Panasonic Lumix DC-GH6 vs. DC-GH5 II im Vergleich (Teil 2)

Teil 2 von 3: Spiegellose Foto- und Videokameras von Panasonic mit Micro Four Thirds-Sensor


Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-GH6, rechts die Panasonic Lumix DC-GH5 II.

Nachdem wir im ersten Teil unseres Vergleichstests der Panasonic Lumix DC-GH6 und der Panasonic Lumix DC-GH5 II die Abmessungen, die Bedienung und die Bildqualität unter die Lupe genommen haben, prüfen wir nun unter anderem das Objektivangebot, die Bildkontrolle und die Arbeitsgeschwindigkeit.

Objektivangebot:
Da beide Kameras mit dem MFT-Bajonett ausgestattet sind und MFT-Objekte nutzen, ergibt sich beim Objektivangebot kein Unterschied. Dieses fällt dank des offenen Standards, dem sich Hersteller anschließen können, umfangreich aus. Neben Panasonic und OM System bieten auch diverse andere Unternehmen wie Voigtländer, Sigma oder TTArtisan MFT-Objektive an. Die beweglichen Sensoren der GH6 und der GH5 II erlauben die Bildstabilisierung, auf einen Stabilisator im Objektiv ist man daher nicht angewiesen. Bei Objektiven von Panasonic mit O.I.S. lässt sich als „Bonus“ allerdings die duale Stabilisierung (Dual I.S.) nutzen.

Unsere Wertung beim Objektivangebot: Unentschieden.

Beide Kameras besitzen das MFT-Bajonett, dafür wird eine Vielzahl von Objektiven angeboten:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-GH6, rechts die Panasonic Lumix DC-GH5 II.

Bildkontrolle:
Zur Bildkontrolle hat Panasonic beide Kameras mit einem elektronischen Sucher und einem Display ausgerüstet. Die Datenblätter der Kameras gleichen sich in dieser Hinsicht, sodass wir von keinen Unterschieden ausgehen. Bei den Suchern nutzt Panasonic jeweils ein OLED-Panel mit 3,68 Millionen Subpixeln, die Wiedergabe erfolgt mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde. Dies sorgt nicht nur für eine scharfe, sondern auch eine flüssige Darstellung. Die Suchervergrößerung wird jeweils mit 0,76-fach (auf Kleinbild umgerechnet) angegeben, dadurch ergibt sich ein ordentlich großes Sucherbild. Gut zu wissen: Die Vergrößerung lässt sich bei Bedarf auch verringern. Dies macht es selbst Brillenträgern möglich, die Ecken komplett einzusehen.

Die dreh- und schwenkbaren Displays lösen mit 1,84 Millionen Subpixel hoch auf:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-GH6, rechts die Panasonic Lumix DC-GH5 II.

Bei den Displays setzt Panasonic auf eine dreh- und schwenkbare Aufhängung. Sie erlaubt die Bildkontrolle in fast allen Situationen ohne Einschränkungen. Es spielt daher keine Rolle, ob die Bildkontrolle von der Person vor oder hinter der Kamera erfolgen soll. Die Displaydiagonalen liegen bei 3,0 Zoll, mit 1,84 Millionen Subpixel sind die Panels hoch aufgelöst. Neben der Kontrolle des Bildausschnitts stellt daher auch die Kontrolle der Schärfe kein Problem dar. Per Touch lassen sich Eingaben schnell vornehmen, das funktioniert in allen Menüs. Das LCD ist daher effektiv auch ein großes Bedienelement.

Unsere Wertung bei der Bildkontrolle: Unentschieden.

Geschwindigkeit:
Als Nächstes vergleichen wir die Arbeitsgeschwindigkeit beider Kameramodelle. Dazu gehen wir zunächst auf die Serienbildaufnahme ein. Diese unterstützt die Panasonic Lumix DC-GH6 mit bis zu 75,1 Bildern pro Sekunde. Eine Serie kann bis zu 200 Fotos am Stück lang sein, das eingestellte Bildformat spielt dabei keine Rolle. Es ist daher egal, ob man sich für JPEG-, RAW- oder JPEG+RAW-Fotos entscheidet. Die Panasonic Lumix DC-GH5 II schafft maximal 12,6 Bilder pro Sekunde und arbeitet damit deutlich langsamer. Bei JPEG-Dateien gibt es allerdings keine Aufnahmegrenze, wenn eine schnelle Speicherkarte zum Einsatz kommt. RAW-Fotos lassen sich bis zu 139 in Serie aufnehmen. Für beide Kameras gilt, dass die höchste Bildrate nur mit der einmaligen Vorfokussierung erreicht wird. Wer kontinuierlich scharfstellen möchte, muss mit deutlich geringeren Bildraten auskommen. Mit der Panasonic Lumix DC-GH6 lassen sich mit mechanischem Verschluss (= MS) bis zu acht und mit elektronischem Verschluss (= ES) bis zu sieben Bilder pro Sekunde aufnehmen. Die Panasonic Lumix DC-GH5 II kommt auf neun (MS) bzw. sieben Bilder pro Sekunde (ES).

