Vergleichstest Teil 1: Canon EOS 600D vs. Nikon D5100

Aktuelle digitale Spiegelreflexkameras für ambitionierte Einsteiger im Vergleich

Die Einsteigermodelle der beiden größten DSLR-Kamera-Hersteller Canon und Nikon sind derzeit die gefragtesten digitalen Spiegelreflexkameras auf dem Markt. Wir haben die Canon EOS 600D (Testbericht) und die Nikon D5100 (Testbericht) bereits einzeln getestet und dort die individuellen Vor- und Nachteile aufgezeigt. Nun werden wir beide Modelle in einem dreiteiligen dkamera.de Vergleichstest gegeneinander antreten lassen. Im ersten Teil steht das Gehäuse, die Bedienung und die technische Ausstattung der Canon EOS 600D im Vergleich zur Nikon D5100 im Vordergrund.

Größe und Gewicht:

Beide Modelle, sowohl die Canon EOS 600D (Datenblatt) als auch die Nikon D5100 (Datenblatt), sind als gehobene Einsteigermodelle platziert (benutzen Sie auch unseren interaktiven Datenblattvergleich der Canon EOS 600D zur Nikon D5100). Klassengemäß handelt es sich bei beiden Kameras um kleinere Modelle, die dem Wunsch der Nutzer nach einem kompakten Gehäuse Rechnung tragen sollen. Mit Abmessungen von 128mm Breite, 97mm Höhe und 79mm Tiefe ist die Nikon D5100 dabei etwas kleiner als die Canon EOS 600D mit 133mm Breite, 100mm Höhe und 80mm Tiefe. Beide Modelle trennen dabei aber keine Welten, wie man auf unseren Vergleichsaufnahmen gut erkennen kann. Beim Größenvergleich sollte man auch nicht außer Acht lassen, dass zu einem Gehäuse auch jeweils ein passendes Objektiv gehört. Beim Gegenüberstellen der beiden Kitobjektive Canon EF-S 18-55mm F3,5-5,6 IS II und Nikon AF-S 18-55mm F3,5-5,6G VR zeigt sich das umgekehrte Verhältnis, hierbei ist das Nikon-Objektiv im Vergleich zum Canon-Objektiv etwas größer. Ähnlich sieht der Vergleich zwischen den Portraitobjektiven mit fester Brennweite Canon EF 50mm F1,4 und Nikon AF-S 50mm F1,4 aus (siehe die nachfolgenden vier Fotos):

Nikon D5100 mit Nikon AF-S 50mm F1,4 vs Canon EOS 600D mit Canon EF 50mm F1,4:

Nikon D5100 & AF-S 18-55mm F3,5-5,6G VR vs Canon EOS 600D & EF-S 18-55mm F3,5-5,6 IS II:

Neben der Größe spielt natürlich auch das Gewicht in dieser Kategorie eine Rolle. Im betriebsbereiten Zustand mit Akku, Speicherkarte und Standardzoom-Objektiv liegt hier die Nikon D5100 mit 817 Gramm vor der Canon EOS 600D mit 761 Gramm. Dieser Gewichtsunterschied ist im direkten Vergleich zwar spürbar, entscheidend leichter ist die Canon-Kombination damit aber nicht.

Bei der Verarbeitungsqualität zeigen beide Modelle keinen Unterschied. Sie liegen jeweils auf einem guten Niveau, ohne auffälliges Knarzen und mit gleichmäßigen und geringen Spaltmaßen. Bei der Materialauswahl allerdings liegt die Nikon vorn. Die Oberfläche, obwohl wie bei der Canon EOS 600D (interaktive und hochauflösende 360 Grad Drehansicht) auch aus Kunststoff, hinterlässt einen höherwertigen Eindruck, der durch das etwas höhere Gewicht unterstützt wird. Bei der Nikon D5100 (interaktive und hochauflösende 360 Grad Drehansicht) ist der Handgriff etwas ergonomischer ausgeformt, was bei kleinen Händen für einen etwas besseren halt sorgen sollte. Mit größeren Händen hingegen bietet der Handgriff der Canon mehr Fläche und Sicherheit. Wie immer empfiehlt es sich auf jeden Fall, beide Modelle vor einem Kauf in die Hand zu nehmen und selbst auszuprobieren, welche besser in der eigenen Hand liegt. Eine Standardaussage kann es dazu nicht geben.

Ausstattung und Bedienung:

Die Canon EOS 600D (Praxistest) ist mit einem 18,0 Megapixel auflösenden CMOS-Sensor in APS-C-Größe ausgestattet, die Nikon D5100 (Praxistest) hingegen mit einem 16,0 CMOS-Sensor im DX-Format. Wie groß die Unterschiede zwischen diesen beiden Sensoren im Laborvergleich und im praktischen Test sind, werden wir im dritten Teil unseres Vergleichstests behandeln.

Einen eigenen Eindruck können Sie sich im dkamera.de Bildqualitätsvergleich zwischen der Canon EOS 600D und der Nikon D5100 verschaffen - bei der Nikon D5100 können Sie in diesem Fall sogar aus drei verschiedenen Objektiven wählen.

