Panasonic Lumix G70 und FujiFilm X-T10 im Vergleich (Teil 3)

Teil 3 von 3: Spiegellose Systemkameras der Mittelklasse im Vergleichstest


Links sehen Sie die Panasonic Lumix DMC-G70, rechts die FujiFilm X-T10.

Im zweiten Teil unseres Vergleichs der Panasonic Lumix DMC-G70 und der FujiFilm X-T10 sind wir auf die Kitobjektive, das Objektivangebot und die Arbeitsgeschwindigkeit eingegangen. Im dritten und letzten Teil begutachten wir die Funktionen und Features,  die Videofunktion ein und betrachten die Erweiterbarkeit und die Schnittstellen.

Funktionen und Features:
Bei den Funktionen und Features bewegen sich unsere Vergleichskandidaten auf einem sehr hohen Niveau. Beim Autofokus kommt nicht nur die gewöhnliche Kontrastmessung zum Einsatz, beide Kameras setzen auf „Zusatz-Technologien“, welche die Scharfstellung beschleunigen sollen. Bei der X-T10 ist dies der sogenannte Hybrid-AF, der durch spezielle Phasendetektionspixel die Phasenvergleichsmessung anwenden kann. Die Panasonic Lumix DMC-G70 (Testbericht) unterstützt die „Depth from Defocus“-Technologie. Hierbei wird die Hintergrundunschärfe analysiert. Beide Systemkameras erlaubten in unserem Test stets ein schnelles Scharfstellen. Dies gilt sowohl für statische als auch bewegte Motive. Während die X-T10 den Phasen-AF nur in der Bildmitte verwenden kann, kann die G70 mit der DFD-Technologie aber im gesamten Bildfeld arbeiten. Zudem erlaubt die G70 die freie Konfiguration der Messfelder, bei der X-T10 lassen sich verschiedene Felder „nur“ zu einer Zone zusammenfassen. Dafür bietet die X-T10 genau 77 Messfelder, die G70 nur 49. Beim manuellen Scharfstellen lassen sich jeweils eine Lupe und ein Fokuspeaking nutzen, die X-T10 hat zudem noch ein digitales Schnittbild zu bieten.

Wie beim Autofokus haben beide Kameras auch beim Verschluss zwei Technologien im Angebot. Mit dem mechanischen Verschluss lassen sich jeweils Belichtungszeiten von bis zu 1/4.000 Sekunde realisieren. Beide Kameras haben allerdings auch noch einen elektronischen Verschlussmechanismus zu bieten. Dieser erlaubt bei der G70 Belichtungszeiten bis zu 1/16.000 Sekunde und bei der X-T10 sogar bis zu 1/32.000 Sekunde. Diese Werte sind exzellent.

Die Programmwahl erfolgt bei der G70 per Einstellrad, bei der X-T10 gibt es dieses nicht:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DMC-G70, rechts die FujiFilm X-T10.

Da unsere Vergleichskameras zur Belichtungssteuerung auf unterschiedliche Vorgehensweisen setzen, gibt es bei den Fotomodi ein paar Unterschiede. Bei der G70 erfolgt die Wahl des Fotoprogramms über das Programmwählrad. Neben den PSAM-Modi, einer Vollautomatik und einem Custom-Programm sind bei ihr auch 24 Szenenmodi und 22 Filtereffekte vorhanden. Bei der X-T10 wird das Fotoprogramm über unterschiedliche Stellungen des Zeitenwählrades und des Blendenrings gewählt. Auch darüber stehen die PSAM-Modi zur Verfügung. Wer die Vollautomatik verwenden möchte, muss den Wählschalter am Zeitenwählrad auf Auto stellen. Szenenmodi gibt es bei der FujiFilm X-T10 (Testbericht)​ genau 14, Filtereffekte sind 13 vorhanden.

Beide Kameras unterstützen zudem die Aufnahme von Panoramen, es lassen sich Bilder in bestimmten Intervallen festhalten und auch Belichtungsreihen sind mit diversen Konfigurationen möglich. Ein Feature, das nur die G70 zu bieten hat, ist die 4K-Fotoaufnahme. Mit rund acht Megapixel Auflösung lassen sich hier 30 Bilder pro Sekunde für maximal 29 Minuten und 59 Sekunden speichern. Diese Funktion ist besonders für schnelle Motive interessant.

Das Fn-Tasten-Menü der Lumix DMC-G70:

Panasonic Lumix DMC-G70.

Das Fn-Tasten-Menü der FujiFilm X-T10:

FujiFilm X-T10.

Im Kameramenü lassen sich bei beiden Kameramodellen sehr viele Parameter anpassen. Hier sind im Besonderen auch die vielen frei belegbaren Fn-Tasten zu nennen. Elf an der Zahl sind es bei der G70, sieben bei der X-T10. Bei der G70 gehören dazu allerdings auch fünf Touch-Tasten auf dem Display, „Hardwaretasten“ sind es daher nur sechs. Auch die Touchtasten lassen sich gut bedienen.

Unser Sieger bei den Funktionen und Features: Die Panasonic Lumix DMC-G70 (Testbericht)​.

