos als auch Videos:

Ein Gleichstand ergibt sich bei den Suchern und Displays, das ist angesichts der technisch identischen Ausstattung jedoch wenig verwunderlich. Die Sucher und Displays sind jeweils hoch bis sehr aufgelöst und eignen sich sehr gut zur Bildkontrolle. Wegen der dreh- und schwenkbaren LCDs geht dies auch vor der Kamera. Das ist vor allem für Videografen wichtig. Sehr ähnlich schneiden die DSLMs obendrein bei der Bedienung ab. Von der GH5 II zur GH6 hat Panasonic zwar mehrere Veränderungen vorgenommen und sich am Gehäusedesign der Lumix-S-Modelle orientiert, allzu viel ändert sich in der Praxis dann aber doch nicht. Für die Blende und Belichtungszeit gibt es jeweils zwei Einstellräder, für die Wahl des Fokusmodus einen Schalter und für das Verschieben des Fokusfeldes einen Joystick. In puncto Verarbeitung gibt es mit den robusten Gehäusen aus einer Magnesiumlegierung ebenfalls keinen Unterschied, die GH6 fällt vor allem wegen des zusätzlichen Lüfters jedoch doch ein Stück größer aus. Auf das Gewicht hat dieser ebenfalls einen Einfluss, 100g bringt die GH6 mehr auf die Waage.

Am Ende unseres Vergleichstests lässt sich folgendes Fazit ziehen: Die Panasonic Lumix DC-GH6 ist die bessere Kamera, die Vorteile finden sich allerdings vor allem aufseiten der Videofeatures. Fotografen können zwar ebenso profitieren, das aber nur in ganz bestimmten Punkten. Wer deutlich mehr Fotos als Videos oder allein Fotos aufnehmen will, sollte sich den Kauf der GH6 wegen des wesentlich höheren Preises daher gut überlegen. Videografen bekommen mit der GH6 eine tolle Kamera, die praktisch keine Wünsche offenlässt. Wer allerdings weder Auflösungen oberhalb von 4K, noch besonders hohe Bildraten oder besondere Profi-Features benötigt, kann auch mit der Panasonic Lumix DC-GH5 II hervorragende Videos aufnehmen.

Unser Testsieger:

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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Autor: dkamera.de Redaktion
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