42,2 Megapixel BSI-CMOS, 399 Phasen-AF-Punkte, Bildstabilisator, 4K-Video (2160p30), WLAN
Nikon und Sony haben sich bis zu Beginn dieses Jahres die Megapixelkrone geteilt. Nachdem Canon im Februar 2015 mit der Canon EOS 5DS und der EOS 5DSR die Führung wieder übernommen hat, war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis Sony mit einem neuen Modell eine höhere Auflösung anbietet. Mit der Sony Alpha 7R II
Wir konnten ein Vorserienmodell der Sony Alpha 7R II testen, Beispielaufnahmen waren aufgrund des Vorserienstatus allerdings noch nicht möglich. Dies werden wir bei unserem Beispielaufnahmen- und Bildqualitätstest nachholen.
Das Kameragehäuse der Sony Alpha 7R II
Auf dem Griff ist nun der mit dem Ein-/Ausschalter kombinierte Auslöser zu finden, in den Griff wurde das vordere Einstellrad integriert. Den freien Platz auf der Oberseite hat Sony für zwei frei konfigurierbare C-Tasten verwendet, ein Einstellrad für die Belichtungskorrektur ist wieder vorhanden.
Auf der Rückseite ist das Tastenlayout grundsätzlich gleich geblieben, weshalb sich Alpha 7R-Nutzer bis auf die Oberseite nicht umstellen müssen. Die beiden C-Tasten auf der Rückseite lassen sich wieder frei belegen, das Einstellrad in fünf Positionen/Richtungen ebenso. Die spiegellose Systemkamera kann daher optimal an die eigenen Vorstellungen angepasst werden. Wie das Vorgängermodell besteht auch die 7R II aus solidem Magnesium, Abdichtungen gegen Staub und Feuchtigkeit sind vorhanden.
Für die größten Erwartungen dürfte bei der 7R II jedoch nicht das neue Gehäusedesign sorgen, sondern der neue Bildsensor. Bei diesem handelt es sich in jeder Hinsicht um ein Modell der Extraklasse. Genau 7.952 x 5.304 Bildpunkte, also 42,2 Megapixel, wurden darauf untergebracht. Das Exmor-R-Modell wird als erster Vollformat-Chip (35,9 x 24,0mm) rückwärtig belichtet, was bei höheren ISO-Stufen (maximaler ISO-Wert 102.400) trotz der gestiegenen Auflösung für ein relativ geringes Bildrauschen sorgen sollte. Dieses konnten wir mangels eigener Aufnahmen aber noch nicht überprüfen.
Was wir dagegen unter die Lupe nehmen konnten, ist der verbesserte Autofokus. Dieser arbeitet nicht mehr nur mit der Kontrastmessung, sondern kann bis zu 399 Phasendetektionsfelder verwenden, die zusammen 45 Prozent des Sensors abdecken. Während die Alpha 7R nur mit dem Einzel-AF und auch nur bei ausreichend Licht überzeugen konnte, ist dies bei der Sony Alpha 7R II
Weitere Vorteile ergeben sich durch den Phasen-AF auch bei adaptierten Objektiven. Dies gilt zum einen für A-Mount-Objektive, die beispielsweise per "LA-EA3"-Adapter verwendet werden können. Zum anderen profitiert aber auch der Metabones-Bajonettadapter (von Canon EF auf Sony E) deutlich. Dieser erlaubt an Sony-E-Kameras das Nutzen von EF-Objektiven mit Bildstabilisator, Blendensteuerung und Autofokus-Unterstützung. Während Letztere bislang aber nur schlecht funktionierte und allenfalls bei statischen Motiven gute Ergebnisse ermöglichte, ist dies bei der Sony Alpha 7R II
Nicht weniger interessant dürfte für viele Fotografen der integrierte optische Bildstabilisator der spiegellosen Systemkamera sein. Dessen Konstruktion kann fünf Achsen ausgleichen und ist schon von der Alpha 7 II bekannt. Bei bis zu 4,5 Blendenstufen soll die Kompensationsleistung liegen, wobei dieser Wert nur selten erreicht werden dürfte. In unserem Test schienen eher drei Blendenstufen als realistisch. Dies ist im Vergleich zu einem Objektiv ohne Bildstabilisator aber fraglos noch immer ein großer Vorteil.
Nicht zu vergessen ist bei der Sony Alpha 7R II
Eine weitere neue Funktion, die Sony der Alpha 7R II
Überarbeitet hat Sony bei der Alpha 7R II den OLED-Sucher. Dessen Auflösung ist mit 2,36 Millionen Subpixel zwar gleich geblieben, der Vergrößerungsfaktor ist allerdings auf 0,78-fach angestiegen. Dementsprechend überzeugend ist dadurch die Detailwiedergabe. Das Sucherbild ist auffallend groß, Details werden sehr gut abgebildet. Beim LCD (3,0 Zoll) hat es Sony dagegen beim Modell der Alpha 7 II belassen. 1,23 Millionen Subpixel sorgen für eine scharfe Wiedergabe, durch die schwenkbare Konstruktion wird die Bildkontrolle erleichtert.
Unser Fazit:
Die Sony Alpha 7R II
Kombiniert wurden diese Neuerung mit einem besser in der Hand liegenden, allerdings auch etwas größeren Gehäuse. Größer fällt auch der Sucher aus, der mit einer 0,78-fachen Vergrößerung auftrumpfen kann. Zum wohl wichtigsten Punkt, der Bildqualität, können wir aktuell leider noch nichts sagen. In den anderen genannten Punkten hat Sony seine Hausaufgaben bei der Alpha 7R II aber gemacht.
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