Samsung Galaxy Note 10+ Smartphone- und Kameratest (Teil 2)

Teil 2 von 3: Die Kamera im Bildqualitäts-Check und Beispielaufnahmen in voller Auflösung

Nachdem wir im ersten Teil unseres Tests des Samsung Galaxy Note 10+ auf die technischen Daten, das Design und das Handling eingegangen sind, prüfen wir nun die Kamera(s) und deren Bildqualität. Zudem stellen wir Ihnen unbearbeitete Beispielbilder und -videos in voller Auflösung zur Verfügung, damit sie sich selbst ein Bild von der Qualität machen können.

Die Kameras:
Während Samsung beim Galaxy S10+ auf eine Triple-Kamera setzt, wird das Samsung Galaxy Note 10+ mit einer Quadkamera beworben. Neben drei Kameras, die für Fotos oder Videos verwendet werden können, zeichnet die vierte Kamera allein Tiefeninformationen auf. Zum Triple-Kamera-Setup gehören eine Ultraweitwinkel-, Weitwinkel- und eine Telekamera. Die Spezifikationen der beiden ersten Modelle sind vom Galaxy S10+ bekannt, die Telekamera hat dagegen ein lichtstärkeres Objektiv erhalten.

Zu den Details: Bei der Hauptkamera setzt Samsung wie schon seit einigen Jahren auf einen CMOS-Sensor der 1/2,55-Zoll-Klasse. Er besitzt 12,2 Megapixel und ist mit einem zusätzlichen DRAM-Cache zum besonders schnellen Auslesen ausgestattet. Dieses Feature erlaubt Videos mit bis zu 960 Bildern pro Sekunde. Für die schnelle Fokussierung sorgt die Dual-Pixel-CMOS-AF-Technologie, jeder Bildpunkt besteht zu diesem Zweck aus zwei Photodioden.

Das Objektiv der Hauptkamera besitzt eine kleinbildäquivalente Brennweite von 26mm und eine Lichtstärke von F1,5. Wer die Blende schließen möchte, kann dies auf bis zu F2,4. Dieses Feature findet sich aktuell nur bei Smartphones von Samsung. Ein optischer Bildstabilisator reduziert bei der Hauptkamera Verwacklungen.

Alle drei Brennweiten im Vergleich (Ultraweitwinkel, Weitweinkel, Tele):

Bei der Ultraweitwinkelkamera gehen wir von einer Sensorgröße von etwa 1/3,06 Zoll aus, die Auflösung des Bildwandlers liegt bei 16 Megapixel. Das F2,2-Objektiv verfügt weder über eine optische Stabilisierung noch über die Option des Fokussierens. Bei derart kurzen Brennweiten ist dies aber auch nicht unbedingt notwendig. Bei der Telekamera hat Samsung die Blende des optisch stabilisierten Objektivs von F2,4 auf F2,1 vergrößert, an den weiteren Spezifikationen hat sich dagegen nicht verändert. So entspricht der Bildwinkel einer Optik mit 52mm Brennweite, Fotos besitzen 12,2 Megapixel und der Sensor sollte zur 1/3,6-Zoll-Klasse gehören. Der Zoomfaktor der drei Objektive liegt umgerechnet bei vier. Das ist ein guter Wert, die Smartphones von Huawei erreichen aber mehr.

Die Bildqualität des Samsung Galaxy Note 10+ entspricht bis auf wenige Ausnahmen dem S10+. Die mit Abstand beste Qualität lässt sich mit der Hauptkamera erzielen. Das gilt für Aufnahmen bei Tag wie bei Nacht. Die Bildschärfe fällt hoch aus, das Rauschen hat Samsung gut im Griff. Bei Tag und geringeren ISO-Stufen ist es praktisch überhaupt nicht zu sehen, bei Nacht legt es deutlich zu. Bis ISO 400 sind die Abstriche noch nicht allzu groß, bei ISO 800 – dem maximalen von Hand einstellbaren Wert – lässt die Detailwiedergabe dagegen sichtbar nach.

