Panasonic Lumix DC-S5 und Lumix DC-S1 im Vergleich

Die Unterschiede der beiden Vollformat-DSLMs von Panasonic im Detail

Panasonic hat mit der Lumix DC-S5 seine erste Einsteiger- bis Mittelklasse-DSLM mit einem Bildwandler in Vollformatgröße angekündigt. In diesem Artikel vergleichen wir die neue DSLM mit der seit Anfang des letzten Jahres erhältlichen Panasonic Lumix DC-S1. Beide Kameras besitzen einen 24 Megapixel auflösenden Sensor und können Videos in 4K-Auflösung mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde aufzeichnen.

Weitere Informationen zu den Kameras erhalten Sie über folgende Links:
Ankündigung der Panasonic Lumix DC-S5
Erster Eindruck von der Panasonic Lumix DC-S5
Datenblatt der Panasonic Lumix DC-S5
Datenblatt der Panasonic Lumix DC-S1
Testbericht der Panasonic Lumix DC-S1

Unterschied 1: Das Gehäuse
Auf den ersten Blick sofort zusehen und beim in der Hand halten direkt zu spüren sind die unterschiedlichen Abmessungen bzw. das unterschiedliche Gewicht. Die Panasonic Lumix DC-S1 gehört wie ihr Schwestermodell Panasonic Lumix DC-S1R zu den großen und schweren spiegellosen Kameras, im Vergleich zu DSLRs lässt sich fast kein Unterschied feststellen. Mit der Lumix DC-S5 bietet Panasonic zum ersten Mal eine Vollformatkamera mit kleinerem Gehäuse an. Dieses fällt statt 14,9 x 11,0 x 9,7cm (S1 sowie S1R) nur 13,3 x 9,7 x 8,2cm groß aus. Es ist damit deutlich kleiner und in etwa so groß wie das Gehäuse der Panasonic Lumix DC-S5. Beim Transport sind die kleineren Abmessungen natürlich von Vorteil. In der Hand liegt die S5 aus unserer Sicht fast genauso gut wie die S1, nur Personen mit sehr großen Händen dürften den riesigen Griff der S1 noch mehr schätzen. Besitzer der S5 können sich bei Bedarf mit dem optional erhältlichen Batteriegriff „DMW-BGS5“ behelfen. In puncto Gewicht lassen sich mit der Panasonic Lumix DC-S5 gegenüber der S1 rund 300g einsparen, statt 1.017g bringt die neue DSLM nur 712g auf die Waage. Dieser Unterschied ist enorm, auf längeren Fototouren sind die meisten Fotografen um jedes Gramm weniger dankbar.

Die Panasonic Lumix DC-S5 von oben betrachtet:

Die Oberseite der Panasonic Lumix DC-S1:

Ein weiterer, sofort erkennbarer Unterschied zwischen der Panasonic Lumix DC-S5 und der Panasonic Lumix DC-S1 ist das Kontrolldisplay. Bei der S1 ist es vorhanden, bei der S5 hat es Panasonic weggelassen. Dies liegt natürlich am weniger vorhandenen Platz bei der S5. Ein Kontrolldisplay erlaubt die schnelle Kontrolle der wichtigsten Aufnahme-Informationen, über das Display oder den Sucher sind Nutzer allerdings fast genauso schnell informiert. In der Praxis sollte der Wegfall also für keine Probleme sorgen.

Da wegen des nicht vorhandenen Kontrolldisplays bei der Lumix DC-S5 auf der Oberseite mehr Platz zur Verfügung steht, hat sich Panasonic dazu entschieden, dass Programmwählrad auf der rechten Kameraschulter zu platzieren. Auf der linken befindet sich zudem ein Wählrad für den Auslösemodus (Einzelbild, Serienbild, Selbstauslöser, …). Bei der Lumix DC-S1 liegen beide Wählräder „übereinandergestapelt“ auf der linken Kameraschulter. Auffällig ist bei der S5 noch der auf der Oberseite platzierte Videoauslösers, bei der S1 wird dieser über die Rückseite erreicht. Apropos Rückseite: Von der Rückseite gibt es nur recht wenige Unterschiede zu vermelden. So besitzen beide Kameras einen Joystick, einen Wählschalter für den Fokusmodus und ein kombiniertes Einstellrad sowie Steuerkreuz. Die S1 hebt sich von der S5 durch einen Lockschalter für die Tasten ab, letztere sind zudem teilweise beleuchtet. Beide Features fehlen bei der S5.