Die Displays der beiden digitalen Spiegelreflexkameras unterscheiden sich auf den ersten Blick durch das Seitenverhältnis. Die Nikon D5100 bietet hier ein klassisches Display-Verhältnis von 4:3 bei einer Diagonalen von 3,0 Zoll und einer Auflösung von 921.000 Bildpunkten. Das ergibt eine Bildgröße von 640 x 480 Pixeln. Das Display der Canon EOS 600D ist hingegen im 3:2-Seitenverhältnis ausgelegt und entspricht somit dem Seitenverhältnis des Sensors. Es bietet bei ebenfalls 3,0 Zoll in der Diagonalen eine Auflösung von 1.040.000 Bildpunkten und damit eine Größe von 720 x 480 Pixeln. Die geringfügig höhere Auflösung ist damit dem Seitenverhältnis geschuldet. Dies zeigt sich auch bei der Detailwiedergabe, die bei beiden Modellen gleich gut ausfällt. Insgesamt hinterlässt das Display der Canon EOS 600D allerdings einen etwas besseren Eindruck, die Farben erscheinen im Vergleich zum endgültigen Bild realistischer und auch der Kontrast ist hier als besser zu bewerten. Bei beiden Modellen ist das Display dreh- und schwenkbar mit einem seitlichen Scharnier, hier ergibt sich also bei keinem Modell ein Vorteil gegenüber dem anderen.

Jeweils links im Bild die Nikon D5100, jeweils rechts im Bild die Canon EOS 600D:
(Bilder links jeweils mit 18-55mm Objektiv, die rechten Bilder jeweils mit 50mm Objektiv)

Beim Bedienlayout der beiden digitalen Spiegelreflexkameras fällt auf, dass die Canon EOS 600D eine höhere Zahl an Direkttasten anbietet. So können einige Funktionen, beispielsweise die ISO-Empfindlichkeit, der Weißabgleich oder auch der Aufnahmemodus schneller umgeschaltet werden, für die bei der Nikon D5100 der Weg über das Menü notwendig wird. Zwar steht bei der Nikon D5100 eine Fn-Taste zur Verfügung, diese kann aber naturgemäß nur jeweils eine Funktion übernehmen. Beide Modelle bieten allerdings ein Schnellmenü, über das die wichtigsten Funktionen, die nicht direkt erreichbar sind, ohne große Umwege umgeschaltet werden können. Zeitaufwändiger ist dies aber trotzdem. Zudem hat Nikon bei der D5100 einige Funktionen eingespart, die das Konkurrenzmodell Canon EOS 600D aber hingegen schon bieten kann. So besitzt die Nikon keine Abblendtaste und auch keine Möglichkeit, diese über das Menü durchzuführen. Ein weiterer Nachteil ist der Verzicht auf das drahtlose Blitzsystem. Während die Canon EOS 600D hier entsprechende Blitzgeräte extern ohne Drahtverbindung ansprechen kann, wird bei der Nikon D5100 ein Systemblitz als Steuerungsgerät benötigt. Dafür bietet die Nikon D5100 im Gegenzug die Möglichkeit, ein GPS-Gerät an die digitale Spiegelreflexkamera anzuschließen und so die Geodaten direkt in die Aufnahmeinformationen der Bilder zu schreiben, ohne dass ein nachträglicher Abgleich am Rechner notwendig ist - dies kann die Canon EOS 600D hingegen nicht bieten. Auch die Programmierbarkeit der Auto-ISO-Funktion mit der Eingabe von Grenzverschlusszeiten und die Positionierung des Videoknopfes sind bei der Nikon D5100 besser gelöst.

Der optische Sucher besitzt sowohl bei der Canon EOS 600D (Testbericht) als auch bei der Nikon D5100 (Testbericht) eine 95%ige Abdeckung des aufgenommenen Bildes. Die Canon bietet aber eine etwas höhere Vergrößerung mit 0,85fach, während die Nikon hier nur auf 0,78fach kommt. Da dieser Faktor allerdings von der Sensorgröße abhängig ist, reduziert sich der Unterschied aufgrund des größeren Sensors der Nikon D5100 auf etwa zwei Prozent. Dies ist im direkten Vergleich noch sichtbar, in der Praxis allerdings so gut unerheblich.

Der Autofokus der Nikon D5100 besitzt 11 Messpunkte, jener der Canon EOS 600D hingegen nur 9 Messfelder. Trotz der höheren Zahl und der besseren Verteilung, kann es bei beiden Modellen leicht passieren, dass ein Messfeld nicht an der gewünschten Motivstelle liegt.

Softwareseitig besitzt die Nikon D5100 eine interne Objektivkorrektur, die sowohl die chromatischen Aberrationen als auch die Verzeichnung eines Objektives direkt ausgleicht. Diese Funktion kann auch nachträglich auf die Aufnahmen angewandt werden. Eine ähnliche Funktion kann die Canon EOS 600D nicht bieten.

Wie bei Nikon mittlerweile üblich wird auch in der Nikon D5100 kein Autofokus-Motor verbaut. Ältere Autofokus-Objektive, die über keinen eigenen Antrieb verfügen, können somit nur mit manueller Fokussierung genutzt werden. Mittlerweile bieten Nikon selbst sowie die Dritthersteller ein breites Spektrum an Nikon-Objektiven mit integriertem Motor, so dass dieser Hinweis vor allem für Nutzer alter Objektive relevant ist. Bei Canon sitzt im EOS-System der Autofokusmotor grundsätzlich im Objektiv, so dass es hier auch mit älteren Modellen keine Probleme gibt.

Im zweiten Teil dieses Vergleichstests werden wir die Qualitäten der beiden Kitobjektive Canon EF-S 18-55mm F3,5-5,6 IS II und Nikon AF-S 18-55mm F3,5-5,6G VR in der Praxis vergleichen und auf die Geschwindigkeitswerte und den Live-View-Modus eingehen. Im darauf folgenden dritten Teil steht dann die praktische Bildqualität der beiden digitalen Spiegelreflexkameras im Vordergrund (unseren interaktiven Bildqualitätsvergleich der beiden Kameras können Sie aber schon jetzt nutzen), zudem werden wir die Funktionen D-Lighting bei der Nikon D5100 und Auto Lighting bei der Canon EOS 600 direkt vergleichen. Am Ende werden wir ein abschließendes Fazit ziehen.

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