Da passt es gut, das Samsung dem Note 10+ den mittlerweile üblichen Nachtmodus spendiert hat. Dieser erlaubt Belichtungszeiten im einstelligen Sekundenbereich und macht bei statischen Motiven eine sehr gute Figur. Die Fotos zeigen zwar einen deutlichen – und teilweise recht wenig natürlichen – HDR-Effekt, die Rauschfreiheit überzeugt jedoch.

Den Nachtmodus kann man nicht nur beim Einsatz der Hauptkamera verwenden, sondern auch bei der Ultraweitwinkel- und Telekamera. Hier zeigt sich ein noch größerer Vorteil. Da die Ultraweitwinkel- und die Telekamera über vergleichsweise kleine Sensoren verfügen, weisen die Bilder schon knapp über dem Basis-ISO-Wert ein stärker ansteigendes Rauschen auf. Bei Nacht – oder in anderen Situationen mit sehr schlechten Lichtverhältnissen – nimmt die Qualität stark ab. Mit dem Nachtmodus ist wesentlich mehr herauszuholen. Die leicht vergrößerte Blende des Note 10+ stellt natürlich einen Vorteil dar, in der Praxis wirkt sich dieser aber kaum aus. Bei Tag speichern die Ultraweitwinkel- und Telekamera gut aufgelöste Bilder, die Qualität kann mit der Hauptkamera allerdings nicht mithalten. Das war angesichts der wesentlich kleineren Sensoren natürlich auch nicht zu erwarten. Die Ultraweitwinkelkamera lässt besonders am Bildrand nach, die Schärfe liegt hier hinter dem Zentrum zurück. Zudem zeigen sich chromatische Aberrationen. Die Fotos der Telekamera sind im gesamten Bildfeld sichtbar detailärmer, gegenüber eines digital gezoomten Fotos allerdings weit besser.

Sensorgrößen im Vergleich:

Grundsätzlich gilt: Dank Auto-HDR-Funktion besitzen die Bilder einen sehr großen Dynamikumfang, in manchen Situationen übertreibt es die HDR-Funktion jedoch ein wenig. Dann wirken die Fotos schnell etwas unnatürlich. Die besonders scharfe Wiedergabe der Fotos liegt natürlich auch an der starken kamerainternen Nachschärfung, wirklich überschärft sind die Aufnahmen allerdings nicht. Die Sättigung der Bilder wirkt – wie bei so vielen Smartphones – im Automatik-Modus etwas zu stark, im Pro-Modus lässt sich eine insgesamt natürlichere Darstellung erreichen. Zudem können Fotografen hiermit auch RAW-Bilder speichern. Leider hat Samsung den Pro-Modus auf die Hauptkamera beschränkt, als ambitionierter Smartphone-Fotograf wünscht man sich mehr Freiheiten. Andere Smartphones haben diesbezüglich mehr zu bieten. Fast einzigartig ist dagegen die Wahl der Blende beim Objektiv der Hauptkamera. Bei guten Lichtverhältnissen sorgen F2,4 für eine leicht höhere Bildschärfe, bei schlechten lassen F1,5 sehr viele Licht auf den Sensor fallen. Wir hätten uns jedoch noch eine weitere Stufe, z. B. F4, gewünscht. Damit ließe sich noch etwas kreativer arbeiten.

Links eine Aufnahme ohne Stabilisierung, rechts mit Stabilisierung:

In puncto Video gehört das Samsung Galaxy Note 10+ – wie das Galaxy S10+ – zu den besten Modellen. 4K-Auflösung unterstützen alle drei Kameras auf der Rückseite, die zusätzliche Tiefenkamera liefert wie bei Fotos weitere Bildinformationen für das Live-Bokeh. Während die Hauptkamera bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde in 4K schafft, müssen Videografen bei den anderen Kameras mit 30 Vollbildern pro Sekunde auskommen. Das ist kein echtes Problem, aber gleiche Bildraten bei allen Kameras wären durchaus wünschenswert. Die Bildqualität der Hauptkamera fällt exzellent aus, hierfür steht zudem auch eine besonders effektive Stabilisierung zur Verfügung. Möchte man diese nutzen, sind allerdings nur 30 Vollbilder pro Sekunde wählbar.