Videoaufnahme:
Der größte Unterschied beim Vergleich der Videofunktion ergibt sich natürlich bei den angebotenen Auflösungen. Die FujiFilm X-T10 nimmt Videos in der weit verbreiteten Full-HD-Auflösung mit 1.920 x 1.080 Pixel auf. Die Panasonic G70 erreicht dagegen die vierfache Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel (auch als 4K bekannt). Das viermal mehr Pixel natürlich auch für eine dramatisch bessere Detailwiedergabe sorgen, versteht sich von selbst. Aber auch die Bildqualität der Full-HD-Aufnahmen der G70 liegt über dem Niveau der X-T10. Während die Aufnahmen der spiegellosen Systemkamera von FujiFilm hier teilweise starke Moire-Artefakte zeigen, sind diese bei der G70 nur geringfügig oder nicht vorhanden.

Vergleich der Bildqualität bei 3840 x 2.160 Pixel (G70) und 1.920 x 1.080 Pixel (X-T10):

Bei den Bildraten haben beide Kameras diverse Optionen im Angebot. Die spiegellose Systemkamera von Panasonic erlaubt bei 4K-Auflösung 24 oder 25 Vollbilder pro Sekunde, bei Full-HD kann man sich für 24, 25 oder 50 Vollbilder sowie 50 Halbbilder pro Sekunde entscheiden. In HD und SD-Auflösung werden zudem 25 Vollbilder pro Sekunde angeboten. Jeweils 24, 25, 30, 50 und 60 Vollbilder pro Sekunde lassen sich bei der X-T10 bei Full-HD und HD-Auflösung einstellen. Die FujiFilm X-T10 (Testbericht) hat somit – anders als die G70 – auch NTSC-Bildraten zu bieten. Die Belichtungssteuerung kann während und vor der Videoaufnahme über die PSAM-Modi erfolgen, auch der ISO-Wert lässt sich vorgeben. Bei der X-T10 muss Letzteres aber im Videomenü vorgenommen worden. Dies ist doch etwas umständlicher.

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Die Panasonic Lumix DMC-G70.

Die Schnittstellen der Panasonic Lumix DMC-G70:

Die Schnittstellen der FujiFilm X-T10:

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Das Angebot an Schnittstellen sieht bei beiden Kameras wie folgt aus. Jeweils vorhanden sind ein Micro-USB-Port und ein Micro-HDMI-Port. Bei der Panasonic Lumix DMC-G70 (Testbericht) finden sich zudem ein Mikrofoneingang im 3,5mm-Format und eine Klinkenbuchse für eine Fernbedienung mit 2,5mm. Bei der X-T10 ist ebenfalls eine 2,5mm-Buchse vorhanden. Diese kann sowohl für eine Fernbedienung als auch ein Mikrofon verwendet werden. Daraus ergibt sich allerdings, dass sich beide "Geräte" nicht parallel betreiben lassen. Zudem muss an der X-T10 zum Anschluss der meisten herkömmlichen Mikrofone mit 3,5mm-Stecker ein Adapter verwendet werden. Intern steht jeweils ein Stereomikrofon zur Verfügung, beide lassen sich pegeln. Während dies bei der G70 allerdings in sehr feinen Stufen von -12db bis +6db erfolgen kann gibt es bei der X-T10 nur vier Sufen.

Zu den Beispielaufnahmen des Testsiegers:

Drahtlos können beide Kameras mit anderen Geräten per WLAN kommunizieren, neben der Bildübertragung und der Fernsteuerung ist dabei jeweils auch das Geotagging der Bilder über die App möglich. Ein integriertes Blitzgerät ist bei beiden Kameras vorhanden, zudem lässt sich ein Systemblitzgerät über den Zubehörschuh aufstecken.

Unser Sieger bei den Funktionen und Features: Die Panasonic Lumix DMC-G70.

Hier stellen wir die beiden Kandidaten nochmals gegenüber:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DMC-G70, rechts die FujiFilm X-T10.

Unser Fazit:
Die Kameramodelle der spiegellosen Mittelklasse sind mittlerweile sehr gut ausgestattet, wie unser Test gezeigt hat. Aus unserem Vergleich geht dabei die Panasonic Lumix DMC-G70 als Sieger hervor. Diese ist der FujiFilm X-T10 (Testbericht)​ in ein paar Punkten deutlich überlegen, Details finden Sie dazu wie immer in unserer Tabelle im ersten Teil dieses Vergleichstests. Ebenso hat aber auch die X-T10 gezeigt, dass sie eine gute spiegellose Systemkamera ist. Bei der Bildqualität bei höheren ISO-Werten, dem Kameragehäuse und dem Kitobjektiv kann sie sich dabei sogar vor die G70 setzen.

Unser Testsieger:

Gleich auf sehen wir beide Modelle bei der Bedienung, viele Tasten und Einstellräder sind jeweils vorhanden. Bei der Bildkontrolle liegt die G70 durch ihr klappbares LCD vorne, zudem verfügt dieses über eine Touchoberfläche. Nur einen Hauch besser ist die G70 auch bei der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen sowie den Funktionen und Features. Sehr groß ist deren Vorsprung dafür bei der Geschwindigkeit und der Videoaufnahme. Besonderes bei Letzterer kann sich die G70 dank 4K sehr deutlich absetzen.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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