Canon EOS 550D Praxisbericht

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Praxisbericht zur Canon EOS 550D

Das Auspacken der Canon EOS 550D ist für mich unspektakulär. Obwohl erst seit einigen Tagen auf dem Markt, wirkt sie wie ein alter Bekannter. Das liegt daran, dass sich zum einen viele Bereiche nur im Detail vom Vorgänger unterscheiden, und zum anderen die Vorgänger omnipräsent waren und noch immer sind. Seit Canon mit der EOS 300D den Markt der Einsteiger-Spiegelreflexkameras begründet hat, waren Modelle dieser Serie stets Marktführer bei den Verkaufszahlen. Und war der erste Sprung von der EOS 300D zur EOS 350D schon rein von der Größe her sehr auffällig, gab es seither vor allem Detailverbesserungen. Genau diese Ähnlichkeiten, trotz jeweils gestiegener Leistung, sind ein Grund für den Erfolg der Serie. Und mit der Canon EOS 550D hat der Hersteller Canon nun ein rundum leistungsstarkes Paket geschnürt.

Die Äußerlichen Veränderungen halten sich wie gesagt in Grenzen. Gegenüber dem Vorgänger, der Canon EOS 500D (siehe auch unseren Testbericht zur Canon EOS 500D) wurde das Display verbreitert und dieses bietet nun ein 3:2 Seitenformat, das auch dem Sensorformat entspricht. Bei dieser Veränderung wurde gleichzeitig mächtig an der Pixelschraube gedreht, denn das neue Display besteht nun aus ganzen 1.040.000 Bildpunkten, was eine sehr gute Schärfebeurteilung schon am Kameradisplay zulässt. Passend zum neuen Bildformat des Displays wird nun im Live-View-Modus das komplette Bild formatfüllend dargestellt. Die Form der Bedienknöpfe hat sich leicht geändert, die Position ist aber die gleiche geblieben. Eine Ausnahme davon bildet der neue Q-Knopf, der die Position des bisherigen Film/Live-View-Knopfes einnimmt. Letzterer wandert dafür rechts neben dem Sucher. Diese neue Position ermöglicht eine bessere Handhabung beim Filmen und dadurch deutlich weniger Verwacklungen beim Starten der Aufzeichnung. Die restlichen Veränderungen am Gehäuse sind nur geringfügige kosmetische Anpassungen, wie etwa das Moduswählrad, welches nun in schwarz mit silberner Beschriftung gehalten ist.

Das Kameragehäuse ist sauber verarbeitet und die Kunststoffoberfläche macht einen weitgehend guten, aber gleichzeitig einen nicht zu hochwertigen Eindruck. Damit liegt sie im Bereich der Einsteigerkameras im soliden Mittelfeld, nur wenige Kameras können dort eine bessere Verarbeitungsqualität aufweisen. Lediglich die Abdeckklappe des Akkus stört etwas den Eindruck und wirkt deplatziert. In meinen mittelgroßen Händen konnte ich die Canon EOS 550D gut und sicher halten. Hier zeigte sich auch der Vorteil der neuen Platzierung des zuvor erwähnten Video/Live-View-Knopfes. Für die Gewichtsverteilung ist natürlich auch das gewählte Objektiv wichtig. Für den Test standen unserem Testlabor neben dem Kitobjektiv EF-S 18-55mm IS auch das kleinere EF 50mm F1,8 und das deutlich größere EF-S 18-135mm IS zur Verfügung. Auch mit der linken Hand am Objektiv merkt man die Kopflastigkeit der Kombination mit dem größeren Objektiv, trotzdem konnte ich dies im Alltag ohne Schwierigkeiten einsetzen. Die beiden kleineren Objektive waren vollkommen problemlos und lagen ausgewogen in der Hand. Selbst Schnappschüsse nur mit der rechten Hand wären damit möglich, auch wenn ich mich mit dieser Bedienweise nicht anfreunden kann. Größere Hände könnten mit dem doch zierlichen Gehäuse und dem geringen Platz am Handgriff besonders mit dem Auge am Sucher Probleme bekommen. Hier ist, wie bei jedem anderen Modell auch, ein persönlicher Test absolut notwendig. Sinnvollerweise direkt mit dem gewünschten Objektiv, sofern dies möglich ist, da sich mit unterschiedlichen angesetzten Objektiven doch teils deutliche Veränderungen ergeben.