Die Video-Bildqualität der Ultraweitwinkelkamera sehen wir auf einem guten bis sehr guten Level, bei der Telekamera finden wir das Rauschen zu stark. Wie bei den Fotos können beide Kameras mit der Hauptkamera eindeutig nicht mithalten. Insgesamt überzeugt die Leistung jedoch. Gut gefällt uns neben der 4K-Bildqualität und der Video-Stabilisierung auch die schnelle Fokussierung, in Full-HD lassen sich ebenso ansprechende Videos festhalten. Die Detailwiedergabe liegt hier natürlich etwas zurück.

Die Ansicht der Kamera-App im Super Slow-Mo-Modus:

Gleiches gilt für die Zeitlupenaufnahme, wobei man angesichts der beeindruckenden Verlangsamung darüber hinwegsehen kann. In Full-HD nimmt das Note 10+ bis zu 8-fache-Zeitlupenaufnahmen (1080p240 zu 1080p30) auf, in HD sind es 32-fache Zeitlupen (720p960 zu 720p30). Letztere Videos werden allerdings nur für einen Sekundenbruchteil (etwa 0,4 Sekunden; 0,8 Sekunden mit Interpolation) unterstützt.

Was es sonst noch zur Videofunktion zu sagen gibt: Für Aufnahmen mit großem Dynamikumfang gibt es eine HDR-Option, als Kompressionsformat sind H.264 sowie H.265 wählbar und wer einen Zeitraffer erstellen möchte, greift zum Modus „Hyperlapse“.

Beispielaufnahmen (sofern nicht anders erwähnt wurden alle Bilder mit der Hauptkamera (= Weitwinkel) und allen standardmäßig aktivieren Automatiken aufgenommen):

Brennweitenvergleich (Utraweitwinkel, Hauptkamera, Tele):

Rechts eine Aufnahme aus kurzem Motivabstand:

Links eine Aufnahme mit Live-Fokusfunktion, rechts ohne:

Links eine Aufnahme mit Live-Fokusfunktion, rechts eine Aufnahme aus kurzem Motivabstand:

Links eine Aufnahme mit LED-Licht, rechts mit ISO 800:

Links eine Aufnahme mit dem Fotosmodus, rechts mit dem Nachtmodus (UWW-Kamera):

Links eine Aufnahme mit dem Fotosmodus, rechts mit dem Nachtmodus (Hauptkamera):

Links eine Aufnahme mit dem Fotosmodus, rechts mit dem Nachtmodus (Telekamera):

JPEG+RAW-Aufnahmen:

Links eine Aufnahmen in 4K-Auflösung mit 60p, rechts mit 30p (beides Hauptkamera):

Links eine Aufnahme in Full-HD 60p, rechts in in HD mit 960p:

Zwei Aufnahmen in 4K mit 30p. Links mit der UWW-Kamera, rechts mit der Telekamera:

Im dritten Teil unseres Testberichts des Samsung Galaxy Note 10+ schauen wir uns unter anderem die Kamera-App und die Praxisleistung ein.

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Die Auflösung der Kamera der …

Die Auflösung der Kamera der Note-Reihe war mal auf 16MP meine Ich mich zu erinnern.
Erst mit dem Note 20 64MP, wo anbdere Hersteller schon ~100MP haben.
Ich halte nichts von "aber die Auflösung ist nicht wichtig"-Bla-Bla, weil es zu pauschal unterstellt man mache nur emotionale Fotos, oder nur emotionale Fotos sind wichtig.
Fotos können auch dokumentarischen Nutzen haben. Polizeigewalt, UFOs (OK, nachts ist ein Smartphone da auch mit bester Auflösung Sch.....)...
Evtl. will man das in der Ferne Fotografierte dann stark einzoomen. Das geht nur mit Auflösung oder echtem Zoom.
Und für digitalen Zoom ist es für jeden nützlich.

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