Die Rückseite der Panasonic Lumix DC-S5 ...

... und der Panasonic Lumix DC-S1 im Vergleich:

Unterschied 2: Die Serienbildaufnahme
Bei Serienaufnahmen stachen die Modelle der Lumix S-Serie bislang nicht aus der Masse der Kameras hervor. Bei der neuen Panasonic Lumix DC-S5 sieht das nicht anders aus, sie ist sogar noch ein wenig langsamer als die DC-S1. Während letztere in der Spitze neun Bilder pro Sekunde erreicht, gibt Panasonic für die Lumix DC-S5 bis zu sieben Bilder pro Sekunde an. Für beide Bildraten gilt jedoch: sie sind nur mit einmaliger Vorfokussierung erreichbar. Wer bewegte Motive verfolgen möchte, kann mit der AF-S-Option natürlich nichts anfangen, dafür ist die AF-C-Option zu wählen. Sobald diese aktiviert wurde schafft die Panasonic Lumix DC-S1 noch sechs Bilder pro Sekunde, bei der Panasonic Lumix DC-S5 sind es fünf Bilder pro Sekunde. In der Praxis fällt diese Differenz nicht allzu sehr ins Gewicht, die S5 ist von „schnell“ aber schon recht weit entfernt.

Größere Abstriche sind beim Pufferspeicher hinzunehmen. Für die Lumix DC-S1 nennt Panasonic mindestens 90 RAW-Fotos in Folge, wir haben bei unserem Test 109 Bilder gemessen. Bei JPEG+RAW sollen es 70 Aufnahmen sein, in unserem Test wurde die Geschwindigkeit nach 76 Fotos in Folge langsamer. Die S5 wird bei JPEG+RAW mit 24 Aufnahmen angegeben, einen konkreten Wert für RAW-Fotos gibt es nicht. Der Pufferspeicher der S5 scheint sich bei JPEG+RAW-Fotos also wesentlich schneller zu füllen. JPEG-Aufnahmen sind dagegen mit beiden Kameras kein Problem, in beiden Fällen sind mehr als 999 Fotos möglich.

Im elektronischen Sucher der Panasonic Lumix DC-S5 ist ein höher auflösendes Panel verbaut:

Unterschied 3: Der Sucher und das Display  
Beim elektronischen Sucher hat Panasonic die Möglichkeit genutzt, die Kameras voneinander abzugrenzen. So verfügt die Panasonic Lumix DC-S5 über ein 0,74-fach vergrößerndes Modell mit 2,36 Millionen Subpixel, bei der Panasonic Lumix DC-S1 besitzt das Panel mit 5,76 Millionen Subpixel eine mehr als doppelt so hohe Auflösung. Des Weiteren fällt die Vergrößerung mit 0,78-fach etwas höher als bei der S5 aus. Der Sucher der S1 ist damit nicht nur größer, sondern auch deutlich detailreicher bzw. schärfer. Die Panel-Technologie ist dagegen wieder identisch, es handelt sich jeweils um ein OLED-Modell. Keine Unterschiede sind auch bei der Bildwiederholrate zur verzeichnen, in beiden Fällen können Nutzer zwischen 60 und 120 Bildern pro Sekunde wählen. Dadurch lassen sich auch bewegte Motive flüssig wiedergeben.

Das Display der Panasonic Lumix DC-S5 lässt sich sowohl drehen als auch schwenken.