Die Autofokussysteme unterstützten die Gesichtserkennung bei Menschen und Tieren:

Die Fokussysteme arbeiten jeweils mit der Kontrastmessung sowie der DFD-Technologie. Anders als bei den meisten DSLM-Modellen kommen also keine Phasen-AF-Systeme zum Einsatz. Das wirkt sich vor allem auf das Scharfstellen von bewegten Motiven aus, hier können beide DSLMs nicht mit den besten Systemkameras mithalten. Schlecht sind sie allerdings auch nicht, sondern bei nicht allzu schnellen Motiven sogar sehr gut. Bei statischen Motiven haben wir eine Fokussierungszeit von nur 0,07 Sekunden (GH5 II) bzw. 0,1 Sekunde (GH6) gemessen, damit gehören die Kameras zu den schnellsten Modellen am Markt. Die Motiverkennung erkennt sowohl Menschen als auch Tiere, vom Gesichts- und Augen-AF wird das Scharfstellen bei Porträts oder Gruppenaufnahmen vereinfacht.

Die vollständige Displayanzeige bekommen Fotografen nach fast gleich schnellen 1,1 Sekunde (GH5 II) bzw. 1,15 Sekunden (GH6) zu Gesicht, das erste Bild ist bei der GH5 II (1,04 Sekunden) allerdings deutlich schneller im Kasten als bei der GH6 (1,83 Sekunden).

Unser Sieger bei der Geschwindigkeit: Die Panasonic Lumix DC-GH6.

Die 4K/6K-Fotofunktion bringt nur die Panasonic Lumix DC-GH5 II mit:

Panasonic Lumix DC-GH5 II.

Funktionen und Features:
Die Kameras von Panasonic gehören schon länger zu den Modellen mit den meisten Funktionen am Markt. Schon seit vielen Jahren bringen sie die Intervallaufnahme mit, seit einiger Zeit auch die Post-Focus- und die 6K/4K-Fotofunktion. Das galt zumindest bis zur GH6. Hier hat sich Panasonic dazu entschieden, diese Funktionen wegzulassen. Beide Modi ließen zwar nur beschränkte Einstellungen zu (JPEG, elektronischer Verschluss), stellten jedoch eine sinnvolle Ergänzung der Featureliste dar.

Besitzer der GH6 müssen nun ohne sie auskommen. Mit dem High-Speed-Modus kann die 6K/4K-Fotofunktion immerhin teilweise ersetzt werden. Für die Post-Focus-Funktion, die unter anderem das nachträgliche Verändern des Fokuspunktes erlaubt, gibt es dagegen keinen Ersatz. Die Liste der klassischen Aufnahmemodi fällt mit den PSAM-Programmen, einer Vollautomatik und vier Custom-Modi identisch aus. Zudem gibt es diverse Filtereffekte.

Die Lumix DC-GH6 speichert mit der High-Res-Aufnahme besonders detailreiche Bilder:

Panasonic Lumix DC-GH6.

Nur bei der Panasonic Lumix DC-GH6 zu finden ist die High-Resolution-Aufnahme. Diese kombiniert mehrere, hintereinander aufgenommene Bilder zu einem Foto mit höherer Auflösung. Wählen lässt sich dabei zwischen 50 Megapixel (8.192 x 6.144 Pixel) und 100 Megapixel (11.552 x 8.672 Pixel), JPEG sowie RAW und der Stativ- oder Freihand-Aufnahme.

Mit dem mechanischen Schlitzverschluss lässt sich in beiden Fällen bis zu 1/8.000 Sekunde belichten, mit dem elektronischen Verschluss schafft die GH6 mit 1/32.000 Sekunde etwas kürzere Belichtungszeiten als die GH5 II mit 1/16.000 Sekunde zu.

Die Speicherkartenslots der DSLMs im Vergleich:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-GH6, rechts die Panasonic Lumix DC-GH5 II.

Daneben gibt es Unterschiede auch von der Speicherkartenausstattung zu berichten. Bei der Panasonic Lumix DC-GH5 II sind zwei SD-Kartensteckplätze verbaut, bei der Panasonic Lumix DC-GH6 ein CFexpress Typ B- sowie ein SD-Kartensteckplatz. Alle SD-Slots sind per UHS-II-Interface angebunden, dadurch lassen sich theoretisch Datenraten von 312MB/s erreichen. Das reicht für Bilder problemlos aus, für Videos mit besonders hohen Bitraten jedoch nicht. Daher hat sich Panasonic bei der GH6 für den angesprochenen CFexpress Typ B-Slot entschieden. Damit lassen sich – auch wieder theoretisch – bis zu 2.000MB/s übertragen. In der Praxis sind die Datenraten jedoch wesentlich niedriger.

Bei der GH6 kamen wir mit dem CFexpress Typ B-Slot auf rund 250MB/s und mit dem SD-Slot auf rund 230MB/s. Bei der GH5 II ergaben sich 125MB/s. Die maximale Datenrate der GH6 liegt beim Einsatz der CFexpress-Karte bei 1.900 MBit/s, bei einer SD-Karte (V90) sind es 600MBit/s. Dadurch wird deutlich, dass sich manche Videoeinstellungen nur mit einer CFexpress Typ B-Karte realisieren lassen. Diesen Kompromiss muss man bei der GH6 eingehen. Bei der GH5 II ist das kamerainterne Backup mit den beiden SD-Slots jederzeit möglich, die maximale Bitrate liegt aber maximal bei 400Mbit/s. Hierfür wird eine V60-Karte benötigt.

Unsere Wertung bei den Funktionen und Features: Unentschieden.

Mit einem Klick auf das nachfolgende Bild gelangen Sie zu unserem Bildqualitätsvergleich:

Im dritten Teil unseres Vergleichstests der Panasonic Lumix DC-GH6 und Panasonic Lumix DC-GH5 II gehen wir auf die Schnittstellen und die Videofunktion ein. Zudem ziehen wir ein Fazit.

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Autor: dkamera.de Redaktion
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