Neben den typischen Motiv- und Kreativprogrammen bietet die Canon EOS 550D wie bereits der Vorgänger neben einer Vollautomatik (dem sogenannten grünen Modus) auch eine Kreativautomatik. Diese ermöglicht ohne Kenntnisse über die technische Funktionsweise der Kamera Einstellungen vorzunehmen. So kann der Grad der Unschärfe sowie der Bildhelligkeit genauso direkt über einen Schieberegler angesteuert werden wie der Bildstil und damit die Farbgebung des aufgenommenen Fotos. Zur Ansteuerung der einzelnen Einstellpunkte dient der neue Q-Knopf, der in diesem Punkt die Aufgabe des Set-Knopfes übernimmt. Dieser ist auch bei den anderen Modi verfügbar und erleichtert so die Einstellungen direkt aus der Übersichtsdarstellung heraus. Dazu muss über den Q-Knopf der Schnelleinstellmodus aktiviert werden. Nun kann mit dem Steuerkreuz der entsprechende Eintrag ausgewählt werden. Ändern lässt er sich, indem man entweder das Einstellrad benutzt und die einzelnen Möglichkeiten nacheinander durchschaltet, oder man benutzt die Set-Taste im Zentrum des Steuerkreuzes und gelangt direkt auf eine Übersichtsseite zu der jeweils ausgewählten Einstellung, auf der alle Optionen gelistet sind. So lässt sich besonders Anfangs die Vielzahl an Möglichkeiten gut überblicken, während bei etwas mehr Übung die Schnellverstellung über das Einstellrad seine Geschwindigkeitsvorteile bietet.

Das Autofokus-System verfügt über neun Messfelder. Diese lassen sich durch den Druck auf die Fokusmessfeldwahltaste, untergebracht rechts oben auf der Rückseite, und anschließender Wahl mit Hilfe des Einstellrades schnell verstellen. Die Geschwindigkeit des Autofokus ist selbst mit dem Kitobjektiv gut und absolut Schnappschusstauglich. Auch der kontinuierliche Autofokus, bei Canon "AI Servo" genannt, funktioniert gut und sicher. Mit entsprechend schnelleren Objektiven kann hier durchaus noch eine spürbare Verbesserung erzielt werden, doch auch mit dem Kitobjektiv bringt es die Kamera schon auf sehr gute Leistungen in ihrer Klasse. Bei schlechten Lichtverhältnissen lässt die Geschwindigkeit etwas nach. Zuerst kann man diese Reaktion bei den äußeren Messfeldern beobachten, bei sich weiter verschlechternden Bedingungen dann auch beim zentralen Messfeld. Erfreulich ist aber, dass es auch unter diesen Umständen kaum einen erwähnenswerten Ausrutscher bei der Genauigkeit gab, weder bei den beiden lichtschwachen Standardzooms, noch bei der lichtstarken Festbrennweite.