Die Unterschiede bei den Suchern lassen sich auf den ersten Blick nicht erkennen, bei den Displays sieht das zum Teil anders aus. Zum einen kommt bei der Panasonic Lumix DC-S5 ein etwas kleineres Panel (3,0 Zoll statt 3,2 Zoll) zum Einsatz, allein schon die kleineren Abmessungen des Gehäuses haben dies vermutlich nötig gemacht. Des Weiteren hat sich Panasonic für eine etwas geringere Auflösung (2,1 Millionen vs. 1,84 Millionen Subpixel) entschieden. Zum anderen wurde eine andere Aufhängungskonstruktion gewählt. Das LCD der Panasonic Lumix DC-S5 lässt sich sowohl drehen als auch schwenken, das LCD der Panasonic Lumix DC-S1 nur schwenken. Dies geht zwar in drei Richtungen, das Display der Panasonic Lumix DC-S5 ist aber trotzdem deutlich flexibler einsetzbar. Unter anderem erlaubt es die Bildkontrolle bei V-Logs oder Selbstporträts, das ermöglicht die S1 nicht.

Die Lumix DC-S5  verfügt über zwei SD-Slots:

Unterschied 4: Die Speicherkarten
Speicherkarten erscheinen auf den ersten Blick nicht zu den wichtigsten Features einer Kamera gehören, in der Praxis sind sie jedoch von zentraler Bedeutung. So hängt von deren Anzahl die Möglichkeit des kamerainternen Backups und von der Schreibgeschwindigkeit die Speicherdauer ab. Panasonic hat sich bei beiden Kameras für jeweils zwei Slots entschieden, Beschädigungen einer Speicherkarte sind beim Einsatz von zwei Modellen also kein Problem. Die verwendeten Speicherkartenstandards weichen dagegen voneinander ab. Bei der Lumix DC-S5 verbaut Panasonic zwei SD-Slots (einmal UHS-II und einmal UHS-I), bei der Panasonic Lumix DC-S1 stehen ein CFexpress/XQD- und ein SD-Slot (UHS-II) zur Verfügung.

Bei der Lumix DC-S1 setzt Panasonic auf einen SD- und einen CFexpress/XQD-Slot:

Da bei der S5 nur ein Slot den schnellen UHS-II-Standard unterstützt und der andere Slot lediglich UHS-I, sehen wir die Panasonic Lumix DC-S1 leicht im Vorteil. Bei ihr sind beide Slots schnell. In der Praxis können die meisten Nutzer allerdings vermutlich mit dem langsameren zweiten Slot der S5 leben und vom Vorteil der beiden gleichen Slots profitieren. Dadurch kann man sich den Erwerb unterschiedlicher Speicherkarten sparen. Apropos sparen: CFexpress- und XQD-Karten sind teurer als vergleichbare SD-Karten. Wer sich für „mittelschnelle“ SD-Modelle (rund 100-150MB/s entscheidet), kann sogar richtig viel Geld einsparen.

Weitere Unterschiede:
Neben den genannten, besonders wichtigen Unterschieden existieren noch ein paar weitere Differenzen. Unter anderem nutzt die Lumix S5 einen kleineren Akku (2.200mAh statt 3.100mAh), kann beim Einsatz des Blitzes nicht ganz so kurz belichten (Blitzsynchronzeit 1/250 Sekunde statt 1/320 Sekunde) und verfügt über keinen Blitzsychronport. Der HDMI-Ausgang ist zudem als Micro-Version ausgeführt, die S1 besitzt einen Fullsize-Port. Die S5 hat als Features einen verbesserten Zeitraffer- sowie Zeitlupenmodus und die Möglichkeit der Hochauflösenden Aufnahme im JPEG-Format zu bieten. Freunde von Videos im Kinoformat (17:9 statt 16:9) sollten zur S1 greifen, 4.096 x 2.160 Pixel bietet nur diese an.

Auf die Autofokus-Verbesserungen sind wir in diesem Artikel nicht eingegangen, alle neuen Features bzw. Optimierungen wird die S1 nach unseren Informationen per Firmware-Update erhalten.

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Autor: dkamera.de Redaktion
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