Neben dem normalen Autofokus kann die Canon EOS 550D auch einen Kontrastautofokus im Live-View-Modus verwenden. Dieser ist über die bereits erwähnte Live-View-Taste in jedem Modus zu erreichen. Dabei wechselt dann die Displayansicht vom Übersichtsmenü in den Aufnahmemodus und präsentiert auf dem großen und gut ablesbaren Kameradisplay das Live-Bild des Sensors. Am unteren Rand werden die wichtigsten Aufnahmeparameter angezeigt, die je nach ausgewähltem Modus auf bekannte Art und Weise geändert werden können. Ein Druck auf die Displaytaste links vom Sucher ermöglicht auch die Einblendung weiterer Verstellmöglichkeiten, wieder über die Q-Taste, sowie ein Live-Histogramm, um die Belichtung direkt überprüfen zu können. Im Live-View-Modus stehen drei Autofokus-Varianten zur Verfügung. Der Quick-Autofokus ist der klassische Phasenautofokus. Wie der Name bereits ausdrückt, arbeitet dieser besonders schnell, dafür wird das Bild jedoch bei der Fokussierung abgedunkelt, da der Spiegel wieder in seine ursprüngliche Position geklappt werden muss. Die beiden anderen Autofokus-Modi arbeiten nach dem Kontrastprinzip auf der Sensoroberfläche, so dass das Bild auch während des Fokussiervorgangs erhalten bleibt. Dafür ist die Geschwindigkeit dieser Variante deutlich geringer - nicht nur im Vergleich zum Phasenautofokus - sondern auch zu den schnellsten Kontrastautofokus-Systemen am Markt, wie sie in den spiegellosen Systemkameras verwendet werden. Dadurch entfällt in diesem Fall eine Schnappschusstauglichkeit, und es besteht an dieser Stelle noch ein deutliches Verbesserungspotential. Dafür gibt es bei dieser Variante keine vordefinierten Messfelder, die einzeln ausgewählt werden können, sondern nur einen ausgewiesenen Messbereich, der fast über die gesamte Bildfläche verschoben werden kann. Im zweiten Modus ist dieser Messbereich mit einer Gesichtserkennung kombiniert und wird so entsprechend automatisch ausgerichtet. Leider ist das Messfeld ziemlich groß, und die Größe selbst nicht veränderbar. Dadurch erfordert es gerade bei Freihandaufnahmen je nach Situation eine gewisse Geduld, bis überhaupt die richtige Fokusebene erkannt wird. Dafür bietet die integrierte Lupe, zu erreichen über die Fokusmessfeldwahltaste, eine genaue Kontrollmöglichkeit des Autofokus. Zudem kann diese Lupe auch zur manuellen Fokussierung genutzt werden.

Mit der neuen Canon EOS 550D wurden auch die Videomöglichkeiten erweitert. So bietet die relativ kleine digitale Spiegelreflexkamera nun neben einem 720p HD-Modus mit einer hohen Bildrate auch einen 1080p HD-Modus, dessen Bildrate soweit erhöht wurde, dass er ruckelfrei verwendet werden kann. Zudem wurde ein Anschluss für ein externes Mikrofon integriert, so dass zusammen mit den manuellen Einstellmöglichkeiten von ISO, Blende und Verschlusszeit nun selbst eine professionelle Nutzung möglich ist. Für diese Zielgruppe der professionellen und ambitionierten Nutzern ist der Videomodus auch eher geeignet als für den Anfänger, der wie mit einem Camcorder einige Urlaubsvideos drehen möchte. Zwar steht während der Filmaufnahme der Kontrastautofokus über Tastendruck zur Verfügung, sinnvoll eingesetzt werden kann dieser aber nur vor der Aufnahme, wie unsere Beispielvideos zeigen. Das ruckartige Einstellen sowie die Lautstärkeentwicklung während des Fokussiervorgangs sind sehr störend, auch wenn letztere noch mit einem externen Mikrofon abgeschwächt werden können. Zudem führt eine Brennweitenveränderung während der Aufnahme zu Verwacklungen und - je nach Objektiv - auch zu einer Verlagerung der Fokusebene. Wer auf diese automatischen Funktionen verzichten kann, also mit fest eingestellten Brennweiten und manueller Fokusverschiebung arbeitet, wird die hohe Bildqualität selbst bei schlechteren Lichtbedingungen zu schätzen wissen. Mit dieser kann die Canon EOS 550D überzeugen.

Mein persönliches Fazit meines Praxistests kann sehr kurz ausfallen. Eine gute, kompakte, leistungsfähige und sehr alltagstaugliche Digitalkamera im Fotobereich. Im Videobereich ist bisher leider nur die hohe Qualität der Aufnahmen als besonders positiv hervorzuheben.

Ein Praxisbericht von:

Sascha Stewen

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